Lancashire Heeler
Robuster Hüte- und Begleithund aus Großbritannien
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 2.4.2024
Die Heimat des Lancashire Heelers wird Großbritannien zugesprochen, wo der kleingewachsene Rassehund aus einer Kreuzung zwischen den beiden Rassen Welsh Corgi und Manchester Terrier hervorgegangen sein soll. Die Rasse ist vermutlich das Resultat von Hundebegegnungen der beiden vorgenannten Hunderassen, als es üblich war, Rinder von Wales nach Ormskirk, eine historische Markstadt in West-Lancashire (North West England), getrieben wurden.
Den Ausführungen des verantwortlichen Kennel Clubs (KC) in England zu Folge, gilt die Rasse tatsächlich schon seit langer Zeit in der Gegend von Ormskirk als existent. Sie wurde zunächst von den Einheimischen als Ormskirk Terrier bzw. Ormskirk Heeler bezeichnet.
Von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) wurde die Rasse 2016 zunächst provisorisch anerkannt und mit der FCI-Standard-Nr. 360 in die Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde), Sektion 1 Schäferhunde eingestuft.
Ihre Verwendung war die eine strebsamen und unermüdlichen Hüte- und Treibhundes für Rinder. Die besondere Arbeitsweise des Herdenhundes führte letztlich auch in Kombination mit seiner Herkunft, zum Rassenamen. Denn wie bereits erfahren ist die Region Lancashire das Zuhause. Ferner zwickt und kneift der Rassehund beim Treiben des Viehs mit dessen Fang in die Hinterläufe der Rinder. Entsprechend wurde er einfach Lancashire Heeler genannt und man bezog sich auf die Heimat und das Zwicken in die Hacken (Heels) der Rinder.
Heute findet man das niederläufige Energiepaket primär als Familien- und Begleithund, wo man ihn perfekt beim Hundesport bespaßen und mit als seinen natürlichen Anlagen und Fähigkeit fordern kann.
Betrachten wir uns noch kurz de Lancashire Heeler genauer:
Er gehört zweifelsohne zu den kleinen Hunderassen, die es aber vom Temperament und ihrer Leistungsfähigkeit, faustdick hinter ihren Stehohren haben...
Hier stimmt der Spruch: Klein, aber oho.
Die Rasse ist ein wahres Energiebündel, bringt durch das Blut des Manchester Terriers, typische Terriergene/-instinkte mit. Diese sind vor allen Dingen bei seinem Beutetrieb augenscheinlich, wenn er sich auf die Jagd nach Ratten, Hasen oder sonstigen Nagetieren macht. Denn dies war eine der Hauptaufgaben des rund um Manchester als Rattler eingesetzten Terriervorfahren. Hier geht der Lancashire mutig, hartnäckig und entschlossen zu Werke. Er strotzt vor Kraft und Tatendrang, bringt ein lebhaftes Temperament mit. Der robuste und stämmige Heeler verfügt über eine hervorragende Konstitution, Vitalität und Belastbarkeit. Er ist ein williger und eifriger Arbeiter. Zudem kann er unermüdlich und mit großer Ausdauer laufen, ist flinkt und wendig, aber auch extrem geländegängig. All dies war für das Treiben von Großvieh bitternötig, um den "Riesen" Paroli bieten zu können.
Der Charakterhund braucht einen konsequenten, respektvollen und souverän agierenden Rudelführer. Mit dem richtigen Handling lässt er sich gut erziehen, ausbilden und führen. Zu seinen Menschen ist er liebevoll, freundlich und zugeneigt.
Zu guter Letzt ein Blick auf das doppelte Haarkleid. Dies ist kurz und mit wetterfestem, dickem und harschem Deckhaar, sowie feiner Unterwolle bestückt. Die Fellfarben werden vom Rassestandard mit Schwarzloh oder Leberbraun und lohfarben beschrieben.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
Vielleicht habt ihr durch eure besondere Leidenschaft für die Rasse und spezifischen Kenntnisse über den Lancashire Heeler auch Lust, uns mit eurem Wissen aktiv zu unterstützen. Oder aber ihr kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der besonderes Wissen über die Rasse hat und dies mit anderen gerne teilen möchte. Lasst uns gemeinsam die Rasse durch eure wertvollen Beiträge hierzulande bekannter machen und anderen interessierten Lesern wertvolle und hilfreiche Informationen mit euren Inhalten bieten - dann steht nichts mehr im Wege, dass der tolle Rassehund aus Großbritannien zahlreiche neue Menschenherzen erobert. Wir freuen uns auf eure Mithilfe und Kontaktaufnahme.
Nummer: | 360 |
Gruppe: | 1. Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde) |
Sektion: | 1. Schäferhunde |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Vereinigtes Königreich von Großbritannien |
Patronat | - |
Verwendung | Hüte- und Begleithund |
Datum der Veröffentlichung | 4. April 2016 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | 1. Mai 2016 |
Datum der finalen Bestätigung | - |
Link zum FCI-Standard | FCI - Lancashire Heeler |
12 - 16 Jahre
12 - 16 Jahre
25 - 31 cm
25 - 31 cm
6 - 8.5 kg
6 - 8.5 kg
Lancashire Heeler - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Lancashire Heeler, ein kompakter, robuster Hund mit einem verschmitzten Grinsen, ist eine Rasse, die von Vielseitigkeit und Charme nur so strotzt. Ursprünglich in England als Arbeitshund gezüchtet, um Vieh zu treiben und Schädlinge zu jagen, hat sich der Lancashire Heeler zu einem treuen und anpassungsfähigen Begleiter entwickelt. Seine Wurzeln als Arbeitshund verleihen ihm eine bemerkenswerte Energie, Intelligenz und Wachsamkeit, die ihn zu einem ausgezeichneten Familienhund machen, solange seine Bedürfnisse nach geistiger und körperlicher Anregung erfüllt werden.
Der Lancashire Heeler ist ein Hund, der die Herzen der Menschen mit seinem einzigartigen Aussehen und seinem temperamentvollen Charakter erobert. Mit einer Schulterhöhe von etwa 25 bis 30 Zentimetern und einem Gewicht, das selten 6 Kilogramm überschreitet, ist er klein, aber kraftvoll und agil. Sein kurzes, wetterbeständiges Fell, das in den Farben Schwarz und Tan oder Leber und Tan vorkommt, seine stehenden Ohren und der leicht gekrümmte Schwanz verleihen ihm ein markantes Erscheinungsbild.
Trotz seiner Größe ist der Lancashire Heeler ein Hund mit großem Herz und starker Persönlichkeit. Er ist bekannt für seine Loyalität und seine tiefe Verbundenheit mit seiner Familie. Er kann jedoch auch eine unabhängige Seite zeigen und ist bekannt für seinen intelligenten, manchmal eigensinnigen Charakter. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem faszinierenden und manchmal herausfordernden Begleiter.
Emotionale Tiefe findet man beim Lancashire Heeler in der Art und Weise, wie er sich mit seiner Familie verbindet. Er ist sensibel für die Stimmungen seiner Menschen und passt seine Energie entsprechend an. Sein Bedürfnis nach Nähe und Zuneigung ist groß, was ihn zu einem kuscheligen Gefährten auf dem Sofa macht, solange er genug Bewegung und Spielzeit bekommt.
Die Intelligenz des Lancashire Heelers ist nicht zu unterschätzen. Er lernt schnell, was ihn zu einem Star in der Hundeschule macht, aber auch zu einem Ausbrecherkönig, wenn es darum geht, aus eingezäunten Bereichen zu entkommen oder Leckerlis zu finden, die außer Reichweite sein sollten. Diese Kombination aus Kraft, Intelligenz und Entschlossenheit erfordert eine konsequente, aber liebevolle Erziehung, um das Beste aus dieser Rasse herauszuholen.
Sozialisierung des Lancashire Heelers
Die Sozialisierung ist ein entscheidender Aspekt in der Aufzucht eines Lancashire Heelers. Als Rasse, die ursprünglich für die Arbeit gezüchtet wurde, hat er einen starken Trieb und eine hohe Energie, die richtig kanalisiert werden müssen, um Verhaltensprobleme zu vermeiden. Eine frühe und kontinuierliche Sozialisierung hilft, seine natürlichen Instinkte zu managen und ihn zu einem ausgeglichenen Hund zu machen.
Die Sozialisierung des Lancashire Heelers sollte so früh wie möglich beginnen, idealerweise schon im Welpenalter. Sie umfasst die Exposition gegenüber einer Vielzahl von Menschen, Orten, Geräuschen und anderen Tieren. Dies hilft, Ängste und Aggressionen zu vermeiden und fördert ein selbstbewusstes, ausgeglichenes Verhalten.
Ein Schlüsselaspekt der Sozialisierung ist das regelmäßige Treffen mit anderen Hunden. Dies sollte in einer kontrollierten Umgebung erfolgen, um positive Interaktionen zu fördern und schlechte Erfahrungen zu vermeiden. Der Lancashire Heeler sollte lernen, sich in der Nähe anderer Hunde entspannt und sicher zu fühlen, was sein Sozialverhalten im Erwachsenenalter positiv beeinflusst.
Training und Erziehung
Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Hier“ sind für den Lancashire Heeler von großer Bedeutung. Diese Befehle bilden die Basis für weiteres Training und helfen, eine
Kommunikationsbrücke zwischen Hund und Besitzer zu schaffen. Zum Beispiel kann das Kommando „Sitz“ verwendet werden, um den Hund zu beruhigen und seine Aufmerksamkeit zu erlangen, bevor er die Straße überquert oder bevor er gefüttert wird.
Das Gehorsamstraining sollte konsequent und mit positiver Verstärkung erfolgen. Lancashire Heelers reagieren gut auf Belohnungen wie Leckerlis oder Lob. Es ist wichtig, das Training kurz und unterhaltsam zu halten, um die Aufmerksamkeit des Hundes zu bewahren. Wiederholung und Geduld sind Schlüssel zum Erfolg.
Leinentraining ist ebenfalls wichtig, da Lancashire Heelers dazu neigen können, stark an der Leine zu ziehen, besonders wenn sie etwas Interessantes sehen oder riechen. Ein entspannter Spaziergang an der Leine erfordert Übung und Geduld. Das Training sollte mit einer kurzen Leine beginnen, um den Hund zu lehren, dicht beim Besitzer zu bleiben, und kann dann schrittweise zu einer längeren Leine übergehen, um ihm mehr Freiheit zu gewähren, während er immer noch unter Kontrolle ist.
Spiel- und Apportiertraining sind nicht nur gute Wege, um Energie zu verbrennen, sondern auch, um die Bindung zwischen Hund und Besitzer zu stärken. Lancashire Heelers lieben es zu spielen und Gegenstände zu apportieren, was genutzt werden kann, um das Training sowohl unterhaltsam als auch lehrreich zu gestalten.
Wichtige Aspekte für Besitzer eines Lancashire Heelers:
- Konsistenz in der Erziehung: Lancashire Heelers benötigen eine konsequente Führung, um zu verstehen, was von ihnen erwartet wird. Inkonsistente Regeln können zu Verwirrung und unerwünschtem Verhalten führen.
- Ausreichende Bewegung und geistige Anregung: Aufgrund ihres hohen Energielevels benötigen sie regelmäßige körperliche und geistige Herausforderungen, um ausgeglichen und glücklich zu bleiben.
- Frühzeitige Sozialisierung: Wie bereits erwähnt, ist eine umfassende Sozialisierung entscheidend, um einen sozial kompetenten und sicheren Hund zu fördern.
- Geduld und Verständnis für den eigenwilligen Charakter: Lancashire Heelers können manchmal stur sein, was Verständnis und Geduld bei der Erziehung erfordert.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Lancashire Heeler ein lebhafter, intelligenter und loyaler Hund ist, der eine feste, liebevolle Hand in seiner Erziehung benötigt. Die ideale Halterin oder der ideale Halter für einen Lancashire Heeler ist jemand, der bereit ist, Zeit in die Erziehung, das Training und die Sozialisierung zu investieren, und der die Energie und das Bedürfnis nach geistiger Anregung dieser Rasse versteht. Der Idealfall für einen Lancashire Heeler ist ein Zuhause, in dem er Teil der Familie ist, regelmäßige Bewegung und mentale Herausforderungen erhält und wo seine Persönlichkeit und sein Bedürfnis nach Nähe und Zuneigung geschätzt werden.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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