Puli

Hirtenhund mit besonderem Aussehen aus Ungarn

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Zuletzt aktualisiert am: 16.1.2024

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Der Puli heißt nicht nur Puli, sondern trägt auch einen außergewöhnlichen Pulli - denn das Markenzeichen des Hirtenhundes aus Ungarn ist sein besonderes doppeltes Haarkleid, das zur Bildung von Zotten und Schnüren neigt und folglich wie ein Mantel aus Rastalocken wirkt. Der Puli fällt mit seinem äußeren Erscheinungsbild definitiv auf.

Die Faszination, die der leistungsfähige, widerstandskräftige, robust, arbeitswillige und energiegeladene Puli mit dem ausgeprägten Beschützergen und Territorialverhalten beim Gegenüber auslöst, verursacht nicht nur das ungewöhnliche Aussehen. Denn das Wesen und der Charakter können sich mehr als sehen lassen - der Puli ist extrem zuverlässig, hochintelligent, außerordentlich gelehrig, kinderlieb und verträglich, freundlich und fröhlich. Er bringt eine ausgesprochene Selbständigkeit mit, hat ein lebhaftes Temperament und ist ein vorzüglicher, unbestechlicher und verteidigungsbereiter Wächter. Trotz seiner ursprünglichen Erscheinung, die nur einen bestimmten Zweck im Hinblick auf die züchterische Entwicklung hatte, denn der Puli sollte Höchstleistungen bei der Herdenarbeit im Freien abliefern, folglich arbeitsemsig, einsatzwillig, schnell, ausdauernd, beweglich, wehrhaft und wetterfest sein. Dies ist den Förderern der Rasse auf beste Weise gelungen. Schönheit war nie das Ziel, um den Hirten tatkräftig und hilfreich zur Seite zu stehen. Sprich, die Hirten benötigten eine tüchtigen, anspruchslosen und belastbaren Arbeits- und Gebrauchshund für das Hüten, Treiben und Bewachen der Herdentiere.

Die ausgesprochene Robustheit des mittelgroßen, muskulösen und mit einer starken Knochensubstanz ausgestatteten Pulis, macht ihn zu einem vielseitig einsetzbaren Herdengebrauchshund, der nicht nur gewandt und sicher mit kleinerem Vieh wie Schafen zurechtkommt, sondern seine ausgesprochene Leistungsfähigkeit auch in der Zusammenarbeit mit Schweinen und Rindern zeigt. Er kann sich stets durchsetzen, den Tieren angemessen die Stirn zeigen, um sie verlustfrei und unversehrt von A nach B zu verbringen, sowie auf den Weideplätzen auf sie aufzupassen und gegen diverse Gefahren von außen wirkungsvoll zu schützen. Der fitte, leistungsstarke, endlos engagierte und viel Verstand ausgestattete Puli ist ein unverzichtbarer Hütehelfer für seine Hirten, der die Arbeit mehrerer Menschen als Einzelkünstler mit enormer Verlässlichkeit übernimmt - der Puli ist ein wahrer Partner und Freund seines Besitzers.

Gefällt euch der ungarische Herdengebrauchshund mit dem schönen Rassenamen Puli? In den nachfolgenden Ausführungen findet ihr noch weitere spannende und informative Details rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. des Puli. Viel Spaß beim Lesen!

Nummer: 55
Gruppe: 1. Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
Sektion: 1. Schäferhunde
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Ungarn
Patronat -
Verwendung

Treibhund

Datum der Veröffentlichung 29. Oktober 2013
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 11. August 1954
Link zum FCI-Standard FCI - Puli
Lebenserwartung
Rüden
15 - 17 Jahre
Hündinnen
15 - 17 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
39 - 45 cm
Hündinnen
36 - 42 cm
Gewicht
Rüden
13 - 15 kg
Hündinnen
10 - 13 kg

Puli - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Die Begegnung mit dem vom langen Fell fast unsichtbaren Froschaugen des Puli ist ein Erlebnis, das Seinesgleichen sucht. Der Puli ist eine ungarische Hunderasse, die durch ihr besonderes Fell und ihren besonderen Charakter auffällt. Darunter verbirgt sich jedoch viel mehr als nur ein außergewöhnliches Aussehen. Seine tief verankerten Herdenhundinstinkte machen ihn zu einem wachsamen und mutigen Begleiter mit einem starken Beschützerinstinkt. Sein intelligentes und lebhaftes Wesen stellt von Beginn an hohe Anforderungen an Besitzer und solche, die es werden wollen. Doch dieser Hund zieht nicht nur durch sein Aussehen die Aufmerksamkeit auf sich, sondern er fordert sie auch durch sein Verhalten ein. Hier beginnt die faszinierende Reise in die Welt des Pulis.

Ein brauner Hund mit zotteligem Fell liegt seitlich zum Betrachter auf dem Gartenboden und schaut mit seinem Lockenkopf in Richtung Kamera

Sozialisation des Puli

Im Speziellen muss man auf die Sozialisierung dieser besonderen Rasse eingehen. Der Puli ist nicht nur wundervoll, sondern auch eine Herausforderung. Dazu kommt seine Sozialisierung - das schrittweise Kennenlernen mit neuen Menschen, Tieren und Umgebungen. Da die Pulis traditionell als Hirtenhunde gezüchtet wurden, haben sie einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und können misstrauisch gegenüber Fremden sein. Die Sozialisierung sollte daher früh und mit Bedacht eingeleitet werden. Dies legt den Grundstein für ein erfülltes Leben mit einem Puli.

Grundkommandos

In Bezug auf die Grundkommandos sind bei dieser Rasse einige Besonderheiten zu beachten. Der Puli ist ein sehr intelligenter Hund, der in der Lage ist, zahlreiche Kommandos zu lernen und zu befolgen. Sein stark ausgeprägter Beschützerinstinkt erfordert allerdings eine konsequente und klare Erziehung. Wichtige Grundkommandos wie "Sitz", "Platz" und "Hier" sollten von Anfang an gelehrt und konsequent angewendet werden. Ein Grundgebiet, das intensive Betrachtung verdient, ist das Gehorsamstraining. Der Puli ist ein arbeitsfreudiger Hund, der sowohl körperlich als auch geistig gefordert werden will. Daher ist Gehorsamstraining nicht nur eine Möglichkeit, diese Rasse unter Kontrolle zu halten, sondern auch, um ihren intelligenten und aktiven Geist zu fördern.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Auch das Leinen- und Spieltraining sollte frühzeitig eingeführt werden. Der Puli ist ein aktiver Hund, der viel Bewegung braucht. Daher ist es wichtig, ihn an die Leine zu gewöhnen und ihm beizubringen, sich an ihr zu entspannen. Spiel- und Apportiertraining runden das Training ab und sorgen zudem für die nötige körperliche und geistige Auslastung.

Die Besitzer eines Pulis müssen viel Zeit für Training und Sozialisierung aufwenden. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit und Robustheit sind Pulis jedoch ausgezeichnete Begleiter für aktive Menschen, die sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen lieben.

Zusätzliche Punkte, die bei der Erziehung des Pulis wichtig sind, beinhalten die Sozialisierung mit anderen Hunden und Menschen, das frühzeitige Einüben von Kommandos, die konsequente und liebevolle Erziehung und der Aufbau einer starken Bindung zwischen Hund und Besitzer. 

Ein großer grau-brauner Hund mit rastalockenähnlicher Haarpracht steht seitlich zum Betrachter auf einer Wiese und dreht den Kopf um

Was sollten wir sonst noch zum Puli als Rasse wissen?

Der ideale Besitzer für einen Puli ist körperlich aktiv, hat Geduld und das Verständnis für die Besonderheit dieser Rasse. Sie brauchen Raum zum Bewegen und sollten nicht zu lange alleine gelassen werden. Es sind treue und anhängliche Tiere, die schnell lernen und bereit sind zu gefallen. Die besten Voraussetzungen für einen Puli Halter sind daher eine aktive Lebensweise, genügend Zeit für die Erziehung und das Training des Hundes, und eine starke Liebe zur Rasse. Im Idealfall ist der Besitzer bereits auf das Leben mit einem Puli vorbereitet und darüber informiert, wie man seine nahezu menschliche Intelligenz, seine Energie und seine Neugier stillt.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Puli eine faszinierende und anspruchsvolle Rasse ist. Sein unverwechselbares Aussehen und sein charismatischer Charakter machen ihn zu einem unvergesslichen Begleiter, der aber auch konsequente Erziehung und eine geduldige Hand braucht. Der Besitzer eines Pulis sollte bereit sein, die Zeit und Mühe in seine Sozialisation und Erziehung zu investieren, um eine starke, lebenslange Bindung aufzubauen. Der Puli ist ein Hund, der sowohl das Herz als auch den Verstand fordert, aber die Belohnung ist eine tiefe und harmonische Freundschaft, die ein Leben lang hält.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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