Hitzeschaden beim Hund
Was ist ein Hitzeschaden beim Hund?
Von:
Vanessa Lässig
Zuletzt aktualisiert am: 15.5.2025

- Hitzefolge
- Hitzeproblem
Unter einem Hitzeschaden versteht man (negative) Folgen starker Wärmeeinwirkung auf den Körper. Dabei kann die Wärme zum Beispiel durch direkte Sonneneinstrahlung, durch allgemein hohe Umgebungstemperatur oder durch starkes Aufheizen eines Raumes, in dem sich ein Hund befindet (Auto, Hundebox, Zwinger, Pensionsraum etc.), entstehen.
Die Körpertemperatur des Hundes steigt dadurch in schädigendem Maße an (Hyperthermie) und führt zu unterschiedlichen Symptomen, die teilweise kurzzeitig bestehen, teilweise aber auch Langzeitfolgen bis hin zum Tod mit sich bringen.
Welche Art von Hitzeschaden ein Hund erleidet hängt von Art und Schwere (Temperatur, Zeitdauer) der Hitzeeinwirkung, Alter, Größe und Konstitution des Hundes sowie Schnelligkeit und Kompetenz der Erste-Hilfe-Maßnahmen ab.
Die Störungen, die Folge dieser Überwärmung sind, können daher sehr vielfältig sein. Man unterscheidet:
- Hitzeerschöpfung
Die Hitzeerschöpfung stellt eine Erschöpfungserscheinung dar, die durch „Überforderung“ des Körpers entsteht, wenn die Körperwärme aufgrund Muskeltätigkeit ansteigt (z.B. plötzliche/starke körperliche Betätigung untrainierter Hunde), ggf. in Verbindung mit zusätzlich hoher Umgebungstemperatur. - Hitzekrampf (selten beim Hund)
Hitzekrämpfe entstehen, wenn durch Schwitzen Elektrolyte verloren gehen und dadurch wichtige Moleküle für die Muskelentspannung fehlen. Da Hunde hauptsächlich durch Hecheln ihre Körpertemperatur regulieren und dabei keine Elektrolytverluste auftreten, sind Hitzekrämpfe beim Hund kaum anzutreffen. Wenn es zu Krämpfen kommt, dann eher in Verbindung mit o.g. Hitzeerschöpfung, wenn die Muskeltätigkeit nicht nur zu Wärmeentwicklung, sondern auch zu hohem Energieverbrauch führt. - Hitzeödem (selten beim Hund)
Hitzeödeme sind ebenfalls selten bei Hunden zu finden. Sie entstehen, wenn der Körper Blutgefäße in bestimmten Körperregionen erweitert, um über erhöhte Durchblutung überschüssige Wärme abzugeben. Die Erweiterung der Gefäße (Vasodilatation) führt dann zur Ansammlung von Wasser im Gewebe (Ödem), was sich als leicht eindrückbare Schwellungen darstellt. - Sonnenbrand
Hunde können durch ungeschützten Aufenthalt in der Sonne einen Sonnenbrand erleiden. Nase, Ohren und Bauchbereich sind besonders gefährdet. Es kann durch Sonnenbrand zu Hautrötungen und schmerzhaften Verbrennungen unterschiedlicher Ausprägung kommen - mehr dazu in unserem ergänzenden Magazinbeitrag mit dem Titel "Hund Sonnenbrand: Wie erkennen, was tun und wie vorbeugen?". - Sonnenstich
Ein Sonnenstich entsteht als Folge starker Hitzeeinwirkung auf den Kopf, speziell die Hirnhäute. Aufgrund dieser „lokalen“ Einwirkung bleibt die Körpertemperatur betroffener Hunde i.d.R. im Normalbereich. Jedoch führt die Erhitzung der Hirnhäute zu Entzündungsreaktionen, die das Gehirn negativ beeinflussen können und dadurch zu verschiedensten Kreislaufproblemen führen (Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Herzrasen etc.). - Hitzekollaps / Hitzeohnmacht / Hitzesynkope
Ein Hitzekollaps ist ein Ohnmachtsanfall (Bewusstlosigkeit) aufgrund hitzebedingter Minderdurchblutung des Gehirns. - Hitzschlag / Hitzepyrexie / Hitzehyperpyrexie
Steigt die Körpertemperatur auf ein bedrohliches Maß an (≥ 42°C), kommt es zu einem Herz-Kreislauf-Versagen bzw. Schockzustand, der als Hitzschlag bezeichnet wird und teils irreparable Schäden mit sich bringen kann. Weitere Details zum Hitzschlag bei Hunden haben wir in unserem ausführlichen Fachartikel beschrieben. - Hitzetod
Ist die Hitzeeinwirkung so gravierend, dass alle Gegenregulationen des Körpers fehlschlagen, kann es zum Hitzetod des Hundes kommen.
Um Hitzeschäden vorzubeugen, sollten Hundehalter auf Sonnenschutzmaßnahmen achten, Hunde bei warmen Temperaturen nicht in Fahrzeugen zurücklassen sowie Aktivitäten und Trainingseinheiten so planen, dass keine Überforderung entsteht.
Werden Hitzeschäden an Hunden festgestellt, sollte die Körpertemperatur zügig, aber nicht überstürzt, auf Normalniveau gebracht und eine symptomatische Therapie (z.B. Infusionsgabe) eingeleitet werden, um Folgeschäden zu vermeiden/verringern.
Weitere Informationen zu den einzelnen Hitzeschäden, deren Entstehung und Behandlung finden Sie in unseren weiterführenden Artikeln. Apropos: In unserem reichlich bestückte Magazin haben wir zahlreiche Themen rund um die Gesundheit des Hundes und dessen Wohlergehen mit vielen hilfreichen Tipps beschrieben.
💡 Merke: |
Sonne, aufgeheizte geschlossene Räume und hohe Umgebungstemperaturen dürfen nicht unterschätzt werden, da sie der Hundegesundheit erheblich schaden können! |
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