Transmontano-Hirtenhund
Mächtiger Herdenschutzhund mit Beschützergen aus Portugal
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 2.4.2024
Der Transmontano-Hirtenhund hat seinen Ursprung in Portugal, wo er jeher als Herdengebrauchshund seinen Hirten tatkräftig bei den Herdenwanderungen unterwegs und auf den Weideplätzen, tatkräftig bei der Bewältigung der anspruchsvollen und mitunter gefährlichen Herdenarbeiten, unter die Arme griff. Sein Job war die des Bodyguards, denn er sollte die Herdentiere vor Angriffen von Raubtieren bei ihren Beutezügen schützen und durch sein entschlossenes und wehrhaftes Eingreifen verteidigen. Besonders Wolfsangriffe waren in den Gebirgslandschaften Portugals nicht unüblich, die auf der Suche nach Fressbarem, sich an den Ziegen und Schafen bedienen wollten. Der Cao de Gado Transmontano war hier genau der richtige Herdenschutzhund, denn mit seiner stattlichen, mächtigen und imposanten Statur, dem selbstbewussten und selbstsicheren Auftreten und seiner tiefen Stimme, sorgte er für Abschreckung und konnte den einen oder anderen Raubtierangriff verhindern.
Die Rasse ist eher selten und auch in ihrem Heimatland nur auf eine überschaubare Population angewachsen. Aber auch überall im Ausland, wo leistungsfähige und gebrauchstaugliche Herdenhunde für den Herdenschutz auf Grund von Wolfs-, Bär- oder sonstigen Raubtiervorkommen benötigt werden, trifft man vereinzelt auf den Transmontano-Mastiff.
Schaut man sich das äußere Erscheinungsbild des portugiesischen Riesen an, so bekommt man sofort einen guten Eindruck, zu welchen Taten dieser Hüne in der Lage ist. Allein sein gewaltiges Äußeres schenkt ihm von seinem Gegenüber Respekt. Die Rasse ist nicht nur groß, sondern auch kräftig gebaut. Der molossoide Hund hat einen großen Kopf, kompakt und quadratisch gebauten Körper, der mit vorzüglicher Muskulatur und Knochensubstanz ausgestattet ist. Die Gliedmaßen stehen hoch, so dass er viel Beinfreiheit hat, entsprechend agil und beweglich auf seinen Läufen unterwegs ist. Er ist stark, robust, widerstandskräftig, belastbar, geländegängig und kann eine enorme Power und Explosivität entwickeln. Für das Verweilen im Freien, trägt der Der Cao de Gado Transmontano ein dickes und reichlich bestücktes, doppeltes Haarkleid. Dieses ist in diversen Farben wie Weiß mit schwarzen, gelben, falbfarbenen oder wolfsgrauen Abzeichen koloriert. Ferner können die einheitlichen Farben Falb, Gelb oder Wolfsgrau gestromt oder nicht gestromt sein.
Der Hirtenhund bringt einen stark veranlagten Schutzinstinkt und verankertes Territorialverhalten mit. Von Haus aus wird der Rassehund aber eher als zruückhaltens und gefügig vom Rassestandard charakterisiert. Er ist in aller Regel die Ruhe selbst und hinterlässt einen gelassenen Eindruck. Natürlich ist er stets wachsam und vorsichtig, schließlich hat er einen verantwortungsvollen Job, damit nichts und niemand zu Schaden kommt. Man kann sich als Besitzer vollkommen auf das Pflichtbewusstsein und die außerodentliche Zuverlässigkeit des Transmontano-Hirtenhundes verlassen. Die Herde, das Eigentum und seine Menschen sind bei ihm stets gut aufgehoben. Da große Herden auch mitunter mit mehreren Herdenhunde geführt werden, braucht es Hundepersönlichkeiten und Rassen, die ohne Konflikte miteinander leben und interagieren. Mit Rüden zeigt sich der charakterstarke Cao de Gado Transmontano sozialverträglich. Mit Hündinnen ist dies erheblich schwerer, denn dort besteht er auf seine führende Rolle in der Rangordnung. Foglich werden bei Herdenschutzeinsätzen mit mehreren Transmontano-Hirtenhunden, primär Rüden mit dem Arbeitsausftrag betreut.
Ihre provisorische Anerkennung von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) erhielt die Rasse im Jahr 2020 und trägft seither die Standard-Nr. 368. Sie wurde in die Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer, Molosser - Schweizer Sennenhunde, Sektion 2 Molossoide, Untersektion 2.2 Berghunde eingestuft.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
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Nummer: | 368 |
Gruppe: | 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen |
Sektion: | 2. Molossoide |
Subsektion: | 2. Berghunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Portugal |
Patronat | - |
Verwendung | Herdenschutzhund für Schaf- und Ziegenherden. |
Datum der Veröffentlichung | 26. Februar 2020 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | 26. Februar 2020 |
Datum der finalen Bestätigung | - |
Link zum FCI-Standard | FCI - Transmontano-Hirtenhund |
8 - 14 Jahre
8 - 14 Jahre
75 - 85 cm
68 - 78 cm
60 - 75 kg
50 - 60 kg
Transmontano-Hirtenhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Die Rasse des Transmontano, auch bekannt als Cão de Gado Transmontano, ist ein majestätischer Riese, dessen Ursprünge in den raue Hügeln und weiten Landschaften Nordportugals verankert sind. Diese Hunde sind nicht nur durch ihre beeindruckende Größe und ihre kraftvolle Statur charakterisiert, sondern auch durch ihre außergewöhnliche Loyalität, Intelligenz und Arbeitsfähigkeit. Sie verkörpern die Essenz eines Schutzhundes, sind aber gleichzeitig sanftmütige Riesen, die tief mit ihren Menschen verbunden sind.
Der Transmontano ist ein Hund von großer Würde und ruhigem Wesen. Er verfügt über eine natürliche Wachsamkeit und ein ausgeprägtes Schutzinstinkt. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem exzellenten Wach- und Schutzhund, vor allem in ländlichen Gegenden. Trotz ihrer imposanten Erscheinung sind Transmontanos jedoch überraschend sanft und geduldig, besonders im Umgang mit Kindern und Familienmitgliedern. Ihre ruhige und ausgeglichene Natur, kombiniert mit einer beeindruckenden Intelligenz und Anpassungsfähigkeit, macht sie zu treuen und vielseitigen Begleitern.
In der tiefen Verbindung zur Natur und der ländlichen Tradition Portugals wurzelnd, spiegeln Transmontanos eine reiche Geschichte der Arbeit mit Vieh und der Bewachung von Gehöften wider. Ihre Rolle als Beschützer wurde über Generationen hinweg geformt, was zu einem tiefen Verständnis für die menschlichen Gefährten und einem unerschütterlichen Engagement für deren Sicherheit geführt hat. Diese historische Bindung zeigt sich in ihrer Arbeitsmoral und ihrem Bedürfnis, Aufgaben zu übernehmen und Herausforderungen zu meistern.
Transmontanos sind nicht nur für ihre physischen Merkmale bekannt, sondern auch für ihre emotionale Intelligenz. Sie besitzen die Fähigkeit, Stimmungen und Emotionen ihrer Bezugspersonen zu lesen und entsprechend zu reagieren. Diese Sensibilität, gepaart mit ihrer körperlichen Präsenz, schafft eine tiefe, fast spirituelle Verbindung zwischen Hund und Halter. Sie sind nicht nur Hunde, die neben einem herlaufen; sie sind wahre Lebensgefährten, die eine reiche emotionale Landschaft mit ihren Menschen teilen.
Sozialisierung des Transmontano-Hirtenhund
Die Sozialisierung eines Transmontano beginnt in jungen Jahren und ist entscheidend für die Entwicklung eines ausgeglichenen und sicheren Hundes. Aufgrund ihrer Größe und ihres Schutzinstinkts ist es wichtig, dass Transmontanos lernen, verschiedene Situationen, Menschen und andere Tiere richtig einzuschätzen. Eine frühe und kontinuierliche Sozialisierung hilft, Ängste und Aggressionen zu vermeiden und fördert ein selbstsicheres und freundliches Verhalten.
Ein Transmontano sollte regelmäßig neuen Umgebungen, Geräuschen, Menschen und anderen Tieren ausgesetzt werden, um seine Anpassungsfähigkeit und sein Vertrauen zu stärken. Positive Begegnungen in unterschiedlichen Kontexten tragen dazu bei, dass er lernt, Reize richtig zu interpretieren und angemessen zu reagieren. Sozialisierungsaktivitäten sollten behutsam und kontrolliert erfolgen, um den Hund nicht zu überfordern und um positive Erfahrungen zu gewährleisten.
Training und Gehorsam
Beim Training eines Transmontanos sind Konsistenz, Geduld und positive Verstärkung von entscheidender Bedeutung. Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" sind fundamental und sollten frühzeitig vermittelt werden. Diese Kommandos dienen nicht nur der Grundlage der Kommunikation, sondern stärken auch die Bindung und den Respekt zwischen Hund und Halter.
Das Gehorsamstraining sollte schrittweise erfolgen, wobei jeder Erfolg gelobt und belohnt wird. Aufgrund ihrer Intelligenz können Transmontanos schnell lernen, benötigen jedoch aufgrund ihrer selbständigen Natur klare und konsequente Anweisungen. Ein Training, das mentale Stimulation und physische Aktivität kombiniert, fördert ihre Lernbereitschaft und hält sie geistig wie körperlich ausgelastet.
Das Leinentraining ist ebenso wichtig, um sicherzustellen, dass der Hund auch in schwierigen oder ablenkenden Umgebungen kontrollierbar bleibt. Transmontanos müssen lernen, an der Leine zu gehen, ohne zu ziehen, was angesichts ihrer Größe und Kraft besonders wichtig ist. Regelmäßiges Training und konsistente Führung sind hierbei entscheidend.
Spiel- und Apportiertraining bieten nicht nur eine gute Möglichkeit zur Übung von Gehorsam und zur physischen Betätigung, sondern stärken auch die Bindung und das Vertrauen zwischen Hund und Halter. Transmontanos genießen oft interaktive Spiele, die sowohl ihre körperlichen als auch ihre kognitiven Fähigkeiten fordern.
Was ist besonders wichtig in Bezug auf den Transmontano-Hirtenhund?
Als Besitzer eines Transmontano ist es wichtig, sich der Verantwortung bewusst zu sein, die diese große und mächtige Rasse mit sich bringt. Sie benötigen ausreichend Platz, angemessene körperliche Betätigung und geistige Herausforderungen, um ein gesundes und zufriedenes Leben zu führen. Die Erziehung eines Transmontanos erfordert Engagement, Konsequenz und ein tiefes Verständnis für die rassespezifischen Bedürfnisse. Ein starker Führungsansatz, gepaart mit Empathie und Respekt, fördert eine positive Beziehung und gewährleistet eine harmonische Koexistenz.
Zusätzliche Punkte für die Erziehung des Transmontano-Hirtenhund
- Strukturierte Umgebung: Transmontanos profitieren von einer klaren Struktur und Routine, die ihnen Sicherheit und Stabilität gibt.
- Frühzeitige Grenzsetzung: Klare Regeln und Grenzen von Anfang an helfen, Dominanzprobleme und unerwünschtes Verhalten zu vermeiden.
- Fortlaufende Erziehung und Training: Regelmäßiges Training und geistige Anregung sind entscheidend, um ihre Lernfähigkeit und Anpassungsfähigkeit zu fördern.
- Gesundheitsmanagement: Aufgrund ihrer Größe sind Transmontanos anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme. Eine angemessene Ernährung, regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Vorsorgemaßnahmen sind unerlässlich.
Zusammenfassung und idealer Besitzer
Zusammenfassend ist der Transmontano eine Rasse, die Stärke, Loyalität und eine tiefe emotionale Verbundenheit mit ihren Menschen verkörpert. Diese Hunde sind nicht nur Schutzhunde, sondern auch liebevolle Familienmitglieder, die eine enge Bindung zu ihren Besitzern aufbauen. Der ideale Besitzer für einen Transmontano ist jemand, der die Zeit, den Raum und die Ressourcen hat, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden, und der die natürlichen Instinkte und Fähigkeiten dieser Rasse versteht und respektiert.
Der Idealfall für die Haltung eines Transmontano ist ein Zuhause mit ausreichend Platz, in dem er körperlich und geistig gefordert wird und wo er eine klare Führungsrolle erfährt. Es ist eine lebenslange Verpflichtung, die eine tiefe Bereicherung und eine unvergleichliche Begleitung bietet. Ein Transmontano in der Familie bedeutet, einen Hüter, einen Freund und einen treuen Begleiter an seiner Seite zu haben, der bereit ist, durch alle Lebensphasen gemeinsam zu gehen.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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