Uruguayischer Cimarron
Vielseitiger Arbeits- und Gebrauchshund aus Urugay
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 9.7.2024
Der Uruguayische Cimarron ist eine molosserartiger Rassehund, dessen Wurzeln in Lateinamerika liegen - die Heimat des Cimarrón Uruguayo ist wie es der Rassename vermuten lässt, Uruguay. Und die Rasse ist der ganze Stolz der uruguayischen Bevölkerung, denn sie ist die einzige offiziell anerkannte Hunderasse der Fédération Cynologique Internationale (FCI) und hat es in ihrem Herkunftsland bis zum Status des Nationalhundes geschafft.
Was den eigentlichen Ursprung der Rassegeschichte anbetrifft, wird vermutet, dass der Cimarrón von molosser- und doggenartigen Hundeschlägen abstammt, die mit spanischen und portugiesischen Eroberern nach Urugay kamen. Diese Hunde blieben nach der Rückkehr der Eroberer in dem lateinamerikanischen Staat zurück und es kam zu diversen Kreuzungen unter den Vierbeinern. Aus diesen Kreuzungen der stärksten und gesündesten Hunde, soll sich der Uruguayische Cimarron entwickelt haben. Diese Theorie wird u.a. auch im aktuellen Rassestandard der FCI und des United Kennel Clubs (UKC), von dem die Rasse 2006 anerkannt wurde, vertreten.
Zunächst waren die freilebenden Hunde ein großes Problem für die regionalen Viehzüchter, denn die Hunde fielen über Schafen, Rinder und andere Nutztiere bei ihren Beutezügen auf der Suche nach Fressen, her. Folglich wurden die Hunde per "Gesetz" gezielt bejagt, woraufhin sie in die abgelegenen Gebiete Uruguays flohen.
Im Übrigen bedeutet der Begriff "cimarrón" verwildert, wild, wildernd, der Wilde.....was dem Rassehund seinen Namen einbrachte, denn bereits die "Wildlebenden" wurden so tituliert.
Nachdem die freilebenden und verwilderten Cimarrón von den Menschen domestiziert und damit an der Seite von ihnen gehalten wurden, bemerkten sie rasch, welch tüchtige und nützliche Helfer die Hunde waren. So wurde der Cimarrón Uruguayo jeher als Wachhund für das Hab und Gut, die Behausungen ihrer Besitzer und zum Schutz ihrer selbst eingesetzt. Ferner waren sie höchst leistungsfähige Herdengebrauchshunde, die die Hütearbeiten rund um das Vieh übernahmen. Zudem war der Cimarron ein hervorragender Jagdhelfer für die Großwildjagd. Kurz, der Nationalhund Uruguays war ein Arbeits- und Gebrauchshund bester Güte, der für seine Besitzern zur Bewältigung ihres Alltags, Berufs und Nahrungsbeschaffung, wertvolle Dienste ableistete.
Auf Grund der hervorragenden jagdliche Eignung, wird der Rassehund bis heute bei der Jagd geführt, wo die Domäne im Bereich der Wildschweinjagd liegt. Aber auch zum Arbeiten mit Rindern und anderen Nutztieren wird der Cimarron nach wie vor genutzt. Seine ausgesprochene Wachtauglichkeit verhilft ihm zudem zu diversen Wächtertätigkeiten, wo er das Eigentum und seine Menschen vor jeglichen Gefahren effektiv beschützt.
Kommen wir zu den Anlagen des Cimarrón Uruguayo: Der robuste Rassehund ist mittelgroß kompakt gebaut, dementsprechend kraftvoll, stark und widerstandskräftig. Die Rasse bringt eine herausragende Konstitution mit, ist extrem vital, fit, leistungsfähig und belastbar. Der Cimarron verfügt über beste Muskulatur und eine vorzügliche Knochensubstanz. Und trotz seines gewaltigen Körpers, ist er agil und beweglich. Das Wesen des hochintelligenten, scharfsinnigen und instinktsicheren Hundes ist durch seine ausgeglichene Art geprägt. Dennoch kann der Cimarron zu jeder Zeit impulsiv und mit großem Nachdruck aus sich mutig herausgehen, schließlich musste er sich gegen Diebe und Raubtiere durchsetzen, um Haus und Hof, seine Menschen und Herdentiere zu beschützen, sowie bei der Jagd gegen Großwild bestehen. Die Rasse ist sehr aufmerksam, wachsam und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Entsprechend ist der Cimarron fremden Menschen gegenüber zurückhalten bis misstrauisch, der eigenen Familie unwahrscheinlich treu, loyal und freundlich zugetan.
Es gibt aber noch viel mehr über den Nationalhund Uruguays zu berichten. Daher wollen wir euch nun auf Entdeckungstour mitnehmen und euch noch zahlreiche Infos rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. des Uruguayischen Cimarron an die Hand geben. Viel Freude bei der Lektüre!
Nummer: | 353 |
Gruppe: | 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen |
Sektion: | 2. Molossoide |
Subsektion: | 1. Doggenartige Hunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Uruguay |
Patronat | - |
Verwendung | Ausgezeichnet für die Arbeit mit Rindern, Großwildjagd und Wachhund. |
Datum der Veröffentlichung | 7. November 2017 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 7. November 2017 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Uruguayischer Cimarron |
10 - 14 Jahre
10 - 14 Jahre
56 - 63 cm
53 - 60 cm
38 - 45 kg
33 - 40 kg
Uruguayischer Cimarron - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Uruguayische Cimmaron (Cimarron Uruguayo), ein rassiger, kräftiger und lebhafter Hund aus Uruguay, der mit seinem kurzen Fell und seiner robusten Statur ein typischer Vertreter der Herdenschutzhunde ist. Sein Name leitet sich ab aus der uruguayischen Sprache und bedeutet so viel wie wild oder unzähmbar. Und genau dieses Image verkörpert er auf beeindruckende Art und Weise.
Mit einer imposanten Schulterhöhe von bis zu 61 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 45 Kilogramm ist der Uruguayische Cimmaron ein wahrer Hingucker. Sein kurzes, dichtes Fell ist in der Regel in den Farben Fawn und Black Brindle gehalten und wird durch eine schwarze Maske auf seinem Gesicht ergänzt. Sein kräftiger Körperbau und seine athletische Form unterstreichen seine natürliche Schönheit und Robustheit.
Sozialisation des Uruguayischen Cimmaron (Cimarron Uruguayo)
Die Sozialisierung dieser Rasse ist besonders wichtig und erfordert besonders viel Sorgfalt. Der Uruguayische Cimmaron ist von Natur aus einem sehr selbständigen Hund, der aber gleichzeitig stark an seinen Besitzer gebunden ist. Daher sollte die Sozialisierung schon im frühen Welpenalter beginnen. Wichtig ist, den Hund mit verschiedenen Menschen, Tieren und Situationen bekannt zu machen, um seine natürlichen Ängste abzubauen und sein Selbstvertrauen zu stärken.
Grundkommandos
In Bezug auf die Grundkommandos sind Sitz, Platz, Bleiben und Hierher kommen besonders wichtig für diesen Hund. Der Uruguayische Cimmaron ist ein sehr kluger und schnell lernender Hund, der viel mentale Anregung benötigt. Daher ist es notwendig, ihm kontinuierlich neue Befehle und Aktivitäten beizubringen, um seine Intelligenz und sein Interesse zu fördern.
Gehorsamstraining – Leinentraining
In Bezug auf das Gehorsamstraining ist es wichtig, es positiv zu gestalten und Lob und Belohnungen einzusetzen, um den Hund zu motivieren, neue Befehle zu lernen. Bei einem so klugen Hund wie dem Uruguayischen Cimmaron können auch anspruchsvollere Tricks und Kommandos ausprobiert werden, diese Herausforderung wird er sicherlich gerne annehmen.
Das Leinentraining ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Erziehung des Cimarron Uruguayo. Dieser Hund neigt dazu, stark an der Leine zu ziehen, und es ist wichtig, ihm beizubringen, dass dies nicht akzeptabel ist. Hier können spezielle Trainingsleinen und -geschirre helfen. Wie bei allem anderen Training ist auch hier Geduld und Beständigkeit gefragt.
Spiel und Apportiertraining
Das Spiel- und Apportiertraining ist für den Uruguayischen Cimmaron besonders wichtig, da er ein großer Energiebündel ist und viel Bewegung braucht. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass das Spielen und Apportieren immer mit positiven Erfahrungen verbunden ist, damit der Hund motiviert bleibt und Freude daran hat.
Was sollten wir sonst noch zum Uruguayischen Cimarron wissen?
Als Besitzer eines Uruguayischen Cimmarons ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass dieser Hund viel Zeit, Aufmerksamkeit und Training benötigt. Es ist nicht empfehlenswert, diese Rasse als Ersthund zu wählen, da sie Erfahrung und Kenntnisse in der Hundehaltung erfordert.
In der weiteren Erziehung des Cimarron Uruguayo sind vier Punkte besonders wichtig. Erstens, eine konsequente, aber liebevolle Führung. Der Cimarron Uruguayo ist ein stolzer Hund, der einen starken Führer braucht, der ihm klare Grenzen setzt. Zweitens, regelmäßiges Training. Dieser Hund braucht viel Gelegenheit, seine Energie loszuwerden und seine Fähigkeiten zu nutzen. Drittens, ausreichend Sozialisierung. Der Hund sollte regelmäßig Kontakt mit verschiedenen Menschen und Tieren haben. Viertens, eine ausgewogene Ernährung. Der Uruguayische Cimmaron hat einen hohen Energiebedarf und braucht eine nährstoffreiche, gesunde Nahrung.
Zusammenfassung
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Besitz eines Uruguayische Cimmaron eine Herausforderung darstellt, die allerdings, bei richtiger Herangehensweise und viel Engagement, zu einer tiefen und bereichernden Beziehung zwischen Menschen und Hund führen kann. Der ideale Besitzer für einen Uruguayischen Cimmaron ist jemand, der eine aktive Lebensweise hat, der Geduld und Durchsetzungsvermögen besitzt und der viel Zeit und Liebe in seinen Hund investieren kann und will. Der Idealfall sieht vor, dass der Cimarron Uruguayo als Arbeitshund in der Herdenschutz oder ähnlichem eingesetzt wird, wo er seine natürlichen Fähigkeiten und seinen Arbeitseifer voll ausleben kann.
Insgesamt ist der Uruguayische Cimmaron ein faszinierender, kräftiger und lebhafter Hund, der sicherlich nicht für jeden geeignet ist, aber in den richtigen Händen eine wunderbare Bereicherung für das Familienleben darstellen kann.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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