Rumänischer Bukowina Schäferhund
Eindrucksvoller und wachsamer Hirtenhund aus Rumänien
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 18.9.2024
Der Rumänische Bukowina Schäferhund wird in seinem Heimatland Rumänien, Ciobanesc Romanesc de Bucovina, genannt. Auch dieser Hirtenhund hat seine Wurzeln in den Karpaten. Ihre regionale Heimat ist der Nordosten des südosteuropäischen Landes und hier die Provinz Bukowina, nach der er seinen Rassenamen trägt.
Auch auf seine ursprüngliche und bis heute angedachte Verwendung als "Schäferhund" zur Beaufsichtigung und Bewachung der Schafe, Ziegen und anderem Vieh, gibt der Rassehund einen Hinweis. Er ist stets als leistungsfähiger und gebrauchstauglicher Arbeitshund für den Herdenschutz gehalten worden, damit er mit seiner imposanten Statur auf Raubtiere und Viehdiebe abschreckend wirkt.
Der Rassename "Ciobanesc Romanesc de Bucovina" bedeutet folglich im Deutschen: Rumänischer Hirtenhund aus Bukowina - die Bezeichnung ist also Programm und gibt von vornherein alles Preis, was man wissen muss.
Die Rasse hat sich aus naturbelassenen Hunden der Region entwickelt und wurde durch gezielte Verfeinerung und Selektion sukzessive zum heutigen Ciobanesc Romanesc de Bucovina entwickelt. Das primäre Zuchtziel war stets das Leistungsvermögen für den Arbeitseinsatz als Herdenschutzhund zu verbessern. Das Aussehen spielte daher immer eine untergeordnete Rolle. Die Eigenschaften für die Gebrauchstauglichkeit waren stets das A und O.
Durch die ausgeprägte Wachsamkeit und die scharfen Sinne, ist der Rumänische Bukowina Schäferhund bis heute ein gefragter Herdenhund, wo er als Bodyguard für seine Herdentieren einsteht. Ferner greift man auf die Dienste des Hünen als Haus- und Hofhund zurück, wo er das Eigentum seiner Besitzer beschützen soll.
Entsprechend sehen die natürlichen Anlagen, Wesen und Verhalten des Hirtenhundes aus. Von Haus aus ist der Riese aus Rumänien mit einem starken Beschützerinstinkt und verankerten Schutz- und Territorialverhalten ausgestattet. Prinzipiell ist der Schäferhund ein ausgeglichener, ruhiger und wesensfester Zeitgenosse, der aber im Ernstfall von 0 auf 100 impulsiv und explosiv umschalten kann. Dann geht er mit größter Entschlossenheit und Vehemenz zu Werke. Und wenn potentielle Gefährder nach eindeutigem Drohgebärde nicht das Weite suchen, stellt er sich ihnen mutig, furchtlos und kampfesbereit entgegen. Die nötige Wehrhaftigkeit bringt er definitiv mit. Seine Herdentiere und Menschen können sich auf den mächtigen Wachmann verlassen. Sie sind bei ihm sicher aufgehoben. Zu seinen Bezugspersonen ist er stets treu, loyal, unbestechlich, freundlich und zeigt zudem ein großes Herz für Kinder.
Das eindrucksvolle und mächtige äußere Erscheinungsbild wird durch das große Körpergebäude erzeugt. Er ist mit vorzüglicher Muskulatur und bester Knochensubstanz gesegnet, bringt folglich eine hervorragende Konstitution und Vitalität mit. Er ist robust, stabil, stämmig, belastbar, genügsam und durch das dicke doppelte Haarkleid, resistent und wetterfest. Die Rasse strotzt vor Kraft und Energie. Dies trägt der stolze und selbstsichere Hirtenhund mit seinem selbstbewussten Auftreten auch zur Schau.
Das Fell kann in diversen Farbkombinationen koloriert sein. So gibt es den Ausführungen des Rassestandards zwei grundlegen unterschiedliche Farbschläge:
- Klassische Farbe, bei der die Hauptfarbe weiß oder weiß-beige ist und mit grauen, schwarzen oder rot-beige reflektierenden schwarzen Flecken besetzt ist.
- Einfarbige Farbschläge, sind generell denkbar, aber nicht die erwünschte Farbausführung. Diese Rassevertreter dürfen weißes, weiß-beiges, asch-graues oder schwarzes Fell tragen.
Die Rasse wurde im Jahr 2019 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt und wird seither mit der Standard-Nr. 357 in der Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde und andere Rassen, Sektion 2 Molossoide, Untersektion 2.2 Berghunde geführt.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
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Nummer: | 357 |
Gruppe: | 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen |
Sektion: | 2. Molossoide |
Subsektion: | 2. Berghunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Rumänien |
Patronat | - |
Verwendung | Bewacher für Herden und ein vorzüglicher Wachhund. |
Datum der Veröffentlichung | 14. Mai 2018 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 29. April 2019 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Rumänischer Bukowina Schäferhund |
10 - 13 Jahre
10 - 13 Jahre
64 - 78 cm
60 - 72 cm
65 - 78 kg
60 - 74 kg
Rumänischer Bukowina Schäferhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Die rumänische Bukowina, ein Ort von mystischer Schönheit und rauer Wildnis, gab einem Hund seine Namen, der nicht nur durch seine Statur beeindruckt, sondern auch durch seinen mutigen, loyalen und intelligenten Charakter: der Bukowina Schäferhund. Dieser majestätische Hund, mit einem dicken, oft schwarzen und weißen Fell, das ihn vor den rauen klimatischen Bedingungen seiner Heimat schützt, ist mehr als nur ein Hirtenhund; er ist ein Symbol für Kraft, Ausdauer und unerschütterliche Treue.
Der Rumänische Bukowina Schäferhund ist ein Hund von beeindruckender Größe und einem mutigen Herzen, ein Wächter von Schafen und Zuhause gleichermaßen. Seine Präsenz ist eine Mischung aus Stolz und Zuverlässigkeit, sein Blick durchdringend und sein Wesen ernsthaft, doch liebevoll. Dieser Hund ist nicht nur ein Tier, das man besitzt, sondern ein Lebensgefährte, der mit Stärke und Wachsamkeit an Ihrer Seite steht.
Erziehung, Training und Sozialisierung des Rumänischen Bukowina Schäferhundes
In der Erziehung des Rumänischen Bukowina Schäferhundes ist die frühe Sozialisierung entscheidend. Dieser Prozess hilft ihm, sich an verschiedene Menschen, Umgebungen und andere Tiere zu gewöhnen. Der Schlüssel liegt darin, ihn von klein auf mit verschiedenen Situationen vertraut zu machen, um Verhaltensprobleme zu vermeiden und sicherzustellen, dass er zu einem ausgeglichenen und selbstsicheren Hund heranwächst. Die Sozialisierung muss behutsam und systematisch erfolgen, wobei positive Verstärkung und geduldige Wiederholung zum Einsatz kommen sollten, um dem Hund Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln.
Bei den Grundkommandos sind „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Hier“ unverzichtbar. Diese Kommandos bilden das Fundament für weiterführende Befehle und sorgen für eine grundlegende Verständigung zwischen Hund und Halter. Zum Beispiel sollte das Training des „Sitz“-Kommandos in einer ruhigen Umgebung beginnen, wobei der Hund durch sanften Druck auf die Hinterläufe zum Sitzen gebracht wird, während das Kommando klar und ruhig ausgesprochen wird. Sobald der Hund die Aktion ausführt, sollte er sofort mit Lob oder Leckerbissen belohnt werden.
Das Gehorsamstraining ist für den Rumänischen Bukowina Schäferhund von besonderer Bedeutung, da seine selbstständige und manchmal dominante Natur eine konsequente Führung erfordert. Dieses Training sollte früh beginnen und auf Respekt und Vertrauen basieren, wobei physische Stärke oder Einschüchterung vermieden werden sollten. Stattdessen sollte der Fokus auf klaren Anweisungen, Konsistenz und positiver Verstärkung liegen.
Leinentraining ist ebenso essentiell, da der Rumänische Bukowina Schäferhund aufgrund seiner Größe und Kraft schwer zu kontrollieren sein kann. Das Training sollte mit einer geeigneten Leine und Halsband beginnen, um dem Hund beizubringen, an der Leine zu gehen, ohne zu ziehen. Dies erfordert Geduld und Übung, wobei der Hund lernen muss, auf den Halter zu achten und dessen Tempo und Richtungsänderungen zu folgen.
Beim Spiel- und Apportiertraining zeigt sich die verspielte und arbeitsfreudige Seite des Rumänischen Bukowina Schäferhundes. Diese Aktivitäten fördern nicht nur seine physische Gesundheit, sondern stärken auch die Bindung zwischen Hund und Halter. Durch das Apportieren von Gegenständen, das Lösen von Aufgaben oder das Spielen von Intelligenzspielen wird der geistige Anspruch des Hundes befriedigt und sein Gehorsam verbessert.
Für einen Besitzer dieser Rasse ist es besonders wichtig, die natürlichen Instinkte und Bedürfnisse des Rumänischen Bukowina Schäferhundes zu verstehen und zu respektieren. Dies bedeutet, ihm ausreichend geistige und körperliche Auslastung zu bieten, klare Regeln und Strukturen zu setzen und eine feste, aber liebevolle Führung zu bieten. Eine starke Bindung, basierend auf gegenseitigem Respekt und Verständnis, ist der Schlüssel zu einem harmonischen Zusammenleben.
Weitere wichtige Punkte in der Erziehung des Bukowina Schäferhundes sind:
- Konsequenz: Eine klare, konsequente Erziehung hilft dem Hund, zu verstehen, was von ihm erwartet wird und schafft eine sichere Umgebung für seine Entwicklung.
- Geduld: Aufgrund seiner Intelligenz und seines unabhängigen Charakters kann der Bukowina Schäferhund manchmal stur erscheinen. Geduld und Verständnis sind daher essentiell.
- Frühe Prägung: Die Prägungsphase in der Welpenzeit ist entscheidend für die soziale Entwicklung des Hundes und sollte für ein umfassendes Training genutzt werden.
- Artgerechte Beschäftigung: Der Bukowina Schäferhund benötigt viel Bewegung und geistige Herausforderungen, um glücklich und ausgeglichen zu sein.
Zusammenfassung
Die ideale Besitzerin oder der ideale Besitzer eines Rumänischen Bukowina Schäferhundes sollte eine Person sein, die nicht nur die physischen Bedürfnisse des Hundes erfüllt, sondern auch seine intellektuelle Stimulation und soziale Interaktion sichert. Sie sollten erfahrene Hundehalter sein, die fähig sind, Führung und Struktur zu bieten, ohne dabei die liebevolle Beziehung zu ihrem Tier zu vernachlässigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Rumänische Bukowina Schäferhund ein treuer, intelligenter und starker Begleiter ist, der eine feste, liebevolle Hand in seiner Erziehung benötigt. Ein Leben mit ihm bedeutet, einen Partner zu haben, der Schutz und Loyalität bietet, aber auch Verständnis und Respekt erfordert. Die richtige Erziehung und Pflege dieses prachtvollen Hundes führt zu einer bereichernden Beziehung, die das Leben beider, Hund und Mensch, tiefgreifend prägt und bereichert.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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