Englischer Setter

Familienfreundliche Jagdhunderasse aus Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 23.11.2023

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Die Heimat des Englischen Setter liegt in Großbritannien. Den maßgeblichen Anstoß im Hinblick auf die Zuchtentwicklung des heute in seiner Form bekannten English Setter, geht auf die ersten Zuchttätigkeiten von Edward Laverack mit seinen beiden Settern, Old Moll und Ponto, zurück. Sowohl Rüde, als auch Hündin, trugen ein schwarz-weißes (blue belton) Haarkleid. Seine eigenen Zuchtaktivitäten begrenzte Laverack auf eine kleine Anzahl an Zuchttieren, wodurch der Genpool sehr begrenzt gehalten wurde. Lange Zeit gingen aus seinem Kennel gebrauchstaugliche und leistungsfähige Jagdhunde heraus, die zudem ein attraktives Äußeres hatten. Sein Schwerpunkt verlagerte sich aber mit der Zeit primär auf das Erscheinungsbild und die primär notwendigen leistungsseitigen Eigenschaften, die es aber für die jagdliche Verwendung vordergründig braucht, rückten in den Hintergrund.

In der weiteren Folge beeinflusste der aus Wales stammende Züchter, Richard P. Llewellin, die weitere Entwicklung des Setters und steuerte durch die Kreuzung des bisher dominierenden Laverack-Setter-Stamm, mit dem Roten und Weißen Setter, Gordon Setter mit dem ehemaligen Walisischen Setter, weitere genetische Grundlagen zur Auffrischung bei. Sein Bestreben war es, durch die Weiterentwicklung die für die Jagd erforderlichen Anlagen wieder zu stärken, verfeinern und festigen - sprich das Hauptaugenmerk lag von nun an wieder auf der Brauchbarkeit für die Jagd und entgegen dem Ansinnen Laveracks, weniger auf dem schönen Äußeren.

Was charakterisiert nun das Erscheinungsbild dieses wunderschönen und edlen Rassehundes?

Zunächst wäre da einmal das leicht wellige, lange und seidig anmutende Haarkleid. Typisch für den English Setter sind auch seine Hosen an den Hinterläufen und die Befederung seiner Vorderläufe. Das elegante Fell erreicht aber erst seine volle Wirkung, durch die diversen Fellfarbvariationen. Der Englische Setter wird in den Farben Schwarz-Weiß (blue belton), Orange-Weiß (orange belton), Zitronenfarben-Weiß (lemon belton), Leberbraun-Weiß (liver belton) oder den dreifarbigen Varianten Schwarz-Weiß-Tan oder Leberbraun-Weiß-Tan gezüchtet. Hier wird sicherlich jeder, der von dieser tollen Rasse begeistert ist und sich einen English Setter als Partner zulegen möchte, fündig.

Aber wie heißt es doch immer? Nicht das Äußerliche, sondern die inneren Werte sind wichtig...

Auch wir wollen daher unbedingt das Wesen des Englischen Setter beleuchten: Hier besticht die Rasse laut dem Standard mit seiner außerordentlich freundlichen und gutmütigen Art, was ihn neben der jagdlichen Verwendung, zu einem wundervollen Alltagsbegleiter für die Familie macht. Er ist treu, anhänglich und mit der entsprechenden Sozialisierung äußerst menschenbezogen. Ferner bringt er eine ausgeprägte Bindungsfähigkeit mit, die neben der Führerbindung im Revier, auch im Alltag eine der wichtigsten Grundsäulen für ein intaktes Hund-Mensch-Team bildet. Der friedvolle Setter ist bewegungsfreudig, aktiv und lebhaft, braucht also ausreichend rassespezifische kopfseitige Beschäftigung und Bewegung. Zudem muss im Hinblick auf die Auslastung und adäquaten Aktivitäten an den ausgeprägten Jagdtrieb gedacht werden, damit der Englische Setter außerhalb des Reviers, auf kontrollierte Weise auf seine Kosten kommt, sich mit seinen naturgegebenen Anlagen einbringen, entfalten und auspowern kann. 

Durch seine hohe Intelligenz, den natürlich verankerten Arbeitswille und die Kooperationsbereitschaft, kann der English Setter leicht erzogen und abgerichtet werden, vorausgesetzt es ist ausreichend Hundeerfahrung und Sachkenntnis vorhanden. Denn die Hundeerziehung und das Führen im Alltag erfordert Konsequenz, Disziplin, Souveränität, Versiertheit und hier und da Durchsetzungsvermögen. 

Fürs Revier ist der Englische Setter außerdem mit einer herausragenden Nase ausgestattet, ist wasser- und apportierfreudig und bringt eine ausgesprochene Jagdpassion mit. Er gilt als Feldspezialist und als Experte für das Vorstehen bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) völlig zurecht in der Gruppe der Vorstehhunde geführt.

Solltet auch ihr von der Rasse begeistert sein und weitere Details zur Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen erfahren wollen, laden wir euch herzlich zur Lektüre der weiteren Ausführungen ein. Viel Spaß dabei!

Nummer: 2
Gruppe: 7. Vorstehhunde
Sektion: 2. Britische und Irische Vorstehhunde
Subsektion: 2. Setter
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Vorstehhund

Datum der Veröffentlichung 28. Juli 2009
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 6. März 1963
Link zum FCI-Standard FCI - Englischer Setter
Lebenserwartung
Rüden
10 - 14 Jahre
Hündinnen
10 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
65 - 68 cm
Hündinnen
61 - 65 cm
Gewicht
Rüden
27 - 32 kg
Hündinnen
24 - 29 kg

Englischer Setter - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Englische Setter ist eine ungemein faszinierende Rasse, geprägt von einem einzigartigen Charakter und einem wunderschönen Aussehen. Dieser Jagdhund besitzt eine exzellente Nase und ist für seine Fähigkeit, Wild gefühlvoll aufzuwirbeln und zu halten, berühmt. Sie sind äußerst intelligent, sensibel, freundlich und ergeben sowie energiegeladen. Sie können jedoch auch eigenwillig und stur sein. Daher erfordern sie eine konsequente, aber sanfte Erziehung von ihren Besitzern.

Sozialisation des Englischen Setters

Die Sozialisierung beginnt mit jungen Settern bereits im Welpenalter. Es ist wichtig, dass sie in dieser Zeit des Wachstums mit vielen Menschen, anderen Tieren und neuen Umgebungen interagieren dürfen, um sich zu selbstsicheren und ausgeglichenen Hunden zu entwickeln. Eine gute Sozialisierung minimiert die Wahrscheinlichkeit für negative Verhaltensmuster wie Ängstlichkeit oder Aggression.

Grundkommandos

Die Grundkommandos, die für diese Rasse besonders wichtig sind, umfassen „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Hier“. Diese Befehle helfen dabei, den Hund im Alltag besser kontrollieren zu können, vor allem, wenn er seine Energie durch Rennen und Spielen im Freien ausleben soll. Zusätzlich ist das Abruftraining, ebenfalls essentiell, damit der Hund jederzeit zuverlässig zu seinem Menschen zurückkehrt.

Gehorsamstraining

Das Gehorsamstraining sollte liebevoll, aber konsequent durchgeführt werden, damit der Setter lernt, seinem Menschen zu vertrauen und sich an seine Vorgaben zu halten. Es ist auch wichtig, dem Setter regelmäßige mentale und physische Herausforderungen zu bieten, um ihm genügend Auslauf und Gelegenheiten zum Denken und Problemlösen zu geben.

Das Leitertraining

Das Leitertraining ist eine gute Methode, um dem Setter bei seiner körperlichen Konditionierung und Balance zu helfen. Spiele und Apportieren sind großartige Möglichkeiten, um ihrem Setter beizubringen, auszuschöpfen und sich zu konzentrieren, während gleichzeitig das Verhältnis zwischen Hund und Besitzer gestärkt wird.

Leitertraining
Was ist Leitertraining für den Hund?

Beim Leitertraining für den Hund handelt es sich um eine Methode des Hundetrainings, bei der der Hund lernt, über verschiedene Gegenstände zu gehen oder zu springen, die in einer Reihe angeordnet sind. Das Training hilft dem Hund, seine Koordination, sein Gleichgewicht und seine Konzentration zu verbessern.

Welche Vorteile hat das Leitertraining für den Hund?

Das Leitertraining für den Hund hat mehrere Vorteile, darunter:

  • Verbesserte Koordination: Durch das Balancieren auf der Leiter wird die Koordination und das Gleichgewicht des Hundes verbessert.
  • Stärkung der Muskeln: Das Klettern auf der Leiter beansprucht die Muskeln des Hundes und kann dazu beitragen, sie zu stärken.
  • Erhöhte Konzentration: Das Leitertraining erfordert Konzentration und Fokus von dem Hund, was ihm helfen kann, seine geistigen Fähigkeiten zu verbessern.
  • Steigerung des Selbstbewusstseins: Wenn der Hund lernt, die Leiter zu erklimmen, kann dies sein Selbstbewusstsein und seine Selbstsicherheit stärken.
  • Spaß und Abwechslung: Das Leitertraining kann für den Hund eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Aktivität sein, die ihm hilft, sich zu beschäftigen und zu entspannen.

Insgesamt kann das Leitertraining dazu beitragen, die körperliche und geistige Gesundheit des Hundes zu verbessern und ihm dabei helfen, ein glücklicheres und erfüllteres Leben zu führen.

Ab welchem Alter kann man mit dem Leitertraining beginnen?

Das Alter, in dem man mit dem Leitertraining für Hunde beginnen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Rasse und dem Entwicklungsstand des Hundes. Im Allgemeinen wird empfohlen, mit dem Training nicht vor dem sechsten Lebensmonat zu beginnen, um das Wachstum des Hundes nicht zu beeinträchtigen. Es ist jedoch wichtig, dass das Training unter Anleitung eines erfahrenen Trainers durchgeführt wird, um Verletzungen oder Stress beim Hund zu vermeiden.

Wie kann man das Leitertraining Schritt für Schritt aufbauen?

Das Leitertraining ist eine Methode, um Hunden beizubringen, Hindernisse zu überwinden und ihnen gleichzeitig beizubringen, auf ihre Besitzer zu achten. Hier sind einige Schritte, um das Leitertraining Schritt für Schritt aufzubauen:

  • Beginnen Sie mit einer niedrigen Leiter oder einem stabilen Hindernis, das Ihr Hund leicht überwinden kann. Platzieren Sie Leckereien auf der anderen Seite der Leiter, um Ihren Hund zu motivieren.
  • Führen Sie Ihren Hund an der Leiter vorbei und lassen Sie ihn die Leckereien auf der anderen Seite sehen.
  • Führen Sie Ihren Hund zurück zur Startposition und geben Sie ihm das Kommando "Leiter" oder ein anderes Wort Ihrer Wahl, um ihm zu signalisieren, dass er die Leiter überwinden soll.
  • Wenn Ihr Hund die Leiter erfolgreich überwunden hat, belohnen Sie ihn mit Lob und Leckereien.
  • Wiederholen Sie diesen Prozess mehrmals, bis Ihr Hund die Leiter ohne Probleme überwindet.
  • Sobald Ihr Hund die niedrige Leiter beherrscht, erhöhen Sie allmählich die Höhe und Schwierigkeit der Leiter oder des Hindernisses.
  • Fügen Sie schließlich weitere Hindernisse hinzu, wie z.B. Tunnel oder Slalomstangen, um das Training zu erweitern.

Es ist wichtig, dass Sie Geduld haben und Ihrem Hund Zeit geben, um das Training zu lernen. Belohnen Sie ihn immer für seine Fortschritte und seien Sie positiv und ermutigend während des Trainings.

Welche Hilfsmittel werden für das Leitertraining benötigt?

Für das Leitertraining mit dem Hund werden keine besonderen Hilfsmittel benötigt. Es ist jedoch wichtig, dass die Leiter sicher und stabil aufgestellt ist, um Verletzungen zu vermeiden. Außerdem sollte der Hund bereits grundlegende Gehorsamskommandos beherrschen, bevor mit dem Training begonnen wird. Eine Belohnung in Form von Leckerlis oder Lob kann ebenfalls hilfreich sein, um den Hund zu motivieren und das Training positiv zu gestalten.

Zusammenfassung

Wenn Sie Besitzer eines Englischen Setters sind, ist es vor allem wichtig, sich bewusst zu sein, dass diese Rasse viel Bewegung und Anregung benötigt, um sich richtig zu entwickeln und gesund zu bleiben. Sie benötigen eine sorgfältige Sozialisierung und konsequente Erziehung, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Außerdem sollten Sie bereit sein, eine liebevolle und geduldige Beziehung zu Ihrem Hund aufzubauen und zu pflegen. Insgesamt ist das Leben mit einem Englischen Setter ein sehr bereicherndes Erlebnis, das aber auch Verantwortung und Engagement erfordert.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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