Efeu (Hedera helix): Eine giftige Gefahr für Hunde

Ist das Fressen von Efeu für den Hund giftig?

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Zuletzt aktualisiert am: 5.11.2024

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Allgemein

Familie: Araliengewächse
Giftig: Ja
Giftlevel: Gering
Pilz: Nein

Synonyme

  • Gemeiner Efeu
  • Gewöhnlicher Efeu
  • Hedera helix

Der Efeu (Hedera helix), ein immergrüner Kletterstrauch aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae), ist nicht nur eine beliebte Zierpflanze in Gärten und Wohnungen, sondern birgt auch ein ernstes Risiko für Hunde. Die giftigen Bestandteile des Efeus, insbesondere die Saponine α- und β-Hederin, können bei Hunden verschiedene Vergiftungssymptome hervorrufen. Also Vorsicht vor Efeu als Hundehalter, denn Efeu ist für Hunde giftig! In diesem Artikel erfährst du, warum Efeu gefährlich ist, welche Symptome bei einer Vergiftung auftreten können und wie du deinen Hund schützen kannst.

Allgemeine Informationen über den Efeu

  • Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
  • Giftigkeit: ja, giftig für Hunde
  • Giftlevel: Moderat
  • Pflanzentyp: Zimmer- und Gartenzierpflanze
  • Hauptwirkstoffe: Saponine α- und β-Hederin, Falcarinol
  • Synonyme: Gemeiner Efeu, Gewöhnlicher Efeu, Eppig, Grabefeu, Wintergrün

Herkunft und Verbreitung

Der Efeu ist in Europa, Amerika, Nordafrika und weiten Teilen Asiens beheimatet. Er ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze, die sowohl in Wäldern als auch an Mauern, Zäunen und Felsen wächst. Auch als Zimmerpflanze ist Efeu weit verbreitet. Seine robuste, kletternde Natur macht ihn zu einem idealen Sichtschutz oder Dekorationselement, allerdings ist Vorsicht geboten, wenn Hunde in der Nähe sind.

Efeu kann also auf Grund der weiten Verbreitung in der Natur, sei es im eigenen Garten oder unterwegs und im Haushalt zu einer echten Bedrohnung für Hunde werden!

Aussehen und typische Merkmale

Der Efeu kann Längen von bis zu 50 Metern erreichen, indem er mit Haftwurzeln an verschiedenen Oberflächen emporwächst. Seine Blätter sind dunkelgrün, lederartig und glänzend. Sie haben eine unterschiedliche Form: An Blütentrieben sind sie ei- oder rautenförmig, an Laubtrieben drei- bis fünflappig. Blüten erscheinen in dichten, halbkugeligen Dolden und sind klein, gelblich-grün oder weißlich, während die Früchte kugelige, blau-schwarze Beeren sind, die im Frühjahr reifen.

  • Höhe: Bis zu 50 Meter, kletternd
  • Blütenfarbe: Weiß bis gelblich-grün
  • Fruchtfarbe: Blau-schwarz
  • Früchte: Erbsengroße blau-schwarze, runde Beeren
  • Blütezeit: August bis Oktober

Wie giftig ist Efeu (Hedera helix) für Hunde?

Der Giftigkeitsgrad von Efeu wird für Hunde eher als leicht giftig bewertet, wobei die Dosis das Gift macht. Sprich je größer die aufgenommene Menge im Verhältnis zum Körpergewicht des Hundes ist, desto gefährlicher und hochgradiger kann die Vergiftung beim betreffenden Hund zu typischen klinischen Symptomen und etwaigen Folgen führen.

Warum ist Efeu für Hunde giftig?

Efeu enthält eine Vielzahl von giftigen Substanzen, vor allem die Saponine α- und β-Hederin. Diese wirken stark reizend auf die Schleimhäute und können bereits bei geringem Kontakt gesundheitliche Probleme auslösen. Die Wirkung von Hederin führt zunächst zu einer Gefäßerweiterung und später zu einer Verengung, was die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts angreift. Auch die Beeren des Efeus sind besonders gefährlich und können bereits in kleinen Mengen Vergiftungen verursachen.

Welche Teile der Efeu-Pflanze sind für Hunde giftig?

Blätter, Stängel, Pflanzensaft und die schwarzen Beeren (Fruchtfleisch) sind für Hunde giftig.

Symptome einer Efeu-Vergiftung beim Hund

Die Symptome einer Efeu-Vergiftung können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und hängen von der Menge der aufgenommenen Pflanzenteile ab.

Typische Anzeichen einer Vergiftung durch Efeu sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Starker Speichelfluss (Salivation)
  • Unruhe und Erregung
  • Krämpfe und Muskelzittern
  • Lähmungen (Paralyse) in schweren Fällen

In extremen Fällen kann die Vergiftung sogar lebensbedrohlich werden, weshalb schnelles Handeln notwendig ist.

Hinweis: Besonders Welpen, alte Hunde und Hunde mit Vorerkrankungen sind stärker gefährdet, an den Folgen von Vergiftungen zu leiden!

Erste Hilfe und tierärztliche Behandlung bei einer Efeu-Vergiftung beim Hund

Hier wollen wir dir ein paar wichtige Maßnahmen als Leitfaden für den Ernstfall an die Hand geben, falls dein Hund vom Efeu und dessen Früchten gefressen haben sollte. So kannst du als Notfallmaßnahme einige Regeln beachten und wichtige Schritte zur Erstversorgung einleiten - wichtig ist aber, dass dein Hund zeitnah zum Tierarzt kommt!

Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf Efeu-Vergiftung:

  • Ruhe bewahren: Vermeide hektisches Verhalten, um deinen Hund nicht zusätzlich zu stressen.
  • Rasch handeln: Es ist im Vergiftungsfall entscheidend, dass du schnell handelst und dein Hund zum Tierarzt kommt. Denn je früher dem Hund geholfen wird, desto besser die Prognose.
  • Tierarzt kontaktieren: Informiere sofort den Tierarzt und gib an, dass dein Hund Efeu gefressen hat. Die Beschreibung der Symptome und die Menge der aufgenommenen Pflanze können für die erforderliche Behandlung durch den Tierarzt hilfreich sein.
  • Giftreste entfernen: Falls möglich, entferne Reste der Pflanze aus dem Maul deines Hundes.
  • Kein Erbrechen eigenständig auslösen: Versuche nicht durch gezieltes Eingreifen deinen Hund zum Erbrechen zu bringen, da dies kontraptoduktiv sein könnte und deinem Hund u.U. weitere Schäden zufügt.
  • Hausmittel sind Tabu: Bitte greife nicht auf Hausmittelchen zurück und hoffe durch selbstständiges Herumdoktern die prekäre Lage bei einer Vergiftung zu lösen - dein Hund muss vom Tierarzt untersucht und mit erforderlicher Therapie behandelt werden.
  • Pflanzenteile sichern: Beseitige etwaige Pflanzenteile, die noch in der Nähe deines Hundes sind. Stecke diese idealerweise auf dem Weg zum Tierarzt ein, damit sich dieser ein genaues Bild vom "Übeltäter" machen kann.
  • Transport zum Tierarzt: Trotz der prekären Lage solltest du möglichst kühlen Kopf bewahren. Fahre vorsichtig und sichere den Hund gut ab. Passe deinen Fahrstil an die besonderen Umstände an, schließlich hast du einen "kranken" Hundepatienten an Bord.
  • Hundeverhalten beobachten: Halte deinen Hund bis zur Ankunft in der Tierarztpraxis oder Tierklinik gut im Auge. Denn so kannst du deim Tierarzt umfassend Auskunft zu möglichen Symptomen und dem physischen und psychischen/mentalen Zustand des Hundes geben. 

Diagnose und Tierärztliche Therapie

  • Anamnese und Untersuchung: Der Tierarzt wird sofort deinen Hund untersuchen und mit den Untersuchungsergebnissen und deinen Informationen entsprechende Gegenmaßnahme im gesicherten Vergiftungsfall einleiten - Ziel ist es deinem Hund unverzüglich zu helfen.
  • Dekontamination: Der Tierarzt kann versuchen, das Gift durch eine Magenspülung oder die Gabe von Aktivkohle zu entfernen.
  • Symptomatische Behandlung: Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs und Medikamente zur Beruhigung des Verdauungstrakts und zur Bekämpfung von Krämpfen.
  • Atemwege und Atemfunktion: Der Tierarzt wird durch Reinigung und Freihalten der Atemwege für eine optimale Sauerstoffversorgung sorgen. Wenn nötig erhält dein Hund je nach Schweregrad und Verlauf auch eine künstliche Beatmung mit Sauerstoff.
  • Langzeitüberwachung: Bei schweren Vergiftungen kann eine Überwachung in der Tierklinik notwendig sein.

Vorbeugende Maßnahmen: So schützt du deinen Hund vor Efeu!

  • Efeu im Garten oder Haus entfernen: Verzichte als Hundehalter auf Efeu im Garten, Wohnraum oder auf Terrasse, Balkon oder Wintergarten
  • Aufmerksames Spazierengehen: Lass deinen Hund beim Spaziergang nicht unbeaufsichtigt in fremden Gärten oder Grünanlagen schnüffeln.
  • Aufenthalt in fremden Gärten: Bei Besuch von Familie, Freunde und Bekannten solltest du gut auf deinen Hund aufpassen, wenn er sich im fremdem Garten aufhält und auf Erkundungstour geht.
  • Anleinen: Im Bedarfsfall kann es situativ besser sein, dass du deinen Hund an die Leine nimmst. So hast du eine bessere Kontrolle und kannst besonders in Gefahrengebieten deinen Hund durch das enge Führen vor Kontakt mit Efeu schützen.
  • Training und Erziehung: Ein gehorsamer und führiger Hund ist das A und O. Sorge mit umfassenden Training dafür, dass das 1 x 1 des Gehorsams sicher sitzt. Zudem brauchst du unbedingt ein zuverlässiges Abbruchsignal und sicheren Rückruf, um im Ernstfall ein unerwünschtes Verhalten durch ein einstudiertes Kommando abzubrechen und deinen Hund zu dir zurückzurufen - dies schützt u.a. vor der Aufnahme giftiger Pflanzen und Giftköder. Apropos Giftköder: Die Teilnahme an einem Antigiftköder-Training empfehlen wir dir ebenfalls.

Fazit - Vorsicht als fürsorglicher Hundehalter vor Efeu!

Der Efeu (Hedera helix) ist eine giftige Pflanze, die bei Hunden bereits in geringen Mengen Vergiftungssymptome verursachen kann. Daher ist es wichtig, deinen Hund von Efeu fernzuhalten und im Notfall schnell zu handeln. Der sofortige Gang zum Tierarzt kann lebensrettend sein.

Für umfassendere Informationen und weiterführende Tipps, wie du deinen Hund vor Vergiftungen schützen kannst, kannst du nun unseren Ratgeber „Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen“ lesen.

Quelle:

Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie


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