Bogenhanf und seine Gefahr für Hunde
Ist das Fressen vom Bogenhanf für den Hund giftig?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 11.10.2024
Allgemein
Familie: SpargelgewächseGiftig: Ja
Giftlevel: Gering
Pilz: Nein
Synonyme
- Bajonettpflanze
- Mäusedorngewächs
- Sansevieria
- Sansevieria trifascata
- Schwiegermutterzunge
Der Bogenhanf, auch bekannt unter den Namen Schwiegermutterzunge, Sansevieria trifasciata, Afrikanischer Sisal, Schlangenpflanze oder Schwertpflanze, ist eine beliebte Zimmerpflanze, die in vielen Haushalten zu finden ist. Doch für Hunde stellt diese Pflanze eine potenzielle Gefahr dar. Schon das Kauen oder Fressen der Blätter kann bei Hunden zu gesundheitlichen Problemen führen. Der Bogenhanf enthält giftige Stoffe, die Verdauungsprobleme und andere Symptome auslösen können, welche unter Umständen eine tierärztliche Behandlung erfordern. Kurzgesprochen, Bogenhanf ist für Hunde giftig und stellt damit eine Gefahr dar!
Was ist der Bogenhanf?
Der Bogenhanf gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und wird häufig als Zimmerpflanze gehalten. Seine aufrecht wachsenden, schwertförmigen Blätter, die in verschiedenen Grüntönen erscheinen, sind markant und pflegeleicht, was den Bogenhanf zu einer beliebten Wahl für Pflanzenliebhaber macht. Er trägt zudem zur Luftreinigung bei, indem er Schadstoffe aus der Luft filtert. Doch trotz seiner positiven Eigenschaften ist der Bogenhanf giftig für Haustiere, insbesondere für Hunde.
Wie giftig ist der Bogenhanf für Hunde?
Der Bogenhanf enthält Saponine, chemische Verbindungen, die für Hunde giftig sind. Diese Substanzen finden sich in den Blättern der Pflanze und reizen den Magen-Darm-Trakt. Besonders junge oder neugierige Hunde, die gerne an Pflanzen knabbern, sind gefährdet. Die Giftigkeit des Bogenhanfs wird als leicht bis mäßig eingestuft, wobei die Schwere der Symptome von der aufgenommenen Menge abhängt. Zudem sind Welpen, Hundesenioren und vorerkrankte Hunde gefährdeter durch Vergiftungen schwere Schäden zu erleiden.
Giftige Alkaloide des Bogenhanfs
Der Bogenhanf enthält neben Saponinen auch andere giftige Substanzen, die reizend auf die Schleimhäute von Hunden wirken. Diese chemischen Verbindungen greifen die Zellen des Magen-Darm-Trakts an und verursachen Symptome wie Übelkeit und Erbrechen. Saponine sind in der Pflanze weit verbreitet, und schon geringe Mengen können zu Vergiftungen führen.
Symptome einer Bogenhanf-Vergiftung bei Hunden
Die Symptome einer Bogenhanf-Vergiftung treten oft innerhalb weniger Stunden nach dem Verzehr auf und betreffen vor allem den Verdauungstrakt des Hundes. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Erbrechen und Durchfall: Diese sind die häufigsten Reaktionen, da der Körper versucht, die giftigen Substanzen auszuscheiden.
- Starker Speichelfluss: Reizungen im Maul- und Rachenbereich führen zu vermehrtem Speicheln.
- Appetitlosigkeit: Viele Hunde verlieren aufgrund der Magenbeschwerden das Interesse am Futter.
- Schwäche und Lethargie: Vergiftete Hunde können schwach und müde wirken, da der Organismus auf die Giftstoffe reagiert.
- Bauchschmerzen und Koliken: Die Pflanze verursacht oft krampfartige Bauchschmerzen.
Bogenhanfvergiftung beim Hund: Was tun, wenn der Hund vom Bogenhanf gefressen hat?
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund Bogenhanf gefressen hat, solltest du umgehend handeln. Hier sind die Schritte, die du unternehmen solltest:
- Kontaktiere sofort den Tierarzt: Beschreibe die Symptome und die geschätzte Menge der aufgenommenen Pflanze, damit der Tierarzt die bestmögliche Behandlung empfehlen kann.
- Kein Erbrechen herbeiführen: Anders als bei einigen anderen Pflanzenvergiftungen wird häufig davon abgeraten, bei einer Bogenhanfvergiftung Erbrechen auszulösen, da dies den Zustand verschlimmern kann.
- Giftreste aus dem Maul entfernen: Falls noch Pflanzenreste im Maul des Hundes sind, sollten diese vorsichtig entfernt werden.
- Aktivkohle verabreichen: Falls du Aktivkohle zu Hause hast und dein Hund keine Atembeschwerden hat, kann dies helfen, die Giftstoffe im Magen zu binden.
Diagnose und Behandlung (Therapie) bei einer Bogenhanf-Vergiftung
Die Diagnose erfolgt anhand der Anamnese und der typischen Symptome. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Verhinderung der weiteren Aufnahme von Giftstoffen:
- Magenspülung und Aktivkohle: Der Tierarzt kann eine Magenspülung durchführen, um verbliebene Pflanzenreste zu entfernen. Aktivkohle wird verabreicht, um die restlichen Giftstoffe zu binden.
- Flüssigkeitstherapie: Bei starkem Erbrechen und Durchfall wird häufig eine Infusion verabreicht, um den Flüssigkeitshaushalt des Hundes wiederherzustellen.
- Medikamentöse symptomatische Behandlung: Bei Bauchschmerzen oder Koliken können krampflösende Mittel verabreicht werden.
Vorbeugende Maßnahmen: Wie schütze ich meinen Hund vor dem Bogenhanf?
- Keine Bogenhanfpflanzen im Haushalt halten: Vermeide es, den Bogenhanf in deinem Zuhause oder Garten zu pflanzen, wenn du einen Hund hast.
- Hunde fernhalten: Stelle sicher, dass Pflanzen wie der Bogenhanf außerhalb der Reichweite deines Hundes aufgestellt werden.
- Erziehung und Training: Ein Hund, der gut auf Kommandos wie "Nein" oder "Lass es" hört, lässt sich leichter von potenziell giftigen Pflanzen fernhalten. Des Weiteren ist es wichtig, sich für den Ernstfall auf einen sicheren Rückruf verlassen zu können, um deinen Hund in prekären Situationen abrufen und zu dir zurück kommandieren zu können. Ein spezielles Anti-Giftköder-Training kann dabei helfen, deinen Hund zu schützen.
Fazit: Bogenhanf – Eine Zierpflanze mit Gefahren für Hunde
Der Bogenhanf mag eine pflegeleichte und attraktive Zimmerpflanze sein, doch für Hunde kann er gefährlich werden. Es ist wichtig, die Pflanze für Hunde unzugänglich zu machen und sofort zu handeln, wenn der Verdacht besteht, dass dein Hund Teile davon gefressen hat. Die Symptome können mild bis schwer sein, daher ist eine schnelle tierärztliche Behandlung unerlässlich.
Lesetipp:
Möchtest Du noch mehr Informationen zum Thema Vergiftungen bei Hunden lesen? Dann hast Du nun die Möglichkeit unseren Ratgeber "Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen" zu lesen!
Quellen:
Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie in Zürich
Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen: