Karelischer Bärenhund
Spezialist für die Elch- und Bärenjagd aus Finnland
Geschrieben von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 27.12.2022

Als heutige Heimat des Karelischen Bärenhundes wird das skandinavische Land Finnland betrachtet. Dort wird die Rasse, Karjalankarhukoira genannt.
Die Ahnen des Bärenhundes sollen die Komi-Hunde (Zyrianer-Hunde), mit denen in Karelien auf die Jagd gegangen wurde, sein. Hier wurde der Bärenhund als mutiger und leistungsfähiger Jagdhelfer zum Aufstöbern von diversem Wild, vordergründig Bären und Elche, eingesetzt. Diese stellte der wildscharfe Jagdhund mit bellendem Getöse solange, bis der Jagdführer eintraf und die Beute erlegen konnte.
Auch heute wird der Karjalankarhukoira noch für die Jagd auf Bären, Elche und Schwarzwild im Revier geführt. Neben seiner Haltung als Arbeitshund, findet man die Rasse zwischenzeitlich aber auch immer häufiger in der Funktion als angenehmer und kinderverträglicher Familien- und Begleithund.
Die Rasse rückte besonders hierzulande im Jahr 2006 in den Fokus, als der Bär "Bruno" in Bayern medial für Aufsehen sorgte und Spezialisten aus Finnland zur Unterstützung mit ihren tierischen Gehilfen anreisten. Im Gepäck hatten die finnischen Jagdausübungsberechtigten ihre Jagdhunde - Karelische Bärenhunde waren mit im "Gepäck" und wurden zum Aufspüren von Bruno eingesetzt. Damit hat die Rasse den Bayern zur Lösung ihres Problems, einen "Bärendienst" erwiesen...
Der mittelgroße Rassehund ist für den Jagdeinsatz und Aufenthalt im Freien gut gerüstet. Denn die Rasse wird als robust, widerstandsfähig, wetterfest und belastbar beschrieben. Sie ist kräftig gebaut, gut bemuskelt, mit einer sehr guten Knochensubstanz bestückt und trägt ein resistentes und schützendes doppeltes Haarkleid. Neben der hervorragenden Körperlichkeit, Konstitution und Vitalität, ist der Karelische Bärenhund mit einer psychischen/mentalen Stärke gesegnet, die es für den gefährlichen Job auf wehrhaftes Großwild dringend benötigt. Mit viel Mut, Entschlossenheit, Wildschärfe und unbändigem Einsatz, geht der Jäger im Revier zu Werke. Für das Aufstöbern des Wilds ist der Rassehund mit einer vorzüglichen Nase und gutem Orientierungssinn von Haus aus veranlagt. Die Suche bei der Jagd und Verfolgung der Fährte setzt der Bärenhund konzentriert und zielstrebig um, geht dabei selbständig innerhalb eines größeren Wirkungskreises vor. Dies erfordert situativ eigenständiges Vorgehen und Entscheidungsfreudigkeit, gepaart mit Verlässlichkeit. All diese Eigenschaften gelten für den Karelischen Bärenhund. Entsprechend muss man als Rudelführer den charakterstarken und unabhängigen Rassehund führen, was sensibles aber konsequentes Handeln einer charismatischen Führungspersönlichkeit bedarf.
Wird der Karjalankarhukoira nicht jagdlich geführt, so braucht es auf jeden Fall entsprechende Erziehungsmaßnahmen und Führungsinstrumente, sowie rassekonforme Jagdersatzbeschäftigung, um einerseits bei externen Reizeinwirkungen, auf den Hund einwirken zu können und andererseits den natürlich verankerten Jagdtrieb gezielt anzusprechen und in geeignete Bahnen kontrolliert umzuleiten. Kurz, der Jagdinstinkt und das Beutefangverhalten müssen gezielt mit artgerechten Aktivitäten körperlich und kognitiv bedient werden, damit sich der nordische Jäger mit all seinen Anlagen einbringen, entfalten und ausleben kann. Aber keine Angst, es gibt zahlreiche Beschäftigungsformen, mit denen ihr einem Karelischen Bärenhund eine Freude bereiten könnt und ihn zudem angemessen fordert und fördert - sei es in der Freizeit oder auf dem Hundeplatz beim Mantrailing oder der Fährtenarbeit.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
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Nummer: | 48 |
Gruppe: | 5. Spitze und Hunde vom Urtyp |
Sektion: | 2. Nordische Jagdhunde |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Finnland |
Patronat | - |
Verwendung | Jagd Spitz. Dieser Hund wird hauptsächlich für die Jagd von Elch und Bär verwendet und stellt das Wild bellend. |
Datum der Veröffentlichung | 3. November 2015 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 2. August 1954 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Karelischer Bärenhund |
12 - 15 Jahre
12 - 15 Jahre
54 - 60 cm
49 - 55 cm
25 - 28 kg
17 - 20 kg
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