Gefahr für Hunde: Der Drachenbaum
Ist das Fressen vom Drachenbaum für den Hund giftig?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 4.11.2024
Allgemein
Familie: SpargelgewächseGiftig: Ja
Giftlevel: Gering
Pilz: Nein
Synonyme
- Dracaena
Der Drachenbaum ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Spargelgewächse. Die unterschiedlichen Arten der Drachenbäume kommen in der Natur Afrikas, Amerikas, Asiens und Europas vor. Zudem ist der Drachenbaum eine sehr beliebte und dekorative Zimmerpflanze. Was Hundehalter aber unbedingt wissen sollten: Der Drachenbaum ist für Hunde giftig und stellt damit eine Gefahr für Vergiftungen dar.
Herkunft und Verbreitung des Drachenbaums
Es gibt unzählige verschiedene Arten des Drachenbaums. Der Drachenbaum hat seinen Ursprung in den tropischen Klimazonen Afrikas und Asiens, kommt aber auch in der Flora Amerikas, Australiens und Europas vor - denn so wachsen in der Natur zwei Drachenbaum-Arten auf den Kanarischen Inseln.
Ferner sind verschiedene Drachenbaumarten als pflegeleichte Zimmerpflanzen begehrt und entsprechend häufig in privaten Wohnungen, Wintergärten und Büros anzutreffen - hier muss man insbesondere als Hundebesitzer auf Grund der Giftigkeit des Drachensbaums im Sinne der Gesundheit des Hundes aufpassen, damit es zu keinem Kontakt und einer Vergiftung kommt.
Warum ist der Drachenbaum für Hunde gefährlich?
Alle Pflanzenteile des Drachenbaums enthalten Saponine. Somit ist der Verzehr und intensive orale Kontakt durch Knabbern an den giftigen Blättern für Hunde wegen der toxischen Wirkstoffe giftig.
Das Giftlevel des Drachenbaums wird als leicht giftig bewertet. Allerdings kommt es im Falle einer möglichen Vergiftung durch das Fressen von Pflanzenteilen des Drachenbaums maßgeblich auf die Menge im Verhältnis zum Körpergewicht des betroffenen Hundes an, wie der Schweregrad und mögliche Verlauf einer Drachenbaum-Vergiftung die Hundegesundheit und das Wohlbefinden des Hundes belastet. Gerade Welpen, ältere Hunde und Hunde mit Vorerkrankungen sind stärker gefährdet, da ihr Organismus schwächer ist.
Mögliche Symptome einer Vergiftung durch Drachenbaum beim Hund
Frisst der Hund vom Drachenbaum oder knabbert an den Blättern, so kann es zu folgenden klinischen Symptomen bei einer Vergiftung kommen:
- Vermehrtes Speicheln
- Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
- Schmerzen und Krämpfe
- Herz-Kreislauf-Probleme
- Lokale Reizungen durch Saponine z.B. an Schleimhäuten
Hinweis: Sollte es zur gesicherten oralen Aufnahme oder Kontakt des Hundes mit den diversen Arten des Drachenbaums gekommen sein, dann empfehlen wir sofort den Tierarzt zu kontaktieren. Verhält sich der Hund ungewöhnlich und zeigt eindeutige Vergiftungssymptome wie die obigen, raten wir ebenfalls keine Zeit zu verlieren und den Vierbeiner zeitnah untersuchen zu lassen - im Zweifel ist der Tierarzt immer ein guter Ratgeber!
Erste Hilfe bei einer Drachenbaumvergiftung beim Hund
Wenn du bemerkst oder den Verdacht hast, dass dein Hund Teile eines Drachenbaums gefressen hat, ist schnelles und überlegtes Handeln gefragt. Hier sind die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen, die du im Notfall bei einer Vergiftung deines Hundes ergreifen kannst:
- Ruhe bewahren: Auch wenn die Situation alarmierend ist, ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Dein Hund könnte sich zusätzlich stressen, wenn er deine Anspannung spürt.
- Tierarzt kontaktieren: Rufe sofort den Tierarzt an und informiere ihn über die mögliche Aufnahme des Drachenbaums. Gib so viele Details wie möglich, z. B. welche Pflanzenteile und wie viel dein Hund gefressen haben könnte. Die Tierklinik kann sich so bestmöglich auf deine Ankunft vorbereiten.
- Giftreste entfernen: Versuche, eventuelle Pflanzenreste aus dem Maul deines Hundes zu entfernen, um eine weitere Aufnahme zu verhindern.
- Keine selbstständigen Maßnahmen wie Erbrechen auslösen: Versuche nicht, eigenständig Erbrechen zu provozieren. Das könnte den Zustand deines Hundes verschlimmern. Der Tierarzt wird entscheiden, ob dies notwendig ist.
- Aktivkohle nur nach Anweisung des Tierarztes: Der Tierarzt kann dir raten, Aktivkohle zu verabreichen, um das Gift zu binden. Es ist wichtig, dies nur nach Rücksprache zu tun.
Diagnose und tierärztliche Therapie bei einer Vergiftung des Hundes mit dem Drachenbaum
Sobald der Hund beim Tierarzt ist, erfolgt eine eingehende Untersuchung, und die Behandlung richtet sich nach den vorliegenden Symptomen und der Schwere der Vergiftung:
- Dekontamination der Haut: Der Tierarzt kann die Schleimhäute mit lauwarmen Wasser ausgiebig spülen, um eine Schleimhautreizung durch den oralen Kontakt und das Knabbern der giftigen Pflanzenteile zu reduzieren.
- Magenspülung oder Erbrechen auslösen: Der Tierarzt kann diese Maßnahmen ergreifen, um die Aufnahme des Gifts zu verhindern.
- Verabreichung von Aktivkohle: Aktivkohle wird verabreicht, um Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt zu binden und deren Aufnahme zu minimieren.
- Flüssigkeitstherapie: Infusionen helfen, den Kreislauf zu stabilisieren, das Gift aus dem Körper zu spülen und eine Dehydration zu verhindern.
- Spezifische Medikamente: Falls der Hund schwerwiegendere Symptome zeigt, wie Herz- oder Kreislaufprobleme, können entsprechende Medikamente verabreicht werden.
- Langzeitüberwachung: In schwereren Fällen kann eine intensive Überwachung notwendig sein, um sicherzustellen, dass der Hund sich stabilisiert und keine Folgeschäden auftreten.
Denke daran, dass eine rechtzeitige medizinische Versorgung entscheidend ist, um die Genesung deines Hundes zu gewährleisten.
Vorbeugung: So schützen Sie Ihren Hund vor dem Drachenbaum
- Achtsamkeit im Haus und Garten: Halte deinen Hund gut im Auge, falls du dich mit ihm irgendwo aufhältst, wo Drachenbäume zur Dekoration den Wohnraum schmücken. Verzichte idealerweise im eigenen Zuhause auf den Drachenbaum, damit reduziert du die Kontaktgefahr mit der Giftpflanze erheblich. Ansosten platziere die Pflanze an einem Ort, zu dem dein Hund keinen Zugang hat, etwa auf hohen Regalen oder in geschlossenen Räumen.
- Umgebung sichern: Falls du Drachenbäume in deinem Wohnbereich oder Garten hast, stellen Sie sicher, dass dein Hund diese Pflanzen nicht erreichen kann. Eine gute Idee ist es, den Garten hundesicher zu gestalten, indem du giftige Pflanzen entweder entfernst oder durch einen Zaun abgrenzt.
- Wissen schützt: Machen dich mit den giftigen Pflanzenarten in deinem Zuhause und in der Natur vertraut. So kannst du schnell handeln und potenzielle Gefahrenquellen frühzeitig erkennen, was besonders nützlich ist, wenn du häufig im Garten arbeitest viel mit deinem Vierbeiner im Freien unternimmst.
- Erziehung ist der Schlüssel: Eine gute Erziehung schützt deinen Hund davor, giftige Pflanzen zu untersuchen oder zu fressen. Ein verlässlicher Grundgehorsam und sicherer Rückruf sind wichtig: Kommandos wie „Nein“, „Lass es“ und „Aus“ sowie das Abrufen sollten sicher funktionieren, damit du auf deinen Hund im Ernstfall schnell einwirken kannst. Zusätzlich kann ein spezielles Anti-Giftköder-Training hilfreich sein, um deinem Hund beizubringen, alles Unbekannte auf dem Boden nicht anzurühren und zu meiden.
Indem du diese präventiven Vorsichtsmaßnahmen triffst, verringerst du das Risiko einer Vergiftung durch Drachenbaum und andere potenziell gefährliche Pflanzen in deinem Haushalt, Garten und unterwegs in der Natur erheblich.
Fazit - Vorsicht vorm Drachenbaum als fürsorglicher Hundehalter
Der Drachenbaum gehört zu den eher leicht giftigen Pflanzen, dennoch solltest du als verantwortlicher und sorgsamer Hundebesitzer aufpassen, dass dein Hund möglichst nie mit dieser Giftpflanze in Kontakt kommt, damit er möglichst Drachenbaum-Vergiftung vermieden werden. Sollte dennoch ein Verdachtsfall bestehen oder du sogar gesehen hast, dass dein Hund vom Drachenbaum gefressen hat, dann muss schnell gehandelt werden, damit dein Hund in tiermedizinische Behandlung kommt.
Lesetipp:
Hast du Interesse noch mehr Informationen zu möglichen Giftquellen wie Pilzen, Pflanzen, Nahrungsmittel etc. zu erfahren? Dann hast du die Gelegenheit alles zum Thema in unserem ausführlichen Ratgeber zu erfahren.
Symptome
Verbreitung
- Europa
- Amerika
- Afrika
- Australien/Ozeanien
- Asien
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