Das Wichtigste in Kürze
- Der Basenji hat afrikanische Wurzel, stammt also aus Afrika
- Basenji bedeutet frei übersetzt: "Kleines wildes Ding aus dem Busch"
- Die Hunderasse ist auch als Kongo Terrier bekannt
- Ursprünglich Jagdhund, heute Gesellschaftshund, Sporthund, Familienhund und Jagdhelfer
- Der windhundartige Basenji ist für den Windhundesport (Couring, Windhunderennen) geeignet
- Robuster, bewegungsfreudiger, laufstarker, geländegängiger Hund
- Wachsam, vorsichtig, hochintelligent, unabhängig, liebevoll, plegeleicht und sehr reinlich
- Markenzeichen: Bellt nicht - Lautgebung ist eine Mischung aus "glucksemdem Lachen und Jodeln"
Der aus Zentralafrika stammende Basenji soll eine der ältesten Hunderassen sein, die rund um die Besiedelungen von Menschen in Rudeln lebten und für ihr Überleben selber sorgten. Entsprechend handelt es sich bei der Rasse um ein starken Charakterhund mit unverwechselbarer Persönlichkeit, die sich durch die ausgeprägte Unabhängigkeit, Selbständigkeit und Willensstärke zeigen.
Die Hunderasse wurde bereits 1964 vom weltgrößten kynologischen Dachverband FCI in ihrer Rassenomenklatur mit dem Namen Basenji aufgenommen und mit der Standard-Nr. 43 der Gruppe "Spitze und Hunde vom Urtyp" zugeordnet.
Der Rassename "Basenji" ist Programm, wenn man sich seine afrikanische Herkunft anschaut. Denn die Bezeichnung heißt so viel wie " kleines wildes Ding aus dem Busch". Und hier liegen in der Tat seine Wurzeln, die sein Wesen und physischen Eigenschaften maßgeblich geprägt haben. Der Rassehund ist völlig unverfälscht und trotz seiner Qualität und Schönheit, vollkommen schlicht und ursprünglich. Also genau richtig für seinen ursprünglichen Lebensraum geschaffen und angepasst. Denn Leistungsfähigkeit, Wetterbeständigkeit und Überlebensfähigkeit standen im Fokus.
Der wunderschöne Basenji gilt als ausgesprochen reinlich und von Haus aus gepflegt. Zudem trägt er ein seidiges, glänzendes und feines Haarkleid, dass in allen möglichen Farbvarianten das adrette Aussehen nochmals unterstreicht. Der Basenji bringt einen wohlproportionierten Körper bester Konstitution mit, ist ausgesprochen agil, beweglich, flink und sprunggewaltig unterwegs, weshalb er bei seinen Beutezügen und jagdlichen Verwendung stets erfolgreich bei extremen Temperaturen, bis heute Höchstleistungen abliefert.
Für die Jagd ist der Basenji mit außerordentlichen Sinnen ausgestattet, denn sowohl sein vorzüglicher Geruchssinn, als auch ausgesprochene Sehfertigkeiten sind legendär. Ihm entgeht nichts. Bis heute greifen Einheimische daher auf die jagdlichen Dienste der Rasse zurück. Ferner wird der Basenji auch als Gesellschafts- und Begleithund gehalten.
Das charakteristische Markenzeichen des Basenji ist keine visuell wahrzunehmende Eigenschaft, sondern sein Lautäußerungsverhalten. Denn Bellen wird man den Afrikaner nie hören - der Rassestandard schreibt in Sachen Lautgebung beim Basneji, dass diese aus einer Mischung von glucksendem Lachen und Jodeln besteht. Kurz, man muss seine akustische Kommunikation live erleben, um zu verstehen wie der Basenji sich seiner Umwelt mitteilt.
Nun wollen wir uns nochmals die körperlichen Anlagen und das Wesen, den Charakter, das Temperament und verankerte Verhalten des Basenji zusammengefasst anschauen:
Beginnen wollen wir mit dem vorzüglich gebauten Körper des afrikanischen Basenji. Er wird vom aktuellen Rassestandard als leichtgebaut, feinknochig und mit aristokratischem Ausdruck beschrieben. Schaut man sich das äußere Erscheingungsbild der Hunderasse an, so wirkt es hochläufiger als lang. Typisch für den Basenji sind die Falten an seinem Kopf und die charakteristischen Stehohren. Die Gestalt der Rasse wirkt im Gesamten ausgewogen, wohlproportioniert und bringt eine gazellenartiger Anmutung mit.
Das Haarkleid prägt den Basenji maßgeblich vom Aussehen. Das Fell ist kurz, glänzend und dicht beschaffen, fühlt sich fein von seiner Haptik an. Farblich gibt es diverse Farbschläge, von rein Schwarz und Weiß, über Rot und Weiß, Schwarz, Loh und Weiß mit lohfarbenen Abzeichen/Stellen an Augen, Fang und Backen, zu Schwarz, Loh und Weiß ohne weitere Farbstellen und gestromten Rassevertretern.
Da der Busch viele Gefahren bereithält, musste der Basenji stets vorsichtig und auf der Hut sein - entsprechend aufmerksam und wachsam ist der Rassehund veranlagt, denn im Ernstfall half ihm seine ausgeprägte Fluchtbereitschaft, um sich in Sicherheit zu bringen. Dementsprechend ist auch seine bis heute angelegte zurückhaltende, reservierte und durchaus misstrauische Ader, fremden Menschen gegenüber nachzuvollziehen. Dies darf aber nicht missverstanden werden, denn der Basenji ist keinesfalls scheu, schreckhaft oder ängstlich.
Lange Zeit musste der Basenji selbst im Busch für sich sorgen. Diese Unabhängigkeit und Selbständigkeit hat er sich bis heute beibehalten. Entsprechend muss man als Halter eines Basenjis sich das Vertrauen der Rasse durch den respektvollen Umgang erarbeiten und ihn mit nötiger Konsequenz, Empathie, Fingerspitzengefühl, Geduld und Geschick erziehen und führen. Hundeerfahrung und eine charismatische Führungspersönlichkeit sind für den intelligenten, liebevollen, aber auch charakterstarken Basenji wünschenswert - er wird als nicht leicht erziehbar beschrieben, Unterordnung und bedingungsloser "Kadavergehorsam" stehen nicht für den Basenji, obwohl er sich seinen Bezugsmenschen bei angemessener Haltung eng anschließt. Der Rassehund aus dem Busch braucht definitiv einen Hundebesitzer auf Augenhöhe mit entsprechender Sachkenntnis für ein adäquates Basenji-Handling. Ferner ist eine umfassende Sozialisierung notwendig, um den "Naturburschen" mit unserer modernen Welt und Lebensbedingungen umfänglich vertraut zu machen und ihm die nötigen Werkzeuge für die Alltagstauglichkeit zu vermitteln. Stimmen die Voraussetzungen und Alltagsbedingungen, so werden Basenji-Halter viel Freude an dem bewegungsfreudigen Hund haben.
Apropos Bewegungsfreude: Der Basenji ist ein aktiver Hund, der flink und geländegängig auf seinen Läufen unterwegs ist. Und so können das Bewegungsbedürfnis und die kognitiven Fähigkeiten im Hundesport oder unterwegs bei spannend gestalteten Spaziergängen und Wanderungen gefordert und befriedigt werden - ob beim Agility oder gar dem Coursing und Windhunderennen, wo Basenjis gerngesehene Teilnehmer sind und optimal ihren Jagdtrieb und das damit verbundene Beutefangverhalten kontrolliert ausleben können.
So aktiv der Basenji unterwegs und in der Natur auch sein mag, Zuhause gilt er als ruhiger und angepasster Zeitgenosse. Seine reinliche Art haben wir bereits erwähnt, die sich auch in Sachen Pflegeleichtigkeit widerspiegelt. Zudem sabbert er nicht und riecht nur minimal nach dem typischen Hundegeruch. Und er meidet Dreck, Schlamm und Pfützen, sodass der Basenji stets sauber nach der Hunderunde das Haus betritt.
Was es sonst noch über die außergewöhnliche Rasse vom afrikanischen Kontinent zu entdecken gibt, könnt ihr zu gegebener Zeit in der nachfolgenden Rassebeschreibung dezidiert erfahren. Bis dahin freuen wir uns auf eure Kontaktaufnahme, insofern ihr uns beim Ausarbeiten der weiteren Rasseinformationen auf Grund eures Basenji-Wissens unterstützen wollt.
Nummer: | 43 |
Gruppe: | 5. Spitze und Hunde vom Urtyp |
Sektion: | 6. Urtyp |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Zentralafrikanische Republik |
Patronat | Vereinigtes Königreich von Großbritannien |
Verwendung | Jagdhund, Gesellschaftshund |
Datum der Veröffentlichung | 25. November 1999 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 26. März 1964 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Basenji |
11 - 16 Jahre
11 - 16 Jahre
41 - 44 cm
38 - 41 cm
10 - 12 kg
9 - 10 kg
Basenji - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Die Basenji-Rasse ist eine der ältesten und faszinierendsten auf unserem Planeten. Diese temperamentvolle und lebhafte Hunderasse, die ihren Ursprung im Kongo hat, ist bekannt als "der Rassehund, der nicht bellt". Doch der Basenji bietet so viel mehr als nur diese eigenartige Eigenschaft. Sie sind agile, intelligente und unabhängige Hunde, die auch als liebevolle und loyale Familienmitglieder bekannt sind. Obwohl sie etwas stur sein können, werden ihre Besitzer Ihnen sagen, dass sie dennoch eine unglaubliche Freude und ein tiefes Gefühl der Bereicherung in ihr Leben bringen.
Sozialisation des Basenji
Aus der Perspektive der Sozialisierung ist es wichtig, den Basenji von klein auf in verschiedene Umgebungen und Situationen einzuführen, um sicherzustellen, dass er im Erwachsenenalter ein gut angepasster Hund ist. Der Prozess der Sozialisierung umfasst die Einführung in verschiedene Menschen, Tiere, Geräusche, Gerüche und Orte. Durch diesen Prozess werden Basenjis in der Lage sein zu lernen, wie sie sich in verschiedenen Situationen verhalten sollen. Es ist auch von entscheidender Bedeutung, positive Verstärkung zu nutzen und sicherzustellen, dass diese Interaktionen positive Erlebnisse sind.
Grundkommandos
In Bezug auf Grundkommandos sind "Sitz", "Bleib", "Komm" und "Lass es" die wichtigsten Befehle, die ein Basenji lernen sollte. Diese Befehle sind nicht nur für das alltägliche Leben nützlich, sondern können auch entscheidend sein, um das Verhalten des Hundes in potenziell gefährlichen Situationen zu steuern.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Beim Gehorsamstraining ist ausdauernde Geduld gefragt. Basenjis sind bekannt für ihre Neigung, selektiv zu hören, und es kann daher einige Zeit dauern, bis sie lernen, auf Befehle zu reagieren. Es ist entscheidend, früh zu beginnen und konsequent zu bleiben, um ein erfolgreiches Gehorsamstraining zu gewährleisten.
Das Leinentraining ist ebenso wichtig wie das Gehorsamstraining, da es dazu beiträgt, sicherzustellen, dass der Hund sicher und unter Kontrolle bleibt, wenn er in der Öffentlichkeit unterwegs ist. Es ist besonders wichtig, den Basenji früh an das Tragen einer Leine zu gewöhnen.
Spiel- und Apportiertraining
Beim Spiel- und Apportiertraining ist es wichtig, Dem Basenji beizubringen, wie er seine Spielsachen zurückbringt, um ein erfolgreiches Training zu gewährleisten. Darüber hinaus sollte das Training auch Spaß machen, damit der Hund motiviert bleibt.
Was sollten wir sonst noch zum Basenji als Rasse wissen?
Als Basenji-Besitzer sollten Sie wissen, dass diese Rasse an aktive, geduldige Besitzer am besten geeignet ist. Sie brauchen viel Bewegung, mentale Stimulation und positive Verstärkung in ihrem Training. Es ist auch wichtig, sie regelmäßig in Sozialisierungssituationen zu bringen, damit sie weiterhin gut angepasste und gut sozialisierte Hunde bleiben.
Um eine harmonische Beziehung mit Ihrem Basenji zu gewährleisten, sind folgende Punkte zu beachten:
- Geduld: Basenjis sind intelligent, aber auch unabhängig und können manchmal stur sein. Es ist wichtig, geduldig und beständig in deinem Training zu sein.
- Sozialisierung: Es ist von größter Bedeutung, den Basenji in einer Vielzahl von Umgebungen und Situationen zu sozialisieren, damit er sich an verschiedene Geräusche, Gerüche, Orte und Menschen gewöhnt.
- Training: Basenjis brauchen ein konsequentes Training, das positive Verstärkung nutzt. Es ist wichtig, sie geistig stimuliert und engagiert zu halten.
- Gesundheitsvorsorge: Wie jede Rasse brauchen auch Basenjis regelmäßige Gesundheitschecks, um sicherzustellen, dass sie in bester Verfassung sind. Ihre Ernährung und ihr Bewegungsbedarf sollten ebenfalls überwacht werden.
Zusammenfassung
Ein idealer Basenji-Besitzer wäre jemand, der aktiv, geduldig und bereit ist, Zeit und Energie in das Training und die Sozialisierung des Hundes zu investieren. Sie sollten auch in der Lage sein, die hohe Energie und die spielerische Natur der Rasse zu handhaben. Insgesamt ist der Basenji eine außergewöhnliche Rasse, die eine ebenso außergewöhnliche Hingabe und Aufmerksamkeit von seinem Besitzer erfordert. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann der Basenji jedoch eine tiefe und lohnende Beziehung mit seinem Besitzer entwickeln und ein fester Bestandteil der Familie werden.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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