Gefährlich für Hunde: Die Eiche

Ist das Fressen der Eiche für den Hund giftig?

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Zuletzt aktualisiert am: 7.11.2024

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Allgemein

Familie: Buchengewächse
Giftig: Ja
Giftlevel: Gering
Pilz: Nein

Synonyme

  • Deutsche Eiche
  • Quercus robur
  • Sommereiche
  • Stieleiche

Die Eiche (Quecus robur) ist eine Pflanze, die zur Familie der Buchengewächse gehört. Sie wird auch Stiel-Eiche, Sommereiche und Deutsche Eiche genannt. Die Wildpflanze wächst in ebenen Lagen und an leicht geneigten Hängen in Wäldern als Laubbaum und kommt hier und da als Strauch vor. Für Hunde sind verschiedene Pflanzenteile der Stiel-Eiche und ihre Früchte (Eicheln) leicht giftig.

Vorkommen der Stiel-Eiche

Die Stieleiche ist ein europäische Waldbaum, der nahezu in ganz Europa vorkommt. Die Eichen-Art ist in sowohl auf den britischen Inseln, in Skandinavien, Südeuropa (Spanien, Portugal, Italien über das Baltikum bis nach Russland verbreitet. Und natürlich ist die Stiel-Eiche auch eine heimische Baumart, die hierzulande in Deutschland vielfach in den Wäldern und Parks sowie an Straßenrändern und Alleen anzutreffen ist.

Allgemeine Informationen zur Stiel-Eiche

  • Familie: Buchengewächse (Fagaceae)
  • Pflanzentyp: Wildpflanze - Waldbaum
  • Giftigkeit: Ja, giftig (hochgradig toxisch)
  • Giftlevel: leicht
  • Hauptwirkstoffe: Gerbstoffe und deren Abbauprodukte 
  • Wissenschaftlicher Name: Quecus robur
  • Synonyme: Stiel-Eiche, Sommereiche und Deutsche Eiche
  • Hohe Lebenserwartung: Die Stiel-Eiche kann mehr als 800 Jahre alt werden

Aussehen und typische Merkmale der Stiel-Eiche

Die Stieleiche ist ein großer Baum, der eine Wuchshöhe von bis zu 50 Metern mit einer Stammstärke über 3 Metern erreichen kann. Die runde Baumkrone wird von markanten tiefgrünen Blättern in der typischen Eichenform geziert. Die Baumrinde ist ebenfalls charakteristisch und wird als dicke, furchige, graubraune Borke beschrieben. Ihre eiförmigen Früchte, die sogenannten Eicheln, sind typisch für die Stiel-Eiche. Die Eiche gilt als sehr robust und winterhart. Die Blütezeit liegt im Frühjahr (April-Mai) und die Fruchtreife wird ca. im September und Oktober erreicht.

Ist die Stiel-Eiche giftig für Hunde?

Die Eicheln (Früchte), Blätter, Rinde und Knospen der Stiel-Eiche gelten auf Grund der enthaltenen toxischen Substanzen als giftig. Zudem soll Eichenholzstaub krebserzeugend sein.

Für Hunde sollen die vorgenannten Pflanzenteile der Stiel-Eiche toxisch sein. Insbesondere die unreife und reife Eichel gilt als giftig und sollte nicht vom Hund gefressen werden. Wir empfehlen auch auf das Aufnehmen von Hölzern und Stöcken durch den Hund beim Spielen und Apportieren zu verzichten.

Gut zu wissen: Da es in den Herbst- und Wintermonaten gehäuft zu Eichelvergiftungen bei Hunden durch das Fressen von Eicheln in Wald, Parks und Gärten kommt, empfehlen wir dir unbedingt auch unseren umfassenden Leitfaden zur Eichel zu lesen!

Symptome und Anzeichen einer Vergiftung durch die Stiel-Eiche

Je nach Menge im Verhältnis zum Körpergewicht und Zustand des Hundes, können bei einer Eichen-Vergiftung verschiedene klinische Symptome beim Hund auftreten.

Typische Anzeichen einer Vergiftung sind u.a.:

  • Gestörtes Allgemeinbefinden
  • Verändertes Verhalten
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit
  • Koliken
  • Krämpfe
  • Müdigkeit
  • Bewegungsunlust
  • Zurückgezogenheit
  • Unruhe
  • Verstopfung

Solltest du gesehen haben, dass dein Hund Pflanzenteile der Stiel-Eiche oder gar die Eicheln gefressen hat, dann empfehlen wir zeitnah den Tierarzt oder eine Tierklinik aufzusuchen, um den Hund untersuchen und im Falle der Bestätigung des Vergiftungsverdachts, entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Erste-Hilfe: Was tun, wenn der Hund von der Stiel-Eiche gefressen hat?

Kommt es tatsächlich zu einem Vorfall, dass dein Hund Teile der Eiche oral aufgenommen hat, so gibt es ein paar allgemeine To-dos und Regeln für den Vergiftungsfall zu beachten:

  • Kühlen Kopf bewahren: Versuche ruhig zu bleiben, um auf deinen Hund in der Stresssituation nicht zusätzlich Unruhe zu übertragen.
  • Tierarzt oder Tierklinik informieren: Kontaktiere umgehend einen Tierarzt und melde den Verdacht auf Eichenaufnahme. Details zu Menge und Symptomen können dem Arzt dabei helfen, direkt eine gezielte Behandlung vorzubereiten.
  • Pflanzenreste entfernen: Falls möglich, entferne alle sichtbaren Eichenreste aus dem Maul deines Hundes, um eine weitere Aufnahme zu verhindern.
  • Kein selbst herbeigeführtes Erbrechen: Forciere bei deinem Hund nicht eigenständig Erbrechen, da dies die Lage verschlechtern kann.
  • Eigenständiges Erbrechen zulassen: Falls sich dein Hund von selbst erbricht, lass ihn gewähren und achte darauf, dass keine Reste die Atemwege zusetzen.
  • Aktivkohle verabreichen: Hast du Aktivkohle im Haus, frag deinen Tierarzt, ob du sie deinem Hund vorab geben sollst, da sie die Giftstoffe binden und so den Verlauf möglicherweise mildern kann.
  • Keine eigenen Hausmittel verwenden: Vermeide die Gabe von Hausmitteln, um nicht ungewollt Schaden anzurichten und die tierärztliche Therapie nicht zu beeinträchtigen.
  • Sicherer Transport: Fahre möglichst ruhig und umsichtig zur Tierarztpraxis oder -klinik und sorge dafür, dass dein Hund während der Fahrt gut gesichert ist.
  • Hund beobachten: Achte auf jede Veränderung im Verhalten und notiere die Symptome, um dem Tierarzt eine genaue Schilderung der Situation geben zu können.

Tierärztliche Diagnose und Behandlung einer Eichenvergiftung beim Hund

Der Tierarzt wird deinen Hund gründlich untersuchen und im Vergiftungsfall je nach Schweregrad, vorliegender Symptome und Zustand des Hundes wirksame Maßnahmen einleiten:

  • Dekontamination: In der Regel erfolgt eine sofortige Gabe von Aktivkohle, um das Gift im Magen zu binden. Gegebenenfalls erfolgt eine Magenspülung.
  • Symptomatische Therapie: Durch die Gabe von Medikamenten oder weiterer veterinärmedizinischer Maßnahmen wie Beatmung oder Infusionen, wird der Tierarzt versuchen auftretende Symptome einer Eichenvergiftung zu kontrollieren, Beschwerden zu mildern und dem Hundeorganismus Stabilität zu geben.

Vorbeugung: Mit diesen Maßnahmen schützt du deinen Hund präventiv vor der Eiche

  • Eichen im Garten sichern oder entfernen: Wenn du Eichenbäume im Garten hast, stelle sicher, dass dein Hund keinen Zugang zu ihnen hat. Ein sicherer Abstand oder eine Barriere schützt deinen Hund vor möglichen Giftstoffen, die vor allem auch in den herunterfallenden Eicheln und Blättern vorkommen.
  • Keine Eichen pflanzen: Bei der Neugestaltung deines Gartens solltest du auf die Anpflanzung von potenziell giftigen Bäumen wie der Stiel-Eiche verzichten. Auch wenn die Eiche ein dekorativer Baum ist, bringt sie ein Risiko für Hunde mit sich, das durch andere Bäume ohne Giftgefahr leicht vermieden werden kann.
  • Wachsamkeit beim Spaziergang: Wenn du mit deinem Hund in Parks oder Wäldern unterwegs bist, halte ihn in deiner Nähe und lasse ihn nicht unkontrolliert an Pflanzen knabbern, um einen möglichen Kontakt mit Eichenblättern oder Eicheln zu vermeiden.
  • Apportieren und Spielen: Solltest du deinen Hund unterwegs mit Stöckchenspielen oder Stöckchenapportieren bespaßen wollen, dann bitte nicht mit Ästen der Stiel-Eiche. Stecke lieber ein ungefährliches Spielgerät oder den Futterdummy von Zuhause ein. Sicher ist sicher - dies schützt nicht nur vor Vergiftungen, sondern auch vor kleinen Verletzungen an den Schleimhäuten durch spitze Holzstücke.
  • An der Leine führen: Falls dein Hund dazu neigt, während des Spaziergangs Dinge aufzunehmen, ist das Anleinen in Gegenden mit giftigen Pflanzen oder bei bestehenden Giftköderwarnungen eine effektive Schutzmaßnahme. Dies gilt auch im Herbst, wenn viele Eicheln auf dem Boden liegen.
  • Erziehung und gezieltes Training: Grundgehorsam ist eine wichtige "Prävention". Trainiere Kommandos wie „Nein“ oder „Lass es“, damit dein Hund auf Signale zuverlässig reagiert. Ein sicheres Abbruchsignal sowie der Rückruf sind nützlich, um deinen Hund im Notfall davon abzuhalten, Eicheln oder Blätter aufzunehmen. Ein Anti-Giftköder-Training hilft ebenfalls, deinen Hund vor Gefahren zu schützen.
  • Sensibilisierung anderer Hundehalter: Informiere andere Hundehalter in deiner Umgebung über die Risiken von Eichen und Eicheln, um das Bewusstsein zu schärfen und auch andere Hunde in der Nähe vor möglichen Vergiftungsgefahren zu schützen.

Fazit - Vorsicht vor Eichen und deren giftigen Pflanzenteilen!

Die Stiel-Eiche stellt für Hunde eine potentielle Gesundheitsgefahr dar. Vor allem die Rinde, Eicheln und Blätter enthalten toxische Substanzen, die durch den Verzehr zu Vergiftungen führen können. Verantwortungsbewusste Hundehalter sollten darauf achten, dass ihr Hund im Garten oder bei Spaziergängen keinen Zugang zu Eicheln oder abgefallenen Blättern der Stiel-Eiche hat. Im Falle einer Vergiftung ist schnelles Handeln entscheidend – zögere nicht, sofort den Tierarzt aufzusuchen, um deinem Hund rechtzeitig die notwendige Hilfe zu ermöglichen.

Lesetipp:

Was es sonst noch alles über Vergiftungen zu wissen gibt und wie du dich im Ernstfall verhalten solltest, kannst du in unserem ergänzenden Leitfaden mit dem Titel "Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen" nachlesen.


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