Jakutische Laika
Ausdauernder Schlitten- und Jagdhund aus Russland
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 17.2.2024
Der Jakutische Laika (Yakutskaya Laika) heißt nicht umsonst, so wie er heißt. Denn sein Rassename verrät seine Herkunft. Die Rasse stammt aus Jakutien (Sacha), eine Republik im Nordosten des asiatischen Teils Russlands.
Die Ureinwohner und indigen Völker nutzten jeher Hunde als Arbeits- und Gebrauchstiere, die ihnen bei der Beschaffung von Nahrung durch die Jagd tatkräftig zur Seite standen, ihnen beim Transport von Hab und Gut und der Menschen behilflich waren, sie und ihr Eigentum gegen Übergriffe von Dieben und Raubtieren schützten, Vieh von A nach B trieben und hüteten. Die Liste der Aufgaben könnte noch deutlich länger ausgeführt werden, denn besonders für die Urvölker waren Hunde für die Bewältigung ihres Alltags, unverzichtbar. Dies gilt auch für den Jakutischen Laika, der als Jagd- und Schlittenhund seine Menschen unter die Arme griff, damit sie noch erfolgreicher Beute machten und er sie mit den beladenen Schlitten befördern konnte. Ferner übernahm er die Funktion des Wachhundes, wobei der Schutztrieb geringsfügig ausgeprägt ist, aber als Abschreckung und Alarmanlage machte er stets eine gute Figur.
Entsprechend alt ist der Yakutskaya Laika. Es gibt laut Rassestandard sogar Aufzeichnungen, die im besagten Gebiet, Hunde bis ins Jahr 1633 nachweisen. Der Laika selber, wird erstmalig in "Geographie des Russischen Reichs" 1843 erwähnt und eine konkrete Benennung der existenten Population (15.157 Jakutische Laika) findet man in der Literatur 1856 in "Statistische Tabelle des Russischen Reiches".
Nachdem 1958 der erste Rassestandard zum Jakutischen Laika niedergeschrieben wurde und somit die Zucht einen standardisierten Weg einschlug, wurde der Rassehund im Jahr 2019 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) offiziell anerkannt. Seither trägt der Laika die Standard-Nr. 365 und wird in der Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp, Sektion 1 Nordische Schlittenhunde geführt.
Die ausgesprochene Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit des Jakuten, sorgten auch für dessen Verbreitung außerhalb der Russischen Föderation. Nach wie vor wird er hier als Jagdhelfer und Schlittenhund verwandt. Ferner findet man den wachsamen Laika als Familien- und Begleithund, wo er dann unbedingt rassekonform beschäftigt und ausgelastet werden muss, damit er voll auf seine Kosten kommt. So bietet sich insbesondere der Schlittenhundesport an.
Nun interessiert euch sicher wie der Yakutskaya Laika ausschaut und tickt:
Der Laika ist mittelgroß, kräftig, muskulös und mit bester Knochensubstanz bestückt. Entsprechend robust, stark, widerstandsfähig und belastbar ist der Rassehund, der mit einer vorzüglichen Konstitution und Vitalität gesegnet ist. Das Laufvermögen ist Spitzenklasse. Er ist ein geländegängiger, agiler, ausdauernder und unermüdlicher Athlet, der große Distanzen mit dem bepackten Schlitten auf Schnee zurücklegen kann. Um gegen das kalte Wetter mit Schneestürmen, Eis und extremen Winden gut im Freien gewappnet zu sein, trägt der Jakutische Laika ein fantastisches Fell. Das doppelte Haarkleid ist dick und harsch, schützt ihn vor diversen Umwelteinflüssen, macht ihn folglich zu einem wetterfesten Hund. Und es sieht auch noch auf Grund des Glanzes gut aus. Koloriert ist das Fell immer in Weiß mit allen denkbaren farblichen Scheckungen, sei es zwei- oder dreifarbig. Beim Laika vereinen sich Schönheit und Leistungsfähigkeit auf wundersame Weise.
Der freundliche, menschenbezogene, gesellige und umgängliche Jakutische Laika, ist ein aktiver, lebhafter und fröhlicher Zeitgenosse. Zudem ist er wachsam, mutig und furchtlos, bringt eine ausgesprochene mentale Stärke mit, gilt als entschlossen und energisch in seinem Tun. Mit dem richtigen Handling wird der folgsame Rassehund ein gehorsamer, unterordnungsbereiter und führiger Hundepartner.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
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Nummer: | 365 |
Gruppe: | 5. Spitze und Hunde vom Urtyp |
Sektion: | 1. Nordische Schlittenhunde |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Russland |
Patronat | - |
Verwendung | Schlitten- und Jagdhund |
Datum der Veröffentlichung | 4. September 2019 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | 4. September 2019 |
Datum der finalen Bestätigung | - |
Link zum FCI-Standard | FCI - Jakutische Laika |
10 - 15 Jahre
10 - 15 Jahre
55 - 59 cm
53 - 57 cm
20 - 30 kg
20 - 30 kg
Jakutische Laika - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Jakutische Laika (Yakutian Laika) ist eine Hunderasse, die zwar aus den entlegenen Regionen Russlands stammt, aber dennoch Herzen auf der ganzen Welt erobert hat. Diese enthusiastischen und robusten Hunde sind mehr als nur Begleiter, sie sind Kapitäne der Einsamkeit und Meister der Wildnis, die die kalten Weiten Sibiriens trotzen.
Der Jakutische Laika besticht durch seine kühne Schönheit und sein ansprechendes Drahtfell, das ihn in den harschesten Umgebungen schützt. Seine strahlenden Augen blicken tief in die Seele und erzählen Geschichten von harter Arbeit, Einfallsreichtum und unerschütterlicher Treue. Seine muskulöse Statur zeugt von roher Kraft, während sein Geist von Neugier und Wagemut erfüllt ist.
Sozialisation der Jakutischen Laika (Yakutian Laika)
Die Sozialisierung eines Jakutischen Laika erfordert Geduld, Beständigkeit und Hingabe. Diese Hunde sind von Natur aus wachsam und beschützend, was bedeutet, dass sie bei fehlender Sozialisierung möglicherweise aggressives Verhalten zeigen können. Es ist wichtig, sie von klein auf an verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen zu gewöhnen, um sie vor übermäßiger Angst oder Aggressivität zu bewahren. Ebenso sollte man ihnen beibringen, dass nicht jeder Fremde eine Bedrohung darstellt.
Grundkommandos
Grundkommandos wie "Sitz", "Platz" und "Bleib" sind für Jakutische Laikas äußerst wichtig, sowohl für ihren praktischen Gebrauch als auch für ihre geistige Stimulation. Denken Sie daran, dass diese Hunde ursprünglich für das Überleben in der Wildnis gezüchtet wurden, und wenden Sie Methoden an, die ihre natürlichen Instinkte und Fähigkeiten anregen.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Gehorsamstraining ist eine größere Herausforderung bei der Aufzucht eines Jakutischen Laika, da er ein temperamentvoller und energiegeladener Hund ist. Es ist wichtig, konsequent zu sein und positive Verstärkungsmethoden anzuwenden, bei denen Wohlverhalten mit Belohnungen und Lob belohnt wird.
Leinentraining ist ebenfalls sehr wichtig für den Yakutian Laika. Sie sind aktiv und neugierig und neigen dazu, auf alles zu reagieren, was ihnen begegnet. Es ist wichtig, ihnen beizubringen die Leine locker zu halten und nicht stärker zu ziehen, wenn sie von etwas abgelenkt oder aufgeregt sind.
Spiel- und Apportiertraining
Spiel- und Apportiertraining spielen eine wichtige Rolle in der geistigen und körperlichen Stimulation des Jakutischen Laikas. Diese Hunde sind klug und lernen schnell, daher ist es gut, sie mit herausfordernden Übungen zu beschäftigen.
Was sollten wir sonst noch zum Jakutischen Laika als Rasse wissen?
Zusätzlich zu den genannten Trainingsformen sind folgende vier Punkte besonders wichtig für eine harmonische Beziehung zwischen einem Yakutian Laika und seinem Besitzer:
- Respektieren Sie den natürlichen Instinkt und die Energie Ihres Jakutischen Laika und geben Sie ihm genügend Möglichkeiten zur körperlichen und geistigen Stimulation.
- Bauen Sie eine starke Bindung mit Ihrem Laika auf, basierend auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt.
- Trainieren und sozialisieren Sie Ihren Yakutian Laika von Anfang an und setzen Sie auf Geduld und Konsistenz.
- Ernähren Sie ihn richtig und achten Sie auf seine Gesundheit, um sicherzustellen, dass er ein langes und glückliches Leben führt.
Zusammenfassung
Abschließend kann man sagen, dass der Jakutischen Laika ein aufgeweckter, loyaler und tapferer Hund ist, der sich gut für aktive Menschen eignet, die bereit sind, Zeit und Energie in seine Erziehung zu investieren. Diese Rasse verlangt eine feste Hand, aber auch ein liebevolles Herz und eine fröhliche Atmosphäre. Sie sind robust und widerstandsfähig, aber auch sensibel und brauchen Platz, um sich zu entfalten. Nur durch ein Gleichgewicht zwischen Arbeit, Spiel, Training und Zuneigung kann man das Beste aus diesem außergewöhnlichen Hund herausholen. Mit ihren lebhaften und freudigen Charakteren sind diese Hunde eine Bereicherung für jede Familie und bieten ein tiefgreifendes und bereicherndes Erlebnis.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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