Bullenbeißer (Hund)

Als Bullenbeißer wurden historisch betrachtet Hunde bezeichnet, die als Jagdhunde für die Hatz auf Bären und Schwarzwild eingesetzt wurden. Die Bärenbeißer, wie die Hundeschläge ebenfalls tituliert wurden, gehörten zu den doggenartigen Hunden und mussten bestimmte Merkmale aufweisen, um sich gegen das wehrhafte Wild behaupten zu können. Die aus kynologischer Sicht bekanntesten Vertreter dieser Hundeschläge, waren der Große Danziger und der Kleine Brabante Bullen- und Bärenbeißer, der als Vorläufer der heutigen deutschstämmigen Rasse, Deutscher Boxer, gilt. Im weiteren Verlauf der Zeitgeschichte, wurde dieser Typus Hund für weitere Jagdtätigkeiten als Saupacker eingesetzt, wo er bei der Wildschweinjagd zu Pferde nach dem Auffinden des Wilds durch die Saufinder und die erfolgte Hetze, das Wildschwein packen, niederreißen und bis zum Eintreffen festhalten sollte, damit der Jäger die Sau erlegen konnte. 

Ferner rückten aber auch neben den im Hochadel beliebten Jagdgesellschaften, andere Schauveranstaltungen für die Privilegierten in den Fokus. So wurden Hundekämpfe mit Bullen veranstaltet, um den Adel und die Zuschauer beim Kampf Hund gegen Bulle, zu amüsieren.

Der Begriff Bullenbeißer bekommt durch eine weitere Verwendung der doggenartigen Hunde weitere Bedeutung, denn in der kynologischen Literatur ist zu lesen, dass Bullenbeißer in Schlachthäusern als tierische Helfer zugegen waren, um die zum Schlachten anwesenden Bullen und Rinder durch zupacken festzuhalten, um diese schließlich gesichert töten zu können.

Weiters wurden in Großbritannien Hunde ebenfalls als Kampfhunde in den Ring geschickt, um das anwesende Publikum beim Kampf mit Bullen zu unterhalten. Aus diesen Bulldogs, gingen in der weiteren Entwicklungsgeschichte, die Englische Bulldogge hervor.