Australian Terrier

Ein vielseitig talentierter Terrier aus Australien

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Zuletzt aktualisiert am: 17.1.2024

Ein Australian Terrier liegt auf der Parkbank und schaut den Betrachter an.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Die Wurzeln des Australian Terriers liegen in Australien
  • Ursprünglich als Arbeitsterrier für die Ratten- und Schlangenjagd gezüchtet
  • Der Australian Terrier wird auch mit mehreren Artgenossen zur Herdenarbeit eingesetzt
  • Wachsam, mutig, robust, widerstandsfähig, anspruchslos, unkompliziert, freundlich 
  • Toller Familien- und Begleithund für erfahrene Hundebesitzer und konsequent agierende Anfänger
  • Für das Leben auf dem Land und als Alltagsbegleiter in der Stadt geeignet

Der Australian Terrier wurde dem Rassestandard nach zwar aus britischstämmigen Rassen gezüchtet, ist aber letztlich von seiner Entwicklung, maßgeblich durch die Zuchtaktivitäten seiner Förderer auf dem 5. Kontinent Australien entstanden. Und damit obliegt dieser Terrierrasse ein besonderes Prädikat, denn die allermeisten Rassen der Terrierfamilie haben tatsächlich ihre Wurzeln in Großbritannien - der Australische Terrier hingegen hat definitiv seine Wurzeln auf australischem Boden.

Anhänger des Terriers rufen ihn auch "Aussi", nicht zu verwechseln mit dem Australian Shepherd, der ebenfalls "Aussie" genannt wird.

Der Australian Terrier ist bereits seit dem Jahr 1963 vom weltgrößten kynologischen Dachverband FCI offiziell als eigenständige Hunderasse unter der Standard-Nr. 8 registriert und anerkannt. Der Aussie wurde der Gruppe 3 "Terrier" konsequenterweise zugeordnet. Nach Deutschland verschlug es den Aussi im Übrigen laut den Angaben des zuständigen Klub für Terrier e.V. (KfT) erst in den 1970er Jahren, wo bis heute trotz der Popularität unter Kennern, der Australian Terrier erst round about 1.800 registrierte Aussi im Zuchtbuch aufweisen kann.

Seine offizielle Verwendung lautet: Einer der kleinsten arbeitenden Terrier, der als Helfer und Begleiter in schwierigen Zeiten und für unwegsame Gelände gezüchtet wurde. Aber was bedeutet dies letztlich genau?

Durch seine herausragende Körperlichkeit und Konstitution, ist der wendige und laufstarke Terrier als vielseitiger Arbeits- und Gebrauchshund gehalten worden. So wurde er wie viele andere Rassen auf den Farmen zum Hüten von Vieh eingesetzt, übernahm ferner diverse Wachaufgaben Zuhause und unterwegs. Zudem war er ein gefragter Jäger zum Töten von Ratten, Mäusen bis hin zu Giftschlangen, die er mit seiner resoluten, entschlossenen, furchtlosen und scharfen Art, sowie Agilität und Beweglichkeit, ohne zu zögern in Windeseile zur Strecke brachte.

Seine Besitzer schätzten seine Anspruchslosigkeit und Pflegeleichtigkeit. Der genügsame Terrier war mit seinem robusten und wetterfesten Haarkleid gegen alle Eventualitäten bestens gewappnet. Seien es die brütende Hitze Australiens, die kalten Nächte, extremen Sandstürme oder die regionale Vegetation mit unterschiedlichen Pflanzen gewesen, gegen all diese Einflüsse war und ist der Australian Terrier bis heute gut gerüstet. Das Fell sorgte für ausreichend Schutz vor Dreck, klimatischen Einwirkungen und kleineren Verletzungen beim Durchkämmen der Landschaft oder Konflikten mit anderen Tieren. Der kräftige Terrier ist ein widerstandsfähiger, zäher Zeitgenosse mit den typischen Terriergenen.

Im Hinblick auf seine Erziehung braucht der freundliche und charakterstarke Aussi einen konsequenten und disziplinierten Führungsstil, mit der sein charismatischer und souverän auftretender Rudelführer den treuen Terrier durch den gemeinsamen Hundealltag leitet und steuert. Seinen ausgeprägten Tatendrang will der Arbeitsterrier mit geeigneten und sinnvollen Beschäftigungen ausleben, bei denen der leistungsfähige und begabte Vierbeiner mit Körpereinsatz und Denksport gefordert wird. Dies können ausgiebige und abwechslungsreiche Spaziergänge und Wanderungen angereichert mit diversen Intelligenz- und Geschicklichkeitsspielen oder diverse Hundesportarten wie Agility, Hundefrisbee oder Rally Obedience sein. Hauptsache der intelligente Australian Terrier wird physisch und psychisch gefordert und kann sich mit all seinen Stärken und Fähigkeiten mit großer Begeisterung einbringen, entfalten und auspowern.

In Sachen Pflege braucht der Australian Terrier keine allzu große Zuwendung, da sein robustes und harsches Fell möglichst im naturbelassenen Zustand bleiben soll - einzig ein wenig Bürsten ist regelmäßig von Nöten, um Schmutz und altes, abgestorbenes Haar zu entfernen.

Wo wir gerade nochmals beim Haarkleid des Australian Terriers angekommen sind, wollen wir noch einen kurzen Blick auf das äußere Erscheinungsbild des Fells werfen. Denn das Fell gibt dem Aussi sein prägendes Aussehen. Die Behaarung des Körpergebäude besteht aus dem bereits erwähnten harschen Haar. Dieses ist von seiner Struktur glatt und dicht, ca. 6 cm laut Rassestandard lang. Zudem besteht das doppelte Haarkleid nicht nur aus dem Deckhaar, sondern einer weichen, kurzbeschaffenen Unterwolle. Der kräftige Terrier-Kopf wirkt durch die üppige Behaarung markant. Auf dem Schädel trägt der Australian Terrier eine Art Haarschopf. Zudem fällt die starke Haarpracht rund um den Hals auf, die als Halskrause bezeichnet wird. Die Fellfarben differieren je nach Rassevertreter des Aussi. Entweder kommen die Australian Terrier im Farbschlag Blau, Stahlblau, Dunkelgraublau mit sattem Loh daher oder eher selten sind sie sandfarben oder Rot.

Unter seinem Fell befindet sich ein durchaus robuster, kräftiger und muskulöser Körper, der auf kurzen Läufen steht, dafür aber recht lang gebaut ist.

Das Wesen, der Charakter und das Temperament des Australian Terriers werden als treuherzig, anhänglich, ausgeglichen, anpassungsfähig, kinderlieb, fröhlich, freundlich, energiegeladen, wachsam und aufgeschlossen beschrieben.

Rund um gilt der Australian Terrier als umgänglicher, gesunder und zuverlässiger Hundepartner, der sowohl ein geeigneter Alltagspartner für erfahrene Hundebesitzer, als auch Anfänger bei adäquatem Handling ist. Und er fühlt sich bei entsprechenden Haltebedingungen auf dem Land, aber ebenso als Stadthund pudelwohl.

Haben wir euer Interesse am Australian Terrier geweckt? Um mehr zu diesem ursprünglichen und menschenbezogenen Terrier zu erfahren, habt ihr nun die Gelegenheit unsere Rassebeschreibung eingehend zu studieren. Viel Freude beim Lesen!

Nummer: 8
Gruppe: 3. Terrier
Sektion: 2. Niederläufige Terrier
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Australischer Bund
Patronat -
Verwendung

Einer der kleinsten arbeitenden Terrier, der als Helfer und Begleiter in schwierigen Zeiten und für unwegsame Gelände gezüchtet wurde.

Datum der Veröffentlichung 8. Oktober 2012
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 20. Juni 1963
Link zum FCI-Standard FCI - Australian Terrier
Lebenserwartung
Rüden
10 - 15 Jahre
Hündinnen
10 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
24 - 25 cm
Hündinnen
23 - 24 cm
Gewicht
Rüden
6 - 6.5 kg
Hündinnen
5.5 - 6 kg

Australian Terrier - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Im Herzen Australiens, inmitten der unendlichen Weiten, unter dem strahlend blauen Himmel und in der sengenden Hitze, dort, wo Kängurus hüpfen und Koalas gähnen, ist er zu Hause – der Australian Terrier. Ein kleines Tier mit unglaublicher Präsenz und großem Selbstbewusstsein. Einst als Arbeitshund in den rauesten Gegenden des australischen Kontinentes eingesetzt, strotzt dieser Hund vor Wildheit und Verspieltheit.

Die Einzigartigkeit des Australian Terrier liegt in seiner Haltung, seiner Tapferkeit und seiner Ausdauer. Er ist ein kleines Kraftpaket, eine Mischung aus Einfallsreichtum, Neugierde und Energie. Sein glänzendes Fell, die auffällig hängenden Ohren und sein freudiger Schwanz, den er hoch trägt, verleihen ihm ein Aussehen von aufmerksamer Vitalität. Seine Augen funkeln verspielt und wachsam, bereit für jedes Abenteuer. Er ist nicht nur ein Hund, er ist ein Symbol des Mutes und der Entschlossenheit, er ist ein Australian Terrier.

Ein rotbrauner Australian Terrier mit Halsband und Hundeplakette leckt sich mit der Zunge die Nase und sitzt auf der Hundewiese und schaut nach oben in Richtung Himmel

Sozialisation des Australian Terrier

Die Sozialisation eines Australian Terriers ist eine außergewöhnlich wichtige Aufgabe. Wie alle Terrier, ist der Australian Terrier ein unabhängiger und eigenständiger Hund. Seine Sozialisation erfordert daher eine sanfte, aber konsequente Herangehensweise. Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei auf das Kennenlernen und die Interaktion mit anderen Hunden und Menschen sowie auf die Gewöhnung an verschiedene Umgebungen und Anregungen gelegt werden.

Grundkommandos

Ernsthafte Konsequenzen erfordert die Arbeit an den Grundkommandos. Diese Terrierart ist sehr intelligent und lernt schnell, aber ihre starre Haltung kann eine Herausforderung sein. Daher ist es besonders wichtig, dass der Besitzer Konsistenz und Geduld zeigt. Die Grundkommandos "Sitz", "Platz", "Bleib", "Hierher" und "Nein" sind bei der Erziehung dieses Hundes von größter Bedeutung.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Ein ebenso wichtiger Aspekt ist das Leinentraining. Dies ist besonders wichtig, da der Australian Terrier aufgrund seines starken Jagdinstinkts schnell abgelenkt sein kann. Es ist daher ratsam, das Leinentraining so früh wie möglich zu beginnen und konsequent durchzuführen.

Spiel- und Apportiertraining

In Bezug auf Spiel und Apportiertraining, ist es wichtig zu beachten, dass der Australian Terrier ein aktiver Hund ist, der viel Bewegung und geistige Anregung benötigt. Daher ist es hilfreich, interaktive Spiele und Aktivitäten einzuführen, um sicherzustellen, dass Ihr Hund sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet ist.

Ein rotbrauner Australian Terrier liegt auf einer Holzbank im Garten

Was sollten wir sonst noch zum Australian Terrier als Rasse wissen?

Besondere Hinweise zur Australian Terrier-Erziehung sind neben der Sozialisation und den bereits genannten Trainingsbereichen die folgenden:

  • Stubenreinheitstraining: Dieses sollte von Anfang an konsequent durchgeführt werden.
  • Lautstärkekontrolle: Aufgrund seiner Wachsamkeit ist der Australian Terrier ein guter Wachhund, der dazu neigt, bei Fremdgeräuschen zu bellen. Daher ist es wichtig, ihm beizubringen, wann das Bellen angebracht ist und wann nicht.
  • Respekt vor Grenzen: Dieser Hund neigt dazu, seine Grenzen auszutesten. Es ist daher wichtig, ihm seinen Platz im Rudel klar zu machen.
  • Beschäftigungstherapie: Als aktiver Hund braucht der Australian Terrier viel Beschäftigung und körperliche Aktivität. 

Die idealen Besitzer für einen Australian Terrier ist eine aktive Person oder Familie, die den Hund als Teil der Familie betrachtet und bereit ist, ihm sowohl körperlich als auch geistig anspruchsvolle Aktivitäten zu bieten. Dieser Hund braucht eine konsequente, liebevolle und geduldige Erziehung, um sich zu einem gut angepassten Haustier zu entwickeln. Im Idealfall sollte der Besitzer etwas Erfahrung im Umgang mit energetischen und unabhängigen Hunden haben.

Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass der Australian Terrier ein gesellschaftlicher Hund ist, der die Anwesenheit seiner Familie schätzt. Ein langer Aufenthalt im Zwinger oder lange Perioden ohne Gesellschaft sollten vermieden werden. Stattdessen sollte man dafür sorgen, dass er genug Zeit zum Spielen und Ausruhen hat und auch Zeit im Freien erhält.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Australian Terrier ein wunderbarer Gefährte sein kann, wenn man ihm die richtige Sozialisation, Erziehung und Pflege bietet. Er ist ein lebhafter, verspielter, unerschütterlich loyaler und mutiger Hund, der eine Stärke und Widerstandsfähigkeit besitzt, die man in einem so kleinen Körper selten findet. Wer sich für einen Australian Terrier entscheidet, wird sicherlich einen aufregenden und lohnenden Lebensbegleiter finden, der den Besitzer dazu bringt, jeden Tag aufs Neue zu lachen und zu staunen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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