Appenzeller Sennenhund
Wachsamer Arbeits- und Familienhund aus der Schweiz
Geschrieben von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 12.7.2023

Das wichtigste in Kürze
- Familienmitglied der 4 Sennenhunde aus der Schweiz
- Lebhafter, temperamentvoller, selbstbewusster, furchtloser, wachsamer, lernfähiger Rassehund
- Mittelgroß, kräftig, muskulös, stabil, wetterfest, belastbar, agil, flink, wendig
- Pflegeleichtes, anspruchsloses dreifarbiges doppeltes Fell in Schwarz/Braun mit Weiß und Braun-rot
- Arbeitswilliger, bewegungsfreudiger, energiegeladener Hund fürs Leben auf dem Land
Der Appenzeller Sennenhund gehört zu den 4 Schweizer Sennenhunderassen, die als tierische Helfer rund um die Aufgaben eines Treib-, Hüte-, Wach-, Haus- und Hofhundes ihren Menschen tatkräftig zur Seite standen und heute oftmals neben der ursprünglichen Verwendung als Arbeitshund, von Familien zur Haltung im Rahmen der Begleithundehaltung, angeschafft werden.
Die Appenzeller Sennenhund-Rasse gehört zu den älteren der Familie. So wurde laut den Ausführungen des aktuellen Rassestandards bereits im Jahr 1853 über einen vielfarbigen, hellbellenden, kurzhaarigen und mittelgroß gewachsenen Sennenhund im "Tierleben der Alpenwelt" geschrieben. Im Jahr 1906 wurde schließlich der Appenzeller Sennenhund Club auch auf Anregung des bekannten Sennenhund-Förderers Prof. Albert Heim ins Leben gerufen. Damit sollte u.a. die Natürlichkeit, Reinhaltung und Zucht des Appenzeller Sennenhundes gefördert werden. Fortan wurden die Nachzuchten ins Appenzeller Hundestammbuch eingetragen, was letztlich die Grundlage für die Reinzucht der Sennenhund-Rasse darstellte. Besagter Prof. heim verantwortete auch im Jahr 1914 den ersten Standard, der fortan für die Zucht des Appenzeller Sennenhundes maßgebend war. 1954 folgte die offizielle Anerkennung von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) unter der Standard-Nr. 46.
Der Ursprung der Sennenhunde-Varietät geht auf das Appenzellerland in der Schweiz zurück, wo er Seite an Seite mit seinen Besitzern auf deren Bauernhöfen lebte und als gebrauchstüchtige Arbeitskraft bei den beschwerlichen Arbeiten fungierte. Die eidgenössische Herkunft sorgte am Ende des Tages u.a. für den bis heute bestehenden Rassenamen "Appenzeller Sennenhund". Neben der schweizer Region Appenzell trägt der Rassehund den weiteren Teilnamen "Sennenhund" - dies geht auf seine primäre Verwendung und Haltung an der Seite der Schweizer Bauern und Hirten zurück, die das liebe Vieh mit Hilfe der Bauernhunde hütete. Und als Senn wurden die Alpenhirten bezeichnet, was letzten Endes in dieser Anlehnung zur Wahl des bekannten Rassenamens führte.
Für die anspruchsvollen und mitunter gefährlichen Aufgaben, mussten geeignete Hunde geschaffen werden, die den klimatischen Bedingungen, den natürlichen Begebenheiten der Gebirgsregion und sonstigen äußeren Einflüsse gewachsen waren. Das Anforderungsprofil sah einen anspruchslosen, kräftigen, mutigen, wetterfesten und widerstandsfähigen, arbeitswilligen und belastbaren Hundepartner vor. Denn der Appenzeller Sennenhund hatte ein breites, mitunter strapaziöses und gefährliches Aufgabenfeld. Er war zuständig für das Hüten, Treiben und Beschützen des Viehs, da dies schließlich die Existenz seines Herrn darstellte. Zudem musste er Haus und Hof bewachen, ungebetene Gäste sicher melden und wenn nötig vertreiben. Ferner sollte er in der Lage sein, beladene Karren mit Erzeugnissen von A nach B zu ziehen und andere Gebrauchshundetätigkeiten zu übernehmen.
Um für all diese Tätigkeiten gerüstet zu sein, ist der nahezu quadratisch gebaute Rassehund mit hochqualitativer Muskelmasse bestückt, die ihm viel Kraft und Power verleihen. Zudem ist der Appenzeller Sennenhund mit seiner guten Körperlichkeit und Vitalität gepaart mit seinem Mut in der Lage, wenn nötig sich wehrhaft zu zeigen und die ihm anvertrauten Herdentiere gegen Angriffe zu verteidigen. Die lebhafte Rasse ist zudem trotz ihrer muskulösen Statur, Robustheit und Stabilität, sehr agil, beweglich und flink.
Auch das dreifarbige doppelte Haarkleid, bestehend aus dem festen und anliegenden Stockhaar des Oberfells und der dichten Unterwolle, prägt das Aussehen des Vierbeiners und macht ihn zu einem echten Hingucker. Das Fell mit der Grundfarbe Schwarz oder Havanabraun mit symmetrisch angeordneten Braun-roten und weißen Abzeichen ist sowohl beim Appenzeller Sennenhund, als auch seiner Verwandtschaft dem Berner Sennenhund, Großen Schweizer Sennenhund und Entlebucher Sennenhund ein echten Markenzeichen und sorgt mit seiner Attraktivität mitunter für die Popularität der Angehörigen der Sennenhunde-Familie. Auch wenn im Hinblick auf die Zuchtentwicklung die Gebrauchstauglichkeit und Leistungsfähigkeit stets im Fokus der Rassegeschichte stand, ist der Reinzucht des Appenzeller Sennenhunds auch in Sachen Äußerlichkeit und Schönheit, damit ein toller Wurf gelungen. Nicht umsonst sind zwischenzeitlich zahlreiche Hundefreunde auf der gesamten Welt von der Rasse begeistert.
Neben der hervorragenden und schön anzusehenden Physis, überzeugt der Appenzeller Sennenhund nicht zu Letzt mit seinem angenehmen und gutartigen Wesen sowie ausgeprägten Temperament. Auch diese tragen zu seiner Beliebtheit unter Hundefreunden bei. Die temperamentvolle Hunderasse wird als mutig, furchtlos, selbstbewusst, selbstsicher und willensstark charakterisiert. Aufgrund ihrer Wachhundetauglichkeit ist sie Fremden gegenüber reserviert und leicht misstrauisch, unbestechlich und bereit auf Grund des verankerten natürlichen Schutztriebs, ihr Revier und seine "Herde" zu verteidigen. Der fröhliche Appenzeller bringt eine ausgeprägte Bindungsfähigkeit mit, ist extrem kinderlieb und ein anhänglicher wie treuer Alltagspartner.
In Sachen Auslastung und Beschäftigung kann der Appenzeller Sennenhund mit diversen Aufgaben und Aktivitäten betraut und glücklich gemacht werden, sei es der Hundesport, Spiel und Spaß beim Bollerwagen- oder Schlittenziehen mit den Kindern oder auch im Hinblick auf eine Spezialausbildung zum Rettungs-, Therapie- und Assistenzhund, wo die wesensfeste Hundepersönlichkeit, beim Dienst am Menschen glänzen kann. Hier zeigt sich die vorhandene Intelligenz, Lernfähigkeit und gute Ausbildungsfähigkeit des Appenzeller Sennenhundes bei angemessener und versierter Führung wieder. Der Charakterhund braucht einen Bezugsmenschen auf Augenhöhe, der mit souveräner, charismatischer und konsequenter Erziehung und Führung seinen Appenzeller Sennenhund durchs Hundeleben begleitet. Sprich, Hundeerfahrung ist ratsam, ansonsten legen wir Hundeneulingen unbedingt von Anfang an, einen erfahrenen und kompetenten Hundetrainer in die Hundeerziehung mit einzubinden.
Idealer Lebensraum für den naturliebenden Sennenhund aus den Schweizer Alpen, ist das Landleben.
Was die Pflege des Appenzeller Sennenhundes anbetrifft, so gilt der genügsame Hund als pflegeleicht - hin und wieder will er gebürstet werden. Zudem müssen alle anderen Körperregionen auf Unversehrtheit überprüft und etwaiger Schmutz entfernt werden. Denn eine umfassende Pflege unterstützt nicht nur das schöne Aussehen, sondern trägt zur Gesunderhaltung und einem guten Wohlbefinden bei.
Wenn auch ihr nun von dieser Schweizer Sennenhunderasse begeistert seid und mehr erfahren wollt, habt ihr zu gegebener Zeit die Gelegenheit, dessen Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. zu entdecken.
Bis es soweit ist, freuen wir uns über eure aktive Unterstützung falls ihr Zeit, Lust und über das entsprechende Wissen zum Appenzeller Sennenhund verfügt. Dann nehmt doch einfach Kontakt mit uns auf!
Nummer: | 46 |
Gruppe: | 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen |
Sektion: | 3. Schweizer Sennenhunde |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Schweiz |
Patronat | - |
Verwendung | Treib-, Hüte-, Wach-, Haus- und Hofhunde. Heute auch als vielseitiger Arbeits- und Familienhund. |
Datum der Veröffentlichung | 25. März 2003 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 27. Juli 1954 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Appenzeller Sennenhund |
11 - 15 Jahre
11 - 15 Jahre
50 - 58 cm
48 - 56 cm
22 - 35 kg
22 - 35 kg
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