Schillerstövare

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Zuletzt aktualisiert am: 2.4.2024

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Der Schillerstövare ist eine Jagdhunderasse, die ihren Ursprung in Skandinavien hat. Genaugenommen liegen die Wurzeln des Schillerstövare in Schweden.

Die Hunderasse ist weitläufig auch unter den Rassenamen Schiller-Laufhund und Schiller-Bracke bekannt - dies gilt vor allen Dingen in Jägerkreisen, wo der Schillerstövare nach erfolgter Jagdausbildung, als leistungsfähiger und brauchbarer Jagdhund im Jagdrevier eingesetzt wird.

Die Ausgangsrassen bei der Entwicklung und Zucht des Schillerstövare, sollen süddeutsche Laufhunde, Englische Laufhunde (z.B. Harrier) und Schweizer Laufhunde ursprünglich gewesen sein.

Seinen Rassenamen verdankt der Schillerstövare seinem "Erfinder". Der Bauer und schwedische Züchter Per A. Schiller gilt als Gründervater des Rassehundes. Er trat u.a. mit seinem Rüden "Tamburini" und der Wurfschwester "Ralla I" bei einer Hundeausstellung im Jahr 1886 in Schweden laut dem aktuellen Rassestandard in Erscheinung.

Die Rasse "Schillerstövare" wurde nach ihrer nationalen Anerkennung durch den Schwedischen Kennel Club im Jahr 1907, auch von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) als eigenständige schwedische Rasse im Jahr 1955 offiziell registriert und wird seither unter der FCI-Standard-Nr. 131 in der Gruppe 6 "Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen" geführt.

Bis heute findet der Schillerstövare als Jagdhund (z.B. Hasen- und Fuchsjagd) Verwendung, wird aber hier und da auch als Begleithund geführt.

Wie sieht das äußere Erscheinungsbild des Schillerstövare aus?

Der edel anmutende Schillerstövare ist mit seiner Größe von 49-61 cm den mittelgroßen Laufhunden in der Rassenomenklatur der FCI zugeordnet. Passend zur Körpergroße tragen die Schillerstövare-Rüden und Schillerstövare-Hündinnen im Regelfall zwischen 18-28 Kg auf ihren Rippen.

Schillerstövare gelten als kräftige, robuste, wetterfeste und vitale Hunde. Damit sind die gut proportionierten Laufhunde bestens gerüstet, um im Jagdrevier den anspruchsvollen Jagdaufgaben nachgehen zu können.

Das Fell des Schillerstövare besteht aus kurzem, eng anliegenden und glatten Haar in den Farben Loh mit schwarzem Mantel.

Charakteristisch sind auch die Hängeohren des Schillerstövare.

Was zeichnet den Schillerstövare noch aus?

Schillerstövare sind schnelle, ausdauernde, laufgewandte und geländegängige Jagdhunde, die im flachen Land, Gebirge, Unterholz bei Wind und Wetter erfolgreich eingesetzt werden. Sie sind jagdpassioniert, bringen eine herausragende Nase (Feinnasigkeit) mit, werden als lebhaft und aufmerksam beschrieben. Auf Grund ihrer Intelligenz und gehorsamen Art, können Schillerstövare mit dem passenden konsequenten, einfühlsamen und empathischen Handling gut erzogen, abgerichtet und sowohl im Revier, als auch im Alltag, geführt werden.

Nummer: 131
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1. Laufhunde
Subsektion: 2. Mittelgroße Laufhunde
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Schweden
Patronat -
Verwendung

Lautgebender Fährtenhund zur Jagd auf Hase und Fuchs. Es sind keine Meutehunde und jagen auch nicht paarweise. Sie werden nie bei der Jagd auf Rotwild eingesetzt.

Datum der Veröffentlichung 22. August 2017
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 5. Januar 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Schillerstövare
Lebenserwartung
Rüden
12 - 15 Jahre
Hündinnen
12 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
53 - 61 cm
Hündinnen
49 - 57 cm
Gewicht
Rüden
20 - 28 kg
Hündinnen
18 - 24 kg

Schillerstövare - Erziehung & Training
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Der Schillerstövare, eine faszinierende Rasse, die tief in der schwedischen Jagdtradition verwurzelt ist, verkörpert eine fesselnde Mischung aus Eleganz, Stärke und Intelligenz. Diese Hunde, benannt nach dem schwedischen Dichter Carl Schiller, zeichnen sich durch ihr lebhaftes Temperament und ihre beeindruckende Ausdauer aus, die sie zu exzellenten Jagdbegleitern macht. Doch hinter ihrer Arbeitsfähigkeit verbirgt sich ein sanftmütiges Herz, das eine tiefe Verbindung zu ihren Menschen sucht.

Die Besonderheiten der Rasse lassen sich nicht nur an ihrem äußeren Erscheinungsbild festmachen, das mit einem glänzenden, dreifarbigen Fell, kräftigen Körperbau und ausdrucksvollen Augen beeindruckt, sondern auch an ihrem Charakter. Schillerstövare sind bekannt für ihre Intelligenz und Lernbereitschaft, was sie zu einer Freude in der Ausbildung macht. Sie verfügen über eine natürliche Neugier und einen ausgeprägten Jagdtrieb, was bedeutet, dass sie eine klare Führung und Beschäftigung brauchen, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

Die emotionale Tiefe dieser Rasse zeigt sich in ihrer Loyalität und ihrem Schutzinstinkt. Sie bauen eine tiefe Bindung zu ihrer Familie auf und sind bekannt für ihre Sensibilität gegenüber den Stimmungen ihrer Besitzer. Dies macht sie nicht nur zu wachsamen Beschützern, sondern auch zu einfühlsamen Begleitern, die in der Lage sind, die Gefühle ihrer Menschen zu spiegeln und darauf zu reagieren.

Erziehung, Training und Sozialisierung des Schillerstövare

In Bezug auf die Erziehung und das Training des Schillerstövare ist es wichtig, frühzeitig mit der Sozialisierung zu beginnen. Dies hilft, ihre angeborene Vorsicht gegenüber Fremden zu mildern und fördert ein ausgeglichenes Verhalten. Welpen sollten in eine Vielzahl von Umgebungen eingeführt werden, um sicherzustellen, dass sie gut angepasst sind und positiv auf neue Situationen reagieren. Sozialisierung sollte nicht nur Menschen verschiedener Altersgruppen umfassen, sondern auch andere Tiere, um die jagdliche Neigung des Schillerstövare zu steuern.

Bei der Ausbildung dieser Rasse sind Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Hier“ von entscheidender Bedeutung. Diese dienen nicht nur der Grunddisziplin, sondern sind auch lebensrettend, besonders wenn der Jagdtrieb einsetzt. Ein Schillerstövare, der gut auf diese Kommandos reagiert, wird sicherer und selbstbewusster sein. Für das Training ist es ratsam, positive Verstärkungstechniken zu verwenden, da diese Hunde sehr sensibel auf die Stimmung und die Reaktionen ihrer Trainer reagieren.

Das Gehorsamstraining ist bei dieser Rasse essentiell, um eine starke Führungsrolle zu etablieren. Konsequenz und Geduld sind Schlüssel zum Erfolg. Es hilft, einen Rahmen zu setzen, in dem der Schillerstövare die gewünschten Verhaltensweisen erlernen und praktizieren kann.

Das Leinentraining ist ebenfalls wichtig, vor allem, um den starken Jagdtrieb des Schillerstövare zu kontrollieren. Ein gut trainierter Schillerstövare sollte in der Lage sein, an der Leine zu gehen, ohne zu ziehen, was die Spaziergänge für beide Seiten angenehmer macht.

Spiel- und Apportiertraining nutzen die natürlichen Anlagen des Schillerstövare und sind hervorragende Wege, um ihn geistig und körperlich zu fordern. Das Apportieren fördert seine Fähigkeit, Befehle zu befolgen und gleichzeitig seinem Jagdinstinkt gerecht zu werden. Spiele, die Denkarbeit erfordern, wie das Suchen von versteckten Leckerlis, können dabei helfen, seine Intelligenz und sein Problemlösungsvermögen zu schärfen.

Als Besitzer eines Schillerstövare ist es wichtig, sich über einige Schlüsselaspekte im Klaren zu sein:
  • Konsistentes Training: Schillerstövare reagieren am besten auf konsistente Trainingsmethoden und klare Anweisungen. Ein unregelmäßiges Training kann zu Verwirrung und inkonsistentem Verhalten führen.
  • Ausreichende Bewegung: Diese aktive Rasse benötigt viel Bewegung, um physisch und mental ausgelastet zu sein. Lange Spaziergänge, Joggen oder Spiele im Freien sind ideal.
  • Frühzeitige Sozialisierung: Es ist entscheidend, den Schillerstövare frühzeitig zu sozialisieren, um einen gut angepassten und ausgeglichenen Hund zu fördern.
  • Eingehen auf den Jagdtrieb: Der Jagdtrieb sollte durch geeignete Spiele und Trainingsmethoden gesteuert werden, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden.
Zusammenfassung

Der ideale Besitzer eines Schillerstövare ist aktiv, geduldig und bereit, Zeit in die Ausbildung und Sozialisierung zu investieren. Er sollte ein Verständnis für die Rasse mitbringen und bereit sein, den Anforderungen eines energiereichen, intelligenten und manchmal eigenwilligen Hundes gerecht zu werden. In einem idealen Szenario bietet der Besitzer eine strukturierte Umgebung, in der der Schillerstövare seine Intelligenz, Energie und Loyalität in positiver Weise einsetzen kann.

Diese umfassende und strukturierte Einführung in das Leben mit einem Schillerstövare zeigt, dass diese Rasse zwar Herausforderungen mit sich bringt, aber auch eine tiefe und bereichernde Bindung zwischen Hund und Besitzer ermöglicht. Die Verbindung, die durch sorgfältige Erziehung, Training und gegenseitiges Verständnis entsteht, ist das Herzstück des Zusammenlebens mit einem Schillerstövare und macht es zu einer wahrhaft lohnenden Erfahrung.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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