Schwedischer Wallhund

Niederläufiger Herdengebrauchshund aus Schweden

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Zuletzt aktualisiert am: 8.2.2024

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Der Schwedische Wallhund - Westgotenspitz stammt aus dem hohen Norden. Die Heimat des Rassehundes ist das skandinavische Land Schweden, wo die Rasse Västgötaspets genannt wird. Diesen Rassenamen verdankt er seiner regionalen Herkunft. Denn die Västgöta-Ebene in der historischen Provinz Västgötland, gilt als ursprünglicher Lebensraum.

Es handelt sich bei der Rasse um eine alteingesessene, deren Verwendung jeher in der Funktion eines Arbeits- und Gebrauchshundes lag. Der Schwedische Vallhund wurde für den Dienst an der Herde als leistungsfähiger Herdenhund eingesetzt. Und er gilt in Skandinavien als einziger niederläufiger Hüte- und Treibhund, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Welsh Corgi aus Großbritannien zeigt. Ob nun aber der Västgötaspets von der englischen Rasse oder umgekehrt abstammt, ist nicht final geklärt. Diverse Kynologen gehen aber aktuell davon aus, dass der Schwedische Wallhund sich in seinem heutigen Heimatland entwickelt hat.

In den 1940er-Jahren nahmen zwei engagierte Herren, Graf Björn von Rosen und Rektor Zetterstén, das Heft des Handelns im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des Schwedischen Wallhundes - Westgotenspitz, in ihre Verantwortung. So wurde eine Bestandsaufnahme in der Region West Gotha durchgeführt und einige geeignete Rassevertreter konnten für die Zucht gefunden und herausselektiert werden. Dies sicherte der Rasse ihr Überleben. Folglich wurde der erste Rassestandard im Jahr 1943 auferlegt.

Die offizielle Anerkennung als eigenständige Rasse bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) erfolgte bereits 1954 unter der Standard-Nr. 14. Der Westgotenspitz wird seither in der Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp, Sektion 3 Nordische Wach- und Hütehunde geführt.

Wie bereits weiter oben angeschnitten wurde und wird bisweilen der Västgötaspets als Hüte- und Treibhund mit Herdenarbeiten betraut. Dabei soll er mit seiner unermüdlichen Laufleistung und vollem Körpereinsatz, beim Treiben von Schafen und Rindern, den Hirten und Bauern behilflich sein, das Vieh von A nach B zu verbringen und am Aufenthaltsort für Zucht und Ordnung zu sorgen. Um während der Treibarbeiten die einzelen Herdentiere in die gewünschte Richtung zu beordern, greift der Westgotenspitz auf einen strategischen Kniff zurück - er kneift kurz und mit hoher Effektivität mit seinem Fang an die hinteren Fesseln der Tiere, um sie damit zum Fortbewegen zu animieren. Ferner ist er ein guter Wächter auf den Bauernhöfen und hält die Umgebung von diversem Ungeziefer wie Ratten und Mäuse frei. Häufig findet man den arbeitswilligen und -eifrigen Rassehund mittlerweile als Familien- und Begleithund an der Seite von seinen Besitzern. Wir er nicht arbeitsseitig ausgebildet und eingesetzt, so braucht der engagierte Arbeits- und Gebrauchshund unbedingt ausreichende Alternativbeschäftigungen, die ihn körperlich und kognitiv fordern und auslasten. Die Rasse ist sehr bewegungsfreudig und unternehmenslustig.

Körperlich trumpft der Schwedische Wallhund mit einer hervorragenden Konstitution auf, die er seinem robust und muskulös gebauten, kompakten Körpergebäude verdankt. Die Rasse gilt als lebhaft, aktiv, temperamentvoll und steckt voller Energie. Sie ist zudem wachsam und furchtlos. Ferner wird ihr eine ausgeprägte Intelligenz und Willensstärke nachgesagt. Das Wesen ist von Haus aus freundlich.

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Nummer: 14
Gruppe: 5. Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion: 3. Nordische Wach- und Hütehunde
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Schweden
Patronat -
Verwendung

Treibhund

Datum der Veröffentlichung 29. Oktober 2013
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 3. Januar 1954
Link zum FCI-Standard FCI - Schwedischer Wallhund
Lebenserwartung
Rüden
12 - 15 Jahre
Hündinnen
12 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
32 - 35 cm
Hündinnen
30 - 33 cm
Gewicht
Rüden
10 - 15 kg
Hündinnen
9 - 14 kg

Schwedischer Wallhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Schwedische Wallhund (Västgötaspets), ist eine faszinierende Hunderasse, die direkt aus dem Herzen Skandinaviens stammt. Sie besitzt eine exzellente Kombination aus klassischer nordischer Hingabe und tief verwurzeltem Hirteninstinkt. Damit ist dieser Hund nicht nur ein treuer und liebevoller Begleiter, sondern auch ein hochqualifizierter und zuverlässiger Arbeitshund.

Die Geschichte des Schwedischen Wallhundes geht viele Jahrhunderte zurück. Es wird angenommen, dass sie bereits zu Zeiten der Wikinger existiert hat und bei diesen hochgeschätzt war. Sie diente ihnen nicht nur als Hirtenhund, sondern bot ihren Herrschaften auch Gesellschaft und Sicherheit. Aus diesem Grund weist der Schwedische Wallhund noch heute ein beeindruckendes Maß an Leistungsbereitschaft und Intelligenz auf, das ihn zu einem wahren Juwel in der Welt der Hunderassen macht.

Trotz seines nordischen Hintergrunds und des rauen Klimas, in dem er ursprünglich lebte, ist der Västgötaspets ein überaus geselliger und freundlicher Hund. Seine ruhige und ausgeglichene Art macht ihn zu einem großartigen Familienhund und treuen Freund, der sich gut in das heimische Leben integriert. Doch erfordert diese Rasse auch eine besondere Art von Verantwortung. Ein Västgötaspets braucht nicht nur ausreichend körperliche Betätigung, sondern auch geistige Herausforderungen, um glücklich und gesund zu bleiben.

Sozialisation des Schwedischen Wallhundes (Västgötaspets)

Die Sozialisation stellt einen entscheidenden Aspekt in der Aufzucht eines Schwedischen Wallhundes (Västgötaspets) dar. Durch ihre anhängliche und menschenbezogene Art baut diese Rasse schnell eine tiefe Bindung zu ihrer Familie auf. Dabei ist es wichtig, dass sie von klein auf lernt, mit verschiedenen Situationen umzugehen, und dabei stets von ihrem Besitzer geführt wird. Das schließt den Umgang mit Artgenossen ebenso ein wie das Kennenlernen von Fremden und das Erleben von unbekannten Umgebungen und Geräuschen. Der Schwedische Wallhund ist kein nervöser oder aggressiver Hund, doch darf seine offene und freundliche Art nicht dazu führen, dass er überfordert wird. Daher ist eine frühzeitige und umfassende Sozialisation unerlässlich.

Gerade beim Training des Schwedischen Wallhundes ist es wichtig, seine friedfertige und liebenswürdige Art zu berücksichtigen. Dieser Hund reagiert sehr gut auf positive Verstärkung und freut sich über jede Form von Bestätigung. Daher ist es sinnvoll, im Training auf Belohnungen zu setzen. Diese sollten jedoch nicht nur aus Leckerlis bestehen, sondern im Idealfall auch aus lobenden Worten und Streicheleinheiten. So lernt der Västgötaspets, dass gutes Verhalten etwas Positives nach sich zieht, und wird gerne und engagiert mitarbeiten.

Gleichzeitig ist der Schwedische Wallhund aber auch ein sehr kluger und energiegeladener Hund. Daher erfordert er neben der normalen Auslastung durch Ausflüge und Spaziergänge auch ein gezieltes Training. Dies sollte zum einen seine körperliche Fitness im Blick haben, zum anderen aber auch seine geistigen Fähigkeiten fördern. Hierbei sind insbesondere Spiele und Aufgaben, die den Hund zum Denken herausfordern, zu empfehlen.

Grundkommandos

Eine gute Möglichkeit, den Schwedischen Wallhund sowohl körperlich als auch geistig zu fordern, bieten die Grundkommandos. Hierbei lernt der Hund auf verschiedene Kommandos wie "Sitz", "Platz" oder "Bleib" zu reagieren und sich entsprechend zu verhalten. Diese Übungen stärken nicht nur die Bindung zwischen Hund und Besitzer, sondern lehren den Västgötaspets auch, auf seinen Menschen zu hören und dessen Anweisungen zu folgen. Sie stellen somit eine grundlegende Basis für jeden weiteren Erziehungsschritt dar.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Das Gehorsamstraining sollte von Anfang an einen festen Platz im Alltag des Schwedischen Wallhundes einnehmen. Hierbei geht es darum, die Kommandos unter verschiedenen Bedingungen zu üben und zu festigen. Der Hund soll lernen, dass er immer und überall auf seinen Menschen hören und seine Anweisungen befolgen muss. Hierbei ist jedoch stets darauf zu achten, dass der Hund nicht überfordert wird und genügend Pausen erhält. Auf diese Weise kann das Gehorsamstraining zu einem positiven und bereichernden Erlebnis für den Västgötaspets werden.

Das Leinentraining ist ein weiterer wichtiger Bestandteil in der Aufzucht eines Schwedischen Wallhundes. Durch seine ursprüngliche Aufgabe als Hirtenhund hat dieser Hund einen starken Bewegungsdrang und einen ausgeprägten Jagdinstinkt. Daher kann es vorkommen, dass er beim Spaziergang plötzlich losläuft oder an der Leine zieht. Um dies zu vermeiden, sollte der Västgötaspets von Anfang an lernen, an der Leine zu laufen und dabei auf seinen Menschen zu achten.

Spiel- und Apportiertraining

Das Spiel- und Apportiertraining bietet eine hervorragende Möglichkeit, den Västgötaspets sowohl körperlich als auch geistig zu fordern. Dabei lernt der Hund, ein Spielzeug oder einen Ball zu holen und zu seinem Menschen zurückzubringen. Auch hierbei ist es wichtig, den Hund zu loben und zu belohnen, wenn er die Aufgabe erfolgreich erfüllt. So wird das Spiel- und Apportiertraining zu einem spannenden und unterhaltsamen Erlebnis für den Västgötaspets.

Was sollten wir sonst noch zum Schwedischen Wallhund (Västgötaspets) wissen?

Als Besitzer eines Schwedischen Wallhundes sind vor allem Geduld und Verständnis gefordert. Diese Rasse ist sehr sensibel und auf ihre Menschen bezogen, daher sollten Sie immer darauf achten, Ihren Hund nicht zu überfordern oder zu bestrafen. Stattdessen sollten Sie ihn stets mit Freundlichkeit und Respekt behandeln und ihm zeigen, dass Sie seine Bedürfnisse und Wünsche ernst nehmen.

Zusammenfassung

Zum Abschluss möchte ich noch vier weitere Punkte hervorheben, die bei der Erziehung eines Schwedischen Wallhundes (Västgötaspets) besonders wichtig sind: 

  • Konsequenz: Der Schwedische Wallhund ist ein intelligenter und lernfähiger Hund. Daher ist es wichtig, dass Sie als Besitzer konsequent sind und Ihrem Hund klare Anweisungen geben. Wenn Sie einmal eine Ausnahme zulassen, wird Ihr Hund schnell merken, dass die Regeln nicht immer gelten.
  • Auslastung: Der Schwedische Wallhund ist ein aktiver und energiegeladener Hund, der viel Bewegung braucht. Daher sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Hund ausreichend Auslauf erhält und Möglichkeiten zum Spielen und Toben hat.
  • Sozialkontakte: Der Västgötaspets ist ein geselliger Hund, der den Kontakt zu anderen Hunden und Menschen liebt. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihrem Hund regelmäßig Gelegenheiten bieten, andere Hunde und Menschen kennenzulernen.
  • Geduld: Die Erziehung eines Schwedischen Wallhundes kann viel Zeit und Geduld erfordern. Daher sollten Sie nicht verzweifeln, wenn Ihr Hund nicht sofort alles versteht. Geben Sie Ihrem Hund die Zeit, die er braucht, und belohnen Sie ihn für jeden kleinen Erfolg.
Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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