Koreanischer Jindo

Jagdhund mit Nationalhundstatus aus Korea

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Zuletzt aktualisiert am: 18.3.2024

Weisser Koreanischer Jindo angekettet mit Hundehaus.jpg

Der Koreanische Jindo hat seinen Ursprung in Asien und stammt von der Insel Jindo, die am südwestlichen Ende der koreanischen Halbinsel im chinesischen Meer liegt. Laut den aktuellem Rassestandard soll die Rasse dort schon seit vielen Generationen ihr Zuhause haben. Lange Zeit hatte es die Hunderasse schwer, über die Insel bekannt zu werden und sich in Asien und über den Globus zu verbreiten, da lange Zeit die Transportmöglichkeiten via Schiff aufs Festland nahezu unmöglich waren. Dies war Fluch und Segen, denn einerseits war die Verbreitung beschränkt, dafür konnte sich die Rasse auf der Insel gut und unter sich vermehren.

Ihrer Heimat verdankt der Rassehund auch seinen Rassenamen - der Staat in Asien und der Inselname geben der Rasse ihre Bezeichnung.

Der Jindo-kae, wie die als Jagd- und Wachhunde jeher verwandte Hunderasse von den Einheimischen genannt wird, wurde final im Jahr 2005 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt und wird seitdem in der Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp, Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen mit der Standard-Nr. 334 geführt.

In ihrem Heimatland ist der Jindo-kyon in 1938 zum Nationalhund erhoben worden. Ferner steht die Rasse zwischenzeitlich unter Natur- und Artenschutz. Die Koreaner verehren ihren heimischen Jindo, der in der sonstigen weiten Welt eher unbekannt und demnach nicht allzu häufig anzutreffen ist. Vereinzelt haben es aber auch Koreanischen Jindos bis nach Deutschland geschafft. So ist aktuell eine Zucht in Bielefeld bekannt, deren Inhaberin sich leidenschaftlich um die Nachzucht des gepflegten Rassehundes kümmert. Aber auch in Großbritannien, unserem Nachbarland Dänemark und den Vereinigten Staaten von Amerika, wird die Rasse gezüchtet.

Das äußere Erscheinungsbild des mittelgroßen Rassehundes ist durch sein spitztypisches Aussehen, mit dem doppelten Haarkleid in den Farben Rötlich-Falb, Weiß, Schwarz, Schwarz und Loh, Wolfsgrau und gestromt, der buschigen Sichelrute sowie den charakteristischen Stehohren geprägt. Die Rasse ist kräftig und muskulös gebaut, steht robust und stabil auf ihren Gliedmaßen, bringt eine gute Konstitution und Vitalität mit, gilt folglich als fit, leistungsfähig und gebrauchstauglich.

Der Jagdtrieb ist von Natur aus stark verankert, zudem brauchte es für die Jagd- und Wachaufgaben einen mutigen, furchtlosen, unerschrockenen, wachsamen und wildscharfen Hund. Die Rasse agiert stets mit Bedacht und Vorsicht, ist weder ungestüm noch leicht reizbar. Zu ihrem Herrn und Gebieter ist sie extrem treu, loyal und zugetan. Die Hauptbezugsperson steht im Mittelpunkt, daher sagt man der Rasse nach, ein typischer "Einmannhund" zu sein - sprich, der Koreanische Jindo ist sehr fixiert auf seinen Menschen und Rudelführer. Der Rassestandard schreibt eine intensive Bindungsfähigkeit zu seinem Ersthalter zu, die auch im Laufe seines Hundelebens nicht vergänglich sein soll. Der erste Bindungspartner bleibt für immer und ewig abgespeichert. Was viele Hundeliebhaber freuen wird, der Jindo ist ein unwahrscheinlich sauberer und gepflegter Hund. Zudem ist er anspruchslos, auch was sein Futter betrifft.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

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Nummer: 334
Gruppe: 5. Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion: 5. Asiatische Spitze und verwandte Rassen
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Südkorea
Patronat -
Verwendung

Jagdhund

Datum der Veröffentlichung 9. November 2004
Datum der vorläufigen Bestätigung 10. März 1995
Datum der finalen Bestätigung 6. Juli 2005
Link zum FCI-Standard FCI - Koreanischer Jindo
Lebenserwartung
Rüden
10 - 14 Jahre
Hündinnen
10 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
50 - 55 cm
Hündinnen
45 - 50 cm
Gewicht
Rüden
18 - 23 kg
Hündinnen
15 - 19 kg

Koreanischer Jindo - Erziehung & Training
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Der Koreanische Jindo ist eine Rasse, die für ihre Treue, Intelligenz und ihr außergewöhnliches Jagdvermögen bekannt ist. Ursprünglich von der südkoreanischen Insel Jindo stammend, hat diese Rasse eine tiefe kulturelle Bedeutung und wird hoch geschätzt für ihre natürlichen Fähigkeiten als Wach- und Jagdhund. Der Jindo ist ein stolzer, unabhängiger Hund, der eine enge, respektvolle Beziehung zu seinem Besitzer pflegt.

Besonderheiten der Rasse

Der Jindo ist mittelgroß, muskulös und gut proportioniert, mit einem doppelten Fell, das ihn vor rauen Wetterbedingungen schützt. Seine Farben variieren von Weiß über Fawn, Grau, Schwarz und Brindle bis hin zu Rot. Bekannt für seine außerordentliche Loyalität, ist der Jindo auch bekannt für seine Intelligenz und sein selbständiges Denken, was das Training sowohl herausfordernd als auch lohnend macht.

Ein hellrotbraun-weißer Hund mit Stehohren und geschlossenen Augen legt entspannt auf dem trockenen Grasboden und genießt die Sonne

Sozialisierung des Koreanischen Jindo

Die Sozialisierung ist entscheidend für den Jindo, um sicherzustellen, dass er gut angepasst und freundlich ist. Frühe Exposition gegenüber verschiedenen Menschen, Hunden und Umgebungen hilft, Ängstlichkeit zu minimieren und fördert ein ausgeglichenes Temperament.

Training und wichtige Kommandos

Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Komm“ sind wichtig für die Sicherheit und das Wohl des Jindos. Aufgrund seiner Intelligenz lernt der Jindo schnell, jedoch erfordert sein unabhängiger Geist Geduld und Konsequenz im Training. Positive Verstärkung und Geduld sind Schlüssel zum Erfolg.

Gehorsamstraining, Leinentraining und Spieltraining

Gehorsamstraining ist wichtig, um die Bindung zwischen Hund und Besitzer zu stärken und Respekt zu fördern. Ein gut trainierter Jindo ist aufmerksam und reagiert gut auf die Anweisungen seines Besitzers.

Leinentraining ist essentiell, um zu verhindern, dass der Jindo seinem Jagdinstinkt nachgeht. Ein konsequentes Leinentraining stellt sicher, dass Spaziergänge für beide Seiten angenehm sind.

Spiel- und Apportiertraining bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit, die natürlichen Jagdinstinkte des Jindos zu fördern und gleichzeitig eine Bindung zum Besitzer aufzubauen.

Ein weiß-hellrotfarbener Hund mit Stehohren und rotem Halsband steht auf einer Holzterasse und schaut in Richtung Betrachter

Wichtig für Besitzer des Koreanischen Jindo

Besitzer eines Jindos müssen bereit sein, sich auf die einzigartigen Bedürfnisse dieser intelligenten und unabhängigen Rasse einzustellen. Geduld, Konsequenz und ein tiefes Verständnis für die natürlichen Instinkte und Verhaltensweisen sind entscheidend.

Weitere wichtige Erziehungstipps

  • Regelmäßige Übung: Stellen Sie sicher, dass der Jindo genügend Bewegung bekommt, um seine Energie zu regulieren.
  • Mentale Stimulation: Nutzen Sie interaktive Spiele und Trainingseinheiten, um den intelligenten Geist des Jindos herauszufordern.
  • Soziale Interaktionen: Fördern Sie positive Begegnungen mit Menschen und anderen Tieren.
  • Feste Routinen: Bieten Sie klare Strukturen und Routinen, um dem Jindo Sicherheit zu geben.
Zusammenfassung und der ideale Besitzer

Ein Leben mit einem Koreanischen Jindo ist eine bereichernde Erfahrung, die Engagement und Verständnis erfordert. Der ideale Besitzer ist jemand, der die einzigartigen Eigenschaften dieser Rasse schätzt und bereit ist, Zeit und Energie in ihre Ausbildung, Pflege und das emotionale Wohl zu investieren. Ein Zuhause, das Sicherheit, Liebe und die Möglichkeit zur Erkundung bietet, ist ideal für den Jindo. Die Beziehung zwischen einem Jindo und seinem Besitzer basiert auf gegenseitigem Respekt und Verständnis. Diese Hunde bieten eine tiefe Bindung und Loyalität, die durch Geduld, Konsequenz und Liebe im Training und im täglichen Leben gefördert wird. Ein Jindo bereichert das Leben seines Besitzers mit seiner Intelligenz, Unabhängigkeit und seiner außergewöhnlichen Loyalität, was ihn zu einem treuen Freund und Begleiter macht.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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