Grundkommandos für den Hund
Was meint der Hundetrainer in Sachen Grundkommandos für den Hund?
Von:
Ralf Lügger
Zuletzt aktualisiert am: 9.11.2023
Geht es in Sachen Grundkommandos für den Hund nur um das stupide Beibringen von Sitz, Platz, Bleib, Komm, Hier, Aus etc.? Oder geht es im Rahmen der Hundeerziehung und dem daraus resultierenden Führen und alltäglichen Miteinander Hund und Mensch um viel mehr?
Dass es Grundkommandos für den Hund braucht, um einerseits einen gehorsamen und folgsamen Hund durch zuverlässig abrufbares Verhalten zu haben und andererseits weitere Lerninhalte daran anzuknüpfen, ist völlig klar.
Im nachfolgenden Artikel wird Ralf Lügger, unser Hundetrainer, seine Sichtweise zum Thema Grundkommandos für den Hund, zum Besten geben. Viel Freude beim Lesen!
Grundkommandos für den Hund: Tipps & Ratschläge
Hier werdet ihr Infos, Tipps und Ratschläge zum Thema Grundkommandos für den Hund aus erster Hand vom Hundetrainer erhalten.
Das rät der Hundeprofi in Sachen Grundkommandos
Was sollten Herrchen und Frauchen bei der Hundeerziehung beachten? Es geht in erster Linie nicht darum, wie Sie Ihrem Hund „Sitz“, „Platz“ oder „Bleib“ beibringen sollen oder können. Nein, ein guter Hundebesitzer(In) sollte lernen, wie der richtige Umgang mit dem eigenen Hund sein sollte, damit der Mensch eine fruchtbare, harmonische und gute Beziehung und Bindung zu seinem Hund aufbauen kann. Das Ergebnis einer konsequenten Erziehung ist ein ruhiger und ausgeglichener Hund an unserer Seite und so einen Hund wünschen wir uns doch alle oder?
In der Zeit der Sozialisierungsphase (8-16. Woche), wo der kleine Hund lernt, was es heißt ein Hund zu sein, was man mit Artgenossen anfangen kann, was es heißt mit uns Menschen als Sozialpartner zu leben und auch Pferde, Kühe, Katzen und andere Tiere zu akzeptieren, wird dem Hund viel abverlangt. Natürlich auch uns Menschen, in erster Linie uns Menschen, denn wir können in dieser Phase viel falsch machen. Sollten Sie keinen Welpen zu sich nehmen, sondern einen erwachsenen Hund, ist dies nicht weiter problematisch, allerdings wird dann ein solcher Hund Angewohnheiten haben, die Sie akzeptieren oder an denen Sie gemeinsam mit Ihrem neuen Familienmitglied arbeiten müssen.
Es ist möglich, vieles zu korrigieren oder umzuerziehen, unabhängig vom Alter des Tieres.
Haben Sie einen Welpen zu sich in die Familie aufgenommen, dann ist es enorm wichtig, dass er täglich mit vielen verschiedenen Lebewesen Kontakt hat. Achten Sie bitte darauf, dass diese Kontakte nach Möglichkeit positiver Natur sind. Lassen Sie ihn zum Beispiel nur mit Hunden spielen, die friedlich und sozial sind. Machen Sie sich zunächst ein Bild vom Halter und Hund, die Ihnen auf Ihren Spaziergängen entgegenkommen. Sie müssen entscheiden, dass dieses Paar, welches sich Ihnen nähert, keine Gefahr für Ihren Hund bedeutet, um alle anderen machen Sie bitte im Sine Ihres Tieres einen großen Bogen! Sollten Sie bei Begegnungen mit anderen Hunden unsicher sein, gehen Sie lieber einmal mehr, solchen Situationen aus dem Weg, als dass Sie Ihrem Hund möglicherweise einen Schock verpassen.
Sie können sich nie sicher sein, wie gut Ihr neues Familienmitglied auf Artgenossen sozialisiert wurde. Machen Sie kleine Schritte, lassen Sie Ihren Hund zunächst Kontakt zu Hunden des anderen Geschlechts aufnehmen und verschaffen Sie ihm somit die Möglichkeit zu positiven Erlebnissen. Erst wenn das sehr gut und entspannt funktioniert, probieren Sie es mit Gleichgeschlechtlichen aus. Aber wählen Sie wiederum nur Hunde zum Spielen aus, die sehr sicher und friedlich sind. Natürlich gehen auch von Anfang an Begegnungen mit dem gleichen Geschlecht, je nachdem, wie erfahren, motiviert und souverän Sie sind.
Ihre angestrebte Hundeerziehung muss demzufolge entsprechend aussehen. Sind Sie in der ersten Zeit zu nachlässig, merkt Ihr Hund dies sehr schnell. Möglicherweise sind Sie ein zu lascher Anführer (Schreien ersetzt keine Autorität), und können gar nicht das Rudel führen und beschützen. Sind Sie unwirsch und möglicherweise zudem noch hysterisch, wird der Hund verunsichert, da Sie eigentlich auch kein Anführertyp sind, sondern ungerecht und grob. Ein Alpha-Hund ist souverän, cool, ruhig und gelassen. Seien Sie ein Alpha Tier! Haben Sie Geduld. Nur der Geduldige wird belohnt!
Der Besuch einer Hundeschule kann auch Sinn machen, aber schauen Sie sich die Hundeschule genau an, Sie sollten unbedingt darauf achten, dass die Hunde nicht grob oder schroff angefahren werden. Keinesfalls darf ein Hund angeschrien oder gar im Nacken geschüttelt werden. Das käme einer Tötungsabsicht nahe und wäre völlig unangemessen! Auch andere körperliche Maßregelungen sind absolut tabu! Sollten Hundeschulen-Anbieter solche Maßnahmen ergreifen, verlassen Sie diese Runde und suchen sich eine neue Gruppe, da dort nicht die nötige Erfahrung und Kompetenz vorhanden ist!
Möglicherweise ist auch ein mobiler Hundetrainer, der zu Ihnen nach Hause kommt eine gute Alternative, so machen Sie von Anfang weniger Fehler und wissen, was Sie in Ihrem Haus, Ihrer Wohnung und in Ihrem Umfeld in der Erziehung Ihres Hundes beachten müssen und was Sie vielleicht bislang falsch gemacht haben.
Zur guten Sozialisierung gehört natürlich auch, dass Ihr Hund alle alltäglichen Dinge kennenlernt und diese völlig gelassen hinnimmt. Nehmen Sie Ihren Hund auch mal in das Einkaufszentrum mit, um ihn an große Menschenmengen zu gewöhnen.
Dinge, die Ihr Hund im Alltag zusammen mit Ihnen lernen kann sind enorm wichtig. Fahren Sie mit dem Hund Bus, U-Bahn, S-Bahn, gehen Sie auch mal ins Restaurant. Fahren Sie auch mit ihm Auto (aber nicht nur dann, wenn der Hund zum Tierarzt muss - sonst verbindet er die Autofahrt mit etwas sehr Unangenehmen. Fahren Sie ins Grüne = Autofahren ist toll). Alles das sind für uns Menschen ganz normale Aktivitäten, aber der Hund muss unter Umständen viele Dinge erst erlernen (wenn er zuvor zum Beispiel nicht artgerecht gehalten wurde und wenig bis keine Erfahrungen machen konnte).
Vertrauen ist die Basis der Partnerschaft zwischen Mensch und Hund. Nur wenn Ihr Hund Ihnen absolut vertrauen kann, können Sie aus ihm ein gutes Mitglied der Gesellschaft machen und der Hundeerziehung steht nichts mehr im Wege.
Wie also können Sie das schaffen, wie können Sie Ihren Hund so erziehen, dass er Ihnen vertraut und aus Ihnen ein gutes Team wird?
Eine Patentantwort zu dieser Frage gibt es nicht und wird es nie geben. Sie werden es merken: es gibt viele Kleinigkeiten drum herum, die man beachten sollte.
Zunächst muss man sich entscheiden WER im Hause die Haupterziehungsarbeit mit dem Hund übernimmt. Derjenige hat in den nächsten Wochen und Monaten von morgens bis abends mit dem Hund zu tun - jeden Tag - Ja, es ist Arbeit einen Hund, sei er erwachsen oder noch ein Welpe, zu erziehen. Aber, keine Angst, es macht sehr viel Spaß und es lohnt sich, viel Zeit in den neuen Hund zu investieren. Sicherlich wird es auch einmal Rückschläge geben, man ist vielleicht hin und wieder mal gestresst und frustriert. ABER lassen Sie sich das bitte nie anmerken! Das A und O bei der Hundeerziehung ist nämlich: Gelassenheit, Geduld, Ruhe, Konstanz und Souveränität! Lassen Sie sich durch nichts aus dieser Ruhe bringen, auch wenn Ihr Hund schon wieder mal die Schuhe zerfetzt hat oder sonst einen Blödsinn angestellt hat. Sie können Ihn ohnehin nicht mehr dafür bestrafen, oder haben Sie ihn spätestens 3 Sekunden später erwischt (also auf frischer Tat)? Nein, oder? Nur dann könnte Ihr Hund nämlich Ihre Bestrafung mit seiner Tat in Verbindung bringen. Des Weiteren ist es sehr wichtig, dass alle Familienmitglieder bei der Erziehung des Hundes am selben Strang ziehen.
Ihr Hund bleibt Zeit seines Lebens in Ihrer Obhut (das will ich für Ihren Hund hoffen, es gibt nichts Schlimmeres als einen atmenden Wanderpokal auf vier Pfoten) und wir müssen immer für ihn sorgen und darauf achten, dass er keinen Blödsinn anstellt.
Genau wie Kinder brauchen Hunde feste Regeln, die sie einhalten müssen. So heißt es zum Beispiel niemals vom Tisch gefüttert zu werden. Seien Sie nicht launisch, auch wenn Sie mal schlechte Laune haben! Vermeiden Sie in Gegenwart des Hundes zu streiten. Der Hund beobachtet alles sehr genau und bekommt schnell mit WER im Hause der Chef ist. Aus diesem Grund sollte alles so ruhig und gleichmäßig wie möglich ablaufen.
Da Kinder niemals der Chef im Hause sind, haben Kinder in vorderster „Front“ auch nichts bei der Hundeerziehung zu suchen. Sie können sicherlich Ihre Kinder mit in die Erziehung des Hundes einbeziehen, aber Erwachsene erziehen Kinder, Erwachsene erziehen demnach auch die Hunde! Bedenken Sie eines: Kinder machen das nach, was die Erwachsenen vorleben.
Generell ist zu sagen, dass man viele kurze Übungen über den Tag verteilen sollte, anstatt 1 oder 2-mal lange zu üben. Denn der Hund ist schnell überfordert. Übungen sollten nur ein paar Minuten dauern (lieber 10 x 3 Minuten, als 1 x 30 Minuten). Hunde können sich generell nur 10 bis 12 Minuten am Stück (mehrmals am Tag) konzentrieren. Die Lernerfolge sind außerdem dadurch größer. Sie sollten überall üben: in der Wohnung, im Garten, auf dem Spaziergang, einfach überall dort, wo Sie mit Ihrem Hund sind und wo die Gegebenheiten dementsprechend sind. Auch wenn Sie mit dem Hund eine Hundeschule besuchen, müssen Sie in der alltäglichen Umgebung weiterüben. Sonst haben Sie einen perfekten Hund auf der Schulwiese, der Daheim nichts mehr davon weiß oder wissen möchte. Dies reklamieren viele meiner Kunden, die genau das bei ihrem Hund beobachten, auf dem Platz ist er super, aber zuhause der größte Rabauke!
Fangen Sie eine neue Übung immer in ruhiger, reizarmer Umgebung an. Wenn Sie merken, dass der Hund verstanden hat, was Sie wollen und das neue Kommando in der Wohnung sehr gut funktioniert, steigern Sie Schritt für Schritt die Ablenkungsquellen. Am Ende sollte das Kommando auch bei hoher Ablenkung, zum Beispiel durch Artgenossen oder andere Reize, draußen geübt werden. Aber wie gesagt: nur schrittweise die Ablenkung steigern.
Im weiteren Verlauf der Erziehung können Sie Ihrem Hund natürlich auch noch andere Dinge, wie zum Beispiel "Platz", beibringen (was in einige Situationen auch nötig erscheint). Üben Sie aber immer nur ein Kommando, sonst überfordern Sie den Hund möglicherweise. Erst wenn das eine Kommando gut gelernt wurde, fangen Sie mit dem Nächsten an.
Viele Hundebesitzer wundern sich, dass ihr Hund auch nach einem zweistündigen Spaziergang durch den Wald noch nicht ausgepowert ist. Seien Sie kreativ und machen Sie sich interessant für Ihren Hund. Sie müssen das Wichtigste im Leben Ihres Hundes sein. Besonders draußen ist das wichtig, damit der Hund sich nicht spannendere Aktivitäten sucht und wegläuft, um beispielsweise mit einem anderen Hund zu spielen, oder einem Jogger hinterherzurennen.
Denken Sie bitte immer daran, dass Ihr Hund die menschliche Sprache erst erlenen muss. Also wenn Sie zu ihm "Sitz" sagen, weiß der Hund natürlich nicht wirklich, was Sie meinen. Da nützt es auch nichts, wenn Sie immer lauter werden und zudem noch mit den Armen wedeln (denken Sie daran: Lautstärke ersetzt keine Autorität). Sie müssen den Hund dazu bringen, dass er sich von allein hinsetzt (Sie können dem Hund am besten das "Sitz" beibringen, indem Sie sich dicht vor ihn hinstellen, so daß er sich unweigerlich hinsetzen und nach oben schauen muss, wenn Sie seinen Namen rufen. Auch wenn er sich ohne Kommando freiwillig hinsetzt, nutzen Sie diese Chance und sagen „Sitz!“.
Das müssen Sie mehrmals wiederholen, bis der Hund verstanden hat, dass das Setzen mit einem bestimmten Wort kommentiert wird und er dafür sogar noch belohnt wird (Streicheln und gute Worte reichen völlig, werden Sie bitte nicht zu dem Futterautomaten Ihres Hundes). Sobald Sie merken, dass er weiß, was "Sitz" bedeutet, probieren Sie nun aus, das Kommando "Sitz" zu sagen. Setzt der Hund sich sofort hin belohnen Sie ihn.
So ähnlich verfahren Sie bitte beim Befehl "Hier". Sie machen sich den Zufall zu nutzen (also wenn der Hund zufällig zu Ihnen gerannt / gelaufen kommt, ähnlich wie beim Sitz) und kommentieren dies mit "Hier" und einer Streicheleinheit. Der Hund wird auf diese Weise spielerisch erzogen, so dass er gerne zu Ihnen kommt. Das ist auch wahnsinnig wichtig. Also oberstes Gebot: schimpfen Sie niemals mit Ihrem Hund, wenn er freudig zu Ihnen gelaufen kommt. Auch wenn der Hund den größten Blödsinn zuvor angestellt hat und erst nach einer Ewigkeit zu Ihnen kommt.
Was Sie allerdings auch nicht machen sollten, ist den Hund zu loben, oder gar mit Leckerchen zu belohnen, wenn er erst noch fünf Runden weitergespielt hat und Ihr Rufen völlig ignoriert hat. Kommt er irgendwann, seien Sie einfach neutral - weder freudig, noch böse. Nehmen Sie ihn einfach an die Leine und gehen weiter. Sonst würde die Hundeerziehung in etwa in die Richtung laufen: "ich kann machen was ich will, kommen wann ich will, Frauchen / Herrchen belohnen mich immer..." Das wollen wir ja aber auch nicht! Der Hund soll merken: es lohnt sich zügig nach der Aufforderung zu Herrchen zu laufen, ansonsten nicht.
Hundeerziehung hat immer etwas mit Timing zu tun. Also man muss zeitgenau loben oder strafen. Sonst läuft die Erziehung in eine völlig andere Richtung als man will. Sie haben in der Regel eine halbe bis ca. 3 Sekunden Zeit, den Hund mit Worten oder Spiel zu belohnen. Danach belohnen Sie schon wieder irgendetwas anderes, was der Hund gerade tut (sich kratzen, gähnen, schnüffeln, aufmerksam irgendwo hinschauen).
Ich verstehe nicht, wie es jemand fertig bringt, seinen geliebten Hund am dünnen, Halsband (was mich an einen Strick erinnert) in die Luft zu ziehen, ihn fast stranguliert, nur damit er nicht den vorbeigehenden anderen Hund anbellt oder anknurrt. Ebenso wenig kann ich begreifen, dass ein Hundehalter seinem treuen Hundegefährten ein Stachelhalsband anlegt, dieser bei Zug heftig in die Stacheln rennt, Schmerzen erleidet, und Herrchen oder Frauchen das entschuldigen mit "ich kann ihn sonst nicht halten". Lieber nimmt dieser "nette" Hundebesitzer die Schmerzen seines Hundes in Kauf, anstatt mit dem armen Tier zu üben. Furchtbar! Auch das gibt es heute noch: der Hund springt den Menschen an, der Mensch tritt dem Hund auf die Hinterpfote. Der Hund verspürt Schmerzen und verknüpft es negativ. Absolut unmöglich, es gibt andere Methoden! Es gibt noch immer sehr dumme Menschen, die das sogenannte Erziehungshilfsmittel „Teletac“ (Strom) und anderes benutzen. Diese Menschen benutzen Strom, um ihren Hund zu züchtigen, nicht um ihn zu erziehen.
All dies stammt aus einer Zeit, wo man (wahrscheinlich) noch zu wenig wusste oder wissen wollte. Heutzutage ist es wichtig, dass man auch hier mit der Zeit geht, und neue, sanftere Wege geht, die jedoch effektiv sind. Jeder sollte sich die Frage stellen: Habe ich meinen Hund lieb? Wenn ja: warum sollte ich ihm Schmerzen zufügen? Wenn nein: warum habe ich überhaupt einen Hund? Leider kann ich dazu nur sagen, dass einige Menschen den Hund zur Steigerung ihres Selbstbewusstseins brauchen, das sind dann ganz „arme“ Menschen. Trennen Sie sich lieber von dem Hund, damit jemand, der ein Herz für Tiere hat, ihn bei sich aufnehmen kann.
Gestraft wird nur auf frischer Tat, wenn nötig. Der Hund wird NIE geschlagen, gehauen, im Nacken geschüttelt, oder mit anderen drakonischen Maßnahmen getadelt. Auch nicht mit der Zeitung (wie es unsere Vorväter so gerne taten). Das ist völlig überzogen und ungerecht. Ein schärfer gesprochenes Wort mit anschließendem Liebesentzug (aber nicht zu lange) reicht in den meisten Fällen aus. Wenn körperlich gemaßregelt werden muss, dann machen Sie einen Schnauzgriff (das macht die Hundemama auch, daher weiß der Hund genau, was das bedeutet). Aber drücken Sie auch hierbei nicht zu! Es ist die Geste, die zählt - zusammen mit einem "Pfui" oder „Aus“, ist es ein sehr wirksames Mittel.
Konsequenz und Ignoranz
Zwei Worte, die ganz oben auf der Skala bei der Hundeerziehung stehen, sind Konsequenz und Ignoranz. Aber wie setze ich sie ein?
Nun Konsequenz ist bitte NICHT zu verwechseln mit Schreien oder ähnlichen Dingen. Es bedeutet einfach, dass wenn ich zum Beispiel es nicht möchte, dass mein Hund auf das Sofa geht, dies ihm verwehre. Immer. Nicht einmal nein, das nächste Mal "ach er hat so süß geguckt - ich kann ihn doch jetzt nicht runter scheuchen". Na was denn nun? Also meine Hunde haben ein eigenes Sofa, Hunde dürfen ruhig aufs Sofa, so lange die Rangfolge im Rudel geklärt ist. Das gilt genauso bei den Übungen, wie "Sitz", wenn Sie dem Hund "Sitz" sagen, dann muss er sich setzen. Setzen Sie dies (sanft) durch. Achten Sie bitte darauf, dass er das Kommando nicht allein auflöst. Erst wenn Sie sagen, dass er laufen darf, darf er aus dem "Sitz" aufstehen. Steht der Hund zu früh auf, geben Sie das Kommando einfach erneut. Ein Befehl, den Sie Ihrem Hund geben, muss immer durch einen anderen Befehl wieder aufgelöst werden. Das ist Konsequenz!
Mit Ignorieren kann man ebenso viel erreichen. Wenn Ihr Hund zum Beispiel zu aufdringlich ist und an Ihnen hochspringt, drehen Sie sich einfach leicht weg von ihm. Schauen Sie ihn nicht an, sprechen Sie NICHT mit ihm und streicheln Sie den Hund natürlich auch nicht. Tun Sie so, als wäre der Hund Luft. Das ist ignorieren. Dadurch merkt der Hund, dass er mit diesem Verhalten nicht zum Ziel (Aufmerksamkeit) kommt und lässt es bleiben. Sobald der Hund brav und ruhig ist, wenden Sie sich ihm zu, hocken sich hin und streicheln ihn. So lernt er den Unterschied was sich lohnt und was nicht.
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