Efeutute (Epipremnum aureum): Eine beliebte, aber giftige Zimmerpflanze für Hunde
Das Fressen der Efeutute ist für den Hund giftig!
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 6.11.2024
Allgemein
Familie: AronstabgewächseGiftig: Ja
Giftlevel: Mittel
Pilz: Nein
Synonyme
- Epipremnum aureum
- Goldene Efeutute
Die Efeutute (Epipremnum aureum), auch als Buntes Herzblatt bekannt, ist eine attraktive Zimmerpflanze, die in vielen Haushalten verbreitet ist. Trotz ihrer Schönheit und ihrer Luft reinigenden Wirkung ist die Pflanze aber für Hunde eine Gefahr - denn die Efeutute ist für Hunde giftig! Sie gehört zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae) und kann bei Aufnahme gesundheitliche Probleme verursachen, die von Schleimhautreizungen bis hin zu schweren Vergiftungserscheinungen reichen. In dem nachfolgenden Artikel erfährst du nun alles, was du als fürsorglicher Hundehalter zur Giftigkeit der Efeutute wissen musst, inklusive Erste-Hilfe-Maßnahmen und präventiven Schutzvorkehrungen.
Allgemeine Informationen zur Efeutute
- Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
- Giftigkeit: Ja, giftig
- Giftlevel: Mittel
- Pflanzentyp: Zimmerpflanze
- Hauptwirkstoffe: Dicarbonsäuren, nadelförmige Calciumoxalat-Kristalle
- Synonyme: Buntes Herzblatt, Goldene Efeutute, Devil's Ivy, Golden Pothos, Ivy Arum
Herkunft und Verbreitung der Efeutute
Die Efeutute stammt ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Asiens und Australiens. Dort wächst sie als immergrüne Kletterpflanze und erklimmt mithilfe ihrer Luftwurzeln Bäume oder andere Stützen. In gemäßigten Klimazonen ist sie eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihrem auffälligen Blattwerk Wohnräume verschönert. Die Pflanze gedeiht in verschiedenen Lichtverhältnissen, was sie pflegeleicht macht, jedoch birgt sie in Haushalten mit Hunden ein nicht zu unterschätzendes Risiko.
Aussehen und typische Merkmale der Efeutute
Die Efeutute ist eine Kletterpflanze, die bis zu 20 Meter lang werden kann. Ihre Blätter sind glänzend grün mit goldgelben Streifen oder Flecken und haben eine herzförmige Form. Bei älteren Pflanzen sind die Blätter unregelmäßig geteilt. Die Variation „Neon“ zeigt hellgrüne Blätter. Blüten sind selten in Zimmerkultur zu sehen und bestehen aus einem Kolben, der von einem Hüllblatt umgeben ist.
- Wuchsform: Krautig, immergrün, kletternd
- Länge: Bis zu 20 Meter
- Blattfarbe: Grün mit gelben Streifen oder Flecken
- Sprossachse: Bis zu 4 cm dick
Was ist an der Efeutute für Hunde giftig?
Für Hunde sind alle Pflanzenteile der Efeutute giftig.
Wie giftig ist die Efeutute für Hunde und andere Haustiere?
Die Efeutute wird als mittelmäßig giftig eingestuft, wobei letztlich der Schweregrad und Verlauf einer Efeututen-Vergiftung von der aufgenommenen Menge im Verhältnis zum Körpergewicht ankommt - am Ende des Tages macht die Dosis das Gift.
Sind alle Hunde gefährdet, eine Efeututenvergiftung zu erleiden, wenn sie von der Pflanze gefressen haben?
Ja, für alle Hunde ist die giftige Efeutute gefährlich. Allerdings ist das Risiko für Welpen, alte und schwache Hunde und Hunde mit bestehenden Erkrankungen höher.
Warum ist die Efeutute für Hunde giftig?
Die Giftigkeit der Efeutute resultiert aus ihren Calciumoxalat-Kristallen, die sich in sogenannten Schießzellen (Idioblasten) befinden. Beim Zerbeißen der Pflanze werden diese Kristalle freigesetzt und dringen in die Schleimhaut von Maul und Rachen ein. Die Folge ist eine sofortige, starke Reizung der Schleimhäute. Darüber hinaus enthalten die Raphide freie Oxalsäuren, die nach der Aufnahme eine Bindung mit Kalzium- und Magnesiumionen im Körper eingehen können. Dies führt zu einem Mangel dieser Mineralien, der ernste gesundheitliche Probleme verursacht, darunter Herzrhythmusstörungen und Nierenschäden.
Symptome einer Efeututen-Vergiftung beim Hund
Die Symptome einer Vergiftung mit der Efeutute können je nach aufgenommener Menge variieren. Typische Anzeichen sind:
- Starker Speichelfluss (Salivation)
- Magen-Darm-Beschwerden
- Übelkeit
- Erbrechen (Vomitus)
- Durchfall (Diarrhoe)
- Schluckbeschwerden (Dysphagie) durch Schwellungen im Rachenbereich
- Atemnot (Dyspnoe) aufgrund von Pharynx- oder Larynxödem
- Krämpfe und Ataxie
- Blutungen
- Herzrhythmusstörungen
- Hypotonie und Muskelzittern
In schweren Fällen kann es zu Leber- und Nierenschäden kommen, weshalb eine schnelle tierärztliche Intervention entscheidend ist.
Wichtig zu wissen: Versuche schnell aber mit kühlen Kopf zu reagieren und deinen Hund wenn er von der Efeutute gefressen hat zum Tierarzt oder in die nächstgelegene Tierklinik zu verbringen - dein Vierbeiner braucht rasch tiermedizinische Hilfe, denn desto früher bei einer gesicherten Vergiftung mit wirksamen Gegenmaßnahmen gehandelt werden kann, umso besser steht es um die Heilungschancen und damit Prognose.
Erste Hilfe (Notfallmaßnamen) und tierärztliche Behandlung bei einer Efeututenvergiftung bei Hunden
Sofortmaßnahmen und wichtige Regeln bei Verdacht auf Efeututen-Vergiftung:
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Ruhe bewahren: Verhalte dich möglichst ruhig, um deinen Hund nicht unnötig in Aufregung zu versetzen.
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Schnell reagieren: Es ist wichtig, zügig zu handeln und deinen Hund umgehend zu einem Tierarzt zu bringen. Je schneller eine professionelle Behandlung erfolgt, desto besser stehen die Chancen auf eine Genesung.
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Tierarzt informieren: Kontaktiere sofort einen Tierarzt und erkläre die Situation. Berichte über die Menge des aufgenommenen Efeus und beschreibe die beobachteten Symptome, um eine passende Behandlung vorzubereiten.
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Pflanzenreste beseitigen: Entferne, wenn möglich, Efeureste aus dem Maul deines Hundes, um weiteren Schaden zu vermeiden.
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Kein selbstständiges Erbrechen auslösen: Versuche nicht, Erbrechen herbeizuführen, da dies den Zustand deines Hundes verschlimmern könnte. Sollte sich dein Hund aber von selber übergeben, dann lass dies auf jeden Fall gewähren. Achte bitte aber danach darauf, dass kein Erbrochenes oder Reste der Pflanze im Maul und Halsbereich stecken, denn dein Hund könnte sich daran verschlucken. Ferner hältst du damit die Atemwege frei, damit die Sauerstoffversorgung gewährleistet bleibt.
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Auf Hausmittel verzichten: Vermeide es, mit Hausmitteln zu experimentieren. Dein Hund benötigt eine fachgerechte Untersuchung und entsprechende medizinische Maßnahmen.
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Pflanzenteile sicherstellen: Sammle Reste der Efeupflanze ein und nimm sie mit zum Tierarzt. Dies hilft, die Vergiftung besser einzuschätzen.
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Sicherer Transport: Behalte einen kühlen Kopf, während du deinen Hund sicher und vorsichtig zur Tierarztpraxis bringst. Achte darauf, den Hund während der Fahrt gut abzusichern.
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Hund beobachten: Überwache das Verhalten deines Hundes bis zur Ankunft in der Tierarztpraxis, damit du den Tierärzten detaillierte Informationen zu den Symptomen und dem Allgemeinzustand deines Hundes geben kannst.
Diagnose und tierärztliche Therapie:
- Untersuchung und Anamnese: Der Hund wird auf den Verdacht einer Vergiftung eingehend untersucht. Anhand der Ergebnisse und den Auskünften des Hundehalters werden je nach Zustand des Hundes entsprechende Therapiemaßnahmen eingeleitet.
- Dekontamination: Der Tierarzt kann Aktivkohle verabreichen oder eine Magenspülung durchführen, um die Giftstoffe zu binden und aus dem Körper zu entfernen.
- Symptomatische Behandlung: Bei starken Schwellungen kann eine Behandlung mit Glukokortikoiden notwendig sein. Zusätzlich können Analgetika und Antihistaminika verabreicht werden, um die klinischen Symptome zu lindern.
- Calciumsubstitution: In schweren Fällen wird der Tierarzt Kalziumpräparate verabreichen, um die durch die Oxalsäuren verursachte Hypokalzämie zu behandeln.
Vorbeugende Maßnahmen: So schützt du präventiv deinen Hund vor der Efeutute
- Efeutute außerhalb der Reichweite platzieren: Stelle sicher, dass die Pflanze für deinen Hund unerreichbar ist, insbesondere wenn du sie als Hängepflanze im Wohnraum hältst.
- Verzicht auf die Efeutute: Die wirksamste Methode um deinen Hund vor der Efeutute zu schützen, ist ein Verzicht auf die Pflanze im Wohnraum. Weiche doch lieber im Sinne der Hundegesundheit auf alternative Zimmerpflanzen Zuhause aus.
- Aufmerksame Kontrolle in fremden Wohnräumen: Lass deinen Hund beim Besuch von Familie, Freunden und Bekannten oder in öffentlichen Geäuden nicht unbeaufsichtigt. Denn hier können diverse Gefahren lauern, auch giftige Pflanzen wie die Efeutute.
- Vorsicht auch im Freien: Solltest du mit deinem Hund einen Australien- oder Asienurlaub planen oder dahin auswandern, so musst du auch in Sachen Efeutute im Freien auf deinen Hund besonders achten. Dort ist der natürlich Lebensraum der Efeutute und so könnte dein Hund beim Spazieren mit der Giftpflanze in Kontakt kommen.
- Training und Erziehung: Ein gut erzogener und folgsamer Hund ist der Schlüssel zum Erfolg. Achte darauf, dass durch konsequente Erziehung und regelmäßiges Training die grundlegenden Gehorsamsübungen fest verankert sind. Es ist wichtig, dass ein zuverlässiges Abbruchsignal aufgebaut wird und der sichere Rückruf beherrscht werden, damit du unerwünschtes Verhalten, wie das Fressen von giftigen Pflanzen oder potenziellen Giftködern, effektiv verhindern kannst. Ein Anti-Giftköder-Training ist ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung, um deinen Hund noch besser zu schützen.
Fazit - Vorsicht: Bei oraler Aufnahme der Efeutute besteht für deinen Hund Vergiftungsgefahr!
Die Efeutute (Epipremnum aureum) ist eine giftige Zimmerpflanze, die bei Hunden schwere Vergiftungen verursachen kann. Achte darauf, diese Pflanze für deinen Hund unzugänglich zu machen und informiere dich gut über die potenziellen Gefahren. Im Notfall ist schnelles Handeln und der Besuch beim Tierarzt entscheidend.
Für weitere Informationen über die Gefahren von Giftpflanzen und hilfreiche Erste-Hilfe-Maßnahmen lies unseren reichhaltigen Ratgeber „Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen“.
Quelle:
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