Der Tibet-Spaniel wird in seiner tibetanischen Heimat liebevoll "Jemtse Apso" genannt. Diese Bezeichnung hat er in Anlehnung an sein kurzes Haarkleid erhalten - denn übersetzt bedeutet dies in etwa "geschorener Apso". Die tibetanischen Wurzeln trägt der Kleinhund berechtigterweise in seinem Rassenamen, denn er stammt aus dem Tibet und gilt heute als kulturelles Erbe des Landes. Allerdings kann er nicht den Spanielrassen, wie es sein Name vermuten lässt, zugeordnet werden. Warum er diesen Zusatz trägt, kann also nur gemunkelt werden. Vielleicht geht dieser auf eine Verwandtschaft mit den "Toy-spaniels" zurück.... Der Tibet-Spaniel verfügt über keinerlei jagdliche Motivation, so dass er mit den Jagdspaniels wenig am Hut hat.
Wie auch immer, der kleingewachsene Tibet-Spaniel war ein Dauerbegleiter der tibetanischen Mönche, wo er als Wachhund in den Klöstern im Hochgebirge des Himalaya gezüchtet und gehalten wurde. Ferner war er stets ein begehrter Gesellschafts- und Haushund bei den Privilegierten bis hin zu diversen Herrscherfamilien, die sich mit dem fröhlichen, treuen, wachsamen und feudalen Apso mit dem seidigen Haarkleid und der dicht bewachsenen Rute, an ihrer Seite schmückten.
Da der kleinste der anerkannten tibetischen Hunderassen stets eng mit Menschen zusammenlebte, ist er ein anpassungsfähiger, anhänglicher, anschmiegsamer, geselliger, menschenfreundlicher und -bezogener Kleinhund. Dies gilt insbesondere seiner Familie gegenüber, Fremden ist der Tibet-Spaniel eher reserviert und zurückhaltend eingestellt, was durch seine Wachtauglichkeit begründet ist. Die Rasse wird vom Rassestandard als äußerst intelligent beschrieben, kann demnach mit liebevoller Konsequenz gut erzogen und geführt werden. Allerdings kann der Tibet-Spaniel auch sehr bestimmt, unabhängig und mit eigenem Kopf auftreten, was ein geschicktes und versiertes Führen erfordert. Der aristokratische "Spaniel" vom "Dach der Welt" ist ein würdevoller Charakterhund mit starker Persönlichkeit - ein Partner auf Augenhöhe, bei dem Respekt und Vertrauen großgeschrieben werden.
Als lebende Alarmanlage gezüchtet und eingesetzt, ist das natürlich angelegte Bellverhalten ein Kernthema im Hinblick auf die Aufzucht, Erziehung und Führen im Alltag. Denn der scharfsinnige, wachsame und reizaffine Tibet-Spaniel vermeldet sofort alles Ungewöhnliche. Eine intensive und umfangreiche Habituation und Sozialisierung ist das eine, um ihn an seinen Lebensraums in allen Belangen zu gewöhnen. Ferner liegt es am Halter, einen vernünftigen Mittelweg in Sachen Wachaufgabe zu finden, damit der aufmerksame Tibet-Spaniel seinen Kernkompetenzen nachgehen kann, aber in Sachen Verhältnismäßigkeit von klein auf sensibel aufgezogen und nicht zu einem Dauerkläffer wird.
Es gibt noch jede Menge mehr über den wesensfesten, lernwilligen und mutigen Tibet-Spaniel zu erzählen. Habt ihr Interesse noch mehr zu erfahren? Dann nutzt die Gelegenheit und findet zahlreiche Details rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. in unserer nachfolgenden Rassebeschreibung. Viel Spaß bei der Lektüre.
Nummer: | 231 |
Gruppe: | 9. Gesellschafts- und Begleithunde |
Sektion: | 5. Tibetanische Hunderassen |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Volksrepublik China |
Patronat | Vereinigtes Königreich von Großbritannien |
Verwendung | Begleithund |
Datum der Veröffentlichung | 18. März 2015 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 22. August 1961 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Tibet-Spaniel |
13 - 16 Jahre
13 - 16 Jahre
25.4 cm
25.4 cm
4.1 - 6.8 kg
4.1 - 6.8 kg
Tibet-Spaniel - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Zuerst taucht die äußere Erscheinung des Tibet Spaniels hervor und fesselt uns mit seiner Mystik und Eleganz. Der kraftvolle, aber kompakte kleine Körper dieses Hundes, eingehüllt in ein reichhaltiges Doppelmantelkleid, strahlt eine Anmut und Würde aus, die nur die alten und geheimnisvollen Rassen aus dem fernen Osten besitzen. Ihre kleinen, dunklen, ausdrucksvollen Augen sind die Fenster zu ihrer Seele und spiegeln eine bemerkenswerte Intelligenz und eine tiefe Sensibilität wider.
Sozialisation des Tibet-Spaniels
Wenn wir uns nun der Sozialisierung dieses Hundes widmen, nehmen wir eine beeindruckende Geduld und Zärtlichkeit wahr. Der Tibet Spaniel ist ein Hund, der Bindungen eingeht, die auf Respekt und gegenseitigem Vertrauen beruhen. Er braucht sanfte Führung und positive Bestärkung, um den besten Part seines Charakters hervorzuholen.
Grundkommandos
Nun kommen wir zu den grundlegenden Kommandozeichen, die für diese Rasse von entscheidender Bedeutung sind. "Sitz", "Platz", "Komm" und "Bleib" sind die vorrangigen Kommandos, die der Hund kennen und befolgen lernen sollte. Besonders der Abruf, also das Kommando "Komm", ist dabei von großer Bedeutung, da Tibet Spaniel einen ausgeprägten Jagdinstinkt und eine hohe Eigenständigkeit entwickeln können.
Gehorsamstraining – Leinentraining
In Sachen Gehorsamstraining, Leinentraining und Spiel- und Apportiertraining, sollte man dem Tibet Spaniel vor allem Zeit geben. Jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo und der Tibet Spaniel wird möglicherweise einige Zeit brauchen, um bestimmte Kommandos zu verinnerlichen.
Was sollten wir sonst noch zum Tibet-Spaniel als Rasse wissen?
Als Besitzer eines Tibet Spaniels müssen Sie vor allem Geduld, Verständnis und Liebe für Ihren Vierbeiner aufbringen. Dies sind die Schlüssel, um eine erfolgreiche Beziehung zu Ihrem Hund aufzubauen und den Umgang mit ihm zu genießen.
Zu den vier wichtigsten Erziehungspunkten zählen das frühzeitige Sozialisieren des Hundes, das Gewöhnen an verschiedene Umweltsituationen, das konsequente Einlernen der wichtigsten Kommandos und das Entwickeln einer starken Bindung zwischen Menschen und Hund.
Es ist ideal, wenn der Besitzer vorher schon Erfahrung im Umgang mit Hunden besitzt. Eine ruhige und gelassene Person, die dem Tibet Spaniel einen ausgeglichenen Lebensstil bieten kann, ist sicherlich gut geeignet, um mit dieser Rasse zu harmonieren.
Zusammenfassung
Zum Schluss: Der Tibet Spaniel ist ein wunderbarer Hund mit vielen Facetten im Charakter, der in der richtigen Umgebung zur Höchstform aufläuft. Mit Geduld, Verständnis und der nötigen Liebe, wird der Tibet Spaniel sich sicherlich zu einem treuen und ausgeglichenen Begleiter entwickeln. Sein idealer Besitzer ist eine ruhige Person mit einer natürlichen Autorität, der bereit ist, sich auf diese faszinierende Rasse einzulassen.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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