Dunkerbracke - Norwegischer Laufhund
Spezialist für die Niederwildjagd aus Norwegen
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 11.9.2024
Die Dunkerbracke auch Norwegischer Laufhund oder kurz Dunker genannt, kommt aus Skandinavien. Ihr Ursprung liegt in Norwegen. Seine Vorläufer sind diverse Schweißhunderassen/-schläge, die von dem norwegischen Kapitän, Offizier und Liebhaber von Jagdhunderassen, Wilhelm Conrad Dunker gezüchtet wurden - demnach geht die Kurzform seines Rassenamens, auf den Gründervater zurück.
In Dunkers Besitz kam der Rüde "Alarm", der für die Zucht diverser Dunker als Stammvater gilt. Er brachte wie seine direkten Vorfahren beste jagdliche Talente mit und folglich gab er diese Anlagen an seine Nachkommen weiter. Wie auch der Rassestandard schreibt, war die charakteristische Fellfarbe der Laufhunde, die zur Zeit der Entstehung des Dunkers in Norwegen zur Hasenjagd verwendet wurde, ein blau-gefleckter (blue-merle) Farbton und stets trugen die Hunde in diesem Farbschlag, sogenannte Glasaugen. Auch "Alarm" brachte selbige Eigenschaften mit, die bis heute ein Charakteristikum der Rasse ist.
Die Rassepopulation ist trotz aller Bemühungen und jagdlichen Qualitäten, die die Jagdhunderasse von Haus aus und durch Einkreuzung diverser Hunderassen in den 1980er-Jahren erhielt, um die bis dahin sehr homogene und durch die Inzucht in engen Verwandtschaftsverhältnissen stehende Population aufzufrischen, relativ niedrig. Auch außerhalb Norwegens trifft man selten auf den Dunker, sei es an der Seite der Jägerschaft oder als Familien- und Begleithund.
Der Norwegische Laufhund wurde gezielt für die Funktion eines Arbeitshundes und den Einsatz als Jagdhund entwickelt. Dies stellt bis heute auch die Hauptverwendung der Laufhunderasse dar. Der Dunker war ein Spezialist für die beliebte und in Norwegen weit verbreitete Hasenjagd. Er wird aber auch auf weiteres Niederwild im Revier angesetzt.
Um den Herausforderungen des Norwegischen Klimas, den dort vorhandenen Geländespezifika, sowie den Merkmalen der Hasenjagd gewappnet zu sein, brauchte es einen wetterfesten, belastbaren, agilen, ausdauernden und geländegängigen Jagdhelfer. All diese Eigenschaften bringt die Dunkerbracke mit. Sie trägt ein doppeltes Haarkleid, dass für ausreichenden Schutz gegen alle denkbaren Umwelteinflüsse dient. Zudem ist sie mit resistenten, dickgepolsterten und reichlich behaarten Pfoten ausgestattet, hat beste Gliedmaßen, um für Schnee und schwierigstes Gelände, gut gerüstet zu sein. Ferner ist der mittelgroße Laufhund, robust, stabil, kompakt und kräftig gebaut, hat ausreichend hochqualitative Muskulatur und gute Knochensubstanz, damit er die anspruchsvollen Jagdaufgaben erfolgreich meistern kann. Die Dunkerbracke bringt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Power und Beweglichkeit mit, hat zudem ein attraktives Aussehen, beste Konstitution und Vitalität. Folglich gilt der Rassehund als genügsam, abgehärtet, leistungsfähig und außerordentlich gebrauchstauglich - die Norwegische Jägerschaft ist von seinen Qualitäten und Rasseanlagen für die Jagd stets überzeugt gewesen.
Auch von der psychischen/mentalen Seite zeigt sich der Dunker ohne jeden Zweifel. Die Rasse wird als nervenstark, arbeitswillig, jagdpassioniert und mit vorzüglichem Jagdverstand veranlagt, beschrieben. Dies beweist die Dunkerbracke regelmäßig auch bei zahlreichen Jagdprüfungen, wo sie vielfache Erfolge nachweisen kann. Sie soll mit dem richtigen Handling, leicht erziehbar, abrichtbar und führig sein. Ihre Sozialverträglichkeit und Vertrauen werden vom Standard herausgehoben. Rund um spricht man von einem gutartigen und aufgeschlossenen Wesen, das von Freundlichkeit, ruhigem Temperament, Ausgeglichenheit, Menschenbezogenheit, Anhänglichkeit geprägt ist und demnach den Dunker neben der hervorragenden Eignung fürs Revier, zu einem angenehmen und tollen Hundepartner in der Familie macht.
Der Norwegische Laufhund (Dunker) ist im Übrigen im Jahr 1956 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) als eigenständige Rasse aufgenommen und anerkannt worden. Seither wird sie dort in der Rassenomenklatur unter der Standard-Nr. 203 geführt und befindet sich in guter Gesellschaft mit diversen anderen Rassen in der Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rasse, Sektion 1 Laufhunde, Subsektion 1.2 Mittelgroße Laufhunde.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
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Nummer: | 203 |
Gruppe: | 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
Sektion: | 1. Laufhunde |
Subsektion: | 2. Mittelgroße Laufhunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Norwegen |
Patronat | - |
Verwendung | Laufhund |
Datum der Veröffentlichung | 4. April 2016 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 7. Februar 1956 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Dunkerbracke - Norwegischer Laufhund |
12 - 15 Jahre
12 - 15 Jahre
50 - 58 cm
47 - 54 cm
24 - 26 kg
20 - 23 kg
Dunkerbracke - Norwegischer Laufhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Die Dunkerbracke, benannt nach dem norwegischen Züchter Wilhelm Dunker, ist eine seltene Hunderasse, die vor allem in Norwegen bekannt ist. Sie zeichnet sich durch ihre Ausdauer, ihren scharfen Geruchssinn und ihre Fähigkeit aus, über lange Distanzen in schwierigem Gelände zu jagen. Mit ihrem freundlichen und ausgeglichenen Wesen sind Dunkerbracken nicht nur hervorragende Jagdbegleiter, sondern auch treue Familienmitglieder.
Sozialisierung der Dunkerbracke - Norwegischer Laufhund
Die Sozialisierung ist für Dunkerbracken von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass sie gut angepasst sind und positive Beziehungen zu Menschen und anderen Tieren aufbauen. Dies umfasst die frühe Exposition gegenüber verschiedenen Menschen, Orten, Geräuschen und Tieren in einer kontrollierten und positiven Umgebung. Eine gute Sozialisierung fördert ein ausgeglichenes Temperament und reduziert Ängste und Aggression.
Grundkommandos und Training
Für Dunkerbracken sind Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" essentiell. Diese Kommandos sind die Basis für Sicherheit und Gehorsam. Das Training sollte mit positiver Verstärkung erfolgen, wobei Leckerlis und Lob als Belohnung dienen. Wiederholung und Geduld sind Schlüssel zum Erfolg, um sicherzustellen, dass der Hund die Kommandos versteht und befolgt.
Gehorsamstraining, Leinentraining und Spiel- und Apportiertraining
Gehorsamstraining ist für die Sicherheit des Hundes und seiner Umgebung unerlässlich. Es stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter und sorgt für eine klare Kommunikation. Leinentraining ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass der Hund auch in aufregenden oder ablenkenden Umgebungen kontrollierbar bleibt. Spiel- und Apportiertraining nutzen die natürlichen Instinkte der Dunkerbracke und sind ausgezeichnete Wege, um ihren Geist und Körper zu beschäftigen.
Wichtig für Besitzer einer Dunkerbracke
Als Besitzer einer Dunkerbracke ist es wichtig, die Bedürfnisse dieser aktiven und intelligenten Rasse zu verstehen. Regelmäßige Bewegung und geistige Stimulation sind unerlässlich, ebenso wie eine konsequente, aber liebevolle Führung. Ein tiefes Verständnis für das Jagdverhalten und die Arbeitsgeschichte der Rasse hilft, ein erfüllendes und glückliches Leben für den Hund zu schaffen.
Vier zusätzliche wichtige Punkte in der Erziehung
- Anpassungsfähigkeit und Geduld: Dunkerbracken können stur sein. Eine anpassungsfähige und geduldige Herangehensweise im Training ist daher entscheidend.
- Frühzeitige Grenzsetzung: Klare Regeln und Grenzen von Anfang an fördern ein gutes Verhalten und Respekt.
- Gesundheitsüberwachung: Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und ein Bewusstsein für rassespezifische Gesundheitsprobleme sind wichtig.
- Positive Sozialerfahrungen: Förderung positiver Interaktionen mit Menschen und Tieren unterstützt die soziale Entwicklung und das Wohlbefinden des Hundes.
Zusammenfassung und idealer Besitzer
Ein idealer Besitzer für eine Dunkerbracke ist aktiv, geduldig und bereit, sich in die Erziehung und Pflege dieser speziellen Rasse zu investieren. Er versteht die Bedeutung von regelmäßiger Bewegung, geistiger Stimulation und konsequenter Führung. Der Idealfall für einen Halter ist jemand, der Erfahrung mit Jagdhunden hat oder gewillt ist, zu lernen und sich anzupassen. Eine starke, liebevolle
Bindung, basierend auf gegenseitigem Respekt und Verständnis, ist das Fundament für ein glückliches Zusammenleben mit einer Dunkerbracke.
Das Zusammenleben mit einer Dunkerbracke bietet eine einzigartige Erfahrung, die sowohl bereichernd als auch herausfordernd sein kann. Diese Rasse, die für ihre Ausdauer, ihren starken Jagdinstinkt und ihre Fähigkeit, über lange Distanzen zu arbeiten, bekannt ist, erfordert einen Halter, der ihre Bedürfnisse versteht und erfüllen kann. Hier sind einige Schlüsselaspekte, die das Zusammenleben mit einer Dunkerbracke charakterisieren:
Aktiver Lebensstil
- Bewegungsbedarf: Dunkerbracken sind sehr energiegeladen und benötigen täglich ausreichend Bewegung. Lange Spaziergänge, Laufen und Wandern sind Aktivitäten, die dazu beitragen, ihren hohen Energielevel zu managen. Ein aktiver Halter, der Freude an der Natur und Outdoor-Aktivitäten hat, ist ideal für diese Rasse.
- Geistige Stimulation: Diese intelligenten Hunde brauchen geistige Herausforderungen, um glücklich und ausgeglichen zu sein. Trainingsspiele, Intelligenzspielzeug und Nasenarbeit können helfen, ihre geistigen Bedürfnisse zu befriedigen.
Erziehung und Training
- Konsequenz: Eine konsequente Erziehung ist entscheidend, um einen gut angepassten und gehorsamen Hund zu erziehen. Dunkerbracken können eigensinnig sein, weshalb Klarheit und Beständigkeit in der Kommunikation und den Regeln wichtig sind.
- Frühe Sozialisierung: Die frühzeitige Sozialisierung mit Menschen, anderen Hunden und verschiedenen Umgebungen hilft, Ängste und Aggression zu vermeiden und fördert ein ausgeglichenes Verhalten.
Jagdinstinkt
- Umgang mit dem Jagdtrieb: Dunkerbracken haben einen ausgeprägten Jagdtrieb, der im Alltag berücksichtigt werden muss. Das kann bedeuten, dass sie in bestimmten Situationen, wie in der Nähe von Wildtieren, an der Leine geführt werden müssen, um sicherzustellen, dass sie nicht ihrer Jagdpassion nachgehen und dabei verloren gehen oder sich verletzen.
- Kontrolliertes Freilaufen: In gesicherten Bereichen können sie ihren natürlichen Instinkten folgen, was für ihre körperliche und geistige Gesundheit von Vorteil ist.
Bindung und Gesellschaft
- Tiefe Bindung: Dunkerbracken entwickeln eine tiefe Bindung zu ihren Besitzern und genießen es, Teil des Familienlebens zu sein. Sie sind bekannt für ihre Loyalität und ihren Wunsch, ihren Menschen zu gefallen, was sie zu hervorragenden Begleitern macht.
- Gesellschaftsbedürfnis: Diese Hunde mögen es nicht, lange Zeit allein gelassen zu werden, da sie zu Trennungsangst neigen können. Ein Zuhause, in dem sie viel Gesellschaft und Aufmerksamkeit erhalten, ist ideal.
Fazit
Ein Leben mit einer Dunkerbracke ist für Menschen geeignet, die einen aktiven Lebensstil pflegen und bereit sind, Zeit und Energie in das Training und die Sozialisierung ihres Hundes zu investieren. Die Belohnung ist ein treuer, liebevoller und lebensfroher Begleiter, der das Leben seines Halters auf vielfältige Weise bereichert.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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