Tipps vom Hundecoach: So wird das Führen des Hundes für beide Seiten entspannt!

Charisma, Souveränität, positives Mindset, Konsequenz und Disziplin, Selbstreflexion

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Zuletzt aktualisiert am: 27.4.2024

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Das wichtigste in Kürze

  • Liebe allein reicht nicht aus, denn dein Hund ist mehr als nur ein Kuscheltier.
  • Hunde leben in einer Menschenwelt und brauchen Anleitung und Struktur.
  • Hundeerziehung ist Hundeführung.
  • Führungskompetenz schließt den Bindungsaufbau als Grundbasis mit ein.
  • Sei dir dessen bewusst, dass du Verantwortung trägst.

Das Leben mit einem Hund zu teilen ist eine komplexe Rolle, die weit über das bloße Versorgen und Liebhaben hinausgeht. Es erfordert ein Set an Kompetenzen, die sicherstellen, dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund harmonisch und für beide Seiten bereichernd ist. In diesem Artikel beleuchten wir die essenziellen Fähigkeiten, die du als Hundehalter benötigst, um deinen vierbeinigen Freund souverän und entspannt durch den Alltag zu führen.

Mehr als ein Kuscheltier: Die Wichtigkeit von Struktur und Anleitung

Hunde sind in unserer Menschenwelt nicht nur passive Beobachter oder lebendige Kuscheltiere. Sie sind aktive Teilnehmer, die eine klare Anleitung und Struktur benötigen. 

Anleitung im Sinn eines Handbuches, das die wissenswerten Dinge des Zusammenlebens erklärt. Struktur wiederum als die Rahmenbedingungen, innerhalb derer das Erlernte angewandt wird. Ohne diese beiden Faktoren können Unsicherheit und Stress sowohl beim Hund als auch beim Halter entstehen. 

Entschlossenheit und Souveränität des Halters sind bei der Vermittlung dieser Struktur entscheidend. Sie helfen dir, deine Entscheidungen authentisch zu kommunizieren, und deinem Hund dadurch Sicherheit und Verbindlichkeit zu vermitteln.

Führung ist Bindung: Aufbau einer stabilen Beziehung

Führungskompetenz beinhaltet nicht nur die bereits genannten Parameter Entschlossenheit und Souveränität. Führungskompetenz beginnt mit dem Aufbau einer tiefen Bindung zu deinem Hund. Bindung als das Verständnis für die gegenseitigen Bedürfnisse, den Respekt voreinander und das Vertrauen ineinander.

Blindes Vertrauen wird nicht vorausgesetzt, sondern in vielen kleinen Situationen erarbeitet. Und diese Aufgabe ist vor allem deine. Wenn dein Hund sich auf dich verlassen soll, braucht er zahlreiche Erfahrungen, in denen du bewiesen hast, dass auf dich auch wirklich Verlass ist. Situationen, in denen du in Aktion getreten bist, für euer Gemeinwohl gehandelt hast und deinem Hund ein sicherer Partner an seiner Seite warst. Führung bedeutet Verantwortung. Du bist verantwortlich für das Wohl deines Hundes und gleichermaßen für euer entspanntes Zusammenleben. Diese Verantwortung setzt letztlich ein hierarchisches Gefälle voraus, in welchem du als Entscheidungsträger und Verantwortlicher vorangehst, und gleichzeitig auf positiver Augenhöhe kommunizierst und handelst.

Ein positives Mindset: Die Einstellung macht den Unterschied

Eine positive Einstellung ist ansteckend. Hunde spüren, wenn ihr Halter zuversichtlich und gelassen ist. Gleichermaßen nehmen sie Anspannung und Stress beim Gegenüber wahr und lassen sich rasant davon anstecken.

Ein positives Mindset hilft dabei, eine Atmosphäre des Wohlbefindens zu schaffen, in der Entwicklung und Akzeptanz natürlich ineinanderfließen. Führung bedeutet nicht ausnahmslose Strenge und brutale Autorität. Führung beinhaltet insbesondere die Eigenverantwortung des Halters, sich selbst als Vorbild zu sehen und innerlich ausgeglichen voranzugehen. Wie schön ist es, wenn sich ein Hund an seinem entspannten und zufriedenen Halter orientieren kann? Ein Mensch, der geduldig das richtige Lerntempo wählt und den Rahmen für die Entwicklung seines Teams schafft.

Konsequenz und Willensstärke: Zwei Säulen der Erziehung

Konsequenz und Willensstärke sind unerlässlich, um deinem Hund zu zeigen, dass Regeln beständig sind. Sie führen zu Beständigkeit im Alltag, die verdeutlicht, dass Strukturen als fester Rahmen gesetzt sind und gelten, ohne stets hinterfragt werden zu müssen. Aber wie sieht Konsequenz im Alltag aus? Entspricht es einer Strafe? Konsequenz bedeutet in erster Linie, dass das Wort des Menschen ernst gemeint ist, einen konkreten Grund hat, und deshalb durchgesetzt wird. Stell Dir beispielhaft vor, dass dein Hund sich eine Tafel Schokolade (Vorsicht Schokoladenvergiftung!) klaut. Eine extrem gefährliche Situation. Nun sagst du „Aus“ und er hört nicht. Solange er nicht kaut und die Verpackung drum herum ist, wirst du geduldig sein und ihm Zeit zum Denken und Handeln geben. Vielleicht wiederholst du dein Wortsignal erneut. Wenn es wieder keine Wirkung zeigt, wirst du ihm spätestens dann als Konsequenz die Schokoladentafel mutwillig aus dem Maul nehmen müssen. Du nimmst ihm damit eine für ihn positive Sache weg – das gilt in der Lerntheorie als Strafe. Gleichzeitig machst du deutlich, dass du deinen Worten Taten folgen lässt und konsequent bist.

Selbstreflexion: Der Spiegel der Hundehaltung

Selbstreflexion ermöglicht es dir, dein Verhalten und deine Methoden kritisch zu hinterfragen und anzupassen. Jeder Hund ist ein Individuum und was bei einem funktioniert, kann bei einem anderen fehl am Platz sein. Sei wie ein Wissenschaftler, der seine Hypothesen immer wieder überprüft und bereit ist, neue Wege zu gehen.

Wenn etwas mit deinem Hund nicht funktioniert wie gewünscht, überprüfe zunächst dein eigenes Verhalten, bevor du das deines Hundes bewertest. Agiere stets als Vorbild und lebe selbst vor, was du von deinem Hund erwartest: Ruhe, Geduld, Vertrauen und Souveränität.

Als Halter musst du dir stets bewusst sein, dass du die Verantwortung für das Wohlbefinden und die Sicherheit deines Hundes trägst. Deine Rolle ist es, ihm die Welt zu erklären und ihm zu zeigen, wie er sich darin bewegen kann.

Alle genannten Kompetenzen ergeben im Zusammenspiel ein vertrauensvolles und sicheres Umfeld für dich und deinen Hund. Wenn diese Elemente zusammenkommen, entsteht eine harmonische Beziehung, in der Mensch und Hund entspannt durchs Leben gehen können und ihre beste Zeit gemeinsam erleben.

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