Hypovitaminose beim Hund

Eine Hypovitaminose ("hypo" = unter) bei Hunden ist eine Vitaminunterversorgung, auch Vitaminmangel genannt. Die Hypovitaminose entsteht, wenn Hunde über die Nahrung (Hundefutter) zu wenig Vitamine oder Vitaminvorstufen (Provitamine) aufnehmen.

Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn auf nicht bedarfsdeckende Futtermittel zurückgegriffen oder ohne fachgemäße Rationsberechnung gebarft wird. Auch Hundefutter, das mit dem Slogan „ohne Konservierungsstoffe“ oder „ohne Zusatzstoffe“ ausgezeichnet ist, kann gefährlich sein. Denn Vitamine sind ebenfalls Konservierungs- bzw. Zusatzstoffe. Auch durch Unterernährung, in Phasen des erhöhten Bedarfs (Trächtigkeit, Säugephase, Wachstumsphase), durch psychische Belastung (Stress) oder im Zuge verschiedener Hundekrankheiten (z.B. Pankreasinsuffizienz, Leberinsuffizienz, Niereninsuffizienz) kann es zu einem Vitaminmangel kommen.

Den vollständigen Mangel an Vitaminen nennt man Avitaminose.

Das Gegenteil einer Hypovitaminose bei Hunden ist eine Hypervitaminose, also ein Vitaminüberschuss.

Unterversorgungen mit Vitaminen können ihrerseits ebenso verschiedene Krankheitsbilder auslösen, die zum Teil schwerwiegende Probleme mit sich bringen. Die Art der Auswirkung hängt von dem Stoffwechselbereich ab, an dem die Vitamine beteiligt sind. Bei einer Hypovitaminose A kann es zur Beeinträchtigung des Sehvermögens, z.B. einer Nachtblindheit kommen. Ein Vitamin-B-Mangel kann zu Blutarmut (Anämie) oder Beeinträchtigung des Nervensystems führen. Die Aufnahme von Rattengift (Cumarin) wiederum blockiert die Umwandlung von Vitamin-K-Vorstufen in aktives Vitamin K und löst dadurch eine Gerinnungsstörung aus. 

Hypovitaminosen können, im Gegensatz zu Hypervitaminosen, bei allen Vitaminen signifikant auftreten, da sie nicht durch die Eigenschaften der Vitamine (fett- oder wasserlöslich) beeinflusst werden.

Mehr Informationen zu den einzelnen Vitaminen bzw. Hypovitaminosen beim Hund oder zu Vitaminüberversorgungen (Hypervitaminosen) finden Sie in unserem Lexikon bzw. unter der Rubrik „Krankheiten“.