Vorsicht vor Obstkernen: Vergiftungsgefahr für Hunde!

Obstkerne diverser Art, ob von der Kirsche, Aprikose, Pfirsich, Nektarine, Pflaume, Mirabelle, Mango etc. sind für den Hund Tabu, denn deren Verzehr ist giftig. Das Innere des Obstkernes, also nicht das sehr harte Kerngehäuse, sondern die "Frucht" bzw. der Kern im Kern, enthält Substanzen, die beim Verdauungsprozess in Blausäure umgewandelt werden - und Blausäure ist hochgiftig.

Dementsprechend muss sowohl im Wohnraum als auch auf Streuobstwiesen oder andernorts im Freien darauf geachtet werden, dass der Hund kein Obst und damit die Obstkerne frisst. Schluckt er die Kerne unzermalmt, ist dies aus Sicht einer Vergiftung nicht ganz so wild, kann aber je nach Verdauung und Größe des Steins, schlimmstenfalls zu einem Darmverschluss führen. Knackt der Hund aber die Obstkerne und zerkaut den inneren Kern, dann entwickelt sich durch das Freisetzen cyanogener Glykoside bei der Verdauung Blausäure. Und diese löst wiederum die Vergiftung aus.

Eine verlässliche Aussage zum Giftigkeitlevel ist an dieser Stelle schwer, da der Vergiftungsgrad von der jeweiligen Hundepersönlichkeit und wie viel er von den diversen Obstkernen frisst abhängig ist - deshalb bewerten wir die unterschiedlichen Obstkerne als mittelgiftig, um auf jeden Fall auf die Unverträglichkeit im Sinne der Hunde hinzuweisen.

Welche Symptome können im Zusammenhang mit einer Vergiftung durch das Fressen von Obstkernen und die daraus entstehende Blausäure beim Hund auftreten?

Leidet der Hund tatsächlich an einer Blausäurevergiftung durch den Konsum von zerkleinerten Obststeinen, so wird sich sein Allgemeinbefinden bei entsprechender Dosis im Verhältnis zu seinem Körpergewicht, merklich verschlechtern. Übelkeit, Erbrechen, starkes Speicheln und Durchfall können charakteristischerweise auftreten. Sprich, der Hund leidet unter Magen-Darm-Beschwerden. Krämpfe, Zittern, Blutdruckabfall, schneller oder verlangsamter Herzschlag, Atemprobleme bis zu Atemnot und Atemstillstand, Kreislaufstörungen bis zu Kreislaufkollaps und Bewusstlosigkeit treten je nach Schweregrad und Verlauf auf. Wird nicht zügig etwas unternommen und der Hund erhält die notwendigen veterinärmedizinischen Gegenmaßnahmen, kann die eingehandelte Blausäurevergiftung durch das Fressen der Obstkerne, lebensbedrohlich sein und zum Tod des Hundes führen.