Appenzeller Sennenhund

Wachsamer Arbeits- und Familienhund aus der Schweiz

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Zuletzt aktualisiert am: 22.4.2024

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Das Wichtigste in Kürze

  • Familienmitglied der 4 Sennenhunde aus der Schweiz
  • Lebhafter, temperamentvoller, selbstbewusster, furchtloser, wachsamer, lernfähiger Rassehund
  • Mittelgroß, kräftig, muskulös, stabil, wetterfest, belastbar, agil, flink, wendig
  • Pflegeleichtes, anspruchsloses dreifarbiges doppeltes Fell in Schwarz/Braun mit Weiß und Braun-rot
  • Arbeitswilliger, bewegungsfreudiger, energiegeladener Hund fürs Leben auf dem Land

Der Appenzeller Sennenhund gehört zu den 4 Schweizer Sennenhunderassen, die als tierische Helfer rund um die Aufgaben eines Treib-, Hüte-, Wach-, Haus- und Hofhundes ihren Menschen tatkräftig zur Seite standen und heute oftmals neben der ursprünglichen Verwendung als Arbeitshund, von Familien zur Haltung im Rahmen der Begleithundehaltung, angeschafft werden.

Die Appenzeller Sennenhund-Rasse gehört zu den älteren der Familie. So wurde laut den Ausführungen des aktuellen Rassestandards bereits im Jahr 1853 über einen vielfarbigen, hellbellenden, kurzhaarigen und mittelgroß gewachsenen Sennenhund im "Tierleben der Alpenwelt" geschrieben. Im Jahr 1906 wurde schließlich der Appenzeller Sennenhund Club auch auf Anregung des bekannten Sennenhund-Förderers Prof. Albert Heim ins Leben gerufen. Damit sollte u.a. die Natürlichkeit, Reinhaltung und Zucht des Appenzeller Sennenhundes gefördert werden. Fortan wurden die Nachzuchten ins Appenzeller Hundestammbuch eingetragen, was letztlich die Grundlage für die Reinzucht der Sennenhund-Rasse darstellte. Besagter Prof. heim verantwortete auch im Jahr 1914 den ersten Standard, der fortan für die Zucht des Appenzeller Sennenhundes maßgebend war. 1954 folgte die offizielle Anerkennung von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) unter der Standard-Nr. 46.

Der Ursprung der Sennenhunde-Varietät geht auf das Appenzellerland in der Schweiz zurück, wo er Seite an Seite mit seinen Besitzern auf deren Bauernhöfen lebte und als gebrauchstüchtige Arbeitskraft bei den beschwerlichen Arbeiten fungierte. Die eidgenössische Herkunft sorgte am Ende des Tages u.a. für den bis heute bestehenden Rassenamen "Appenzeller Sennenhund". Neben der schweizer Region Appenzell trägt der Rassehund den weiteren Teilnamen "Sennenhund" - dies geht auf seine primäre Verwendung und Haltung an der Seite der Schweizer Bauern und Hirten zurück, die das liebe Vieh mit Hilfe der Bauernhunde hütete. Und als Senn wurden die Alpenhirten bezeichnet, was letzten Endes in dieser Anlehnung zur Wahl des bekannten Rassenamens führte.

Für die anspruchsvollen und mitunter gefährlichen Aufgaben, mussten geeignete Hunde geschaffen werden, die den klimatischen Bedingungen, den natürlichen Begebenheiten der Gebirgsregion und sonstigen äußeren Einflüsse gewachsen waren. Das Anforderungsprofil sah einen anspruchslosen, kräftigen, mutigen, wetterfesten und widerstandsfähigen, arbeitswilligen und belastbaren Hundepartner vor. Denn der Appenzeller Sennenhund hatte ein breites, mitunter strapaziöses und gefährliches Aufgabenfeld. Er war zuständig für das Hüten, Treiben und Beschützen des Viehs, da dies schließlich die Existenz seines Herrn darstellte. Zudem musste er Haus und Hof bewachen, ungebetene Gäste sicher melden und wenn nötig vertreiben. Ferner sollte er in der Lage sein, beladene Karren mit Erzeugnissen von A nach B zu ziehen und andere Gebrauchshundetätigkeiten zu übernehmen.

Um für all diese Tätigkeiten gerüstet zu sein, ist der nahezu quadratisch gebaute Rassehund mit hochqualitativer Muskelmasse bestückt, die ihm viel Kraft und Power verleihen. Zudem ist der Appenzeller Sennenhund mit seiner guten Körperlichkeit und Vitalität gepaart mit seinem Mut in der Lage, wenn nötig sich wehrhaft zu zeigen und die ihm anvertrauten Herdentiere gegen Angriffe zu verteidigen. Die lebhafte Rasse ist zudem trotz ihrer muskulösen Statur, Robustheit und Stabilität, sehr agil, beweglich und flink.

Auch das dreifarbige doppelte Haarkleid, bestehend aus dem festen und anliegenden Stockhaar des Oberfells und der dichten Unterwolle, prägt das Aussehen des Vierbeiners und macht ihn zu einem echten Hingucker. Das Fell mit der Grundfarbe Schwarz oder Havanabraun mit symmetrisch angeordneten Braun-roten und weißen Abzeichen ist sowohl beim Appenzeller Sennenhund, als auch seiner Verwandtschaft dem Berner Sennenhund, Großen Schweizer Sennenhund und Entlebucher Sennenhund ein echten Markenzeichen und sorgt mit seiner Attraktivität mitunter für die Popularität der Angehörigen der Sennenhunde-Familie. Auch wenn im Hinblick auf die Zuchtentwicklung die Gebrauchstauglichkeit und Leistungsfähigkeit stets im Fokus der Rassegeschichte stand, ist der Reinzucht des Appenzeller Sennenhunds auch in Sachen Äußerlichkeit und Schönheit, damit ein toller Wurf gelungen. Nicht umsonst sind zwischenzeitlich zahlreiche Hundefreunde auf der gesamten Welt von der Rasse begeistert.

Neben der hervorragenden und schön anzusehenden Physis, überzeugt der Appenzeller Sennenhund nicht zu Letzt mit seinem angenehmen und gutartigen Wesen sowie ausgeprägten Temperament. Auch diese tragen zu seiner Beliebtheit unter Hundefreunden bei. Die temperamentvolle Hunderasse wird als mutig, furchtlos, selbstbewusst, selbstsicher und willensstark charakterisiert. Aufgrund ihrer Wachhundetauglichkeit ist sie Fremden gegenüber reserviert und leicht misstrauisch, unbestechlich und bereit auf Grund des verankerten natürlichen Schutztriebs, ihr Revier und seine "Herde" zu verteidigen. Der fröhliche Appenzeller bringt eine ausgeprägte Bindungsfähigkeit mit, ist extrem kinderlieb und ein anhänglicher wie treuer Alltagspartner.

In Sachen Auslastung und Beschäftigung kann der Appenzeller Sennenhund mit diversen Aufgaben und Aktivitäten betraut und glücklich gemacht werden, sei es der Hundesport, Spiel und Spaß beim Bollerwagen- oder Schlittenziehen mit den Kindern oder auch im Hinblick auf eine Spezialausbildung zum Rettungs-, Therapie- und Assistenzhund, wo die wesensfeste Hundepersönlichkeit, beim Dienst am Menschen glänzen kann. Hier zeigt sich die vorhandene Intelligenz, Lernfähigkeit und gute Ausbildungsfähigkeit des Appenzeller Sennenhundes bei angemessener und versierter Führung wieder. Der Charakterhund braucht einen Bezugsmenschen auf Augenhöhe, der mit souveräner, charismatischer und konsequenter Erziehung und Führung seinen Appenzeller Sennenhund durchs Hundeleben begleitet. Sprich, Hundeerfahrung ist ratsam, ansonsten legen wir Hundeneulingen unbedingt von Anfang an, einen erfahrenen und kompetenten Hundetrainer in die Hundeerziehung mit einzubinden.

Idealer Lebensraum für den naturliebenden Sennenhund aus den Schweizer Alpen, ist das Landleben.

Was die Pflege des Appenzeller Sennenhundes anbetrifft, so gilt der genügsame Hund als pflegeleicht - hin und wieder will er gebürstet werden. Zudem müssen alle anderen Körperregionen auf Unversehrtheit überprüft und etwaiger Schmutz entfernt werden. Denn eine umfassende Pflege unterstützt nicht nur das schöne Aussehen, sondern trägt zur Gesunderhaltung und einem guten Wohlbefinden bei.

Wenn auch ihr nun von dieser Schweizer Sennenhunderasse begeistert seid und mehr erfahren wollt, habt ihr zu gegebener Zeit die Gelegenheit, dessen Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. zu entdecken. 

Bis es soweit ist, freuen wir uns über eure aktive Unterstützung falls ihr Zeit, Lust und über das entsprechende Wissen zum Appenzeller Sennenhund verfügt. Dann nehmt doch einfach Kontakt mit uns auf!

Nummer: 46
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 3. Schweizer Sennenhunde
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Schweiz
Patronat -
Verwendung

Treib-, Hüte-, Wach-, Haus- und Hofhunde. Heute auch als vielseitiger Arbeits- und Familienhund.

Datum der Veröffentlichung 25. März 2003
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 27. Juli 1954
Link zum FCI-Standard FCI - Appenzeller Sennenhund
Lebenserwartung
Rüden
11 - 15 Jahre
Hündinnen
11 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
50 - 58 cm
Hündinnen
48 - 56 cm
Gewicht
Rüden
22 - 35 kg
Hündinnen
22 - 35 kg

Appenzeller Sennenhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Appenzeller Sennenhund ist eine faszinierende und vielseitige Hunderasse, die aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften und starken Bindung zu ihren Besitzern viele Herzen erobert hat. Mit ihrer beeindruckenden Erscheinung und ihrem treuen Charakter sind sie nicht nur wunderbare Begleiter, sondern auch talentierte Arbeitshunde. Die Geschichte dieser Rasse reicht Jahrhunderte zurück, und ihre Besonderheiten machen sie zu einem einzigartigen Familienmitglied.

Besonderheiten des Appenzeller Sennenhundes

Der Appenzeller Sennenhund zeichnet sich durch seine Robustheit, Wachsamkeit und Intelligenz aus. Mit seiner charakteristischen Fellzeichnung und seinem muskulösen Körperbau ist er ein imposanter Anblick. Diese Rasse ist bekannt für ihre Loyalität und ihre starke Bindung zu ihrer Familie. Sie sind energiegeladen, mutig und haben einen ausgeprägten Schutzinstinkt, der sie zu hervorragenden Wachhunden macht. Ihre Vielseitigkeit zeigt sich in ihrer Fähigkeit, sowohl als treuer Familienhund als auch als zuverlässiger Arbeitshund zu fungieren.

Ein schwarz-braun-weißer Appenzeller Sennenhund mit offenem Maul und heraushängender Zunge liegt auf einer Wiese vor einer Natursteinmauer und schaut in die Ferne

Sozialisierung des Appenzeller Sennenhundes

Die Sozialisierung des Appenzeller Sennenhundes ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass er sich zu einem gut angepassten und freundlichen Hund entwickelt. Frühe und anhaltende Sozialisierung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Hund positive Erfahrungen mit Menschen, anderen Tieren und verschiedenen Umgebungen sammelt. Dies hilft, Verhaltensprobleme im späteren Leben zu vermeiden und fördert ein harmonisches Zusammenleben.

Grundkommandos und Training

Der Appenzeller Sennenhund ist eine intelligente Rasse, die gerne lernt und beschäftigt wird. Daher ist das Training von Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" von großer Bedeutung. Diese Kommandos bilden die Grundlage für ein gehorsames Verhalten und erleichtern die Kommunikation zwischen Hund und Besitzer. Konsequentes und positives Training wird empfohlen, um die Aufmerksamkeit und Kooperation des Hundes zu gewinnen.

Gehorsamstraining, Leinentraining und Spiel- und Apportiertraining

Neben den Grundkommandos ist ein konsequentes Gehorsamstraining unerlässlich, um das Verhalten des Appenzeller Sennenhundes zu lenken und zu kontrollieren. Leinentraining ist besonders wichtig, da diese Rasse aufgrund ihrer Stärke und Energie dazu neigen kann, an der Leine zu ziehen. Spiel- und Apportiertraining sind hervorragende Möglichkeiten, um die geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Hundes zu fördern und gleichzeitig die Bindung zwischen Hund und Besitzer zu stärken.

Ein schwarz-braun-weißer Appenzeller Sennenhund mit offenem Maul und heraushängender Zunge sitzt auf der Wiese und schaut leicht nach rechts

Weitere Aspekte der Erziehung und Haltung des Appenzeller Sennenhundes
  • Konsequenz und Geduld: Der Appenzeller Sennenhund reagiert gut auf ein konsequentes und geduldiges Training. Es ist wichtig, klare Regeln aufzustellen und diese konsequent durchzusetzen.
  • Körperliche und geistige Auslastung: Aufgrund ihrer Energie benötigen Appenzeller Sennenhunde ausreichend Bewegung und geistige Stimulation. Tägliche Spaziergänge, aktive Spiele und mentale Herausforderungen sind entscheidend, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden.
  • Positive Verstärkung: Belohnungsbasiertes Training mit Lob, Leckerlis und Spielzeug ist äußerst wirksam bei der Erziehung dieser Rasse.
  • Gesundheit und Pflege: Die Gesundheit und Pflege des Appenzeller Sennenhundes sollten nicht vernachlässigt werden. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, angemessene Pflege des Fells und eine ausgewogene Ernährung sind für das Wohlergehen des Hundes von großer Bedeutung.
Zusammenfassung

Der Appenzeller Sennenhund ist eine faszinierende Rasse, die mit ihrer Intelligenz, Energie und Loyalität begeistert. Die richtige Sozialisierung, konsequentes Training und die Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse dieser Rasse sind entscheidend, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten. Als Besitzer eines Appenzeller Sennenhundes ist es wichtig, sich der Verantwortung bewusst zu sein, die mit der Erziehung und Pflege dieser wundervollen Hunderasse einhergeht. Durch liebevolle Führung, angemessene Auslastung und konsequente Erziehung kann man mit diesem treuen Begleiter ein erfülltes und glückliches Zusammenleben genießen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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