Shiba
Der Spitz mit nationalem Denkmalstatus aus Japan
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 8.3.2024
Das Wichtigste in Kürze
- Übersetzt bedeutet Shiba Inu "kleiner Hund"
- Einer der ältesten Hunderassen überhaupt mit Status "Naturdenkmal" in Japan
- Muskulöse Rasse von kräftiger Konstitution, weichem Fell und eigenwilligen Charakter
- Scharfsinnig, treu, anhänglich, loyal, aufgeweckt, hochintelligent, zurückhaltend
- Pflegeleicht, sabbert nicht, kaum Hundegeruch
Der Shiba Inu kommt aus dem Land der aufgehenden Sonne - Japan ist die Heimat dieses ursprünglich in den bergigen Regionen am Meer für die Vogel- und Kleinwildjagd verwendeten Rassehundes, der seit dem Jahr 1937 in seinem Herkunftsland zu den "Nationalen Naturdenkmälern" gehört und bis zur heutigen Zeit, einen hohen Stellenwert und enorme Popularität als Alltagsbegleiter beim japanischen Volk genießt.
Zwischenzeitlich hat der fuchsähnliche Shiba durch sein attraktives Äußeres und seine ruhige und ausgeglichene Art, zahlreiche begeisterte Anhänger auf der ganzen Welt für sich gewinnen können. So ist die Beliebtheit des Shiba Inu, was sinngemäß ins Deutsche übersetzt gemäß den Ausführungen des Rassestandards, "kleiner Hund" bedeutet, vor allen Dingen auch in Europa und Amerika konstant gewachsen.
Die Rasse hat eine uralte Rassegeschichte und man sagt ihr nach, zu den ältesten Hunderassen überhaupt zu gehören.
Gemäß dem Standard wurde die Ursprünglichkeit der Shiba-Rasse ab dem Jahr 1868 bis 1912 durch den Import englischer Jagdhunderassen gefährdet, da fortan der Shiba Inu immer häufiger mit Settern und Pointer gekreuzt wurde. Glücklicherweise besannen sich einige Anhänger des Shibas, ab Ende der 1920er-Jahre, mit den Hunden aus den verblieben reinrassigen Vertretern alter Blutslinien, die Zucht neu Pro Erhalte des urtypischen Shibas auszurichten. Folgerichtig mündete dieses geglückte Vorhaben engagierter Jäger und gebildeter Leute darin, dass ein eigener Standard für den Shiba Inu niedergeschrieben wurde und maßgeblich für die Weiterzucht als Grundlage galt. Nachdem die Auszeichnung zum "Naturdenkmal" Japans on top erfolgte, wurde systematisch die Zucht weiterverfolgt und die gesamten Anlagen behutsam verfeinert und verbessert. Das heutige Ergebnis in Sachen Aussehen, Physis und Wesen des Shibas, lässt sich mehr als sehen.
Der Shiba Inu ist ein äußerst intelligenter und scharfsinniger Zeitgenosse, der eine schnelle Auffassungsgabe mitbringt und dementsprechend als aufgeweckt charakterisiert wird. Als ursprünglicher Jagdbegleiter ist der Jagdtrieb von Haus aus ausgeprägt veranlagt, zudem gilt der Shiba als wachsamer Zeitgenosse, der fremden Menschen verhalten und reserviert gegenübertritt - entsprechend war der Shiba Inu stets ein zuverlässiger Wachhund und achtet bis heute auf sein Revier und das ihm anvertraute Hab und Gut seiner Menschen. Dabei gilt der Shiba aber nicht als bellfreudig, sondern er bellt nur in absoluten Ausnahmefällen. Die Rasse bringt ferner eine starke Persönlichkeit mit, was ein konsequentes, diszipliniertes, durchsetzungsfähiges, souveränes und versiertes Handling mit viel Fingerspitzengefühl und Empathie in Sachen Erziehung und Führung erfordert. Seinen Bezugsmenschen gegenüber wird der Shiba als treu und anhänglich beschrieben.
Was sein wunderschönes doppeltes Haarkleid, mit dem harten und geradegewachsenen Deckhaar, sowie der wolligweichen und dichten Unterwolle angeht, ist dieses nicht nur ausgesprochen wetterfest, sondern fängt selbst bei feuchtem Fell nicht an, nach "Hund" zu riechen. Neben dem fehlenden typischen Hundegeruch, ist der Shiba zudem immer bestens herausgeputzt und sauber.
Was wir an dieser Stelle nicht verschweigen wollen, der Shiba verliert beim Fellwechsel viel Haar, was durch regelmäßiges Bürsten, herausgekämmt werden sollte. Ansonsten gilt die Rasse aber als pflegeleicht und reinlich. Dies spiegelt sich auch wieder darin, dass der Shiba Inu nicht sabbert - das würde auch zu diesem eleganten und schönen Rassehund nicht passen.
Auch die körperliche Konstitution des wohlproportionierten, muskulösen und mit bester Knochensubstanz ausgestatteten Shiba Inu ist hervorragend. Der Rassehund ist robust und steht stabil auf seinen Läufen. Zudem ist er ein guter und ausdauernder Läufer, der schubvoll, agil, flink und geländegängig unterwegs ist. Beobachtet man den Shiba in der Fortbewegung, so ist sofort sein leichtfüßiges und freies Gangwerk zu vernehmen, was den Bewegungsablauf sowohl anmutend und schön, als auch lebhaft und beschwingt aussehen lässt. Rundum spürt man die Bewegungsfreude, Vitalität und Fitness, die der von Haus aus als gesund geltende Shiba mitbringt.
Der Shiba Inu ist im Wohnraum eher ruhig, aber kaum vor der Tür, kann er voll aus sich herausgehen und seine Stärken und Fähigkeiten zeigen. Er will mit geeigneten Aktivitäten und kognitiven Aufgaben, die seine Bedürfnisse, Triebe, Instinkte und vorzüglichen Sinne ansprechen, gefordert und gefördert werden. Da der Rassehund durch seine ursprünglich jagdliche Verwendung einen ausgeprägten Jagdtrieb, sowie eine gute Nase und Stöberleidenschaft mitbringt, zudem ein sportlicher und aktiver Hund ist, gibt es genug Möglichkeiten, den Shiba rassegerecht zu beschäftigen und Körper und Geist mit adäquaten Beschäftigungen auszulasten - dies kann dann beim Hundesport wie dem Agility oder Turnierhundesport sein, aber auch im normalen Hundealltag bieten sich Aufgaben mit "Jagdcharakter" rund um die Nasenarbeit, sowie Hetzspiele mit der Reizangel, oder ausgedehnte Wanderungen, Joggingrunden bis hin zu Fahrradtouren, an. Mit einem Shiba Inu wird es garantiert nicht langweilig werden, damit dieser voll auf seine Kosten kommt.
Aber der Shiba Inu kann nicht nur auf ganzer Linie mit seinen körperlichen Qualitäten und Fähigkeiten sowie starken Charakter überzeugen, sondern sieht subjektiv betrachtet auch ziemlich gut aus. Das spitztypische Gesicht mit dem breitgebauten Kopf, den Stehohren, dunkelbraunen Augen, dem wunderschönen Fell in Rot, Schwarzloh, Sesam, Schwarz-Sesam, Rot-Sesam und stets mit weißlichem Haar (Urajiro) bestückten Fang, Backen, Brust, Bauch, Rute und Gliedmaßen, ergibt ein harmonisches Gesamtbild und adrette Erscheinung. Durch sein würdevolles Auftreten, unterstreicht der Shiba seine besondere Aura und schlichte Eleganz.
Haben wir nun euer Interesse für diese attraktive Hunderasse geweckt? Dann wollen wir euch zu gegebener Zeit noch mehr Details zur Entstehungsgeschichte, Wesen und körperliche Eigenschaften, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltevoraussetzungen etc. aufzeigen.
Bis wir aber soweit sind, freuen wir uns über eure Kontaktaufnahmen, sollte ihr Lust und das entsprechende Wissen haben, um mit uns gemeinsam das weitere Rasseporträt zum Shiba Inu aufzubauen.
Nummer: | 257 |
Gruppe: | 5. Spitze und Hunde vom Urtyp |
Sektion: | 5. Asiatische Spitze und verwandte Rassen |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Japan |
Patronat | - |
Verwendung | Jagdhund für Vögel und Kleinwild, Begleithund |
Datum der Veröffentlichung | 30. Oktober 2016 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 18. März 1964 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Shiba |
11 - 15 Jahre
11 - 15 Jahre
38 - 41 cm
35 - 38 cm
7 - 11 kg
6 - 9 kg
Shiba - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Shiba Inu ist eine Hunderasse, die ihren Ursprung in Japan hat, sind Hunde mit einer starken Persönlichkeit, die sowohl attraktiv als auch herausfordernd sein können. Sie sind außergewöhnlich intelligent, unabhängig und haben ein hohes Energieniveau, das sie ständig unterhalten muss. Diese wunderschönen Hunde, die oft wegen ihres schlanken und kompakten Erscheinungsbildes bewundert werden, sind weit mehr als nur ein hübsches Gesicht. Sie sind bekannt für ihr mutiges, freudiges und liebevolles Wesen. Gleichzeitig können sie unabhängig, stur und manchmal sogar distanziert sein, wodurch sie sowohl geliebt als auch gefürchtet werden.
Sozialisation des Shiba Inu
Die Sozialisierung ist ein wichtiger Aspekt bei der Erziehung eines Shiba Inus. Diese Rasse, die für ihre Unabhängigkeit und ihren starken Wunsch nach Selbstbestimmung bekannt ist, braucht eine ordnungsgemäße Sozialisierung, um sich zu gut sozialisierten, gut erzogenen und glücklichen Hunden zu entwickeln. Die Sozialisierung eines Shiba Inus sollte in jungen Jahren beginnen und konsequent durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass sie sich positiv auf verschiedene Situationen, Menschen und andere Hunde einstellen.
Grundkommandos
Die Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Hier" und "Aus" sind für Shiba Inus äußerst wichtig. Diese Befehle ermöglichen es, mit dem Hund in verschiedenen Kontexten zu kommunizieren und seine Sicherheit zu gewährleisten. Es ist wichtig, diese Befehle auf eine positive, belohnende und geduldige Art zu lehren, da Shiba Inus bei zu strengen oder aggressiven Trainingsmethoden schnell das Interesse verlieren können.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Das Gehorsamstraining ist ebenfalls ein grundlegender Aspekt der Shiba Inu-Erziehung. Diese Hunde sind bekannt für ihren starken Willen und ihre Unabhängigkeit, was dazu führen kann, dass sie sich weigern, Befehle oder Anweisungen zu befolgen. Es ist daher wichtig, ein solides Gehorsamstraining durchzuführen, um diese Tendenzen in Schach zu halten. Trainieren Sie Ihren Shiba Inu auf eine positive und geduldige Weise und belohnen Sie sie für ihre Gehorsamkeit, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sie Ihre Anweisungen befolgen.
Spiel- und Apportiertraining
Das Leinentraining und das Apportier- und Spieltraining sind ebenfalls zentrale Aspekte bei der Erziehung eines Shiba Inus. Aufgrund ihres hohen Energieniveaus und ihrer Neigung zu unabhängigem Verhalten können Shiba Inus manchmal Schwierigkeiten haben, an der Leine zu gehen oder Spiele zu spielen. Es ist daher wichtig, diesen Aspekten des Trainings besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?
Weitere wichtige Punkte für die Haltung eines Shiba Inus sind die Pflege, der Umgang mit Aggressionen, die Kontrolle des Jagdinstinkts und die Bewältigung von Trennungsangst.
- Pflege: Shiba Inus sind saubere Hunde, die sich selbst pflegen ähnlich wie Katzen. Sie sollten jedoch regelmäßig gebürstet werden, um lose Haare zu entfernen und Hautprobleme zu verhindern.
- Umgang mit Aggressionen: Shiba Inus können territorial und manchmal aggressiv sein. Es ist wichtig, sie frühzeitig zu sozialisieren und bestimmte Verhaltensweisen zu vermeiden.
- Kontrolle des Jagdinstinkts: Shiba Inus haben einen starken Jagdtrieb. Beleuchten Sie dieses Verhalten, um mögliche Probleme zu vermeiden.
- Meisterung der Trennungsangst: Shiba Inus können dazu neigen, Trennungsangst zu entwickeln. Erarbeiten Sie Strategien, um ihrem Bedürfnis nach Gesellschaft gerecht zu werden, ohne die Eigenständigkeit des Hundes zu beeinträchtigen.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Haltung eines Shiba Inus sowohl eine Herausforderung als auch eine Quelle großer Freude sein kann. Sie sind unabhängige, intelligente und liebenswerte Hunde. Sie bedürfen jedoch einer sorgfältigen Sozialisierung und Erziehung, um sowohl für sich selbst als auch für ihre Besitzer ein angenehmes Leben zu sichern. Mit Geduld, Verständnis und liebevoller Führung kann ein Shiba Inu zu einem treuen und liebevollen Begleiter und Freund werden, der bereit ist, alle Herausforderungen des Lebens zu meistern.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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