Vielseitigkeitssport für Gebrauchshunde

Der Vielseitigkeitssport für Gebrauchshunde ist Deutschlands ältester Hundesport. Als Schutzhundesport wurde er während der Kaiserzeit von Polizeihundesportvereinen entwickelt, um die Polizeihundearbeit zu unterstützen.

Konkret ging es beim deutschen Schutzhundesport darum, auch im privaten Bereich Möglichkeiten und Erfahrungen im Bereich der Hundeausbildung auszutauschen und die Methoden und Ergebnisse zu verbessern. Außerdem sollten über Prüfungen die Diensttauglichkeit einzelner Hunde festgestellt werden. Die Prüfungen dienten und dienen noch heute auch dem Nachweis der Zuchttauglichkeit und sind somit Teil der Zuchtauswahlverfahrens bei Rassen mit fakultativer oder zwingend vorgeschriebener Arbeitsprüfung, beispielsweise dem Deutschen Schäferhund.

Im Laufe der Zeit wurde eine deutschlandweit gleichlautende Prüfungsordnung für den Vielseitigkeitssport für Gebrauchshunde ausgearbeitet, die allerdings über Jahrzehnte immer wieder angepasst und neu benannt und abgekürzt wurde. Namen und Abkürzungen der Prüfungsordnungen wurden häufig als Synonyme des Gebrauchshundesports selbst verwendet. So war er unter VPG als Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde ebenso bekannt wie unter IPO nach der Internationalen Prüfungsordnung. Heute firmiert die Prüfungsordnung unter Internationaler Gebrauchshundeprüfung IGP.

Gebrauchshunde können im deutschen Schutzhundesport und Gebrauchshundesport in drei Disziplinen ausgebildet werden. Diese sind:

• Fährtenarbeit
• Unterordnung
• Schutzdienst.

Auch viele Ringsportarten wie der französische Ring oder der Mondioring verfügen über drei Disziplinen, die den Schutzhunden ähnliche Fertigkeiten abverlangen, aber im Detail doch anders sind. So bietet die IGP die Möglichkeit, den Hund in allen drei Disziplinen oder nur als Fährtenhund auszubilden und zu prüfen. Ebenso darf man sich auf Schutzdienst und Unterordnung konzentrieren und die Fährtenarbeit außeracht lassen.

Darüber hinaus bietet die aktuelle Fassung der Prüfungsordnung des Vielseitigkeitssports für Gebrauchshunde unterschiedliche Schwierigkeitsstufen der Prüfungen und nach wie vor die Möglichkeit, Zuchttauglichkeitsprüfungen abzulegen.

Die in Deutschland offiziell unter dem Dach des VDH angebotenen Gebrauchshundesportarten werden in unserer Rubrik „Sport“ detailliert beschrieben. Zu finden sind dort

• Vielseitigkeitssport für Gebrauchshunde als deutsche Traditionssportart
• Mondioring auf Basis der nationalen Ringsportarten
• Obedience als britische Variante des Gebrauchshundesports, traditionell ohne Fährte oder Schutzdienst