Der Buntwurz ist für Hunde giftig!
Der Buntwurz ist eine Giftpflanze und damit Gefahr für den Hund
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 14.10.2024
Allgemein
Familie: AronstabgewächseGiftig: Ja
Giftlevel: Mittel
Pilz: Nein
Synonyme
- Buntblatt
- Caladium bicolor
- Kaladie
Der Buntwurz (auch bekannt als Caladium bicolor, Kaladie oder Buntblatt) ist eine beliebte Zimmerpflanze, die wegen ihrer attraktiven, farbenfrohen Blätter geschätzt wird. Doch diese Pflanze birgt eine ernste Gefahr für Haustiere, insbesondere Hunde. Der Buntwurz ist giftig für Hunde, und schon der Kontakt oder Verzehr kleiner Mengen kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Es ist wichtig, diese Giftpflanze zu erkennen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um deinen Hund vor einer Vergiftung zu schützen.
Warum der Buntwurz für Hunde giftig ist?
Caladium bicolor enthält gefährliche Substanzen, darunter Calciumoxalat-Kristalle, die in speziellen Schiesszellen der Pflanze gespeichert sind. Beim Zerbeißen der Pflanze werden diese Kristalle freigesetzt und verursachen scharfe, nadelartige Verletzungen in der Mund- und Rachenschleimhaut des Hundes. Dies führt zu intensiven Schmerzen, Speichelfluss und Schluckbeschwerden. Größere Mengen lösen schwerere Reaktionen wie Erbrechen, Durchfall, Blutungen und sogar Herzrhythmusstörungen aus. In schweren Fällen kann eine Vergiftung zu Nierenversagen und Schädigungen des zentralen Nervensystems führen.
Im Übrigen: Alle Pflanzenteile des Buntwurz (Kaladie / Buntblatt) sind für Hunde giftig - sowohl Blüten, Blätter, Stängel, Wurzel und Knolle.
Verbreitung und Heimat von Buntwurz
Die natürliche Umgebung und damit Heimat der Kaladien (Buntwurz) ist die Flora des Amazonas-Gebiets in den Tropen Amerikas. Mittlerweile wird der Buntwurz als beliebte Zimmerpflanze im Wohnraum und Topfpflanze im Garten gehalten. Dementsprechend musst du als Hundehalter im Freien auf der Hunderunde und beim Besuch bei Freunden oder Bekannten darauf achten dass dein Hund auf Grund der toxischen Substanzen der Kaladie nicht mit der Giftpflanze in Kontakt kommt.
Symptome und Anzeichen einer Buntwurzvergiftung bei Hunden
Die ersten Anzeichen einer Vergiftung treten oft unmittelbar nach dem Verzehr oder Kontakt mit der Pflanze auf. Typische Symptome einer Buntwurz-Vergiftung bei Hunden können sein:
- Starker Speichelfluss und Mundbrennen: Hunde lecken häufig an ihren Lippen und speicheln stark, da die Pflanze ein brennendes Gefühl im Mund verursacht.
- Erbrechen und Durchfall: Magen-Darm-Reizungen treten schnell auf und können von blutigem Durchfall begleitet sein.
- Schluckbeschwerden: Schwellungen im Rachenbereich führen dazu, dass der Hund Schwierigkeiten beim Schlucken hat.
- Atemprobleme: Ein Larynxödem (Kehlkopfschwellung) kann zu Atemnot führen.
- Dehydratation: Durch Durchfall und Erbrechen verliert der Hund schnell Flüssigkeit, was zu gefährlicher Dehydratation führt.
- Herzrhythmusstörungen: Die giftigen Substanzen des Buntwurzes können Herzprobleme wie Hypotonie (niedriger Blutdruck) und Arrhythmien auslösen.
Die Dosis macht das Gift: Das Giftigkeitslevel des Buntwurz wird als mittel eingestuft, doch hängt die Schwere einer möglichen Vergiftung stark von der aufgenommenen Menge und der individuellen Empfindlichkeit und der Verfassung des Hundes ab. Besonders gefährdet sind neugierige Welpen, die beim Erkunden alles Mögliche anknabbern und lecken. Ihr empfindliches Immunsystem macht sie anfälliger für schwere Vergiftungserscheinungen. Auch ältere oder vorerkrankte Hunde sind stärker gefährdet, da ihre Organfunktionen bereits geschwächt sind.
Erste Hilfe bei einer Buntwurzvergiftung beim Hund
Wenn du vermutest, dass dein Hund Teile des Buntwurz gefressen hat, ist schnelles Handeln entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Folgende Maßnahmen solltest du sofort ergreifen:
- Ruhig bleiben und den Tierarzt kontaktieren: Der sofortige Kontakt mit einem Tierarzt ist unerlässlich. Gib dem Arzt genaue Informationen über die aufgenommene Menge und die beobachteten Symptome.
- Giftreste entfernen: Falls noch Pflanzenreste im Maul des Hundes vorhanden sind, sollten diese vorsichtig entfernt werden.
- Keine selbstständigen Maßnahmen wie Erbrechen herbeiführen: Dies könnte die Situation verschlimmern, da das Gift weitere Schäden verursachen kann oder der Hund andere Verletzungen erleidet.
- Keine Zeit verlieren: Sowohl im Verdachtsfall als auch bei gesicherter oraler Aufnahme von Buntwurz durch den Hund, darf keine Zeit verloren werden. Packe deinen Hund ins Auto und fahre auf direktem Weg zum Tierarzt oder in die nächstgelegene Tierklinik, damit zeitnah dein Hund untersucht und im Bedarfsfall sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch die Anamnese (Verzehr der Pflanze) und die klinischen Symptome. Der Tierarzt wird je nach Schwere der Vergiftung verschiedene Maßnahmen einleiten:
- Dekontamination: Eine Magenspülung oder die Gabe von Aktivkohle kann helfen, die Giftstoffe im Magen zu binden.
- Medikamentöse Behandlung: Antihistaminika oder Glukokortikoide können verabreicht werden, um Schwellungen zu reduzieren. In schweren Fällen sind möglicherweise Kalziumsubstitutionen erforderlich, um die durch das Gift verursachte Hypokalzämie zu behandeln.
- Kontinuierliche Überwachung: Hunde müssen für mindestens 24 Stunden überwacht werden, um sicherzustellen, dass keine weiteren Komplikationen auftreten.
Vorbeugende Maßnahmen: So schützt du deinen Hund vor dem Buntwurz
- Vermeide den Anbau von Buntwurz in erreichbarer Nähe deines Hundes: Da die Pflanze giftig ist, solltest du sie nicht in deinem Garten, auf der Terrasse, dem Balkon, im Wintergarten oder in anderen Bereichen aufstellen, die für deinen Hund zugänglich sind.
- Idealerweise keine Kaladie (Buntwurz) im Wohnraum: Verzichte im Sinne der Hundegesundheit auf die Giftpflanze im Haus und weiche zur Dekoration auf ungiftige Zimmerpflanzen aus.
- Aufmerksame Kontrolle beim Spazierengehen: Achte darauf, dass dein Hund draußen keine unbekannten Pflanzen anknabbert, insbesondere in Parks oder öffentlichen Gärten, wo Buntwurz als Zierpflanze angebaut wird.
- Erziehung und Training: Ein gut erzogener, gehorsamer und führiger Hund ist einer der maßgeblichen Schlüssel zum Erfolg, um deinen Vierbeiner vor giftigen Substanzen effektiv zu schützen. Denn mit einem Abbruchsignal und sicheren Rückruf kann im Ernstfall der Hund davon abgehalten werden, gefährliche Pflanzen beim Hundespaziergang oder im Wohnraum zu fressen. Auch ein Anti-Giftköder-Training kann helfen, deinen Hund vor solchen Gefahren zu schützen.
Fazit: Buntwurz – Eine oft unterschätzte Gefahr für Hunde
Der Buntwurz (Caladium bicolor) ist eine äußerst gefährliche Pflanze für Hunde. Bereits geringe Mengen können zu ernsthaften Vergiftungen führen. Um das Leben deines Hundes zu schützen, solltest du den Kontakt mit dieser Pflanze strikt vermeiden und bei Verdacht auf eine Vergiftung schnell handeln. Der Besuch beim Tierarzt ist unverzichtbar, um das Wohl deines Hundes zu gewährleisten.
Lesetipp:
Erfahre mehr über andere giftige Pflanzen, Pilze, Tiere, Lebensmittel & Co. für Hunde und wie du deinen Hund vor gefährlichen Vergiftungen schützen kannst. Lies dazu unseren Ratgeber „Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen“.
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