Du willst Dir einen Hund anschaffen? Dann steht am Anfang der eigene Persönlichkeits-Check!

Wichtige Tipps, Hinweise und Anregungen von der (Hunde)-Coach

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Zuletzt aktualisiert am: 6.11.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Ein Hund ist kein Spontankauf und sollte wohlüberlegt sein.
  • Selbstreflexion als A und O: Warum möchte ich überhaupt einen Hund?
  • Hunde sind keine Bedürfniserfüller, sondern eigenständige Wesen.
  • Bin ich auf herausfordernde Zeiten eingestellt und kann mich den Gegebenheiten flexibel anpassen?
  • Sei dir dessen bewusst, dass du ab sofort für jemanden verantwortlich sein wirst.

Befasst man sich konkret mit der Anschaffung eines Hundes, gilt es sich sorgsam und umfassend mit diversen Fragen ehrlich auseinanderzusetzen, um für alle Beteiligten (Hund und Mensch) die bestmögliche Entscheidung für ein zukünftiges Miteinander herbeizuführen.

Und dabei kommt zwangsläufig auch die Notwendigkeit auf, sich selber als Persönlichkeit für die Rolle als zukünftiger Hundehalter und Hundebesitzer zu überprüfen. Sprich, sich selber den Spiegel ernsthaft und ohne Wenn und Aber vorzuhalten.

Selbstreflexion ist hier das Stichwort: Es gilt also sich als Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen, Bedürfnissen, Wünschen und Interessen zu hinterfragen, um am Ende des Prozesses mit voller Überzeugung den Schritt zur Anschaffung eines passenden Hundes gehen und im gemeinsamen Hundealltag leben zu können.

Unsere dogondo-Expertin und (Hunde)-Coach Barbara Nowak hat sich dem Thema angenommen, ihre Gedanken zusammengefasst und hilfreiche Tipps in einem Persönlichkeits-Check zusammengestellt - viel Freude beim Weiterlesen!

Selbstrefektion - Der Hund muss zum Menschen passen, aber der Mensch auch zum Hund!

Ein Hund ist mehr als nur ein Tier. Er ist ein Freund, ein Familienmitglied, ein Begleiter. Doch bevor du dich dazu entscheidest, diese besondere Bindung einzugehen, solltest du einen wichtigen Schritt nicht überspringen: die Selbstreflexion. Es geht nicht nur darum, den „richtigen“ Hund für dich zu finden, sondern auch darum, der richtige Mensch für diesen Hund zu sein. Bevor du also in die Welt der Pfotenabdrücke und feuchten Hundeküsse eintauchst, lass uns gemeinsam einen kleinen Persönlichkeitscheck durchführen.

Warum möchte ich überhaupt einen Hund?

Die Antwort auf diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen. "Ich liebe Hunde", "Ich möchte einen Freund", "Ich möchte aktiver sein". All diese Gründe sind valide. Doch oft steckt dahinter noch mehr. Welche Rolle soll der Hund in deinem Leben spielen? Ist er ein Ersatz für fehlende soziale Kontakte oder vielleicht ein Mittel gegen Einsamkeit?

Gibt es unerfüllte Bedürfnisse, die der Hund erfüllen soll?

Hunde sind wundervolle Wesen, die uns viel Liebe und Freude schenken können. Aber sie können und sollten nicht als Lückenbüßer für unerfüllte Bedürfnisse dienen. Wenn du von deinem Hund erwartest, dass er Einsamkeit, Traurigkeit oder Stress lindert, setzt du sowohl dich selbst als auch deinen Hund unter Druck. Ein Hund kann dich unterstützen, aber er ist keine Therapie oder Lösung für tieferliegende Herausforderungen und Verhaltensmuster.

Welche Erwartungen habe ich an den Hund?

Jeder Hund ist ein Individuum mit eigenem Charakter und eigenen Bedürfnissen. Manche sind aktiv und verspielt, andere ruhiger und zurückhaltender. Nicht jeder Hund kuschelt gerne. Es ist wichtig, dass deine Erwartungen an den Hund realistisch und fair sind. Erwarte nicht, dass ein Hund sich anpasst, nur weil du bestimmte Vorstellungen hast. Stelle sicher, dass deine Erwartungen mit dem Wesen und den Bedürfnissen des Hundes übereinstimmen.

Was tue ich, wenn der Hund meine Erwartungen nicht erfüllt?

Dies ist eine der kritischsten Fragen, die du dir stellen solltest. Was passiert, wenn der Hund anders ist als erwartet? Wenn er nicht so schnell lernt oder anders reagiert, als du es dir vorgestellt hast? Wenn er nicht so gerne spielt, kein Fan von stundenlangen Spaziergängen ist und lieber alleine liegt, statt nahe bei dir? Deine Fähigkeit, flexibel zu sein und eine liebevolle Beziehung aufrechtzuerhalten, auch wenn nicht alles nach Plan läuft, ist entscheidend für das Wohl eurer Mensch-Hund-Beziehung.

Checkliste für zukünftige Hundebesitzer

  1. Selbstreflexion: Warum möchte ich einen Hund? Was erhoffe ich mir von dieser Beziehung?
  2. Bedürfnisse klären: Gibt es Dinge in meinem Leben, die ich durch einen Hund zu kompensieren versuche?
  3. Erwartungen definieren: Welchen Charakter und welche Eigenschaften sollte mein idealer Hund haben? Sind diese Erwartungen realistisch?
  4. Flexibilität zeigen: Bin ich bereit, mich anzupassen und meinen Hund so zu akzeptieren, wie er ist?
  5. Langfristige Bindung: Ein Hund lebt viele Jahre. Bin ich bereit, diese langfristige Verantwortung zu übernehmen?

Ein Hund kann dein Leben in vielerlei Hinsicht bereichern. Doch bevor dieser Vierbeiner bei dir einzieht, nimm dir die Zeit für eine ehrliche Selbstreflexion. Denn eine Beziehung zu einem Hund sollte auf gegenseitigem Verständnis, Liebe und Respekt basieren. Sei der Mensch, den dein Hund verdient – und lass ihn der Hund sein, der er ist.

In einem ergänzenden Artikel wirst du weitere Hinweise und Anregungen erhalten, die sich mit den erforderlichen Kompetenzen und Skills auseinandersetzen, die es für die Rolle des Hundebesitzers als "Führungskraft" in der Hund-Mensch-Beziehung braucht, damit Du und Dein Hund zu einem "unschlagbaren" Dream-Team werdet. Bleibt also am Ball und schaut immer mal wieder vorbei!

Neben der Selbstreflektion der eigenen Persönlichkeit gibt es aber auch noch zahlreiche weitere Fragen, die es vor dem Hundekauf für sich selber zu beantworten gibt. Seid ihr interessiert mehr zu erfahren? Dann folgt uns nun in unseren Leitartikel "Hundekauf - Worauf ist beim Kauf eines Hundes zu achten?".

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