Premack, David

Wer war David Premack?

Von:
Zuletzt aktualisiert am: 31.8.2021

Kein Titel
Synonyme
  • David Premack

David Premack (26.10.1925 in South Dakota - 11.06.2015 in Kalifornien) war ein US-amerikanischer Psychologe und Verhaltensforscher. Er entwickelte das Premack-Prinzip für die positive Verstärkung in der operanten Konditionierung. Es besagt, dass man ein Verhalten auch mit einem anderen Verhalten belohnen kann.

David Premack erwarb 1951 einen Magister-Abschluss in „Experimenteller Psychologie und Statistik“ an der University of Minnesota in Minneanapolis. Dort promovierte er 1955 in „Experimenteller Psychologie und Philosophie“ um dann für eine Professur an die University of Missouri-Columbia zu wechseln. Zwischen 1965 und 1975 lehrte und forschte er an der University of California in Santa Barbara. Seine letzte Berufung führte ihn von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1990 an die University of Pennsylvania, um danach noch einige Zeit in Frankreich gemeinsam mit seiner Frau Ann die kognitive Entwicklung von Menschenkindern zu erforschen.

In seiner Karriere hat Premack mindestens drei wesentliche Beiträge zur Forschung geleistet, beispielsweise zur mentalistischen Alltagspsychologie bzw. „Theorie des Geistes“, zur Erforschung der sprachlich-kognitiven Fähigkeiten von Schimpansen und er formulierte 1962 das Premack-Prinzip.

Dieses besagt, dass im Rahmen der positiven Verstärkung, die eine der vier im Kontingenzschema zusammengefassten Varianten der operanten Konditionierung darstellt und mit „Trainieren mit Belohnung“ in die Alltagssprache übersetzt werden kann. Dabei stellte sich nicht nur in der Praxis die Frage was genau belohnend und damit verhaltensverstärkend wirkt. Premack fand nun heraus, dass nicht nur angenehme wirkende Reize oder Verhalten zur Deckung eines physiologisch-biologischen Bedürfnisses verstärkende und belohnende Wirkung zeigen. Vielmehr kann ein selten gezeigtes Verhalten mit einem häufiger gezeigten und daher beliebteren Verhalten verstärkt werden.  Dazu muss eine Regel formuliert werden, die man Verstärkerplan nennt und die in dem Fall aussagen muss, dass das „beliebte“ Verhalten erst gezeigt werden kann, wenn das „unbeliebte“ gezeigt wurde. Z. B. wird ein Hund, der einem Ball hinterherrennen (beliebt) möchte, erst dann von der Leine befreit, wenn er Sitz (unbeliebt) macht: Das Hinterherrennen belohnt dann das Sitz machen. Der Nachweis dieses Zusammenhangs war die Ausgangsbasis für Theorie des „Behavioral Bliss Points“, der zu Folge Verstärkerpläne aufgestellt werden, die es erlauben, auch beliebteres Verhalten mit unbeliebterem zu verstärken.

Darüber hinaus erforschte Premack die sprachlich-kognitiven Fähigkeiten von Schimpansen. Er benötigte sieben Jahre, um der Schimpansin Sarah beizubringen, aus 150 der Form und Farbe nach unterschiedlichen Plastikplättchen mit unterschiedlichen Wortbedeutungen einfache, aber grammatikalisch korrekte Sätze zu schreiben wie „David, gib Sarah eine Banane“. Der Umstand, dass damit bewiesen werden konnte, dass Schimpansen über zwei Voraussetzungen für die Entwicklung einer Sprache verfügen, die bis dahin nur Menschen zugesprochen wurden, ließ viele Forscher anders auf die Affen blicken und ihre Verwendung als Versuchstiere inakzeptabel erscheinen.

Auch für seinen Beitrag zur Theory of Mind nutzte er in den 1970er Jahren Schimpansen als Probanden um deren Fähigkeit, das Verhalten anderer Lebewesen zu verstehen und vorauszusagen, zu erforschen.

Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen:

VGWort Zählpixel