Kadavergehorsam beim Hund

Was ist mit Kadavergehorsam bei Hunden gemeint?

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Zuletzt aktualisiert am: 7.8.2024

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Synonyme
  • Bedingungsloser Gehorsam
  • Blinder Gehorsam
  • Widerspruchsloser Gehorsam

Mit Kadavergehorsam wird bei Hunden eine Verhaltenseigenschaft beschrieben, die einen bedingungslosen, widerspruchsfreien und blinden Gehorsam umschreibt. Sprich, der Hund führt widerspruchslos jedwedes abgerufene Verhalten sofort ohne zu zögern aus. Es wird beim Kadavergehorsam vom Hund verlangt, dem Willen des Hundeführers (HF) ohne Wenn und Aber Folge zu leisten.

Hin und wieder stolpert man im Zusammenhang mit Erziehung, Führen und Wesens-/Charaktereigenschaften von Hunden über den Begriff des Kadavergehorsams. Der Gehorsam gehört natürlich unbedingt zu den angestrebten Trainings- und Ausbildungszielen des Hundes, damit Herrchen/Frauchen ihren Vierbeiner möglichst im Griff haben und er folgsam und führig ist. Da aber jeder Hund eine eigene Persönlichkeit mit individuellen Bedürfnissen und Merkmalen mitbringt, ist der Gehorsam von Haus aus und je nach Leistungsstand in Sachen Erziehung/Führung unterschiedlich ausgeprägt. Bedingungsloser Gehorsam, bei dem der Willen des Hundes im Grunde "ausgeschaltet" sein muss, da er sich widerspruchlos dem Willen seines HF unterwirft, ist in der modernen Führung eher unangebracht. Schließlich geht es doch darum, das Hundeindividuum dahingehend auszubilden und zu führen, dass er sich situativ bereitwillig und zuverlässig angemessen und korrekt verhält, sprich durch eine gute Kinderstube viele Freiheiten und eigene "Handlungsvollmachten" genießt und nur wenn nötig von seinem HF durch gezielte Führungsinstrumente gezielt geleitet und gesteuert wird. Das moderne Führen des Hundes wünscht zwar einen Gehorsam, Folgsamkeit, Unterordnungsbereitschaft und Führigkeit, aber ohne dass dem Hund seine individuelle Persönlichkeit genommen und sein eigener Willen gebrochen wird. Fühlt der Hund sich, seine Bedürfnisse und Interessen vollumfänglich durch seinen Rudelführer gewahrt und vertreten, wird er bereitwillig kooperieren und sich an seinem Herrn und Meister durch ein stabiles Sicherheitsgefühl orientieren.

Respekt, Vertrauen, positive Verstärkung und Motivation, Bindung, liebevolle Konsequenz und Disziplin, Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen, Charisma und Souveränität, Sachkompetenz, Versiertheit und Erfahrung sind bedeutende Eigenschaften, die für ein funktionierendes, eingespieltes und partnerschaftliches Miteinander als Hund-Mensch-Team erforderlich sind.

Worauf es im Hinblick auf die Erziehung und das moderne Hundetraining heute ankommt, welche wissenschaftlichen und historischen Hintergründe die Basis bilden, könnt ihr in epischer Breite in unserem 3-teiligen Leitartikel nachlesen.

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