Donnerbesen: Eine Gefahr für Hunde!

Das Fressen vom Donnerbesen ist für den Hund giftig.

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Zuletzt aktualisiert am: 4.11.2024

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Allgemein

Familie: Mistelgewächse
Giftig: Ja
Giftlevel: Gering
Pilz: Nein

Synonyme

  • Drudenfuß
  • Hexenbesen
  • Leim-Mistel
  • Mistel
  • Viscum album
  • Weissbeerige Mistel

Die Pflanzengattung Donnerbesen, wird auch Drudenfuß, Hexenbesen, Weißbeerige Mistel, Leim-Mistel und kurz Mistel genannt. Häufig findet man Misteln hoch oben in Bäumen, wo sie als immergrüne, kugelige Parasiten wachsen. Ferner werden Mistelzweige auch vielfach im Wohnraum zum Schmücken von Kerzengestecken und Weihnachtsgränzen genutzt sowie an Haustüren zur Dekoration aufgehängt. Doch was viele Hundebesitzer nicht wissen: Der Donnerbesen ist leicht giftig für Hunde!

Herkunft und Verbreitung des Donnerbesens

Der Donnerbesen, botanisch bekannt als Viscum album, gehört zur Familie der Mistelgewächse (Loranthaceae) und ist in vielen Regionen der Welt heimisch. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Afrika, Asien und Europa, wo sie sich vor allem in gemäßigten Klimazonen weit verbreitet hat. Der Donnerbesen ist ein sogenannter Halbparasit, der auf verschiedenen Bäumen wie Eichen, Linden, Pappeln, Tannen und Kiefern wächst. Diese immergrüne Pflanze nutzt ihre Wirtspflanzen, um Wasser und Nährstoffe zu beziehen, während sie weiterhin Photosynthese betreibt. Besonders häufig ist der Donnerbesen in lichten Wäldern, Parks und städtischen Grünanlagen zu finden.

Gefahr für Hunde beim Spaziergang: Da Misteln oft in Bäumen wachsen, können heruntergefallene Zweige oder Beeren am Boden eine Gefahr für neugierige Hunde darstellen. Besonders in den Wintermonaten, wenn Misteln als Weihnachtsschmuck verwendet werden, ist Vorsicht geboten.

Gefahr für Hunde im Haushalt: Gerade zur Vorweihnachtszeit wird der Donnerbesen im Wohnraum als Dekoration verwendet. Die Mistelzweige werden beispielsweise zum Verschönern des Adventsgranz, als selbstgebastelte Girlanden zur Deko des Adventskalenders und als weihnachtlicher Tischschmuck ins Haus geholt. Aber auch an Haustüren sieht man den Donnerbesen häufig - ein traditioneller Brauch, um die Bewohner vor bösen Geistern und Hexen zu schützen. Und so sollten Hundehalter auf Grund der Vergiftungsgefahr auf Misteln im Haushalt gänzlich verzichten oder die Deko so platzieren, dass der Hund garantiert nicht mit der Giftpflanze in Kontakt kommen kann.

Aussehen und Fakten zum Donnerbesen

Der Donnerbesen ist eine auffällige, kugelige Pflanze, die eine Größe von bis zu einem Meter erreichen kann. Die charakteristischen gelbgrünen Sprossachsen sind gabelästig und brechen leicht ab. Die Blätter sind oval, ledrig, und ebenfalls gelbgrün gefärbt, mit einer Länge von etwa 2 bis 8 cm. Sie stehen paarweise und sind ungestielt. Zwischen Januar und April bildet die Mistel kleine, gelbliche Blüten, die in Knäueln an den Zweiggabelungen sitzen.

Die weißen oder gelblichen Beeren, die klebriges Fruchtfleisch enthalten, sind besonders im Winter sichtbar und stellen für Hunde eine potenzielle Gefahr dar. Da die Beeren die giftigen Wirkstoffe enthalten, sollte darauf geachtet werden, dass Hunde diese nicht fressen. Das klebrige Fruchtfleisch der Beeren ist berüchtigt dafür, an Pfoten oder im Fell von Tieren zu haften, was die Gefahr der Aufnahme durch Ablecken erhöht.

Warum ist der Donnerbesen für Hunde gefährlich?

Obwohl das Giftlevel des Donnerbesens als schwach giftig eingestuft wird, kann der Verzehr von Pflanzenteilen oder der Kontakt mit den Schleimhäuten zu gesundheitlichen Problemen bei Hunden führen. Besonders gefährdet sind junge Welpen, die während ihrer Erkundungstouren neugierig an allem knabbern, sowie ältere oder geschwächte Hunde, deren Organismus empfindlicher auf Toxine reagieren könnte.

Hinweis: Alle Pflanzenteile des Donnerbesens sind für Hunde giftig (toxisch)!

Hauptwirkstoffe im Donnerbesen

Die Hauptwirkstoffe der Mistel sind Mistellectine (ML I, ML II und ML III) und Viscotoxine (A-2, A-3, B, C1). Diese Stoffe reizen die Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt und können zu den typischen Vergiftungserscheinungen führen. Interessanterweise werden diese Toxine beim Verzehr im Magen-Darm-Trakt größtenteils zerstört, was ihre Resorption und damit die Schwere der Vergiftung reduziert. 

Dennoch kann eine Donnerbesen-Vergiftung bei Hunden in Einzelfällen lebensbedrohlich sein und zum Tod des Hundes führen.

Symptome einer Vergiftung durch Donnerbesen beim Hund

Eine Vergiftung mit Donnerbesen kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern. Diese können von leicht bis schwer variieren und beinhalten:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und vermehrter Speichelfluss
  • Allgemeine Schwäche: Zittern, Muskelzuckungen, Bewegungs- und Koordinationsprobleme
  • Neurologische Anzeichen: Zitteranfälle, Pupillenerweiterung (Mydriasis), und Hyperästhesie
  • Andere Symptome: Polyurie (verstärkter Harndrang), Fieber oder Hypothermie (Unterkühlung)
  • Bei schweren Verläufen: Koma und Atemstillstand

Wichtig zu wissen: In den meisten Fällen ist nur eine leichte Symptomatik zu beobachten, dennoch sollte man den Zustand des Hundes genau überwachen und bei Verdacht auf eine Vergiftung sofort handeln.

Erste-Hilfe-Maßnahmen im Notfall bei einer Vergiftung mit Donnerbesen beim Hund

Falls Sie vermuten, dass Ihr Hund Donnerbesen gefressen hat, ist es entscheidend, schnell und ruhig zu handeln:

  • Kontaktaufnahme mit dem Tierarzt: Setzen Sie sich sofort mit Ihrem Tierarzt oder der nächstgelegenen Tierklinik in Verbindung.
  • Details über die Vergiftung: Informieren Sie den Tierarzt über die Menge der aufgenommenen Pflanzenteile und den Zeitpunkt des Vorfalls.
  • Dekontamination und Therapie: Je nach Schwere der Vergiftung könnte der Tierarzt eine symptomatische Behandlung einleiten, die eventuell auch eine Magenspülung oder die Gabe von Aktivkohle beinhaltet.

Hinweis: Im Falle einer Vergiftung durch Donnerbesen oder andere giftige Substanzen darf keine Zeit verloren werden. Je schneller der Tierarzt den Hund untersuchen und etwaige wirksame Gegenmaßnahmen einleiten kann, desto besser die Prognose und Heilungschance. Bitte daher sofort den Tierarzt kontaktieren und nicht selber "herumdoktern"!

Vorbeugung: Wie kann man seinen Hund vor dem Donnerbesen schützen?

  • Achtsamkeit beim Spaziergang: Behalten Sie Ihren Hund im Auge, besonders in der Nähe von Bäumen, die Misteln tragen könnten.
  • Umgebung sichern: Entfernen Sie Donnerbesen, falls diese auf Ihrem Grundstück wachsen, oder sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund keinen Zugang zu diesen Pflanzen hat.
  • Wissen schützt: Informieren Sie sich über giftige Pflanzen in Ihrer Region, um mögliche Gefahrenquellen zu minimieren und etwaige Giftpflanzen beim Spazieren zu erkennen, um im Bedarfsfall mit entsprechender Führung auf den Hund einwirken zu können.
  • Erziehung: Ist der Hund gut erzogen, gehorsam und führig, so ist dies der Schlüssel zum Erfolg, um den Vierbeiner vor möglichem Kontakt mit giftigen Pflanzen zu schützen. So müssen der Grundgehorsam mit Kommandos wie „Lass es“, „Nein“ oder „Aus“ als Abbruchsignal und ein zuverlässiger Rückruf sicher sitzen, damit im Ernstfall das unerwünschte Verhalten abgebrochen und der Hund zurückgerufen werden kann. Ferner empfehlen wir an einem Anti-Giftköder-Training teilzunehmen.

Fazit

Der Donnerbesen ist für Hunde zwar „nur“ schwach giftig, sollte jedoch keinesfalls unterschätzt werden. Vor allem neugierige Welpen oder gesundheitlich angeschlagene Tiere könnten schwerer auf die Toxine reagieren. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einem guten Überblick über die Symptomatik können Sie Ihre Vierbeiner schützen und im Notfall schnell handeln.

Lesetipp:

In unserem asuführlichen Ratgeber "Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen" finden Sie weitere alle Informationen zu potentiellen weiteren Giftquellen wie Pilzen, Pflanzen, Nahrungsmittel etc. und wichtige Todos für den Ernstfall.

Quelle:


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