Castro-Laboreiro-Hund

Wachsamer und schutztriebiger Zeitgenosse aus Portugal

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Zuletzt aktualisiert am: 2.4.2024

Ein gestromter Hund mit offenem Fang zeigt Zunge und schaut direkt in die Kamera.jpg

Die Wurzeln des Castro-Laboreiro-Hund liegen in Portugal. Seinen Rassenamen verdankt er seiner heimatlichen Herkunft, einem kleinen portugiesischen Ort namens Castro Laboreiro, im Norden des südeuropäischen Staates.

Dort wird die Rasse klangvoll Cao de Castro Laboreiro genannt und wurde speziell für den Einsatz als Wach- und Schutz- sowie zur Verwendung als Herdenhund entwickelt und gezüchtet. Im Rahmen dieser Tätigkeit als Arbeits- und Gebrauchshundes, steht er in der Verantwortung für den Herdenschutz des Viehs seiner Besitzer, deren Hab und Gut, Haus und Hof, sowie der gesamten Familienmitglieder.

Seine offizielle Anerkennung durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI) hat der mittelgroße, attraktiv gebaute und wohlproportionierte Rassehund, im Jahr 1955 erhalten. Er wird unter der Standard-Nr. 170 in der Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde) geführt.

Die Rasse bringt einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb mit, was in den Gegenden Portugals, wo seine Ursprünge liegen, auf Grund des Wolfvorkommens für den Herdenschutz notwendig ist. Der Castro-Laboreiro-Hund gibt mit seinem charakteristischen Gebell sofort Alarm, wenn sich ungebetene menschliche und tierische Gäste dem Vieh, Eigentum oder seinen Menschen, nähern. Er passt zuverlässig auf und ist wenn nötig zur Verteidigung entschlossen bereit. Seinen Bezugsmenschen gegenüber ist er freundlich, sanftmütig, anhänglich und treu.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

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Nummer: 170
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 2. Berghunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Portugal
Patronat -
Verwendung

Wachhund, Schutzhund und Herdenhund

Datum der Veröffentlichung 4. November 2008
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 24. Mai 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Castro-Laboreiro-Hund
Lebenserwartung
Rüden
10 - 13 Jahre
Hündinnen
10 - 13 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
58 - 66 cm
Hündinnen
55 - 63 cm
Gewicht
Rüden
30 - 40 kg
Hündinnen
25 - 35 kg

Castro-Laboreiro-Hund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Castro Laboreiro, ein imposanter Hund, dessen Wurzeln in den abgelegenen Gebirgsregionen Portugals liegen, verkörpert die seltene Kombination aus robuster Erscheinung und sanftmütigem Charakter. Diese Rasse, benannt nach dem Dorf Castro Laboreiro in der Minho-Region, ist nicht nur ein Stück lebender Geschichte, sondern auch ein Symbol für die untrennbare Verbindung zwischen einem Hund und seiner natürlichen Umgebung.

Die Hunde von Castro Laboreiro, oft als „Hunde der Berge“ beschrieben, haben sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt, um den rauen Bedingungen und den Herausforderungen des bergigen Terrains standzuhalten. Ihre physische Robustheit und mentale Widerstandskraft spiegeln das raue Klima und die schwierigen Lebensbedingungen ihrer Heimat wider. Mit ihrem dichten, wetterbeständigen Fell, das sie vor den Unbilden des Klimas schützt, und ihrem kräftigen Körperbau, der sowohl für Ausdauer als auch für Kraft steht, sind sie die Quintessenz des Arbeitshundes, gezüchtet für Schutz und Viehtrieb.

Der Charakter des Castro Laboreiro ist ebenso bemerkenswert wie sein Äußeres. Diese Hunde sind bekannt für ihre Loyalität, Intelligenz und den ausgeprägten Schutzinstinkt. Sie entwickeln eine tiefe Bindung zu ihrer Familie und sind hervorragende Wächter ihres Heims. Trotz ihrer Größe und Stärke sind sie mit den Menschen, die sie lieben, sanft und geduldig, was sie zu einem faszinierenden Studienobjekt der Kynologie macht.

Die emotionale Tiefe des Castro Laboreiro überrascht oft diejenigen, die vielleicht nur seine körperliche Präsenz sehen. Diese Hunde haben eine sensible Seite, die durch Aufmerksamkeit, Respekt und Verständnis von ihren menschlichen Begleitern genährt wird. Sie sind nicht nur Arbeitsmaschinen; sie suchen und benötigen emotionale Verbindung, was ihre Erziehung und das Zusammenleben mit ihnen zu einer bereichernden Erfahrung macht.

Sozialisierung des Castro Laboreiro

Die Sozialisierung des Castro Laboreiro beginnt idealerweise in jungen Jahren und ist entscheidend für seine Entwicklung zu einem ausgeglichenen und selbstsicheren Hund. Diese Phase umfasst die Exposition gegenüber verschiedenen Menschen, Umgebungen, Geräuschen und Erfahrungen, um sicherzustellen, dass der Hund lernt, mit neuen Situationen umzugehen, ohne Angst oder Aggression zu zeigen.

  • Frühe Sozialisierung: Bereits im Welpenalter sollten Castro Laboreiro Hunde positive Interaktionen mit einer Vielzahl von Menschen, anderen Tieren und Umgebungen erleben. Dies hilft, Ängstlichkeit zu vermeiden und fördern ihre natürliche Neugier und Anpassungsfähigkeiten.
  • Positive Verstärkung: Beim Training sollten positive Verstärkungsmethoden angewendet werden, um das Vertrauen des Hundes in seinen Besitzer zu stärken und eine positive Assoziation mit dem Lernprozess zu fördern.
  • Konsistenz und Geduld: Da diese Rasse stark ausgeprägte Eigenschaften besitzt, ist es wichtig, bei der Sozialisierung und Ausbildung Konsequenz und Geduld zu zeigen. Dies baut eine starke Beziehung zwischen Hund und Besitzer auf und fördert gegenseitigen Respekt.
Training von Grundkommandos

Grundkommandos sind essentiell für das Zusammenleben mit einem Castro Laboreiro. Sie bilden die Basis für Gehorsam und können in kritischen Situationen entscheidend sein.

  • Sitz: Beginnen Sie mit dem einfachen Kommando „Sitz“, indem Sie einen Leckerbissen über den Kopf des Hundes halten, sodass er sich setzen muss, um ihn zu erreichen. Sobald er sitzt, loben Sie ihn und geben ihm den Leckerbissen.
  • Platz: Für das „Platz“-Kommando führen Sie den Leckerbissen langsam vom Kopf des sitzenden Hundes zu seinen Pfoten, bis er sich hinlegt. Loben und belohnen Sie ihn, wenn er die Position annimmt.
  • Bleib: „Bleib“ ist ein Kommando, das den Hund lehrt, in seiner Position zu verharren, bis er aufgehoben wird. Dies ist besonders nützlich, um Selbstkontrolle zu fördern.
Gehorsamstraining, Leinentraining und Spiel- und Apportiertraining
  • Gehorsamstraining: Dies sollte über das Erlernen von Grundkommandos hinausgehen und den Hund trainieren, unter verschiedenen Bedingungen zu gehorchen. Dies kann durch Kurse oder tägliche Übungen zu Hause erreicht werden.
  • Leinentraining: Wichtig ist, dem Castro Laboreiro beizubringen, an der Leine zu laufen, ohne zu ziehen. Dies erfordert Geduld und Konsistenz, beginnend mit kurzen Spaziergängen und schrittweise das Tempo und die Dauer erhöhend.
  • Spiel- und Apportiertraining: Diese Aktivitäten fördern die Bindung, halten den Hund körperlich und geistig fit und nutzen seine natürlichen Instinkte. Spiele wie Apportieren, Verstecken und Suchspiele sind ideal.
Was ist besonders wichtig für Besitzer des Castro-Laboreiro-Hund wissen?

Als Besitzer eines Castro Laboreiro ist es wichtig, folgende Punkte zu beachten:

  • Klare Führung und Konsequenz: Diese Rasse benötigt eine klare Führung. Der Besitzer muss konsequent in der Erziehung und den Regeln sein, damit der Hund weiß, was von ihm erwartet wird.
  • Physische und geistige Auslastung: Castro Laboreiros sind aktive und intelligente Hunde, die regelmäßige körperliche und geistige Anregungen benötigen, um ausgeglichen und zufrieden zu sein.
  • Frühzeitige und fortlaufende Sozialisierung: Um Verhaltensprobleme zu vermeiden, ist es wichtig, den Hund weiterhin neuen Situationen auszusetzen und positive Erfahrungen zu fördern.
  • Geduld und Verständnis: Der Aufbau einer starken Bindung erfordert Zeit, Geduld und ein tiefes Verständnis der rassespezifischen Eigenschaften.
Zusammenfassung und idealer Besitzer

Die Verbindung mit einem Castro Laboreiro ist eine Reise, die nicht nur durch die körperliche Präsenz, sondern auch durch die emotionale Tiefe dieser einzigartigen Rasse geprägt ist. Der ideale Besitzer für einen Castro Laboreiro ist jemand, der die Zeit, Energie und das Engagement aufbringen kann, die für die Erziehung, das Training und die Pflege dieses kraftvollen und sensiblen Hundes notwendig sind. Er sollte geduldig, konsequent und in der Lage sein, die geistigen und körperlichen Bedürfnisse des Hundes zu erfüllen.

Der Idealfall für die Haltung eines Castro Laboreiro ist ein Zuhause, das sowohl die physischen als auch die emotionalen Bedürfnisse dieses Hundes erfüllen kann, mit genügend Raum für Bewegung und Aktivitäten, sowie einer Umgebung, die reich an Stimuli und Herausforderungen ist, um den geistig aktiven Hund zu fördern.

Diese Zusammenfassung spiegelt die Komplexität und die Anforderungen wider, die mit der Entscheidung einhergehen, einen Castro Laboreiro in sein Leben zu integrieren, und betont die Notwendigkeit einer gründlichen Überlegung und Vorbereitung für das erfüllende Leben mit dieser außergewöhnlichen Rasse.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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