Flexileine für den Hund

Die Flexileine wird auch als Rollleine bezeichnet, denn sie ist flexibel in ihrer Länge durch einen Einroll- und Ausrollmechanismus zu handhaben. Der Hundeführer kann also siutativ beim Ausführen des Hundes an der Flexileine, die Länge nach Belieben bestimmen und so den Bewegungsradius des Hundes je nach Wunsch und Lage vergrößern oder verkleinern.

Eine Flexileine ist so konzipiert, dass sie an einem Ende über einen Karabinerhaken verfügt, der mit dem Halsband des Hundes fest verbunden wird. Am anderen Ende der Leine befindet sich ein Gehäuse aus Kunsstoff, in der die Leine Platz findet, wenn sie komplett im Gehäuse aufgerollt ist. Eine Feder im Gehäuse mit einer Rückspule sorgt für das Einrollen der Leine.

Ist also weder ein Mensch oder ein Tier auf der Hunderunde zu sehen und auch keine andere Gefahr für Hund und Halter ersichtlich, so kann die flexible Hundeleine ohne das der vorhandene Arretiermechanismus aktiviert ist verwendet werden, was dem Hund die Freiheit gibt, die Leine bis zu einer bestimmte Länge auszureizen und für seine Bewegung aus dem Rolleinheit zu ziehen. Dies passiert automatisiert durch die Spannung und den Zug, den der Hund mit seiner Vorwärtsbewegung erzeugt.

Läuft der Vierbeiner wieder in Richtung Hundeführer, so rollt sich die Flexileine automatisch wieder ein, so lange sie nicht von Herrchen oder Frauchen manuell in einer bestimmten Länge per Knopf eingerastet wird.

Per Knopfdurck oder Verschieben eines Knopfes kann der Halter jederzeit das Ausziehen der "Schnur" bzw. Hundeleine stoppen und arretieren, so dass dann der Hund nur über das bis dahin ausgezogene Stück frei verfügen kann. Genauso lässt sich aber auch die Leine rasch in einer Gefahrensituation wieder komplett einrollen und den Hund kurz führen.

Hundebesitzer der Mehrhundehaltung, können auf Varianten der Flexileine zurückgreifen, die mit einer Zwillingsleine / Doppelleine ausgestattet sind, so dass sich hier zwei Hunde nebeneinander befestigen und führen lassen.

Sinn und Zweck bei der Verwendung der Flexi- bzw. Rollleine ist es, dem Hund möglichst großen Freiheit beim Bewegen und Entdecken beim Ausleben des Erkundungsverhalten zu gewähren. Sprich dem Vierbeiner soll möglichst viel Raum und Radius zum Schnuppern und Schnüffeln beim Auslauf eingeräumt werden, dennoch hat der Halter damit ein gewisses Maß an Kontrolle und Zugriff durch Verbindung über die Leine zum Hund.

Doch bitte Vorsicht bei Verwendung der Flexileine, solange ihr mit eurem Hund in Sachen Leinenführigkeit trainiert. Wenn ihr genau wissen wollt, was es mit der Leinenführigkeit auf sich hat, wann und wie sie trainiert wird, habt ihr die Gelegenheit unseren Artikel "Die Leinenführigkeit des Hundes" zu lesen. Hier werdet ihr sicher viele praktikable Tipps für das Training und die Alltagspraxis finden.

Doch warum solltet ihr mit dem Führen des Welpen und Hundes während ihr ihm die Leinenführigkeit beibringt, zurückhaltend sein?

Dies ist schnell und einfach erklärt. Bei der Leinenführigkeit wollt ihr, dass euer Hund neben oder vor euch an der Leine läuft und diese durchhängt, also keine Spannung und Zug auf der Leine ist. Hier spielt unter anderem die enge Bindung eine Rolle, denn der Welpe und Hund soll sich vertrauensvoll an seinen Hundeführer halten und aufmerksam folgen, sowie sich von ihm lenken und führen lassen ohne dass der Hund versucht den Weg vorzugeben, an der Leine zieht und zerrt. Bei einer guten Leinenführigkeit orientiert sich der Welpe und Hund an seinem Herrchen und nicht Herrchen an seinem Vierbeiner, wie es leider allzu oft läuft.

Kurzum, bei der Leinenführigkeit steht im Mittelpunkt , dass kein Zug oder Spannung auf der Leine ist.

Nimmt man nun aber die Flexileine, muss der Hund um mehr Leine zu bekommen, Spannug und Zug erzeugen, damit sich die flexible Schnur automatisch ausrollt. Also genau das Gegenteil, wie bei der Leinenführigkeit.

Die Folge ist, dass es für Verwirrung und Unsicherheit beim Welpe und Hund sorgt, denn er weiß nun überhaupt nicht mehr, wie er sich verhalten soll. Ziehen oder entspannt und locker an der Leine laufen?

Des Weiteren ist die Flexileine von der gesamten Kontrolle über die Hundeführung schwieriger wie eine klassische Hundeleine oder der Einsatz einer Schleppleine, soll der Hund mehr Bewegungsmöglichkeit unterwegs haben. Habt ihr eine normale Führleine so spürt ihr jegliche Bewegung und Rückmeldung ganz authentisch, könnt schnell eure Schlüsse ziehen und angemessen reagieren. Dies ist durch die Gehäusebox der Flexileine schwieriger. Hinzu ist die Gefahr, dass ihr bei komplett ausgezogener Rollleine euch unterwegs durch den Bewegungsdrang des Hundes in Gegenständen, Bäumen und Ästen, aber auch mit angeleinten Artgenossen bei Hundebegegnungen verfangt, relativ groß.

Besonders bei Zusammentreffen mit fremden Hunde ist das Risiko dann enorm, denn wenn sich die Leinen erstmal durch das Zutun der Hunden verheddert haben, ist ein notwendiges Einschreiten bei etwaigen Konflikten fast unmöglich, ohne dass die jeweiligen Hundeführer ebenfalls Opfer der Auseinandersetzung werden und Bissverletzungen davontragen.

Ferner können auch Menschen zu Fuß oder beim Sportmachen wie Skaten, Rollschuhfahren, Joggen oder Fahrradfahren schnell mit der dünnen Leine verstricken, was zu Stürzen und Verletzungen führen kann. Sowohl für den Hund/Hunde, wie auch für alle anderen Beteiligten.

Für wen eignet sich denn dann überhaupt die Flexileine?

Alles was wir bis dahin an Hinweisen aufgeführt haben, ist nur eine Meinung von vielen, sicher gibt es Experten und Hundehalter, die von der Flexileine begeistert sind und nur gute Erfahrungen gesammelt haben. Dies ist auch vollkommen legitim und jeder Halter sollte sich hier seine eigene Meinung bilden.

Wo aber die Flexileine sicherlich ein probates Hilfsmittel ist, ist bei allen älteren Hunden, die in ihrem Aktivitätsgrad bereits etwas eingeschränkt und insgesamt langsamer unterwegs sind.