Gefahr und Gift für Hunde: Die Begonie

Ist das Fressen der Begonie für den Hund giftig?

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Zuletzt aktualisiert am: 29.4.2024

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Allgemein

Familie: Schiefblattgewächse
Giftig: Ja
Giftlevel: Gering
Pilz: Nein

Synonyme

  • Begonia
  • Schiefblatt

Begonien, wissenschaftlich Begonia genannt, gehört zur Familie der Schieferblattgewächse. Begonie sind für Hunde giftig und stellen auf Grund ihrer Giftstoffe folglich eine gesundheitliche Gefahr dar.

Giftige Begonien: Gefahren für Hunde und wie man im Notfall handelt

Begonien sind beliebte Zierpflanzen, die in vielen Gärten und als Zimmerpflanzen in Wohnungen zu finden sind. Der natürliche Lebensraum der Begonie liegt ursprünglich in den tropischen und subtropischen Gebieten entlang des Äquators. Die unterschiedlichen Arten der Begonie sind auf den Kontinenten Amerika, Afrika und Asien beheimatet. In Mitteleuropa und demnach bei uns in Deutschland, trifft man aber sehr häufig im Wohnraum oder im Garten auf die diversen Begonienarten, da sie auch in unseren Breitengraden mittlerweile eine überaus beliebte Zier-, Beet-, Balkon- und Gartenpflanze ist. Begonien gibt es im Übrigen als Blütenbegonien, Blattbegonien und Strauchbegonien.

Doch während sie für uns Menschen oft harmlos sind, können sie für unsere pelzigen Freunde, die Hunde, eine ernsthafte Gefahr darstellen. Hier erfahren Sie alles Wichtige über die potenziellen Gefahren von Begonien für Hunde und wie Sie im Ernstfall richtig handeln können, um Ihren Hund zu schützen.

Also Augen auf, sobald Ihr Vierbeiner im öffentlichen Raum herumschnüffelt und neugierig die Umwelt erkundet. Dies gilt für heimische Gefilde, wie auch auf Reisen mit Hund.

Warum sind Begonien gefährlich für Hunde?

Obwohl Begonien für Menschen meist unbedenklich sind, enthalten sie für Hunde giftige Substanzen, insbesondere in den Knollen und Blättern. Diese können zu einer Vergiftung führen, die sich in Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen, Durchfall, vermehrtem Speicheln, Appetitlosigkeit und Schwäche äußern kann.

Giftigkeit der Begonie für Hunde

Für Hunde, ob Welpe, Junghund, erwachsener Hund oder Hundesenior, sind Begonien aller Art, giftig und demnach für die Hundegesundheit eine potentielle Gefahr.

Das gefährliche an der Begonie ist vor allen Dingen der Pflanzensaft, denn dieser enthält toxische Calciumoxalate und Oxalsäure. Die Wurzeln sind auf Grund des Cucurbitacin B besonders giftig.

Das Giftigkeitslevel wird eher als gering eingeschätzt. Dies ist allerdings immer eine Frage der Dosierung und des potentiell gefährdeten Hundes. Denn ein Welpe, vorerkrankter Hund oder Seniorhund sind auf Grund ihres spezifischen Lebensumstands ggf. eher gefährdet, als ein Junghund mit bester Gesundheit, Konstitution und Vitalität. Die Dosis macht das Gift - es kommt auf die Menge der gefressenen Begonie im Verhältnis zur Größe und Körpergewicht des Hundes an, wie stark die Toxine den Hundeorganismus und das Wohlbefinden des Hundes belasten. Eines ist aber klar: Eine Vergiftung ist immer ein Notfall.

Symptome einer Begonienvergiftung bei Hunden

Die Anzeichen einer Begonienvergiftung können je nach Menge der aufgenommenen Pflanzenteile und der Größe des Hundes variieren.

Zu den häufigsten Symptomen gehören je nach Ausprägung einer Begonienvergiftung beim Hund:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • vermehrtes Speicheln
  • Schleimhautreizungen
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchschmerzen
  • Schwäche
  • Blutiger Kot

Was tun, wenn der Hund von der Begonie gefressen hat?

Hat Ihr Hund tatsächlich von der Begonie gefressen oder sie vermuten, dass er oral Teile der Begonie aufgenommen hat, so handelt es sich um einen ernsten medizinischen Notfall. Bitte nehmen Sie schnellstmöglich mit einem Tierarzt oder der nächstgelegenen Tierklinik Kontakt auf, informieren über den Verdacht oder akuten Notfall und fahren rasch in die Tierarztpraxis. Bei einer möglichen Vergiftung braucht der Hund unbedingt tierärztliche Hilfe.

Versuchen sie Ruhe zu bewahren und nicht in Hektik zu verfallen. Denn durch einwirkenden Symptome und Begleiterscheinungen bei einer Vergiftung wird dem Hund bereits genug zugesetzt. Beobachten Sie Ihren Vierbeiner bis zur Ankunft in der Tierarztpraxis ganz genau, um dem Tiermediziner alle Symptome und das Verhalten des Hundes genau schildern zu können. Denn je mehr Infos der Tierarzt vorab erhält, desto eine bessere Ausgangslage hat er, um seine Behandlungsmaßnahmen aufnehmen zu können.

Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt

Im Falle einer Begonienvergiftung ist es wichtig, schnell ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um den Zustand des Hundes zu beurteilen und die Schwere der Vergiftung festzustellen. Dabei wird er auch nach möglichen Symptomen einer Vergiftung suchen, wie Erbrechen, Durchfall, vermehrtem Speicheln und Schwäche.

Die Behandlung einer Begonienvergiftung kann je nach Schweregrad der Symptome variieren. In der Regel wird der Tierarzt zunächst versuchen, die Giftstoffe aus dem Magen-Darm-Trakt des Hundes zu entfernen, indem er ihn zum Erbrechen bringt oder eine Magenspülung durchgeführt wird. Ferner wird Aktivkohle verabreicht, um die Giftstoffe zu binden.

Anschließend kann eine unterstützende Therapie erforderlich sein, um die Symptome zu lindern und den Hund zu stabilisieren. Dazu kann die Verabreichung von Medikamenten gehören, um Erbrechen, Durchfall oder Krämpfe zu kontrollieren, sowie die Gabe von intravenösen Flüssigkeiten, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Hundes wiederherzustellen. Bei der Aufnahme von einer großen Dosis an Toxinen durch das Fressen von Begonien, wird häufig auch Calcium vom Tierarzt zugeführt.

Die Überwachung des Hundes im Verlauf der Behandlung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass er sich erholt und keine weiteren Komplikationen auftreten. Der Tierarzt wird auch Anweisungen für die Nachsorge zu Hause geben, einschließlich spezieller Diätempfehlungen oder Medikamentengaben.

Es ist wichtig, die Anweisungen des Tierarztes genau zu befolgen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen zu lassen, um sicherzustellen, dass sich der Hund vollständig erholt hat und keine Langzeitfolgen der Vergiftung bestehen bleiben.

Vorsichtsmaßnahmen und Prävention (Vorbeugung)

Um Begonienvergiftungen bei Hunden vorzubeugen, sollten Hundebesitzer folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Aufklärung: Informieren Sie sich über giftige Pflanzen für Hunde, bauen Sie entsprechendes Fachwissen auf und seien Sie sich der potenziellen Gefahren von Begonien bewusst.
  • Fachwissen teilen: Bitte teilen Sie ihr fundiertes Pflanzenwissen mit anderen Hundehaltern, damit auch diese vor giftigen Pflanzen wie der Begonie im Sinne derer Hunde gewarnt sind.
  • Sichere Aufbewahrung: Halten Sie Begonien außerhalb der Reichweite Ihrer Hunde, insbesondere die Knollen und Blätter, die besonders giftig sind.
  • Alternative Pflanzen: Wählen Sie hundesichere Pflanzen für Ihren Garten oder Ihr Zuhause aus, um das Risiko einer Vergiftung zu minimieren.
  • Erziehung und Überwachung: Trainieren Sie Ihren Hund, nicht an Pflanzen zu kauen, und behalten Sie ihn während Spaziergängen im Freien im Auge, um sicherzustellen, dass er keine Begonien oder andere giftige Pflanzen frisst.

Fazit: Begonien und Hunde

Begonien mögen harmlos erscheinen, aber für Hunde können sie eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen. Indem Sie sich über die potenziellen Risiken informieren, Vorsichtsmaßnahmen treffen und im Notfall angemessen reagieren, können Sie dazu beitragen, dass Ihr Hund sicher und gesund bleibt. Denken Sie immer daran, die Sicherheit und Gesundheit Ihres Hundes an erste Stelle zu setzen.

Was Sie sonst noch alles rund um das Thema "Vergiftungen bei Hunden" alles wissen sollten, erfahren Sie in unserem ergänzenden Leitfaden.


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