Spanischer Laufhund
Alte Jagdhunderasse mit ausgeprägter Jagdpassion aus Spanien
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 11.9.2024
Der Spanische Laufhund hat seinen Ursprung im Süden Europas. Die Jagdhunderasse stammt von der iberischen Halbinsel. In seiner Heimat Spanien wird die Rasse Sabueso Espanol genannt.
Die Rasse gilt als uralt, denn sie soll bereits bis ins Mittelalter zurück, laut Beschreibungen von König Alphonso XI im 14. Jahrhundert in seinen Aufzeichnungen zum Waidwerk, beschrieben worden sein. Aber auch andere Schriften werden unterstützend vom Rassestandard aufgeführt, so die von Argote de Molina im 16. Jahrhundert.
Ihre offizielle Anerkennung als eigenständige Rasse hat sie von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) bereits 1957 zugesprochen bekommen. Sie wird dort in der Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 1 Laufhunde, Subsektion 1.2 Mittelgroße Laufhunde unter der Standard-Nr. 204 geführt.
Der Sabueso Espanol ist ein vielseitig begabter und geeigneter Jagdhelfer, der für die Niederwild-, aber auch Hochwildjagd wie Schwarzwild, Rotwild, Rehe, Fuchs, Wolf und sogar Bären eingesetzt wurde und bis heute im Revier bei den diversen Jagdaufgaben verwandt wird. Seine absolute Paradisziplin ist die Hasenjagd. Durch seine Feinnasigkeit, Spur- und Finderwille wird der spurtreue und gründlich arbeitende Spanische Laufhund zudem mit großem Erfolg für die Schweißarbeit, besonders für die Nachsuche von angeschossenem Hochwild, auf die Schweißfährte angesetzt. Über den jeweiligen Stand und Verlauf der Hetzjagd, informiert der umtriebige und jagdpassionierte Laufhund seinen Jagdführer mit den diversen Stimmlagen seines Geläuts. Neben einem zuverlässigen und ausgeprägten Jagdverstand, zeigt die Laufhunderasse sich beim Arbeitseinsatz mit viel Tatendrang, Entschlossenheit, Unerschrockenheit, Mut und Wildschärfe. Dies ist bei möglichem Wildkontakt mit wehrhaftem Hochwild und Schwarzwild auch nötig.
Auf Grund des vorzüglichen Geruchs- und Orientierungssinns, der Kooperationsfähigkeit, Erziehungs- und Abrichtbarkeit wird der Sabueso Espanol auch als Diensthund ausgebildet und dort als Fährtenhund geführt. Aber auch für das Rettungshundewesen eignet sich der mittelgroße Laufhund, durch seine Spürnase, um vermisste Menschen zu suchen.
Trotz seinem Temperament beim Jagdeinsatz, ist der Arbeitshund von Haus aus ruhig und ausgeglichen. Seinem Bezugsmenschen gegenüber zeigt er sich bindungsbereit und bei intensivem und vertrauensvollem Handling von klein auf, entsprechend treu und anhänglich. Der Sabueso gilt als wachsam und mitunter zeigt er einen ausgeprägteren Beschützerinstinkt.
Das äußere Erscheinungsbild des Spanischen Laufhundes wird einmal durch das kurze und dichte Haarkleid in Weiß und Orange geprägt, dass ihm in Verbindung mit seinem Behang und den wohlproportionierten Körperumrissen, sein typisches Jagdhunderassen-Aussehen, verleihen. Durch den kräftigen Körperbau und die vorzügliche Knochensubstanz, ist die robuste Rasse, belastbar, widerstandsfähig und zäh. Auffällig sind auch die bemuskelten und starken Gliedmaßen, die der Laufhunderasse ihr geländegängiges, agiles und bewegliches, ausdauerndes und schnelles Laufvermögen u.a. schenken. Zudem steht der Sabueso damit äußerst stabil auf allen Vieren, so dass ihn nichts und niemand so schnell aus der Bahn wirft. Ferner gilt ihr sanfter, trauriger und edler Blick als charakteristisch.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
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Nummer: | 204 |
Gruppe: | 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
Sektion: | 1. Laufhunde |
Subsektion: | 2. Mittelgroße Laufhunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Spanien |
Patronat | - |
Verwendung | Er ist ein Laufhund für die Niederwildjagd, obwohl er auch das Stöbern auf Hochwild nicht verschmäht, sei es nun Wildschwein, Hirsch, Reh, Fuchs, Wolf oder Bär. Vom Verlauf der Hetzjagd und ihren Ereignissen wird der Jäger durch die unterschiedliche Lautgebung informiert : etwa über alte oder frische Fährte, Spurenbündel, Spurtreue oder Halali. Der Sabueso Español ist der grosse Spezialist für die Jagd auf den hakenschlagenden Hasen und er ist höchst erfolgreich und effektiv auf der Schweissfährte (Nachsuche auf verletztes Hochwild). |
Datum der Veröffentlichung | 26. Mai 1982 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 15. November 1957 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Spanischer Laufhund |
10 - 15 Jahre
10 - 15 Jahre
52 - 58 cm
48 - 54 cm
22 - 25 kg
20 - 23 kg
Spanischer Laufhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Spanische Laufhund, bekannt für seine Eleganz, Schnelligkeit und Ausdauer, ist eine Rasse, die tief in der spanischen Kultur verwurzelt ist. Diese Hunde sind nicht nur für ihre Fähigkeiten in der Jagd bekannt, sondern auch für ihre ruhige und sanfte Natur, die sie zu hervorragenden Begleitern macht. Ihre Geschichte, die bis ins mittelalterliche Spanien zurückreicht, ist geprägt von Adel und Bauern gleichermaßen, die diese Hunde für die Jagd auf Hasen über die weiten Ebenen Spaniens schätzten.
Sozialisierung des Spanischen Laufhundes
Eine frühe und umfassende Sozialisierung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Spanische Laufhund ein gut angepasster, selbstbewusster Begleiter wird. Die Exposition gegenüber einer Vielzahl von Menschen, Orten, Geräuschen und anderen Tieren hilft, Ängste und unerwünschtes Jagdverhalten zu minimieren.
Training und Erziehung
Grundkommandos
Wichtige Befehle wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Komm" sollten von Anfang an etabliert werden. Zum Beispiel kann "Sitz" gelehrt werden, indem man ein Leckerli über den Kopf des Hundes hält und sanft Druck auf die Hinterbeine ausübt, bis der Hund sich setzt.
Gehorsamstraining
Regelmäßige, positive Trainingssitzungen stärken die Bindung zwischen Hund und Halter und fördern gutes Verhalten. Belohnungen und Lob sind dabei essentiell.
Leinentraining
Ein sanfter Umgang mit der Leine und das schrittweise Einführen der Leine helfen dem Hund, sich an das Gehen an der Leine zu gewöhnen, ohne den Wunsch zu fliehen oder zu jagen.
Spiel- und Apportiertraining
Spiele, die die natürliche Jagd- und Lauffreude des Spanischen Laufhundes nutzen, bieten eine hervorragende Möglichkeit zur Ausübung und mentalen Stimulation.
Wichtige Aspekte für Besitzer eines Spanischen Laufhundes
Die Haltung eines Spanischen Laufhundes erfordert ein Engagement für regelmäßige körperliche Aktivität und geistige Anregung. Diese sensiblen und intelligenten Hunde brauchen eine liebevolle, aber konsequente Führung und schätzen die Gesellschaft ihrer Menschen sehr.
Weitere wichtige Erziehungspunkte
- Geduld und Konsistenz: Schlüssel zum Erfolg in der Erziehung.
- Verständnis des Jagdtriebs: Ein wichtiger Aspekt, um unerwünschtes Verhalten zu managen.
- Soziale Interaktion: Fördert gutes Verhalten und minimiert Ängste.
- Gesundheitsüberwachung: Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt sind entscheidend, um ein langes und gesundes Leben zu gewährleisten.
Zusammenfassung und idealer Besitzer
Der ideale Besitzer eines Spanischen Laufhundes ist jemand, der die einzigartigen Bedürfnisse dieser Rasse versteht und bereit ist, ihnen gerecht zu werden. Ein tiefes Verständnis für die sensible Natur des Hundes, eine starke Bindung und die Bereitschaft, sowohl Zeit als auch Ressourcen in das Wohlbefinden und die Ausbildung des Hundes zu investieren, sind unerlässlich. Der ideale Besitzer bietet eine stabile, liebevolle Umgebung, in der der Spanische Laufhund gedeihen kann. Diese Übersicht bietet einen kleinen Einblick in die Welt des Spanischen Laufhundes, seine Bedürfnisse und wie eine starke, positive Beziehung zwischen Hund und Halter aufgebaut werden kann. Für eine tiefergehende Betrachtung wäre eine weiterführende Recherche und praktische Erfahrung von großem Wert.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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