Landhund

Was ist ein Landhund?

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Zuletzt aktualisiert am: 21.8.2024

Ein brauner Hund steht im Feld und schaut in die Ferne.jpg

Als Landhund kann ein Hund umgangssprachlich bezeichnet werden, der seinen Lebensraum auf dem Land mit seinen Besitzern hat. Fellnasen, die mit Herrchen/Frauchen in der Stadt wohnen, werden als Stadthunde tituliert.

Kurzgesprochen, der Landhund lebt und verbringt seinen Hundealltag überwiegend in ländlichen Regionen.

Die Haltung und damit Aufzucht eines Landhundes, sieht entsprechend seinem gewohnten Lebensumfeld, in Details leicht anders aus, als bei einem Stadthund. Denn besonders in Sachen Sozialisierung und Habituation wird der Landhund mit anderen Reizquellen konfrontiert und muss folglich von klein auf an diese gewöhnt werden. Schließlich soll er mit dem Landleben vertraut gemacht werden und sich durch die Vermittlung notwendiger Lerninhalte dort zurechtfinden und angemessen mit seiner Umwelt interagieren können. Der Erziehungs- und Trainingsplan umfasst also primär notwendige Werkzeuge, mit denen der Hund an das Leben auf dem Land gewöhnt wird und sich damit an seine Umgebung inkl. Menschen, Tiere, Infrastruktur, Geräuschkulissen, akustische Signale usw. anpasst, damit das Zusammenleben möglichst für alle Parteien angenehm und problemlos verlaufen kann.

In der Stadt wird der Hund mit Verkehr und vielen Menschen tagtäglich in Kontakt treten. Auf dem Land muss er an Landmaschinen, Vieh, Wildtiere, spielende Kinder etc. gewöhnt werden. Sprich, Stadt- und Landhunde sind völlig unterschiedlichen Lebensbedingungen ausgesetzt, auf die sie durch adäquates Hundetraining vorbereitet werden müssen. Neben dem speziell auf das Landleben ausgerichtete Training, stehen natürlich auch Stadtbesuche auf dem Programm. Denn vielleicht soll der heranwachsende Hund später hin und wieder Herrchen/Frauchen beim Stadtbummel begleiten.

Da es beim Spazieren und den sonstigen Aktivitäten im öffentlichen Raum auf dem Land häufiger zu Sichtkontakt mit Wild oder der Aufnahme eine Wildspur durch die feine Spürnase kommen kann, steht besonders der individuell veranlagte Jagdtrieb des Hundes im Fokus der erweiterten Trainingsmaßnahmen. Das notwendige Rüstzeug besteht beim Landhund wie bei seinem Artverwandten aus der Stadt, aus umfassenden Präge- und Sozialisierungsmaßnamen sowie dem Grundgehorsam (Sitz, Platz, Hier, Komm, Aus etc.). Angepasst an den örtlichen Begebenheiten seines Lebensmittelpunkts. Ferner stehen die Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, sicherer Rückruf, Abbruchsignal und Jagdkontrolltraining auf dem erweiterten Trainingsprogramm. Hunde mit von Haus aus ausgeprägtem Jagddrang, starker Jagdpassion und entsprechend angelegtem Beutefangverhalten, müssen mit Hilfe der richtigen Lerninhalte und Führungstools, bei etwaig einwirkenden Außenreizen, unter Kontrolle gehalten werden können.

Ein weiterer Baustein, der bei Landhunden aus unserer Sicht auf jeden Fall Gegenstand des Trainingsprogramms sein muss, ist ein Antigiftködertraining und das Einstudieren eines sicheren Freigabesignals in Bezug auf Futteraufnahme. Denn im ländlichen Bereich werden Hunde immer wieder mit dem Kontakt von ausgelegten Giftködern konfrontiert. Aber auch der Zugang zu giftigen Pflanzen, Pilzen und sonstigen toxischen Substanzen kommt auf dem Land eher als in der Stadt in Betracht. Somit sind Landhunde potentiellen Vergiftungen stärker ausgesetzt. Dies erfordert ein wachsames Auge und entsprechende Erziehungsmaßnahmen, damit der Hund möglichst nur Fressbares aufnimmt, wenn ihm dies vorab durch eine Freigabe von Herrchen/Frauchen erlaubt wurde. Ansonsten ist Futter und alles Fressbare für die Fellnase Tabu. Dies stärkt im Übrigen auch die privilegierte Rangstellung des verantwortlichen Halters, da er mit der Freigabe den Beginn des Fressvorgangs bestimmt und damit die Verfügungsgewalt über eine der wichtigsten Ressourcen zur Bedürfnisbefriedigung des Hundes in seinen Händen behält.

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