Buchsbaum: Gefahr für Hunde - Alles was du wissen musst!

Ist das Fressen vom Buchsbaum für den Hund giftig?

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Zuletzt aktualisiert am: 14.10.2024

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Allgemein

Familie: Buchsbaumgewächse
Giftig: Ja
Giftlevel: Hoch
Pilz: Nein

Synonyme

  • Beetzaun
  • Buchs
  • Buxus sempervirens
  • Gemeiner Buchsbaum
  • Gewöhnlicher Buchsbaum
  • Grabkraut

Der Buchsbaum (Buxus sempervirens) ist eine beliebte Zierpflanze in vielen Gärten und Parks, doch für Hunde stellt er eine ernsthafte Gefahr dar. Alle Teile des Buchsbaums sind giftig für Hunde, und schon das Knabbern oder Fressen kleiner Mengen kann zu schweren Vergiftungen führen. In diesem Artikel erfährst du, welche Symptome auf eine Buchsbaumvergiftung beim Hund hinweisen, wie du im Notfall richtig handelst und welche Maßnahmen du ergreifen kannst, um deinen Hund zu schützen.

Was ist der Buchsbaum?

Der Buchsbaum ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der bis zu vier Meter hoch werden kann. Er gehört zur Familie der Buxaceae und ist in vielen Teilen Europas, Afrikas, Amerikas und Asiens heimisch. In Europa ist vor allem der Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens) weit verbreitet. Diese Pflanze wird oft für Hecken oder Ziersträucher verwendet und ist besonders aufgrund ihrer dichten, ledrigen Blätter und der schnittfreundlichen Eigenschaften beliebt.

Synonyme und andere Namen für den Buchbaum

Der Buchsbaum ist auch bekannt als:

  • Buchs
  • Gemeiner Buchsbaum
  • Buxus
  • Beetzaun
  • Gewöhnlicher Buchsbaum
  • Grabkraut

Wie giftig ist der Buchsbaum für Hunde?

Der Buchsbaum ist stark giftig für Hunde. Alle Teile der Pflanze enthalten eine Vielzahl giftiger Alkaloide, von denen Buxin (Cyclobuxin) das Hauptgift ist. Andere Alkaloide wie Buxanin, Buxatin und Cycloprotobuxin wirken ebenfalls toxisch und können schwere Schäden am Nervensystem, Herz-Kreislauf-System und Verdauungstrakt verursachen. Besonders gefährlich ist der Verzehr der Blätter oder Zweige.

Toxische Dosen:

  • 5 g/kg Körpergewicht der Blätter können für Hunde tödlich sein.
  • Bereits 0,8 g/kg Körpergewicht Buxin können schwere Vergiftungen auslösen.

Die Alkaloide wirken zunächst erregend auf das Nervensystem, später jedoch lähmend. In hohen Dosen können sie zu Krämpfen, Atemlähmung und schließlich zum Tod führen.

Symptome und Anzeichen einer Buchsbaumvergiftung bei Hunden

Die Symptome einer Buchsbaumvergiftung treten meist schnell nach der Aufnahme der Pflanzenteile auf, oft innerhalb von Stunden. Zu den typischen Anzeichen gehören:

  • Erbrechen und starker Durchfall: Häufig blutig, da die Pflanze die Schleimhäute des Verdauungstraktes bei betroffenen Hund stark reizt.
  • Dehydratation: Durch den starken Durchfall und das Erbrechen verliert der Hund schnell Flüssigkeit, was zu Austrocknung und Kreislaufproblemen führen kann.
  • Bauchschmerzen: Der Hund zeigt Anzeichen von Unwohlsein und Krämpfen im Bauchbereich.
  • Schwäche und Bewegungsstörungen (Ataxie): Die Alkaloide beeinträchtigen das Nervensystem, was zu Taumeln und Schwäche führt.
  • Schluckbeschwerden: Aufgrund einer Lähmung der Rachenmuskulatur hat der Hund Probleme beim Schlucken.
  • Muskelkrämpfe und Krampfanfälle: Die toxischen Alkaloide führen zu Krämpfen und Lähmungen.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Niedriger Blutdruck (Hypotonie), Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps und in schweren Fällen Herzstillstand.
  • Atembeschwerden und Atemlähmung: In fortgeschrittenen Stadien kann es zu Atemnot und letztlich zum Tod durch Atemstillstand kommen.

Buchsbaumvergiftung beim Hund: Erste Hilfe und Notfallmaßnahmen

Eine Buchsbaumvergiftung stellt einen tiermedizinischen Notfall dar. Wenn du vermutest, dass dein Hund Buchsbaum gefressen hat, musst du sofort handeln:

  • Sofort den Tierarzt kontaktieren: Rufe den Tierarzt oder eine Tierklinik an und schildere den Vorfall. Zeit ist bei einer Vergiftung der entscheidende Faktor. Je schneller die Buchsbaum-Vergiftung bei deinem Hund mit helfenden Maßnahmen therapiert werden kann, desto besser die Prognose.
  • Kein Erbrechen selber herbeiführen: Anders als bei anderen Vergiftungen sollte bei einer Buchsbaumvergiftung kein Erbrechen ausgelöst werden, da dies die Reizung der Schleimhäute verstärken könnte.
  • Aktivkohle verabreichen: Falls verfügbar und der Hund noch bei Bewusstsein ist, kann Aktivkohle helfen, das Gift zu binden, bevor es in den Blutkreislauf gelangt.

Wichtig: Besonders gefährdet sind Welpen, alte Hunde oder Hunde mit Vorerkrankungen. Bei diesen Tieren kann eine Vergiftung besonders schnell zum Tod führen.

Diagnose und Behandlung (Therapie) bei einer Buchsbaumvergiftung bei Hunden

Diagnose:

Die Diagnose erfolgt in der Regel anhand der Anamnese (Verzehr der Pflanze) und der typischen Vergiftungssymptome. In speziellen Fällen kann ein chemischer Nachweis der Alkaloide über eine Laboranalyse erfolgen.

Behandlungsmöglichkeiten (Notfalltherapie):

  • Dekontamination: Resorptionsmindernde Maßnahmen wie eine Magenspülung und die Gabe von Aktivkohle sind gängige Methoden, um das Gift aus dem Körper zu entfernen.
  • Induziertes Erbrechen durch den Tierarzt: Im Bedarfsfall wird der Tierarzt das Erbrechen des Hundes durch Gabe eines Medikaments auslösen.
  • Herz-Kreislauf-Stabilisierung: Da Buxin das Herz-Kreislauf-System stark beeinträchtigt, können Medikamente wie Atropin verabreicht werden, um Herzrhythmusstörungen zu kontrollieren.
  • Krampfbehandlung: Antikonvulsiva wie Diazepam werden verabreicht, um Krampfanfälle zu unterdrücken.
  • Atemunterstützung: Bei Atemlähmung muss der Hund möglicherweise künstlich beatmet werden.

Da es kein spezifisches Gegengift für die Buchsbaumvergiftung gibt, konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome (symptomatische Therapie) und die Stabilisierung der Vitalfunktionen.

Vorbeugende Maßnahmen: Wie schütze ich meinen Hund vor dem Buchsbaum?

  • Vermeide Buchsbaum im Garten: Hundehalter sollten darauf verzichten, Buchsbaum im Garten zu pflanzen. Es gibt viele ungiftige Alternativen, die sicherer für Haustiere sind.
  • Aufmerksam beim Spazierengehen: Achte darauf, dass dein Hund beim Spazieren keine Pflanzen anknabbert, insbesondere in Parks oder Gärten, in denen Buchsbaum häufig vorkommt.
  • Erziehung und Training: Ein gut erzogener Hund, der auf Kommandos wie „Lass es“, „Nein“ oder „Aus“ hört, bietet den besten Schutz vor der Aufnahme giftiger Pflanzen. Zudem ist es neben einem wirksamen Abbruchsignal wichtig, dass der einstudierte Rückruf zuverlässig im Notfall funktioniert und du deinen Hund bei Gefahr abrufen und zu dir zurückkommandieren kannst. Ein gezieltes Anti-Giftköder-Training kann ebenfalls sehr hilfreich sein.

Fazit: Der Buchsbaum – Eine ernsthafte Gefahr für Hunde

Der Buchsbaum mag als Zierpflanze beliebt sein, aber für Hunde stellt er eine ernsthafte Vergiftungsgefahr dar. Bereits der Verzehr kleiner Mengen kann tödlich sein. Hundehalter sollten sich der Risiken bewusst sein und Buchsbaum im eigenen Garten meiden. Eine schnelle tierärztliche Behandlung im Falle einer Vergiftung ist entscheidend, um das Leben deines Hundes zu retten.

Lesetipp:

Wenn du mehr über Vergiftungen bei Hunden erfahren möchtest, lies unseren umfassenden Ratgeber „Vergiftungen bei Hunden: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen“.

Quellen:

Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie, Zürich


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