Atlas Berghund

Wachsamer und schutzbereiter Gebrauchshund aus Marokko

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Zuletzt aktualisiert am: 18.9.2024

Mann mit Schnauzer haelt einen beigefarbenen Hund auf dem Arm Ausschnitt.jpg

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Atlas Berghund ist auch weitläufig untert dem Rassenamen Aidi bekannt
  • Die Wurzeln des Atlas Berghundes liegen in Marokko (Afrika)
  • Die Hunderasse "Atlas Berghund" (Aidi) ist die Aufgabe als Herdenschutzhund und Beschützer für Hab und Gut seiner Besitzer gezüchtet
  • Die heutige Verwendung ist nach wie vor die eines Herdenhundes und Wachhundes
  • Der Aidi ist rustikal, muskulös, robust, wetterfest, vital, mutig, wachsam, territorial, wehrhaft
  • Braucht ein charismatische, souveräne und konsequente Erziehung und Führung

Der Atlas Berghund hat seinen Ursprung auf dem afrikanischen Kontinent. Die Heimat des Rassehundes ist das Königreich Marokko im Nordwesten Afrikas. Da der Hund seit langer Zeit sein Zuhause im Gebirge Nordafrikas hat und im marokkanischen Atlasgebirge häufig anzutreffen ist, trägt er folgerichtig den Ort seines Lebensmittelpunktes in seinem Rassenamen. Sprich, die Bezeichnung gibt dem Leser sofort Auskunft, woher der Atlashund stammt.

Damit ist der Aidi, wie die Rasse auch genannt wird, eine der wenigen anerkannten Hunderassen, die aus Afrika stammen. Ihre offizielle Anerkennung durch den weltgrößten kynologischen Dachverband, Fédération Cynologique Internationale (FCI), erlangte der Atlas Berghund bereits im Jahr 1963. Er wird mit der FCI-Standard-Nr. 247 in der Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde, Sektion 2 Molossoide, Untersektion 2.2 Berghunde geführt.

Seine Hauptverwendung war jeher das Bewachen und Beschützen des gesamten Eigentums seiner Besitzer. Diese sind als Hirten und Nomaden in den Bergen ansässig, wo der Atlas Berghund mit seiner Anwesenheit und scharfen Sinne, Raubtiere und etwaige Diebe vor Übergriffen abhalten sollte. Seine Aufgaben waren also die des Bodyguards für das Vieh, Hab und Gut seiner Menschen und ihnen selbst, damit nichts und niemand durch Angriffe und Beutezüge zu Schaden kam. Mitunter wurde er auch bei jagdlichen Aktivitäten der Halbnomaden mitgenommen, um ihnen bei der Jagd behilflich zu sein. Auch heute wird der Arbeits- und Gebrauchshund in seiner Heimat primär in der Funktion des Wach- und Schutzhundes gehalten, ist als klassischer Familien- und Begleithund eher weniger geeignet, geschweige denn als Ausstellungshund auf dem Parkett der Hundeausstellungen zu finden.

Um für die anspruchsvollen und gefährlichen Arbeiten im Freien des Atlasgebirges gut gerüstet zu sein, benötigten die Hirten und Nomaden einen geeigneten Kandidaten, der den klimatischen Bedingungen gewachsen und im Ernstfall auch physisch so ausgestattet war, dass er sich erfolgreich gegen Bedrohungen von Außen zur Wehr setzen konnte. All diese Eigenschaften bringt der Aidi definitiv mit.

Der Aidi ist rustikal, anspruchslos, genügsam und durch das dicke, üppig besetzte doppelte Haarkleid, resistent und extrem wetterfest. Das buschige Fell aus dichtem Haar schützt den Atlashund nicht nur vor Kälte, Hitze, Schnee, Stürme etc. sondern ist auch ein perfekter Schutzmantel bei Konflikten mit Raubtieren. Denn das voluminöse und dichte Haar hält kleineren Verletzungen durch Prankenhiebe und Bisse stand. Durch seinen muskulösen und mit guter Knochensubstanz ausgestatteten Körpers, bringt er eine hervorragende Konstitution und Vitalität mit. Die Rasse ist demnach robust, kräftig, belastbar, widerstandsfähig und wehrhaft.

Weiters wird die Hunderasse vom Rassestandard als treuer, anhänglicher, folgsamer und führiger Zeitgenosse charakterisiert. Er ist seinem Herrn und Meister sowie den weiteren Familienmitgliedern sehr zugetan und verweilt gerne in ihrer direkten Umgebung. Auch ihre Sicherheit liegt dem Wach- und Schutzhund sehr am Herzen. Er würde bedingungslos für sie und deren Eigentum einstehen.

Aber nicht nur von Seiten seiner Körperlichkeit kann der Atlas Berghund überzeugen. Er bringt auch die nötige mentale Stärke und erforderliche Wesensmerkmale mit. Eine ausgesprochene Scharfsinnigkeit und Wachsamkeit ist selbstverständlich. Dem Aidi entgeht nichts. Er geht mutig, furchtlos und entschlossen zu Werke, wenn sein Einsatz gefragt ist. Die Rasse verfügt über einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und veranlagtes Schutz- und Territorialverhalten.

Das äußere Erscheinungsbild wird beim Altashund nicht anders als bei seinen Artgenossen, u.a. stark von seinem Haarkleid geprägt. Neben der bereits besprochenen Beschaffenheit, ist die Fellfarbe von starker Relevanz. Hier zeigt sich die Rasse sehr variabel. Es wird beim Standard von drei Farbschlägen, Falb, Braun und Schwarz gesprochen, die in unterschiedlichen Tönungen und je nach Farbe mit anderen Farben gefleckt sein können.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

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Nummer: 247
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 2. Berghunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Königreich Marokko
Patronat -
Verwendung

Zum Schutz und Bewachen der Herde und den Besitz seines Herren.

Datum der Veröffentlichung 25. März 2003
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 13. Juni 1963
Link zum FCI-Standard FCI - Atlas Berghund
Lebenserwartung
Rüden
10 - 16 Jahre
Hündinnen
10 - 16 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
52 - 62 cm
Hündinnen
52 - 62 cm
Gewicht
Rüden
22 - 26 kg
Hündinnen
22 - 26 kg

Atlas Berghund - Erziehung & Training
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Der Atlas Berghund, auch bekannt als Aïdi, ist eine beeindruckende und robuste Rasse, die ihren Ursprung in den rauen Landschaften des Atlasgebirges Nordafrikas hat. Ursprünglich als Wachhund für Nomadenstämme und zur Bewachung von Herden gegen Raubtiere eingesetzt, zeichnet sich dieser Hund durch seine Stärke, Ausdauer und seinen unerschütterlichen Mut aus. Der Aïdi ist nicht nur ein fähiger Beschützer, sondern auch ein treuer und liebevoller Begleiter für diejenigen, die sein Herz gewinnen.

Besonderheiten der Rasse

Mit seinem dichten, wetterfesten Fell, das ihn vor den extremen Bedingungen seines Heimatgebirges schützt, und seiner muskulösen Statur ist der Atlas Berghund für das Überleben in herausfordernden Umgebungen bestens ausgestattet. Er besitzt ein tiefes, ausdrucksstarkes Bellen und eine imposante Erscheinung, die ihm bei der Abschreckung von Eindringlingen zugutekommt. Trotz seiner robusten Erscheinung besitzt der Aïdi eine bemerkenswerte Sensibilität und Intuition, was ihn zu einem ausgezeichneten Familienhund macht, der tief mit seinen Menschen verbunden ist.

Sozialisierung des Atlas Berghundes (Aidi)

Eine frühe und umfassende Sozialisierung ist entscheidend für die Entwicklung eines ausgeglichenen und vertrauensvollen Atlas Berghundes. Die Exposition gegenüber verschiedenen Menschen, Tieren und Umgebungen hilft, potenzielle Aggressivität oder Schüchternheit zu minimieren und fördert sein Selbstvertrauen.

Training und wichtige Kommandos

Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Komm“ sind unerlässlich für die Sicherheit und das Wohlergehen des Aïdi. Aufgrund seines unabhängigen Geistes erfordert das Training Geduld, Konsequenz und positive Verstärkung. Der Atlas Berghund reagiert gut auf belohnungsbasiertes Training, das seine Intelligenz und sein Bedürfnis nach geistiger Anregung berücksichtigt.

Gehorsamstraining, Leinentraining und Spieltraining

Gehorsamstraining festigt die Bindung zwischen Hund und Besitzer und verbessert die Kommunikation. Ein gut trainierter Aïdi ist ein aufmerksamer und reaktionsschneller Partner.

Leinentraining ist wichtig, um zu verhindern, dass der Aïdi seinem Wachinstinkt folgt und unerwünscht reagiert. Ein frühes und geduldiges Leinentraining ist entscheidend.

Spiel- und Apportiertraining bieten nicht nur körperliche Betätigung, sondern fördern auch die geistige Gesundheit des Hundes und vertiefen die Bindung zwischen Hund und Besitzer.

Wichtig für Besitzer des Atlas Berghundes (Aidi)

Besitzer eines Atlas Berghundes müssen verstehen, dass diese Rasse viel Bewegung, geistige Anregung und eine feste, aber liebevolle Führung benötigt. Ein tiefes Verständnis für die natürlichen Instinkte und Bedürfnisse des Aïdi ist entscheidend für ein harmonisches Zusammenleben.

Weitere wichtige Erziehungstipps

  • Konsequentes Training: Um dem unabhängigen Geist des Aïdi gerecht zu werden.
  • Ausreichende Bewegung: Um überschüssige Energie abzubauen und ein ausgeglichenes Verhalten zu fördern.
  • Geistige Stimulation: Durch Training und interaktive Spiele, um den intelligenten Geist des Aïdi herauszufordern.
  • Positives Verstärkungstraining: Um das Vertrauen und die Bindung zu stärken.
Zusammenfassung und der ideale Besitzer

Der ideale Besitzer eines Atlas Berghundes ist jemand, der die einzigartigen Eigenschaften dieser Rasse schätzt und bereit ist, die notwendige Zeit und Energie in das Training und die Pflege zu investieren. Ein Zuhause, das viel Platz für Bewegung bietet, und eine Familie, die bereit ist, diesen majestätischen Hund in ihr Leben zu integrieren, bieten die besten Voraussetzungen für ein glückliches Zusammenleben mit einem Aïdi.
Ein Leben mit einem Atlas Berghund bietet eine tiefe und erfüllende Beziehung, die auf gegenseitigem Respekt, Verständnis und Loyalität basiert. Diese Hunde bereichern das Leben ihrer Besitzer mit ihrer Wachsamkeit, ihrem Schutzinstinkt und ihrer tiefen Verbundenheit, was sie zu wertvollen und geliebten Familienmitgliedern macht.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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