Kontrolle über den Hund
Was versteht man mit den Hund unter Kontrolle halten?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 19.12.2023
- Führungskontrolle
- kontrollieren
Mit den Hund unter Kontrolle halten versteht man im Zusammenhang mit dem Führen eines Hundes, dass der verantwortliche Hundeführer (HF) den Hund im Griff hat und durch entsprechende Führungstools seinen Hund so kontrollieren kann, dass dieser gehorsam, folgsam und führig seinem HF Folge leistet. Führt also der Hund ein erwünschtes Verhalten nach erfolgtem situativem Abrufen dieses vom Menschen aus, so hält der Mensch die Kontrolle über seine Fellnase.
In der Hundesprache spricht man in diesem Fall von bestehender Signalkontrolle. Damit ist gemeint, dass der HF seinem Hund innerhalb der Kommunikation ein Signal aussendet, das mit einem bestimmten Verhalten verknüpft und durch Training aufgebaut wurde und der Hund als Empfänger unverzüglich das entsprechend erwünschte Verhalten zeigt. Ist dem so, besteht Kontrolle von Seiten des Menschen über seinen Hund.
Mittels entsprechendem Hundetraining im Rahmen der Hundeerziehung werden Verhalten aufgebaut, die mit Hör- und/oder Sichtzeichen verknüpft werden und bei situativer Anwendung, sicher und zuverlässig sitzen müssen. Sprich, beabsichtigt der Hundeführer mit dem Einsatz eines Signals und Kommandos eine bestimmte Handlung seines Hundes und dieser setzt dieses Verhalten wunschgemäß um, so hat der HF seinen Hund unter Kontrolle und kann ihn erwartungsgemäß lenken und steuern. Dies kann in unmittelbarer Nähe oder auf Distanz erfolgen - wichtig ist, dass der Hund sich im Einwirkungskreis seines HF befindet und damit Kontakt zwischen Mensch und Hund besteht. Ohne die Führerbindung und den bestehenden Kontakt, hätte sich der Hund verselbständigt und würde nicht unter Kontrolle des HF sein.
Zur näheren Veranschaulichung, nachfolgende Beispiele über bestehende Kontrolle:
- Der Mensch ist mit seinem Hund auf der Hunderunde und dieser darf ohne Leine im unmittelbaren Einwirkungskreis freilaufen. In der Ferne erblickt der HF einen Spaziergänger mit Fellnase. Aus Rücksicht beordert der HF seinen Vierbeiner zu sich. "Hierher!". Der Hund schaut zu seinem Herrchen/Frauchen und leistet unmittelbar Folge. Beim HF angekommen, weist dieser seinen Hund mit "Sitz" zum Absitzen an, damit er ihn anleinen kann. Auch diesem Kommando folgt der Hund sofort nach erfolgtem Signal. Der HF hat seinen Hund unter Kontrolle. Vorbildlich.
- Hund und Mensch sind passionierte Hundesportler. Sie üben seit längerem Obedience aus. Beim Training auf dem Hundeplatz soll der Hund nun in der Freifolge bei der Fußarbeit in unterschiedlichen Tempos neben seinem HF laufen. Um nun zu starten und in die diversen Gangarten (normal, langsam, schnell) zu wechseln, braucht es ein aufgebautes Signal, damit der Hund versteht, was er zu machen hat. Gesagt, getan. Mittels Hörzeichen führt und leitet der HF seinen Hund durch die Übung. Er hat ihn also unter Kontrolle, da der Hund seinen Anweisungen folgt.
- Wie gewohnt geht es am Morgen auf eine kurze Gassirunde. Damit wird stets der Gang zum Bäcker verbunden, um fürs Frühstück, frische Brötchen zu kaufen. Der Hund darf das Geschäft nicht betreten und muss während des Einkaufs vor diesem warten. Entsprechend erteilt der HF vor dem Laden seinem Hund das Kommado "Platz" + "Bleib". Die Fellnase gehorcht, ist also unter Kontrolle seines Menschen und legt sich ab. Wartet brav in der Grundposition bis zur Rückkehr. Erst nach einem Auflösekommando "Frei" steht der Hund auf und geht des Weges mit seinem Menschen. Völlige Kontrolle besteht über den Hund. Klasse.
Damit dies alles so funktioniert und der Mensch seinen Hund unter Kontrolle halten kann, braucht es eine solide Grundausbildung mit diversen Elementen des Gehorsams. Es gibt also einiges zu tun, damit der Hund situativ kontrolliert werden kann. Mehr zum Thema Basiserziehung haben wir in einem ergänzenden Artikel beschrieben.
Im Übrigen ist jeder verantwortliche Hundehalter/Hundeführer laut deutscher Gesetzgeber verpflichtet, durch Erziehung, Training und Sachkenntnis, seinen Hund beim Führen im öffentlichen Raum, unter Kontrolle halten zu können. Aber nicht nur auf Grund der gesetzlichen Vorgaben sollte der Hund mit entsprechenden Führungsinstrumenten unter Kontrolle sein, sondern auch aus reiner Rücksichtnahme und Respekt (Hunde-Etikette) allen anderen Beteiligten, die sich im öffentlichen Raum aufhalten. Denn die Kontrolle über den Hund gibt jedem Einzelnen mehr Sicherheit. Ob Menschen, Tiere, Verkehrsteilnehmer etc. Letztlich ist schließlich der Mensch für das Verhalten seines Hundes verantwortlich. Und um diesen im Griff zu haben, braucht es die besprochene Kontrolle.
Kurzgesprochen, ist die Kontrolle über den Hund für jedwedes Interagieren und Zusammenarbeiten mit dem Hund unerlässlich, um seinen Hund führen zu können und möglichst zu jeder Zeit effektiv auf ihn einwirken zu können.
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