Großer Schweizer Sennenhund

Familienbezogene Riesen aus der Schweiz

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Zuletzt aktualisiert am: 15.12.2023

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Das Wichtigste in Kürze

  • Größtes Mitglied der Schwyzer Sennenhunderassen
  • Stämmiger, muskulöser, kräftiger, dennoch agiler, bewegungsfreudiger und ausdauernder Hüne
  • Selbstsicher, wachsam, furchtlos, gutmütig, treu, loyal, anhänglich
  • Braucht unbedingt körperliche Herausforderungen und kognitive Aufgaben
  • Für erfahrene Besitzer geeignet

Der Große Schweizer Sennenhund ist ein wahrhaft beeindruckender Rassehund, der mit seiner Größe und den hervorragenden körperlichen Eigenschaften zu überzeugen weiß, aber und vor allen Dingen ein zuverlässiger, sozialkompetenter, anhänglicher und treuer Familienhund ist. 

Sein schönes und zugleich imposantes Erscheinungsbild, sowie selbstbewusstes und selbstsicheres Auftreten, verschaffen ihm Respekt. Er ist äußerst wachsam, furchtlos, wesensfest und mit einer hohen Reizschwelle ausgestattet, so dass er nicht so schnell aus der Fassung zu bringen, aber ein sicherer Wärter für Haus und Hof und für den Schutz der Familie ist. Seine Familie ist ihm heilig, er ist besonders kinderlieb, genießt jegliche Form der Zuneigung und will immer aktiv dabei sein.

Trotz seines mittleren Temperaments und seiner Ausgeglichenheit, ist die Rasse für ihre Bewegungsfreude und Arbeitswille bekannt. Sprich der Große Schweizer Sennenhund will rassespezifische Aufgaben und Aktivitäten unternehmen, damit er sich gemäß seiner Anlagen einbringen und ausleben kann. Ob Getränkekisten mit dem Bollerwagen oder die Kinder im Schnee mit dem Schlitten ziehen, lange und abwechslungsreiche Spaziergänge, wie auch verschiedene Disziplinen im Hundesport - der Große Schweizer freut sich über jede artgerechte Beschäftigung, vor allen Dingen wenn sie ihm das Gefühl vermittelt, etwas im Sinne seiner Menschen erledigt zu haben und damit gebraucht zu werden.

Welche weiteren Qualitäten den sanften Riesen mit dem dreifarbigen Haarkleid aus der Schweiz auszeichnen und worauf es bei der Haltung eines Großen Schweizer Sennenhundes alles ankommt, könnt ihr rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungstipps, Beschäftigung, Ernährung, Pflege, Gesundheit, Haltebedingungen etc. in unserer detaillierten Rassebeschreibung nachlesen. Viel Spaß dabei!

Nummer: 58
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 3. Schweizer Sennenhunde
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Schweiz
Patronat -
Verwendung

Ursprünglich Wach- und Zughund; heute auch Begleit-, Schutz- und Familienhund

Datum der Veröffentlichung 25. März 2003
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 13. August 1954
Link zum FCI-Standard FCI - Großer Schweizer Sennenhund
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Großer Schweizer Sennenhund: Geschichte

Wie sieht die Entstehungsgeschichte, ursprüngliche Verwendung und historische Verbreitung aus?

Wie entstand unser Rassenname?

Der Rassename "Großer Schweizer Sennenhund" ist auf den Kynologen und Schweizer Professor für Geologie, Jacob Albert Heim, zurückzuführen. 

Er leistete besondere Verdienste rund um die Förderung der Schweizer Sennenhunderassen und war der Entdecker der Großen Schweizer Sennenhunde.

Auf einer Jubiläumsausstellung der Schweizer Kynologischen Gesellschaft (SKG) in Langenthal (Kanton Bern) im Jahr 1908, vergab er während seiner Teilnahme als Zuchtrichter einem teilnehmenden Hund, dessen Erscheinungsbild seine besondere  Aufmerksamkeit erweckte und deren eingehendere Beschreibung ihr im Verlauf der Verbreitungsgeschichte nachlesen könnt, die Rassebezeichnung Großer Schweizer Sennenhund.

Bestimmt geht diese Bezeichnung auf die Schweizer Herkunft, die Größe dieser Sennenhunde und die Zugehörigkeit zu der Sennenhunde-Familie im Allgemeinen, zurück. Der Begriff "Sennenhund" steht steht im Zusammenhang der Tätigkeit, die die diversen Sennenhunde in der Schweiz übernahmen. Abgeleitet von dem Wort "Senn", das für Almhirten steht und die Hunde und Schläge rund um die Bauernhöfe und Hirten mit unterschiedlichen Jobs unterstützten, wurde vermutlich dieser Namensteil gewählt.

Welches Problem sollten wir lösen?

Die Bauern und Landwirte benötigten Hilfe, damit sie ihr Vieh einerseits gegen Räuber und Wildtiere schützen, andererseits die Viehherde von Alm zu Alm, von Hof zu den Weidenplätzen und zu den Märkten schadlos, ohne Verluste bringen konnten.

Aber auch das sonstige Eigentum auf den Berg- und Bauernhöfen musste gegen Eindringlinge menschlicher und tierischer Art geschützt und verteidigt werden. Dies war eine verantwortungsvolle und gleichermaßen gefährliche Aufgabe, die nur mit Hilfe eines Hundes optimal zu besetzen war.

Ferner wollten Handwerker, Viehhändler, Hausierer und Metzger ihre Produkte und Erzeugnisse entweder zu den Märkten bringen oder auch von Haus zu Haus ziehen und diese verkaufen bzw. ihre Werkzeuge und produzierten handwerklichen Erzeugnisse für die Ausübung ihrer Arbeit vor Ort mitnehmen. Diese konnten sie aber schlecht tragen oder selbst mit Karren von A nach B verbringen. Hierzu benötigten sie die Kraft und Power eines ausdauernden Tieres, in diesem Fall die der Metzger- und Fleischerhunde, die die schweren Karren und Lasten von Ort zu Ort sicher und verlässlich zogen.

Wie wurden wir eingesetzt?

Früher wurden die heutigen Großen Schweizer Sennenhunde, die damals noch als ihre Vorfahren als Metzger- und Fleischerhunde im Besitz von Bauern und Landwirten, Handwerkern, Viehhändlern und Viehbesitzer und Metzgern waren, für verschiedene Aufgaben und Tätigkeiten eingesetzt. Sprich sie dienten als leistungsfähige Arbeits- und Gebrauchshunde für diverse Arbeiten, um das Leben ihrer Besitzer einfacher, ungefährlicher und effektiver zu gestalten. Hier wurden sie u.a. als Hüte-, Zug-, Hof-, Wach- und Schutzhunde eingesetzt.

Durch ihre Zuverlässigkeit, imposante Erscheinung, Wehrhaftigkeit, sowie ausgeprägten Beschützer- und Bewacherinstinkt eigneten sich die Hunde als Wach- und Schutzhunde für Hof, Eigentum und Vieh seiner Besitzer. Er sicherte damit das Leben und den Unterhalt, da er dafür sorgte, dass nichts und niemand zu Schaden kam oder geklaut wurde.

Auch das Treiben und Hüten von Vieh war eine der Aufgaben, die der Metzgerhund und GSS übernehmen durfte. So trieb er die Viehherde ohne Verluste von den Höfen zu den Almen und Weideplätzen und wieder sicher zurück. Während der Rast oder dem Weiden hielt er aufmerksam Ausschau nach Gefahren aller Art. Seine ihm übertragene Herde war zu jeder Zeit sicher in seiner Obhut, er stellte sich mutig und furchtlos allen Bedrohungen entgegen, nur mit dem Ziel, dass kein Vieh verlustig ging oder auch nur verletzt wurde.

Genauso wurde ihm die Verantwortung übertragen, mit Milchkarren von den Behausungen der Bauern alleine und selbstverantwortlich ins Tal zu fahren, dabei den vollbeladenen Karren mit schweren Milchkannen zu ziehen und mit den Einnahmen wieder zurück nach Hause zu kommen.

Als Arbeitshunde wurde ihnen auch Gepäck und sonstige Gegenstände aufgepackt und angeschnallt, um sie als Transporthunde zu nutzen.

Des Weiteren wurden die Metzger und Fleischerhunde durch ihre Zuverlässigkeit, ihren hohen Arbeitswillen und -einsatz, ihre Ausdauer und Kraft, als Zughunde für die Fahrt mit schwer beladenen Karren von Markt zu Markt verwendet, damit ihre Besitzer ihr Kleinvieh und sonstige hergestellte Produkte dort handeln und veräußern konnten. Auch Hausierer griffen auf die Hunde zurück, wenn sie von Haus zu Haus zogen, um ihre Handarbeiten wie Körbe und Arbeitsgeräte aus Holz verkaufen zu können, die sie ebenfalls auf ihren Karren mit sich führten. Die starken und ausdauernden Hunde transportierten Holzfässer und für die Käsereien ihre Produkte. 

Hier gibt es viele Parallelen zum Rottweiler und Bernhardiner, die ebenfalls zum Ziehen von Karren, Verwendung fanden. 

Wo stammen wir her?

Der heutige Große Schweizer Sennenhund hat seinen Ursprung in der Schweiz. Seine Wurzeln liegen in diversen Regionen des Alpenstaates, vor allen Dingen auch im ländlichen Bereich und den abgelegenen Bergtälern, wo er als Arbeits- und Gebrauchshund wertvolle Dienste ableistete.

Der Große Schweizer Sennenhund hat die Gene von alten Metzger- und Fleischerhunden.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Die Rasse des Großen Schweizer Sennenhundes ist vermutlich das Ergebnis aus vielen Kreuzungen unterschiedlichster uralter Bauernhundeschläge, deren Vorläufer einerseits den Weg mit ihren Besitzern durch die Schweiz auf ihren Reisen nahmen und sich mit den einheimischen Hunden bei ihren Aufenthalten verpaarten. Ebenfalls sind vermutlich Hunde wie Molosser mit den Römern über die Alpen während ihrer Feldzüge in die Schweiz gelangt und nahmen während ihrer Destinationen Einfluss auf die zu diesem Zeitpunkt ansässigen Hunde.

Als direkte Vorfahren gelten aber die von Prof. Albert Heim angesprochenen Metzger- oder Fleischerhunde, die den gleichen starken Körperbau und die Dreifarbigkeit aufwiesen, wie die ihm 1908 vorgestellten kurzhaarigen Berner Sennenhunde. Dieser Hundetyp war in ganz Mitteleuropa verbreitet und wurde als Schutz-, Treib- und Zughund von Bauern, Viehhändlern, Metzgern und Handwerkern zum Verrichten verschiedener Arbeiten eingesetzt.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Erstmalig Erwähnung fand der Große Schweizer Sennenhund in einem Richterbericht des für die Rasse so bedeutenden Förderers Prof. Albert Heim im Jahr 1908 bei der Langenthaler Ausstellung, anlässlich der 25-jährigen Jubiläumsausstellung der Schweizer Kynologischen Gesellschaft (SKG).

Weshalb dieser Richterbericht gleichzeitig so entscheidend und von existentieller Bedeutung für die weitere Zucht- und Verbreitungsentwicklung des heutigen GSS war, ist die Tatsache, dass dort der erfolgreiche Züchter für Berner und Entlebucher Sennenhunde, Schertenleib von Burgdorf, mit einem großen, stockhaarigen Sennenhund Namens "Bello" teilnahm. Er nahm den Hund als kurzhaarigen Berner Sennenhund in den Ring mit, doch Heim sah in diesem vielmehr ein Exemplar der fast ausgestorbenen ehemaligen Sennen- und Metzgerhunde. Er hatte dieselbe Farbzeichnung, die charakteristische Körperform, -proportionen, hatte kurzes Haar und die entsprechenden Körperausmaße. 

Heim war als zuständiger Zuchtrichter dermaßen von dem Hund angetan, was im Übrigen in dessen Richterbericht, der im Centralblatt für Jagd und Hundeliebhaber nachzulesen war, dass er dies sofort kundtat. 

Wäre an Stelle von Heim ein anderer Richter bei dieser Ausstellung verantwortlich gewesen, so wäre wahrscheinlich "Bello" unter den anderen teilnehmen Hunden untergegangen oder gar ohne Bewertung geblieben, da man ihn vermutlich als einen untypischen Durrbächler eingestuft hätte. So aber sorgte Heim dafür, dass der große stockhaarige "Bello" einen hervorragenden 2. Preis erhielt, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass er als Erstplatzierter aus dem Ring gegangen wäre, hätte er in der Kategorie der unbenannten Hunderassen teilgenommen. In diesem Fall hätte Heim "Bello" als großen Sennenhund bezeichnet.

In leicht anderer Weise beschreibt Heim in seiner Publikation „Die Schweizer Sennenhunde“ denselben Vorgang, nur mit dem Unterschied, dass "Bello" von seinem Besitzer Schertenleib von Burgdorf in der Kategorie der Berner Sennenhunde in den Ring geführt wurde und die Reaktion der Richter abwarten wollte. Heim erklärte, dass er als zuständiger Richter "Bello" in einer bis dato nicht vorgesehenen Klasse sehen würde, da er die Qualität des stockhaarigen Hundes als zu gut befand, um ihn bei der Teilnahme unter den Bernern als zu einfach abzustempeln und somit als unterbewertet mit laufen zu lassen. Er würde ihm unter der Bezeichnung Große Schweizer Sennenhunde, in Anlehnung an die ehemaligen Sennen- und Metzgerhunde, den 1. Preis vermachen und hätte gleichzeitig die entsprechende Bezeichnung der Rasse und Klasse geliefert.

Diese geschilderte Begebenheit stellt damit im Grunde den Anfang des Großen Schweizer Sennenhundes als Rasse dar, die damit auch der Beginn der weiteren Zucht und damit Verbreitung des GSS war.

Durch die Aufmerksamkeit, die "Bello" entgegenkam, erstellte Prof. Heim einen Standard für die Rasse des GSS und dessen Besitzer, Schertenleib von Burgdorf, begann nachdem er zwei weitere gleichartige Hündinnen fand, die ersten Schritte der gezielten Nachzucht.

Bereits im Folgejahr 1909 erkannte die Schweizer Kynologische Gesellschaft (SKG) den Großen Schweizer Sennenhund als eigenständige Rasse an und trug dies entsprechend im Schweizerischen Hundestammbuch, Band 12, ein.

1912 folgte die Gründung des Klubs für Große Schweizer Sennenhunde, die sich der Förderung und Reinerhaltung der Rasse verschrieben.

Anfang der 1930er Jahre wurden bereits über 50 Große Schweizer Sennenhunde Welpen jährlich in das Schweizer Hundestammbuch eingetragen.

Kurz vor dem 2. Weltkrieg, im Februar 1939, stellte die FCI den ersten offiziell gültigen Rassenstandard auf. Die endgültige Anerkennung der Rasse durch selbigen Weltverband erfolgte schließlich 1954 unter der FCI-Standard-Nr. 58.

Viele weitere Anhänger fand die Rasse durch ihre zuverlässige und eindrucksvolle Arbeitsleistung während des 2. Weltkriegs in der Schweizer Armee. Dort dienten die offiziellen Kriegshunde als Zughunde und für das Transportieren von Gegenständen und Gepäck. Dabei waren die Hunde sehr anspruchslos, aber zu jeder Zeit einsatzbereit, zuverlässig und extrem leistungsfähig.

Im Jahr 1937 wurde im Schweizer Sennenhund Verein (SSV) ein erster Wurf von GSS-Welpen im Zuchtbuch eingetragen, deren Heimat Deutschland war. Zu dieser Zeit war dies aber ein Einzelfall, denn erst spät in den 1970er Jahren stieg die Anzahl an registrierten GSS auf jährlich 10 und mehr an. 

Erst Anfang der 2000er Jahre war die Anzahl der über den Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) gemeldeten Welpen bei weit über 100, im Jahr 2005 bei 206, 2010 bei 260 und bis aktuell 256 Welpen im Jahr 2018 von den Zuchtstätten registriert wurden.

Über den großen Teich nach Amerika schaffte es der Große Schweizer Sennenhund im Jahr 1968. Im Jahr 1983 waren beim „The Greater Swiss Mountain Dog Club of America" 257 GSS registriert. Erst im Jahr 1985 wurde die Rasse beim American Kennel Club (AKC) vorläufig einer Klasse mit dem Namen Miscellaneous Group (Verschiedene Hunderassen) zugeordnet, bevor sie endgültig im Jahr 1995 die endgültige Anerkennung in der Gruppe der Arbeitshunde erhielt. 

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Aktuelles zum Großen Schweizer Sennenhund

Wie beliebt ist der Große Schweizer Sennenhund und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Der gutmütige, anhängliche und zugleich wachsame Große Schweizer Sennenhund hat in Deutschland, seinem Heimatland Schweiz und auf der ganzen Welt viele Anhänger. 

Schaut man sich die Entwicklung der neugeborenen Welpen hierzulande in der organisierten und kontrollierten Zucht an, so gibt es zahlreiche Hundefreunde, die sich in den letzten Jahren mal mehr, mal weniger für die Rasse interessierten. Denn die gemeldeten Nachzuchten von GSS-Welpen schwankten doch etwas stärker, wie man an den Zahlen der jährlich erscheinenden Welpenstatistik des Verbands für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) ersehene kann. Und diese ist ein sehr guter Gradmesser für das Verhältnis Angebot/Nachfrage aller anerkannten Rassen. 

Wir wollen euch einen Kurzüberblick über die Neuregistrierungen des GroßenSchweizer Sennenhundes rückblickend auf die letzten Jahre liefern - die GSS-Welpen kommen ausschließlich von VDH-organisierten Züchtern:

  • 2014 364 Welpen
  • 2015 305 Welpen
  • 2016 357 Welpen
  • 2017 303 Welpen
  • 2018 256 Welpen
  • 2019 211 Welpen
  • 2020 263 Welpen

Zu den vorgenannten Aufnahmen im Zuchtbuch des GSS, kommen noch die Welpen aus Hobbyzuchten hinzu, die die Population nochmals etwas anheben.

Wie sieht es bei den Eidgenossen im Heimatland des Großen Schweizer Sennenhundes aus?

Dort trifft man häufiger auf den gewaltig erscheinenden GSS. Allerdings ist sein Verwandter, der Berner Sennenhund, wie bei uns in Deutschland um einiges gefragter.

Abschließend wollen wir bezüglich der Beliebtheit der Rasse noch einen Blick über den großen Teich nach Amerika werfen. In den Vereinigten Staaten von Amerika ist der Große Schweizer Sennenhund eine recht populäre Hunderasse und wird regelmäßig im Popularity-Ranking des American Kennel Clubs (AKC) unter den Top 100 geführt. Aktuell liegt der GSS auf einem beachtlichen 74. Platz. Congratulation.

Verwendung heute

Der Große Schweizer Sennenhund wird heute nicht mehr in dem Maße als Gebrauchs- und Arbeitshund eingesetzt, wie es zu früheren Zeiten der Fall war, da einige Tätigkeiten komplett in den Hintergrund gerutscht sind und andere durch Maschinen zwischenzeitlich einfacher und effektiver ausgeführt werden.

Primär findet sich der Rassehund heute in diversen Hundehaushalten als Begleit-, Familien-, sowie Haus- und Hofhund wieder. In diesem Rahmen wird er auch als Wachhund gehalten, passt auf das Eigentum auf und schützt seine Familie und das Vieh vor fremden Übergriff sehr wirkungsvoll - alleine seine gewaltige Erscheinung macht schon Eindruck genug. Und wenn nötig kann er sehr wehrhaft seine Liebsten und alle Habseligkeiten verteidigen. Neben den Wachaufgaben, trifft man den GSS auch mit seinen Bezugsmenschen bei der ein oder anderen Hundesportart an. Aber auch im Bereich des Ausstellungswesen, wird der attraktive Rassehund als aufgehübschter Ausstellungshund präsentiert, gerichtet und bewertet.

Ferner eignet sich der Große Schweizer Sennenhund auf Grund seiner hervorragenden körperlichen Anlagen und dem tollen Wesen, zur gezielten Ausbildung und dem Einsatz als leistungsfähiger Rettungs- und einfühlsamer Therapiehund, um hilfsbedürftigen Menschen in verschiedenen Bereichen mit seiner Arbeit aktiv zu unterstützen. Dies kann im Falle des Rettungshundewesen bei der Suche vermisster und verschütteter Personen, oder mit seinem sensiblen und feinfühligen Wesen beim Aufeinandertreffen mit unterschiedlichen Bedürftigen zur Förderung des psychischen und physischen Wohlbefindens in Behinderteneinrichtungen, Altersheimen, Krankenhäusern oder Schulen sein.

Durch seinen ausgeprägten Schutztrieb und das natürlich verankerte Territorialverhalten, trifft man den Großen Schweizer Sennenhund nicht nur im Rahmen seines Wachdienstes rund das private Eigentum seiner Familie oder auf den Höfen seiner Besitzer, sondern auch im Objekt- und Personenschutz, wo er als abgerichteter Schutzhund Firmengelände und/oder Personen als "Bodyguard" berufsseitig schützt. 

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Wie ist es um die Physis des Großen Schweizer Sennenhundes bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Große Schweizer Sennenhund mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
8 - 12 Jahre
Hündinnen
8 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
65 - 72 cm
Hündinnen
60 - 68 cm
Gewicht
Rüden
55 - 70 kg
Hündinnen
40 - 60 kg

Allgemeines Erscheinungsbild

Jeder der dem Großen Schweizer Sennenhund über den Weg läuft, wird von der Imposanz seiner Statur und Erscheinung fasziniert sein. Bereits aus einiger Entfernung kommt der attraktive Koloss, trotz seiner weit über einen halben Zentner Gewichts, agil, leichtfüßig und ausdauernd daher. 

Die Rasse bringt eine stattliche, mächtige und eindrucksvolle Körperbauweise und vorzügliche Konstitution mit. Sie wirkt augenscheinlich sehr souverän und selbstsicher - mit ihren Gardemaßen kann sie auch mit großem Selbstbewusstsein auftreten. 

Beim Anblick des GSS bleibt einem schon ein wenig die Spucke weg: Wow! Was für Kraftpakete. Sie imponieren ganz Gewiss. Sowohl was ihre beeindruckende Figur, als auch das wunderschöne dreifarbige Fell, die harmonischen Proportionen und damit die gesamte Äußerlichkeit angeht.

Der Große Schweizer Sennenhund ist unwahrscheinlich muskulös gebaut und mit einem starken und stabilen Knochenbau ausgestattet. Sie wirken stämmig. Sobald ein GSS an euren Beinen umherstreift und euch berührt, da er euch begrüßt, eure Aufmerksamkeit und Zuneigung gewinnen will, werde ihr wissen was wir meinen. Dieser liebevolle Koloss haut einen fast um, wenn er unsere Nähe sucht. Er strahlt nicht nur pure Power aus, er ist ein lebendes Kraftpaket. Ein Hüne unter den Hunderassen. Der Große Schweizer Sennenhund steht mit allen vier Beinen fest und stets sicher auf dem Boden. Nichts und niemand wird ihn so schnell umhauen. Und das gilt für Rüden und Hündinnen.

Und wem dieser Anblick noch nicht reicht und vollends von der Rasse überzeugt, sollte einen Blick in seinen Augen werfen - stets aufmerksam, freundlich und aufgeweckt wirkt sein Ausdruck mit den dunklen Mandelaugen. Spätestens jetzt sollte es um einen Hundefreund geschehen sein. Wenn nicht, wird euch sicher sein gutmütiges und einfühlsames Wesen erobern.

Das Gangwerk prägt die jeweilige Hundepersönlichkeit maßgeblich. Auch den GSS. Dieses ist wesentlich beeinflusst von seinem gleichmäßigen Bewegungsablauf, egal ob er sich gerade im Schritt, Trab oder Galopp fortbewegt. Sprich, die flüssige Bewegung findet in allen Gangarten statt. Dabei macht der Große Schweizer Sennenhund raumgreifende Schritte. Der freie Vortritt wird weit ausgreifend durchgeführt und aus der Hinterhand kommt durch die prägnant ausgebildeten und muskulösen Hinterläufe, viel Schub. Betrachtet man den Hund vom vorderen oder hinteren Profil während er im Trab unterwegs ist, so fällt direkt die geradlinige Gliedmaßenführung in der Fortbewegung auf.

Schauen wir uns nun nach und nach die einzelnen Körperregionen des Großen Schweizer Sennenhundes an:

Der Kopf passt von seiner Proportion prima zum gesamten Körper. Er ist kräftig, aber nicht schwer. Da die Rüden insgesamt in aller Regel etwas größer gewachsen sind, ist der Rüdenkopf kräftiger, als der Kopf der Hündinnen.

Der Schädel ist flach und breit, die Mittelfurche beginnt am Stirnansatz und läuft nach oben aus. 

Der Stopp ist beim Großen Schweizer Sennenhund mäßig ausgeprägt.

Sein Nasenschwamm ist stets schwarz pigmentiert.

Der kräftige Fang ist länger als tief und weder von der Seite betrachtet noch von oben spitz. Der Nasenrücken ist gerade und weist keine Mittelfurche auf.

Die anliegenden Lefzen sind beim GSS mäßig ausgebildet. Er hat keine Hängelefzen. Die Farbe der Lefzen ist passend zur Nase und den Augenlidern schwarz.

Gehen wir weiter zu einem sehr wichtigen Bereich für den GSS - nämlich die Ausstattung des Maulbereiches. Der Große Schweizer Sennenhund hat sehr kräftige Kiefer und ein vollständiges, starkes und kräftiges Scherengebiss. Sollten in dem Gebiss die Prämolaren 1 und/oder Prämolaren 2 fehlen, so wird dies laut dem Rassestandard der FCI akzeptiert und liegt damit im Toleranzrahmen. Dabei bleibt das Fehlen der Molaren 3 unberücksichtigt. Solltet ihr an dieser Stelle mehr über die Beschaffenheit des Gebisses und die entsprechende Pflege erfahren wollen, so legen wir euch unseren Magazinartikel „Wie sieht die Zahnpflege bei Hunden aus?“ ans Herz, indem ihr die wichtigsten Informationen und wertvolle Tipps findet.

Die mandelförmigen Augen sind bei dem Rassehund mittelgroß und von ihrer Positionierung weder tiefliegend noch hervorstehend. Die Farbe der Augen kann zwischen haselnuss- bis kastanienbraun liegen. Die Augenlider sind gut anliegend und der Lidrand ist dunkel pigmentiert.

Der Große Schwizer Sennenhund hat mittelgroße Hängeohren, die dreieckig geformt sind. Die Ohren sind relativ hoch am Kopf angesetzt und weisen innen und außen eine starke Behaarung auf.

Der Hals ist kräftig und muskulös gebaut, wodurch der Sennenhund enorm viel Power aus dem Halsbereich entwickeln kann und sich daher gut als Zughund für den Bollerwagen oder Schlitten eignet. Der Hals ist eher gedrungen und weist keine Wamme auf.

Die Körperlänge ist insgesamt etwas größer, als die Höhe des Widerrists.

Der kräftige Rücken des Großen Schweizer Sennenhundes ist mäßig lang und gerade gebaut.

Daran schließen sich direkt die breiten und sehr muskulösen Lenden an.

Die lange und breite Kruppe fällt in einer sanften Rundung ab, ist aber nie überhöht oder abgeschlagen.

Die Brust wirkt durch die gut entwickelte Vorbrust markant und kräftig. Sie ist breit gebaut und reicht von ihrer Tiefe bis zu den Ellenbogen herab. Der Rippenkorb in von rund-ovalem Querschnitt, aber weder flach noch tonnenförmig. 

Die untere Profillinie zeigt die wenig aufgezogene Linie des Bauchs und der Flanken.

Das Geschlecht von Rüde und Hündin ist deutlich ausgeprägt und klar zu erkennen. Kurz, man sieht sofort, wer Rüde oder Hündin ist.

Die Rute ist harmonisch an die Kruppe angesetzt. Sie ist ziemlich schwer und reicht von der Rutenlänge bis zum Sprunggelenk herab. In der Ruhephase trägt der GSS die Rute herabhängend, in der Aufmerksamkeit und Bewegung hingegen höher und leicht nach oben gebogen. Die Rute ist aber zu keiner Zeit geringelt oder über den Rücken gekippt.

Nun sind die vorzüglichen Gliedmaßen des Schweizer Sennenhundes an der Reihe:

Schaut man den Schwyzer Sennenhund vom vorderen Profil an, so sieht man die gerade und parallel gebauten Vorderläufe, die eher breit gestellt sind.

Die Schulterblätter der Vorderhand sind lang geformt, kräftig und muskulös. Sie sind schräggestellt und liegen am Körper an, bilden mit dem Oberarm einen nicht zu stumpfen Winkel.

Die Unterarme an den Vorderläufen des Hundes sind mit einer äußerst starken und stabilen Knochenstruktur ausgestattet und gerade gebaut.

Daran schließt sich der feste und vom seitlichen Profil senkrecht stehende Vordermittelfuß an, der nahtlos gerade dem Unterarm folgt.

Betrachtet man die Gliedmaßen vom hinteren Profil, so stehen auch die Hinterläufe gerade und nicht zu eng gestellt.

Der Hintermittelfuß ist weder nach innen, noch nach außen gedreht.

Die ziemlich langen Oberschenkel sind mit breiten Keulen ausgestattet, kräftig und sehr muskulös bepackt. Hierdurch entwickelt der Große Schweizer Sennenhund viel Kraft und Power aus den Hinterbeinen.

Die Kniegelenke der Hinterhand sind deutlich stumpf gewinkelt.

Darunter kommen direkt die relativ langen Unterarme.

Die Sprunggelenke sind stark, kräftig und ebenfalls gut gewinkelt.

Passend zum gesamten Körper hat der Große Schweizer Sennenhund kräftige Pfoten, die mit eng aneinander liegenden und gut gewölbten Zehen versehen sind. Diese wiederum sind mit starken und kräftigen Krallen ausgestattet. Die Pfoten sind gerade ausgerichtet, sprich weder ein- noch auswärts gedreht.

Die Afterkrallen an den Hinterläufen müssen gemäß dem Rassestandard entfernt sein, vorausgesetzt es besteht in dem jeweiligen Land kein gesetzliches Verbot.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte hart
Felllänge mittel
Unterwolle Ja
Fellmuster dreifarbig, Abzeichen, Brand, Blesse
Fellfarbe Schwarz, Braun, Weiß

Schaut man sich das Haarkleid des Großen Schweizer Sennenhundes an, so vernimmt man die schöne dreifarbige Farbgebung des Fells. Die Dreifarbigkeit ist sowohl für den GSS, als auch seine anverwandten  Appenzeller Sennenhund, Berner Sennenhund und Entlebucher Sennenhund absolut charakteristisch und schafft damit einen großen Wiedererkennungswert.

Es kommen laut Standard Schwarz, Rot-braun und Weiß beim Großen Schweizer Sennenhund vor.

Der Grundton ist immer Schwarz. Dieser wird mit symmetrischem rot-braunem Brand und weißen Abzeichen vervollständigt. Ein wunderschönes Gesamtbild entsteht.

Zwischen dem Schwarz und den weißen Abzeichen, findet der Betrachter an den Backen die rot-braune Farbe des Brands. Weiterhin ist das Rot-Braun über den Augen, an der Innenseite der Ohren, seitlich an der Brust des Hundes, an den Vorder- und Hinterläufen und an der Unterseite der Rute zu erkennen.

Gehen wir über zu der weißen Farbe, die sich als weiße Abzeichen an der Blesse und am Fang im Kopfbereich des Großen Schweizer Sennenhundes befindet. Weiterhin ist das Weiß an Kehle, Brust, Vorder- und Hinterpfoten und Rutenspitze zu sehen.

Zwischen der besagten Blesse im Kopfbereich und den rot-braunen Abzeichen über den Augen, sollte laut dem Rassestandard ein Streifen Schwarz vorhanden sein.

Kommt der Große Schweizer Sennenhund mit einem weißen Nasenfleck oder einem weißen Halsring daher, so liegt dies innerhalb der Toleranz, wird demnach akzeptiert und nicht als Fehler eingestuft.

Nun wollen wir die Fellbeschaffenheit näher betrachten:

Der Große Schweizer Sennenhund hat ein doppeltes Haarkleid, das aus dem Deckhaar (Oberhaar) und der dichten, weichen Unterwolle (Unterhaar) besteht. Diese Fellart wird auch als Stockhaar bezeichnet, wobei das äußere Deckhaar eine raue Haptik aufweist, sprich es fühlt sich entsprechend hart an.

Das Oberhaar ist mittellang und sehr dicht. Der Rassestandard genehmigt auch ein kurzes Deckhaar in dem Fall, dass Unterwolle vorhanden ist. Die Unterwolle selbst ist ebenfalls dicht und weich.

Körpermaße

Der Große Schweizer Sennenhund heißt nicht umsonst so. Denn die Hunderasse gehört unzweifelhaft zu den großen Hunderassen. Sie bringt eine imposante und beeindruckende Statur mit. In der der Sennenhundefamilie ist sie die größte Rasse.

Um euch ein noch besseres Gefühl für die gewaltigen Ausmaße des Rassehundes geben zu können, wollen wir euch anhand des aktuellen Rassestandards, die Größenvorgaben nennen. In Sachen Gewicht, liefert der Standard keine Mindest- oder Maxgrenzen - allerdings soll das Körpergewicht zur Größe angemessenen ausfallen, damit sie die Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Wohlergehen des Hundes nicht einschränkt.

Die Rüden des Großen Schweizer Sennenhundes bringen eine stolze Widerristhöhe von 65 bis 72 cm mit.

Die Damen des GSS sind etwas zierlicher gebaut. Sie sollen sich zwischen 60 und 68 cm, gemessen am Widerrist, bewegen.

Schaut man sich nun in der Population des Großen Schweizer Sennenhundes um, so liegen die Rassevertreter/-innen gewichtsseitig im Regelfall bei den Rüden um 55 bis 70 Kg und Hündinnen 40 bis 60 Kg.

Stärken

Nicht nur einen tollen und ehrlichen Charakter bringt der imposante und große Vierbeiner mit, nein der Große Schweizer Sennenhund hat auf Grund seiner Körperstatur und seiner ganzen körperlichen Merkmale enorme Stärken und Qualitäten, die ihm bei allen Aktivitäten und Beschäftigungen mehr als dienlich sind. Bis auf Fliegen, gibt es für den GSS quasi keine Grenzen. Die Rasse lässt sich vielseitig verwenden, ist extem leistungsfähig und demnach gebrauchstauglich.

Die muskulösen Hunde haben außerordentlich viel Kraft, sind stark und für alle Aufgaben, die körperliche Anstrengung abverlangen, gut gerüstet. Sie können Gepäck und Gegenstände problemlos tragen, sind ferner hervorragende und begeisterte Zughunde. Sprich, eine Fahrt mit den Kindern im Boller- und Hundewagen oder im Winter auf dem Schlitten, ist genau eine der favorisierten Beschäftigungen. Er wird darin aufgehen und lockerleicht die Kids befördern. Im Übrigen kann auch der Herr im Haus, den GSS für diverse Zugarbeiten nutzen, sei es für das gehackte Holz oder mit seinen Freunden zum Bierziehen an Vatertag. Aber auch Frauchen hat die Möglichkeit, ihn mit ihren Bekannten bei der Wandertour als "Packesel" einzusetzen oder die Einkäufe nach Hause ziehen zu lassen. Er ist ein wahrer Allrounder als Arbeitstier. Alleine schon seine muskulöse Halspartie und die stark bemuskelten Hinterläufe sorgen für jede Menge Energie, Kraftpotential, Zugkraft und Schub. Trotz seines Gewichts ist der GSS dabei agil, beweglich und unermüdlich unterwegs.

Körperlich ist der Große Schweizer Sennenhund mit einer vorzüglichen Konstitution gesegnet. Jede Menge gute Muskulatur und hervorragende Knochensubstanz, machen ihn zu einem stabilen, verletzungsresistenten und kraftstrotzenden Powerpaket. Egal welche Aktivitäten auf dem Plan stehen, sei es als Arbeitshund, beim Hundesport oder diversen Freizeitbeschäftigungen, der GSS ist für alle Schandtaten gewappnet und wird euch begeistern.

Seine Heruasragenden Gliedmaßen mit den kräftigen und dicken Pfoten, geben dem Großen Schweizer Sennenhund zudem die nötige Geländegängigkeit. Er kann sich auf jedem Boden und Gelände problemlos und äußerst gewandt bewegen, ob Winter oder Sommer, Asphalt, Wiese, Erdboden, Sand, unebenes Gelände etc. - er ist immer bestens gerüstet, steht stabil und widerstandsfähig als Rüde seinen Mann und Hündin die Frau.

Apropos Klima und Jahreszeiten: Der GSS ist gegen große Kälte, Schnee, Eis, Nässe und starken Wind immun, da das Stockhaar mit dem mittellangen Deckhaar und der wärmenden Unterwolle, ihn bestens schützt. Auch Wärme ist für ihn in Ordnung, da im Frühjahr die Unterwolle abstirbt und somit für die wärmere Jahreszeit sein Haarkleid dünner ist. Dadurch hat er selbst mit heißeren Temperaturen im Sommer keine Probleme und notfalls sucht der clever Hund sich einen kühlen Schattenplatz. Kurzum, der Große Schweizer Sennehund ist wetterresistent.

Insgesamt kann man beim GSS sensationelle Körperlichkeit hervorheben. Die Rassevertreter/-innen sind durch die physischen Merkmale äußerst robust, resistent gegen äußere Einflüsse und sehr widerstandsfähig. Sie haut nichts so schnell aus der Bahn.

Der Körperbau im Bereich der Brust und Rippen ist ausreichend groß. Damit können sich die inneren Organe sehr gut entwickeln und ausbilden. So erreichen diese eine hohe Leistungsfähigkeit. Und dies wiederum kommt dem GSS im Hundealltag sehr entgegen. Denn sie bringen im Hinblick auf ihr Laufvermögen viel Ausdauer und Kondition mit.

Zudem glaubt man gar nicht, dass Hunde mit diesen Körpermaßen (Körpergröße/Körpergewicht) so aktiv, agil, geschmeidig, beweglich und wendig sich bewegen können. Der GSS ist ein wahres Bewegungswunder, nicht umsonst ist er auch so bewegungsfreudig. Neben der schubvollen Beschleunigung, kann der imposante Rassehund auch äußerst schnell laufen.

Durch die muskulösen Gliedmaßen und das starke Sprunggelenk, sind die Hunde mit einer großen Sprungkraft gesegnet. Sei es eingewaltiger Satz aus dem Lauf aus dem Stand heraus, spielend werden die Hindernisse überwunden. Hier berichten immer wieder Halter von GSS, dass ihr Hund aus dem Stand eine Höhe von 1,50 m locker und leicht meistert. Auch wiederum ein herausragendes Talent für den Hundesport.

Die allermeisten GSS gehen gerne ins Wasser und sind gute Schwimmer. Zur Abwechslung bieten sich also Apportierspiele am Ufer des Sees an. So kann der Große Schwyzer Sennenhund im kühlen Nass seine Schwimmtalente und Apportierfähigkeiten zeigen, wird zudem ausgelastet und wird garantiert jede Menge Spaß haben.

Mit ihrem starken und kraftvollen Kiefer sowie dem perfekt ausgestatten Scherengebiss, sind die Großen Schweizer Sennenhunde zu jeder Zeit in der Lage, kräftig zuzupacken. Damit können sie dann problemlos Knochen, Futter und vieles mehr zerkleinern. In Notsituationen sind sie zudem in der Lage, sich, ihre Liebsten und deren Eigentum gegen Übergriffe aller Art zu wehren und verteidigen. Mit einem solchen Koloss kann sich seine Familie stets sicher fühlen. Nicht umsonst wird der territoriale und schutzbereite GSS u.a. als Wach- und Schutzhund genutzt. Sein tiefes, imposantes und charakteristisches Bellen setzt er nicht grundlos ein. Wenn es angebracht ist, sorgt die Stimmlage für jede Menge Eindruck.

Der scharfsinnige Große Schweizer Sennenhund verfügt über einen beachtlichen Geruchssinn, wodurch er auch als Mantrailer ausgebildet wird. Zudem funktionieren Gehör- und Sehsinn perfekt, so wie es für einen wachsamen Hofhund sein musste.

Die Pflege des Fells macht keinen großen Aufwand. Gesabbert wird in der Regel nur, wenn etwas Leckeres aufgetischt wird.

Stärken

  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • Schnelligkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • gute Schwimmer
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Zughundetauglichkeit
  • Agilität
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • fester Biss
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • imposantes Bellen
  • wenig Sabber
  • geringer Pflegeaufwand
  • leichte Auffindbarkeit von Zecken in Fell
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Verletzungsresistenz
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Zähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Schneeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • hoher Futteraufwand
  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig
  • großer Platzbedarf

Schwächen

Der Große Schweizer Sennenhund bringt wie wir nun auf eindrucksvolle Weise erfahren haben, sehr viele Vorteile und körperliche Stärken mit.

Nichtsdestotrotz gibt es aber auch sehr wenige Eigenschaften, die der ein oder andere als vermeintliche Schwäche ansieht oder aber eine Haltung schwierig gestaltet:

Denn der GSS haart das ganze Jahr und wechselt zweimal im Jahr sein Fell. Das Stockhaar wird im Frühling zu den Sommermonaten dünner, die Unterwolle stirbt dabei ab, muss entsprechend gepflegt werden und wird natürlich mehr Haarverlust zu dieser Zeit des Fellwechsels produzieren. 

Im Herbst erfolgt dann der Wechsel zum Winterfell. Auch in dieser Zeit verliert dann der GSS mehr Haare.

Kurzum: Der Haarverlust führt dazu, dass rund um das Jahr Hundehaare im Haus, dem Auto, an der Kleidung und dem Mobiliar sicher zu finden sind.

Weiterhin benötigt ihr ausreichenden Platz, da der Große Schweizer Sennenhund zu den großen und sehr kompakt gebauten Hunderassen gehört. Damit ist der Wohnraum und Garten, sowie das Auto etc. gemeint.

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Großer Schweizer Sennenhund: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Großen Schweizer Sennenhund aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Mittel
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Gering
Verfressenheit Hoch
Jagdtrieb Gering
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb -
Bewegungsbedürfnis Mittel
Verspieltheit -
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Der GSS ist ein intelligenter und kluger Hund, der gescheit genug sein musste, um Situationen eigenständig bewerten und entsprechende Handlungen abzuleiten. Dies zeigt der selbstbewusste und mitunter eigenwillige Rassehund auch manchmal im Alltag, wenn er eine bestimmte Aufgabe oder Befehl nicht als sinnig empfindet, dass er dann auch schon mal für sich entscheidet, sich etwas anderem zuzuwenden oder einfach inaktiv zu bleiben.

Deshalb ist es auch wichtig, die Kopfarbeit zu fördern und dem Großen Schweizer Sennenhund rassegerechte und adäquate Aufgaben zu stellen, damit er auch geistig und mental ausgelastet wird. Er will also kognitiv gefordert werden, seine scharfen Sinne zum Arbeiten bringen. Zudem ist ihm das Gefühl "gebraucht" zu werden wichtig - denn dann macht macht es auch Sinn sich einzubringen.

Durch den ausgeprägten Verstand in Kombination mit dem Arbeitswillen, seiner Aufmerksamkeit dem Herrchen gegenüber, hat der Halter beste Voraussetzungen für die Erziehungs- und Ausbildungsmaßnahmen, sowie das Führen des Großen Schweizer Sennenhundes im Alltag. Er gilt als leicht erziehbar, was ein gewisses Maß an Grips und Arbeitsintelligenz erfordert, die er beim Aufbau neuen Verhaltens und diverser Kommandos, sowie bei der gehorsamen Umsetzung beweist -es ist dafür aber eine konsequente und durchsetzungsstarke Führung nötig - aber nicht umsonst lässt sich der GSS auch außerhalb der normalen Familienhundhaltung gut zum Therapie- und Rettungshund ausbilden. Er ist gelehrig, wissensdurstig und lernt bei entsprechendem Handling zügig.

Temperament

Der Große Schweizer Sennenhund bringt ein mittleres Temperament mit und verfügt über ein ruhiges und ausgeglichenes Wesen. Seine Reizschwelle ist hoch, er steht oft über den Dingen und bleibt in vielen Situationen sehr gelassen. 

GSS sind emotional sehr stabil und sanft – sie bringen eine ausgesprochene Wesensfestigkeit mit. Sprich, sie sind durch ihre Scharfsinnigkeit mit empfindlichen Antennen ausgestattet und nehmen alles war, springen aber nicht nervös auf jedweden Umweltreiz an, denn sie wissen genau wann es angebracht ist zu agieren. Nervosität und hektische Umtriebigkeit sind ihnen völlig fremd.

Der wachsame Riese ist demnach mit einer inneren Ruhe ausgestattet, kann gut verweilen und beobachten, aber wenn nötig impulsiv, mit großem Nachdruck und extremer Energie von 0 auf 100 hochschalten und alles in die Waagschale werfen. Dies ist bei Hunden mit einem so ausgeprägten Beschützerinstinkt und Schutztrieb als Bodyguards von Herdentieren, Vieh, Familie und Eigentum jeher zwingend nötig gewesen, um Ungewöhnliches und Gefahr sicher wahrzunehmen und stets verteidigungsbereit zu sein.

Die Hunde verfügen über eine sehr gute Auffassungsgabe, sind aufmerksam und sensibel, haben folglich ein gutes Gespür für gewisse Situationen.

Trefflicher Hund auf den stets Verlass ist, mit einem hervorragenden Charakter und Wesen, der viele positive Züge mitbringt.

Trotz Ihrer körperlichen Ausmaße sind die Hunde beweglich, wendig und agil bei den verschiedenen Aktivitäten. 

Der GSS ist gerne aktiv, lebhaft und sehr arbeitswillig, sie brauchen Aufgaben und wollen gebraucht werden. Die ehemaligen Gebrauchshunde wollen etwas tun, so ergibt sich ein Sinn für ihren Alltag, es sind keine Hunde die einfach nur in den Tag leben wollen. Sobald sie also arbeiten, spielen oder sporten dürfen, zeigt sich ihr leidenschaftliches Engagement, was auch eine Frage des Temperaments ist.

Willensstärke

Die Hunderasse ist selbstbestimmt und eigenständig, fällt selbständige Entscheidungen, was bei dem einen oder anderen Halter fälschlicherweise auch als leichte Sturheit erachtet wird. 

An dieser Stelle muss der Halter Verständnis für die Charakterzüge haben, denn schließlich wurde der Gebrauchshund seinerzeit auf den Bauernhöfen zum Bewachen und Beschützen der Bauernfamilien, deren Hab und Gut, sowie als Herdenschutzhund für das Vieh eingesetzt. Hier war es notwendig, situativ schnell zu handeln und Entscheidungen eigenständig zu fällen. Drohte Gefahr für Mensch, Eigentum oder die Viehherde, konnte der GSS nicht warten und um Erlaubnis fragen, sondern es war seine Aufgabe alles zu unternehmen, um die Gefahren und Bedrohungen von außen abzuwenden und die Familie und deren Besitztümer rigoros zu verteidigen.

Diesem starken Willen, der Selbstsicherheit und dem ausgeprägten Selbstbewusstsein muss man als verantwortlicher alter und Rudelführer, mit Charisma, Führungsstärke, Souveränität, Konsequenz, Disziplin und Durchsetzungsvermögen entgegentreten. Ferner sind Geduld und Einfühlungsvermögen gefragt, damit man das Gehör des GSS gewinnt und er sich durch das respektvolle, vertrauenswürdige und angemessene Handling bereitwillig führen lässt und folgsam ist. Wenn ihr einen bedingungslos unterordnungsbereiten und unterwürfigen Hundepartner sehnt, seid ihr bei diesen charakterstarken Hundepersönlichkeiten falsch.

Mit Härte, unangemessener Ansprache, Druck etc. werdet ihr bei den unabhängigen GSS kein Erfolg haben. Denn wenn er nicht will, will er nicht - und wollt ihr diesen Koloss etwa zum erwünschten Tun tragen? Mit Überzeugungskraft, liebevollem Dirigieren und Lenken, sowie positiver Bestärkung mit einer leckeren Belohnung, werdet ihr von dem anhänglichen und treuen GSS alles bekommen.

Auch hier müssen wir nochmals mit auf den Weg geben, dass ihr möglichst in jeglichem Tun eurem GSS den Sinn der Handlung vermittelt, damit er vollends überzeugt ist und sich bereitwillig engagiert. Kurz, er will auf einfache Weise Sinn und Zweck verstehen und wird sich dann von seiner besten Seite zeigen. Geht man hier als Hundeführer und Rudelchef geschickt vor, werdet ihr einen hoch kooperativen, arbeitsfreudigen und leichtführigen Partner an eurer Seite haben - dies beweist seine Verwendung als Sport-, Therapie- und Rettungshund, wo es stets auf einen motivierten, bemühten und arbeitsintelligenten Teamplayer ankommt.

Kurz: GSS können, wenn nötig, einen unbändigen Willen zeigen. Sie sind sehr sicher in ihrem Auftreten und strahlen dies mit erhobenen Haupt aus. Sie bringen eine starke Persönlichkeit mit, mit der man aber mit angemessener Herangehensweise, hervorragend zurechtkommen kann.

Allein zuhause

Lasst euren GSS nicht zu lange alleine, denn die Hunde sind typische Rudeltiere, die sich in der Nähe ihrer Familie wohl fühlen, den Sozialkontakt und die soziale Bindung unbedingt benötigen. Solltet ihr also halbtags oder ganztags arbeiten und der Hund in diesem Zeitraum alleine bleiben müssen, ist vielleicht eine andere Hunderasse eher zu empfehlen.

Wird es mit dem Alleinsein übertrieben und/oder der GSS im Welpenalter nicht umfassend daran gewöhnt und behutsam herangeführt, kann es zu psychischen Belastungen kommen, da dieser Zustand kein natürlicher ist und entsprechend durch das Unbekannte zu Stress und einem hohen Erregungslevel führt.

Der Große Schwyzer Sennenhund will bei seinem Ersatzrudel sein, am Familienleben als vollwertiges Mitglied teilnehmen, dazugehören und aktiv am Alltag teilhaben. Auch wenn er als Hofhund über Vieh und Eigentum gewacht hat, war er stets Teil des ganzen und immer mit diversen Spezies umgeben. Sei es beim Hüten von Nutztieren oder auf den Höfen, wo Tiere und bekannte Menschen Gesellschaft leisteten. Da der anhängliche GSS das intensive Zusammensein und -wirken mit seinen Menschen dem alleinigen Dahintreiben vorzieht, ist eine Zwinger- oder Außenhaltung abseits der Familie bei ihm nicht erwünscht. Die Rasse darf sich auf keinen Fall isoliert oder nur als geduldet fühlen.

Da es im gemeinsamen Hundealltag aber immer wieder Situationen geben kann, wo es unmöglich ist, den Hund mitzunehmen, muss er innerhalb der Welpenaufzucht, entsprechend ausgebildet werden. Das Training und die Gewöhnung des alleine lassen, ist ein Pflichtbaustein des umfangreichen Trainingsprogramms. Auch wenn es individuell passende Alternativen gibt, seien es Familienmitglieder, eine Hundetagesstätte/Hundepension oder Freunde, raten wir dringend das Alleinsein zu üben und den Hund dahingehend zu bilden, um für Notsituationen gewappnet zu sein.

Wie ihr euren GSS optimal auf kurzes Alleinbleiben vorbereitet, könnt ihr in unserem ergänzenden Artikel nachlesen. Hier geht´s lang.

Verfressenheit

Keine Frage, der riesige und schwergewichtige GSS ist jeglichem Futter nicht abgeneigt. Sie fressen gerne und viel. So wie man ihn mit Leckerchen optimal ködern, manipulieren und positiv in seinem Tun bestärken kann, ist er generell kein Kostverächter. Entsprechend raten wir im Hinblick auf die Fütterung konsequent zu bleiben und es nicht zu gut zu meinen. Denn ansonsten droht Übergewicht.

Auch in Sachen Training sollte der Fressimpuls trainiert werden, damit das Leckermäulchen erst frisst, wenn Herrchen/Frauchen ihm die Freigabe ausdrücklich erteilt haben - die ist die Königsdisziplin.

Letztlich kommt es wie bei allen Eigenschaften hinsichtlich deren Ausprägung und Veranlagung natürlich auf das jeweilige Hundeindividuum an. Aber auch die von Anfang aufgestellten Regeln und Grenzen müssen auch in Sachen Futteraufnahme und Fressverhalten gelebt werden - wird zu viel gewährt und zugestanden, ist dies für die gesamte Führung schwierig, da der GSS einen führungsstarken und konsequenten Partner braucht.

Gehorsam, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, Antigiftködertraining sind einige wesentliche Trainingsinhalte, die für das Fressverhalten auf dem Trainingszettel stehen sollten. Es kommt am Ende des Tages dem eigenen Vierbeiner zu Gute, wenn er nicht zu viele Pfunde mit sich herumträgt, gesund und leistungsfähig bleibt. Zudem kann das Risiko vor dem Verzehr von Giftködern und folglich schlimmen Vergiftungen minimiert werden.

Jagdtrieb

Der Große Schweizer Sennenhund zeigt im Regelfall wenig bis gar keinen Jagdtrieb.

Hingegen bringt er einen ausgeprägten Hüte- und Treiberinstinkt sowie starken Schutztrieb mit. Er hält die Herde beisammen und beschützt sie vor Risiken und Gefahren durch Mensch und Tier. Dies war eine seiner Jobs als strebsamer Bauern- und Hirtenhund in seiner Heimat Schweiz, wo das Vieh zu seiner Entstehungszeit noch eine wesentliche Rolle zur Existenzsicherung einnahm. Der Kynologe Prof. Albert Heim beschrieb den Großen Berner Sennenhund als guten Viehtreiber und -hüter, als Verteidiger ohne Furcht und Hinterlist.

Der fehlende Jagdinstinkt bringt den Vorteil mit, dass ihr getrost mit eurem Vierbeiner im Wald und Feld spazieren gehen könnt, ohne dass er eine Fährte aufnimmt und durchdreht, da Jagdreiz und Jagdpassion ihn übermannen. Er ist kein Jäger, der andere Tiere durch seinen Beutetrieb verfolgen und jagen würde.

Wachsamkeit

Auf den Großen Schweizer Sennenhund ist Verlass. Er hat einen sehr ausgeprägten Wach- und Beschützerinstinkt, ist zudem vollkommen unbestechlich. Sprich, er lässt sich durch nichts und niemand um den Finger wickeln, sondern liefert zuverlässig seinen Wach- und Schutzdienst ab.

Seine Familie ist bei ihm immer sicher aufgehoben, er zeigt hier stets ein ein wachsames Auge und Schutzverhalten. Er ist mit seiner Statur schon abschrecken genug, würde aber für seine Bezugsmenschen alles tun und ist stets verteidigungsbereit.

Fremde und Besucher werden sofort angekündigt, ihm entgeht nichts und niemand. Er ist kein Kläffer, sondern nur in entsprechenden Situationen wird pflichtbewusst gebellt. Sind die Personen bekannt und werden von Herrchen/Frauchen begrüßt und willkommen geheißen, so zieht er sich wieder zurück und fährt ebenso schnell wieder herunter und beruhigt sich.

Das Hab und Gut, sowie Haus und Hof können problemlos zurückgelassen werden und während der Abwesenheit wird dies sicher bewacht.

Der Große Schweizer Sennenhund hat ein natürlich verankertes Territorialverhalten und ist reviertreu. Er passt auf sein Revier also gut auf. Kurz: Der GSS ist wie Prof. Heim sagte, ein guter und zuverlässiger Wächter.

Bewegungsbedürfnis

Das Bewegungsbedürfnis und der Bewegungsdrang sind beim Großen Schweizer Sennenhund mittelmäßig ausgeprägt. Er ist alleine durch seine gewaltigen Körpermaße kein Dauerläufer, der den ganzen Tag Hundemarathon oder stundenlang bei Laufdisziplinen im Hundesport glänzen will - dennoch ist die Rasse aktiv, lebhaft, lauffreudig, besonders eifrig, unermüdlich, einsatzfreudig und arbeitswillig, wenn es zu rassegerechten Beschäftigungen kommt, die aus Sicht des GSS sinnvolle Aufgaben sind. Dies gilt für jegliche Aktivität mit Körpereinsatz und Denksport.

Der GSS will sich gebraucht fühlen und bei Betätigungen, die seine vorzüglichen Sinne, körperlichen und wesensseitigen Anlagen ansprechen, einbringen, entfalten und ausleben können. Er möchte nicht unnütz in den Tag hineinleben und ausschließlich mit einem stupiden Spaziergang abgespeist werden, sondern anspruchsvolle Arbeiten mit Spaß, Spiel und Sport verbinden. Er ist als belastungsfähiger Arbeits- und Gebrauchshund gezüchtet worden und will auch heute noch so mit geeigneten Jobs und Beschäftigungen gefördert und herausgefordert werden.

Also überlegt euch kreative Aufgaben und abwechslungsreiche Aktivitäten, damit die Triebe und Bedürfnisse des ehemaligen lesitungsfähigen, scharfsinnigen und starken Schweizer Riesen optimal angesprochen, kontrolliert in adäquate Bahnen umgeleitet, befriedigt und ausgelastet werden.

Im Fokus sollten demnach u.a. seine Wach- und Schutzbereitschaft, Zugkraft und/oder Nasenarbeit jeglicher Art stehen. Denn hierbei werden die Konzentration und Sinne, aber auch seine läuferischen Talente und enormen Kräfte auf die Probe gestellt.

Ihr müsst den Großen Schweizer Sennenhund nicht stundenlang am Stück laufen lassen, ausgedehnte Spaziergänge sind eine Grundlage, aber so könnten regelmäßige Trainingseinheiten beim Zughundesport eine Variante sein, schließlich wurden sie jeher zum Ziehen schwer beladener Karren eingesetzt. Die Kinder werden sich freuen, wenn sie im Bollerwagen/Hundewagen sitzen dürfen und regelmäßig Ausflüge mit dem Hund stattfinden. Im Winter wird es eine Morzgaudi sein, den GSS vor den Schlitten zu spannen und die Kinder im Feld stundenlang durch den Schnee zu ziehen. Aber auch ihr Erwachsene könnt euch einen Profi-Schlitten zulegen und den ausdauernden und starken Rassehund als Schlittenhund einsetzen. Warum den kräftigen GSS nicht als lebenden "Gepäckträger" einspannen, wenn es auf eine ausgiebige Wandertour mit Proviant für den Tag geht oder ihr ihm einen Rucksack umschnallt und die Einkäufe nach Hause tragen lasst. Dies sind allesamt Beschäftigungsformen, die seinen hervorragenden Qualitäten entgegenkommen.

Des Weiteren ist der Rassehund optimal für die Aufgaben als Wachhund eingesetzt. Sei es der große Garten und das Haus, oder ihr unterhaltet einen großen Bauernhof, wo er sich einerseits viel selbständig frei bewegen, das Vieh bewachen und schützen kann sowie mit dem Bauern auf dem Feld unterwegsin Mutter Natur ist.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den rassespezifischen Bedürfnissen des GSS nachzukommen, damit er auf seine Kosten kommt und kognitiv wie auch körperlich durch ausreichende Beschäftigungen ausgelastet und folglich ausgeglichen ist. Es muss ein gute Mixtour an physischen und psychischen/mentalen Aufgaben her.

Mut

Der Schweizer Sennenhund ist ein furchtloser Zeitgenosse in jeglichen Alltagssituationen.

Sie verteidigen und beschützen mutig und unerschrocken ihre Bezugsmenschen und das gesamte Hab und Gut. Angst ist ihnen völlig fremd, aber ihr Mut und Courage dürfen nicht mit Aggressivität gleichgesetzt werden, denn auch für diese Eigenschaft steht der GSS zu keiner Zeit.

Prof. Heim beschrieb den GSS u.a. als "Verteidiger ohne Furcht". Sprich, er würde sich stets vor seine Menschen und sonstigen anvertrauten Lebewesen und Sachen stellen, damit nichts und niemand gefährdet wird oder gar zu Schaden kommt.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Um einen sozialverträglichen Hund und auch GSS an seiner Seite zu haben, ist einmal das genetische Erbgut der Elterntiere relevant und zum anderen, wie das jeweilige Hundeindividuum geprägt und sozialisiert wurde, sowie mit ihm im weiterne Hundeleben umgegangen wird und welche Erfahrungen auf ihn einwirken. Sprich, sowohl angeborene und vererbte als auch erlangte und erworbene Faktoren spielen eine Rolle, wie die Sozialverträglichkeit und durch erlangte Reife, Sozialkompetenz ausgebaut sind.

Es beginnt also alles schon durch die strenge und sorgsame Auswahl der entsprechenden Elterntiere, die für die Zucht von Welpen verpaart werden sollen. In der organisierten und kontrollierten Zucht werden die hohen Qualitätsansprüche durch eine Zuchttauglichkeitsprüfung garantiert, die jeder Vierbeiner durchlaufen und damit seine Eignung als Zuchthund festellen lassen muss. So wird jede Hundepersönlichkeit in Sachen Gesundheit, Wesen, Verhalten und Phänotyp auf Herz und Nieren geprüft, damit nur unbelastete und beste Gene an die Nachzuchten weitervererbt werden. Nachdem die Welpen dann das Licht der Welt erblickt haben, geht es auch direkt mit der verantwortungsvollen Aufgabe des Züchters weiter, in Sachen Prägung, Habituation, Sozialisierung und Erziehung wichtige Grundlagen durch den fürsorglichen Input zu liefern und beste Voraussetzungen für den zukünftigen Halter zu schaffen, hierauf aufbauend einen verträglichen, sozialen, umgänglichen, verhaltenssicheren und alltagstauglichen Welpen aufzuziehen. Denn alles steht und fällt mit der Persönlichkeitsentwicklung durch die angeborenen und erlangten Einflüsse. Das jeweilige Hundeindividuum muss also intensiv mit nötigen Maßnahmen gefördert werden, damit es das notwendige Rüstzeug erhält, um stets angemessen mit seiner gesamten Umwelt zu interagieren.

Prinzipiell ist das Verhalten des GSS mit einer positiven Prägung und Sozialisierung mit anderen Hunden, Menschen und sonstigen Tieren weder von Aggressivität, noch Ängstlichkeit charakterisiert. Seinen eigenen Bezugsmenschen ist er stets bedingungslos positiv zugetan und anhänglich, Fremden gegenüber eher auf Grund seiner Wach- und Schutzbereitschaft reserviert und zurückhaltend veranlagt. Mit anderen Tieren kann er gut, da auch sein Jagd- und Beutetrieb quasi überhaupt nicht angelegt ist. Lernt der GSS eigene Artgenossen und andere Spezies, sowie das innerartliche und artfremde Verhalten kennen und erlangt durch regelmäßigen Sozialkontakt die entsprechenden Verhaltensnormen, ist der stille Riese umgänglich und durchaus gesellig. Diverser sozialer Kontakt zu Menschen und Tieren ist für den GSS, dessen Veranlagungen als ehemaliger Arbeits- und Gebrauchshund der Bauern und Hirten und eigenes seelisches Wohlbefinden, daher sehr wichtig.

Wäre der GSS nicht ein so gelassener und sozialverträglicher Hund, würde er sich nicht für die Eignung als Therapiebegleithund befähigen.




Freundlichkeit zu Hunden

Hervorrangende Verträglichkeit mit anderen Tieren.

Wird der GSS früh umfassend und intensiv geprägt und sozialisiert, dann ist das Zusammenführen und der Umgang mit anderen Hunden in aller Regel problemlos und funktioniert auf freundliche, verträgliche und soziale Weise.

Aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen kommt äußerst selten vor. Geht es um Rangordnungsfragen, so reicht in aller Regel das leiseste Drohgebärde, was bei der Statur des gewaltigen Schwyzers kein Wunder ist.




Freundlichkeit zu Menschen

Liebevolle und freundliche Hunde ihrer Familie gegenüber, Fremden treten sie hingegen selbstsicher entgegen. 

Sie schauen sich die fremden Menschen aus der Entfernung an, beobachten diese misstrauisch und sind reserviert. Sie wollen sich stets ein Gesamtbild der Situation und des Menschen machen. Sie handeln wie es sich für einen Wachhund gehört. 

Kommen beispielsweise Unbekannte zu seiner Familie nach Hause, wird er bei der Begrüßung sich im Hintergrund halten, nach dem Abchecken der Lage sich ein Urteil machen und entsprechend der Gesamtsituation anpassen. Werden die Personen von Herrchen/Frauchen positiv und willkommen empfangen, so wird der GSS auch zutraulicher. Verspürt der sensible und einfühlsame Riese aber jedwede Missstimmung und nimmt ungewöhnliches Verhalten seiner Liebsten wahr, dann wird er voll konzentriert die Situation beobachten, um notfalls sich schützend vor sie zu stellen.




Dominanz gegenüber Menschen

Jeder, der sich einen so selbstsicheren und in manchen Situationen dickköpfigen Hund anschaffen will, sollte bestenfalls über Hundeerfahrung verfügen und wissen wie er mit einem GSS umzugehen hat. Denn die frühe Integration im Welpenalter in die bestehende Familienstruktur ist sehr wichtig, dem jungen Hund muss seine Stellung und Position im Rudel und der bestehenden Rangordnung nachhaltig zugewiesen werden. Dies bedeutet, dass durch entsprechende Regeln, Grenzen und souveräne Führung dem Vierbeiner keine Gelegenheit geboten werden sollte, die Grenzen zu seinen Gunsten zu verschieben und seinen übergeordneten Rudelmitgliedern auf der Nase herumzutanzen. Nachlässigkeiten sind tabu, konsequentes, diszipliniertes aber liebevolles und geduldiges Handeln ist beim halten und Führen eines Großen Schweizer Sennenhundes der richtige und erfolgsversprechende Ansatz.

GSS sind charakterstarke, selbstbewusste und selbstsichere Hunde, die stets eigenständige Arbeiten für den Menschen rund um ihre ursprüngliche Haltung als Hüte-, Hof- und Arbeitshunde ableisten, daher auch alleine Entscheidungen treffen mussten. Die Rasse ist weder unterwürfig noch stark unterordnungsbereit, kann eher schon mal sturköpfig und eigenwillig handeln. Entsprechend braucht der GSS eine starke Führungspersönlichkeit als Rudelchef. Wird er diszipliniert, souverän und versiert führt, so ist er folgsam und leichtführig. Ist dem nicht so und/oder der GSS sieht seine Fälle dahinschwimmen, seine Bedürfnisse nicht gewahrt, ist er zu jeder Zeit in der Lage das Heft des Handelns mit seiner starken Unabhängigkeit zu übernehmen. Dominanz kann also durchaus vom Großen Schweizer Sennenhund in seinem Verhalten gezeigt werden, in dem er die Führung übernimmt, da er sich führungslos fühlt.




Bindung zum Herrchen

Sehr anhängliche und treue Hunde, die die Nähe der vertrauten Bezugspersonen suchen. Sie sind verschmust und genießen jede Streicheleinheit und Zuneigung ihrer lieben Menschen.

Sie bringen ihrem Herrchen eine große Aufmerksamkeit entgegen und sind schon beim geringsten Zeichen stets zur Stelle.

Eine starke Bindung und harmonische Beziehung ist das Fundament bei der Haltung eines GSS.

Da die Hunderasse bei seinen Menschen sein möchte und deren direkte Umgebung sucht, eignen sie sich nicht als Zwingerhunde. Ausgrenzen, Ausschließen und Isolieren von seiner Familie können dem sensiblen Riesen schwer zusetzen, folglich durch mangelnde Zuwendung das Wohlbefinden und den Seelenzustand stören. Der GSS braucht seine Bezugsmenschen, sie sind sein Lebensmittelpunkt. Er will dazugehören und dabei sein.

Grundvoraussetzung, dass der GSS sich von seinem Wesen und Charakter voll entwickelt, reift und entfaltet sind der intensive Kontakt und Aufbau der starken und engen Bindung ab dem frühen Welpenalter zu seinem Herrn, da er hierdurch das Vertrauen, die Sicherheit und das Geborgenheitsgefühl seiner Bezugsmenschen gewinnt.




Erziehbarkeit

Der Große Schweizer Sennenhund ist leicht zu erziehen, lernwillig und versteht durch seine Intelligenz was man von ihm verlangt. Es sind arbeitsintelligente Hunde, sprich sie können zügig neues Verhalten aufbauen und Kommandos lernen, zudem sind gehorsam und folgsam.

Aber GSS sind auf keinen Fall unterwürfig und extrem unterordnungsbereit, neigen hier und da durch ihre Unabhängigkeit, Selbständigkeit und Selbstbewusstsein, zu eigenständigem und eigenwilligen Verhalten. Andere nennen es gar Sturheit und Dickköpfigkeit. Manchmal werden eben auch Befehle einfach überhört und ignoriert. Zudem ist es aus Sicht des GSS wichtig, in allem was er so tun soll, Sinn und Zweck zu erkennen. Schließlich musste er jeher als tatkräftiger Helfer an der Seite seiner Menschen immer nur Aufgaben und Arbeiten ableisten, die einen tatsächlichen Mehrwert für seine Halter hatten. Und diese Intention liegt einfach ein stückweit in seinem Blut.

Dies zusammengenommen, erfordert in Sachen Handling des Großen Schweizer Sennenhundes eine bestimmte Vorgehensweise seines Rudelführer und Halters. Und im Wort "Rudelführer" steckt auch schon eine wesentliche Eigenschaft, die das Halten und Führen des kräftigen und zugleich sanften Riesen braucht. Um den Respekt und das Vertrauen des GSS zu gewinnen, sowie als Autoritätsperson und Rudelchef angesehen zu werden, benötigt es eine führungsstarke Persönlichkeit, die konsequent, diszipliniert, charismatisch, souverän, versiert und dennoch liebevoll und geduldig mit dem Schwyzer umgeht. Sei es beim Training oder im Hundealltag. Daher ist aus unserer Sicht Hundeerfahrung das A und O, um auf Augenhöhe mit dem charakterstarken Hund klarzukommen.

Beharrliche Umsetzung aufgestellter Regeln und Grenzen ist angesagt. Auch wenn es mitunter schwerfallen mag, der GSS braucht klare Leitplanken, an denen er sein Verhalten orientieren kann. Beherzigt dies, denn letztlich gibt es ihm auch wieder Sicherheit in seinem Tun. Und es unterstreicht eure Stellung und rangführende Position als Rudelchef.

Am Ende des Tages ist es einfach unerlässlich, dass ihr durch das entsprechende Training und die alltägliche Führung über sicher sitzende und wirksame Führungsinstrumente verfügt, mit denen ihr euren GSS möglichst jeder Zeit im Griff und unter Kontrolle habt. Denn Gegenhalten an der Leine oder Festhalten am Halsband, wird bei den Muskelpaketen mit ihrer extremen Power nicht funktionieren.

Was auf keinen Fall Gegenstand der Erziehungs- und Führungsweise sein sollte, sind unangemessene Ansprache und unangebrachte Härte. Damit kommt man beim GSS nicht zum Ziel. Er liebt positive Verstärkung und eine leckere Belohnung.




Kinderfreundlichkeit

Der Rassehund ist zu den Kindern der Familie liebevoll, verträglich, fürsorglich und beschützt und behütet sie zu jeder Zeit vor allen Gefahren. 

Sie gehen mit den Kindern geduldig, gutmütig und rücksichtsvoll um. Auch hier kommt ihre innere Ruhe und Stärke durch ihre Wesensfestigkeit wieder äußerst positiv zum Vorschein.

Der GSS eignet sich folglich sehr gut als Familienhund und entwickelt sich in aller Regel zu einem tollen Spielkamerad und engen Freund der Kinder.

Wichtig sind aber klare Spielregeln und Umgangsformen. Sprich, es müssen auch in diesem Zusammenhang Regeln und Grenzen aufgestellt werden, die beide Seite zu respektieren haben.

Gerne wollen wir euch einige Tipps für den hundgerechten Umgang der Kinder mit auf den Weg geben. Klickt einfach hier.




Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz -
Sozialverträglichkeit Mittel

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Mittel
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität -
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Was gibt es beim Großen Schweizer Sennenhund im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Großen Schweizer Sennenhunds aufkommen?

Erziehungsthemen

In unseren bisherigen Ausführungen habt ihr bereits einiges über die körperlichen und wesensseitigen Vorzüge und Eigenschaften des Großen Schweizer Sennenhundes erfahren. In diesem Block wollen wir uns nun mit rassespezifischen Erziehungsfragen, Führungsthemen bis hin zu etwaigen Verhaltensproblemen im alltäglichen Umgang beschäftigen, mit denen sich ein GSS-Halter konfrontiert sehen könnte.

Bevor wir aber damit starten, wollen wir kurz nochmals daran erinnern, dass die jeweilige Hundepersönlichkeit aus einem sehr komplexen System besteht, das durch verschiedene Faktoren maßgeblich beeinflusst wird. Denn so spielen im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung und -formung angeborene und vererbte Anlagen der Elterntiere und derer Vorgängergenerationen, sowie erlangte und erworbene Eigenschaften durch diverse Einflüsse, eine maßgebliche Rolle, wie das jeweilige Hundeindividuum tickt und dessen Verhaltensrepertoire aufgebaut ist.

Somit kommen wir wieder an den Punkt, dass es im Hinblick auf den Welpenkauf oder die Adoption eines Tierheimhundes/Hund aus ausländischem Tierschutz unbedingt von Nöten ist, genau bei der Auswahl der Bezugsquelle hinzuschauen, um möglichst einen sozialverträglichen, verhaltenssicheren und alltagstauglichen Vierbeiner perspektivisch aufzunehmen. Sprich, viel Verantwortung liegt in Händen der verantwortlichen Züchter, Halter den gesamten Bedingungen mit denen der Hund lebt, gehalten, geführt und mit ihm umgegangen wird. Prägung, Habituation, Sozialisierung, Erziehung, Führung, Haltebedingungen, Gesundheit etc. sind wesentliche Treiber, die sich positiv und negativ auf den Zustand und das Verhalten des Hundes auswirken. Gehen wir also alle miteinander fürsorglich und sorgsam mit unserer Verantwortung für den Hund um, denn er ist auf uns und unseren Input maßgeblich angewiesen.

Dann schauen wir nun mal genau hin, welche Themen einen GSS-Halter im gemeinsamen Alltag beschäftigen können:

Es geht bei der Anschaffung des GSS also schon los, mit der Frage, ob der Große Schweizer Sennenhund tatsächlich der richtige und passende Hundepartner für die eigenen Vorstellungen und den gebotenen Lebensraum ist. Wohnt ihr nämlich mitten in Berlin-City, in einer 20 qm Bude, geht 8 Stunden als Single arbeiten, sitzt sonst vor dem Fernseher und Computer, wird es vermutlich wenig Sinn machen, sich den riesigen und arbeitswilligen GSS anzuschaffen. Daher wollen wir euch an dieser Stelle gerne einen hilfreichen Artikel ans Herz legen, um den richtigen Hund fürs Leben zu finden. Hier geht´s lang.

Der GSS bekommt idealerweise einen menschlichen Partner, der Hundeerfahrung mitbringt und sich durch einen kompetenten, souveränen, charismatischen, konsequenten und durchsetzungsfähigen Führungsstil auszeichnet. Er muss die Rolle des Leittiers annehmen wollen und nachhaltig leben. Führungsschwäche, Inkonsequenz, Undiszipliniertheit, mangelnde Hundeerfahrung und Sachkenntnis, wird der scharfsinnige und sensible Riese sofort wahrnehmen. Die Konsequenz kann eigenständiges Handeln, Dominanzverhalten und diverses anderes Verhalten sein, wo der charakterfeste Schwyzer dann nur allzu hundgerecht und normal handelt, da er sich und seine Bedürfnisse als Rudeltier nicht gewahrt sieht. Dieses natürliche Verhalten wird ihm dann aber als vermeintliche Verhaltensauffälligkeit und unerwünschtes Verhalten ausgelegt, obwohl er einfach nur ganz natürlich für einen Hund handelt.

In unserem Block "Psyche" haben wir uns bereits eingehend mit dem Wesen, Charakteranlagen und daraus resultierendem Verhalten befasst. Und auch bereits den ein oder anderen Hinweis gegeben, was der GSS mag oder nicht und worauf bei der Haltung und dem Führen des imposanten schweizer Riesen zu achten ist.

Nachfolgend nochmals ein paar Beispiele, die ihr auf dem Schirm haben solltet.

Alleinsein, Isolation, Zwinger, Anleinhaltung sind Gift

Wie bereits weiter oben in den allgemeinen Merkmalen des GSS erörtert, bleiben diese Hunde nicht gerne alleine. Wenn ihr also ganztags arbeiten solltet und der Hund in dieser Abwesenheitszeit alleine zu Hause verweilen soll, dann ist generell die Frage zu stellen, ob eine Hundeanschaffung generell und die eines geselligen GSS wirklich sinnig ist. Oder ihr zumindest auf eine andere Rasse ausweichen solltet, die problemlos mit ins Büro gehen kann.

Ein bis zwei Stunden kann der GSS durchaus nach einer ausgiebigen und frühzeitigen Lernphase das Haus oder den Garten hüten. Es bedarf dafür aber einer schrittweisen und behutsamen Herangehensweise im frühen Welpenstadium, damit der Welpe an diesen Alltagszustand gewöhnt wird. Wird dies bei der sensiblen Phase unterlassen, so wird der Hund mit dem Zustand des Alleinseins vermutlich nicht klarkommen, da es eine vollkommen neue und unbekannte Situation ist, die er so nicht kennt und durch das frühe Lernen abgespeichert hat. Damit fehlen entsprechende Erfahrungen und erlangte Verhaltensmuster, auf die er in dieser Situation zurückgreifen und anwenden kann.

Die Unsicherheiten führen dann unweigerlich je nach Hundepersönlichkeit zu Stress und erhöhtem Erregungslevel. Es belastet den Vierbeiner. Die Folgen können mannigfaltig sein und von einfachen unerwünschten Verhalten bis zu schweren Störungen durch Verlust- und Trennungsängste sein. So zerstören manche Hunde dann Mobiliar, andere Bellen und Heulen unentwegt bis zur Rückkehr ihrer Bezugspersonen rum oder lösen sich zum Trotz irgendwo im Wohnraum.

Der Große Schweizer Sennenhund braucht die Nähe seiner Bezugsmenschen und sollte unter keinen Umständen als Zwingerhund oder Anleinhund im Hof betrachtet oder in beengten kleinen eingezäunten Flächen gehalten werden. Diese Isolation und das Eingesperrtsein entwickelt das Gefühl, das sich der Hund ausgegrenzt und in seiner Freiheit beschnitten fühlt. Und das bei einer Rasse, die so selbständig, freiheitsliebend und naturverbunden ist.

Besonders der junge Welpe will auf Erkundungstour, die Welt kennenlernen, selbständige Erfahrungen sammeln und damit die Lehren für das weitere Hundeleben erhalten. Dies wird aber nur funktionieren, wenn er den Freiraum dazu hat und somit sein Wesen und Charakter positiv beeinflusst und geprägt werden. Und diese Entwicklung muss gemeinsam mit seinem Rudelführer stattfinden, der ihn führt, anleitet und begleitet. Intensive Zuwendung und Kommunikation eingeschlossen.

Unterforderung, fehlende Aufgaben, Langeweile

Die artgerechte und rassespezifische Haltung eines Großen Schweizer Sennenhundes sieht für die entsprechende Auslastung einige typische Beschäftigungen und Aktivitäten vor, denen er bereits seit seiner Rassenentstehung nachging.

Entscheidend ist bei allen Tätigkeiten, dass der GSS das Gefühl erhält, gebraucht zu werden und Verantwortung für etwaige Aufgaben übertragen zu bekommen. Kurzgesprochen, er will feste Aufgaben haben, bei denen er seine körperlichen Stärken mit Kraft und Ausdauer einsetzen und seine geistigen Qualitäten und Fähigkeiten einbringen kann.

Welche Aufgaben und Sportarten sich anbieten, werdet ihr in der Rubrik Hundesport und Freizeitaktivitäten weiter unten erfahren.

Sollte dies aber ausbleiben und der GSS unterfordert ist, Langeweile aufkommt und durch fehlende tägliche Aufgaben und Herausforderungen er seine Daseinsberechtigung hinterfragt, so wird er immer mehr in sich gekehrt sein, verkümmern und eingehen wie eine Primel.

Territorialverhalten, Schutztrieb und Beschützergen

Der Große Schweizer Sennenhund war stets ein gefragter Wach- und Schutzhund. Entsprechend bringt er die natürlich verankerten Eigeshaften mit. Das Territorialverhalten und der Schutztrieb sind stark ausgeprägt. Dies muss bei der Erziehung, Führung und Auslastung beachtet werden.

Es kann durchaus je nach Individuum stärker oder minder ausgelebt werden. Hier bedarf es von klein auf klarer Regeln und Grenzen, damit nichts und niemand ungewollt durch unangemessenes Verhalten bedroht, gefährdet oder verletzt wird. Auch hier gilt zu beachten, dass der Hund nur das macht, wofür er gezüchtet wurde und die Verantwortung für die richtigen Umgangsnormen bei uns liegen.

Fressverhalten

Die Rasse ist bekannt dafür, keinen Leckerbissen liegen zu lassen und zu verschmähen. GSS können durchaus als verfressen bezeichnet werden.

Gleichzeitig neigen sie auch dazu, durch zu viel Nahrung zuzulegen.

Dem muss man mit einer umfassenden Erziehung inklusive Aufbau der Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, sicherer Rückruf, Abbruchsignal, Antigiftködertraining etc. entgegensteuern, damit der große Schweizer lernt, nur noch Fressbares nur noch nach einem Freigabebefehl anzurühren, seinen Fressimpuls unter Kontrolle zu halten und notfalls durch adäquate Führungstools abgerufen werden zu können. Schließlich wollt ihr unterwegs beim Herumschnüffeln ja nicht, dass das Leckermaul eine Giftköder aufnimmt und verschlingt.

Sturheit und Dominanz

Da man bereits in der Welpenkiste erkennen kann, welcher Welpe stets das Heft in die Hand nimmt, zu den vermeintlich charakterstärkeren gehört, den Geschwistern zum Teil mit seinen Verhaltensweisen überlegen ist, sie dominiert und forsch auftritt, ist es immer von großem Vorteil, wenn der Züchter sich ein Bild der Familie macht, die den Welpe anschaffen möchte. 

Denn wenn dieser „Jungspund“ schon jetzt innerhalb des Wurfs so dominant auftritt, so muss der zukünftige Halter genau wissen, wo er bei der Erziehung, Integration in die Familie und im alltäglichen Miteinander ansetzen muss. Hier ist eine ausgeprägte Hundeerfahrung absolut von Nöten, denn Hundeanfänger wären sicher großen Herausforderungen ausgesetzt, denen sie vermutlich aus Unkenntnis und Unerfahrenheit nicht gewachsen wären. 

Der GSS ist so oder so mit einer ordentlichen Portion Durchsetzungskraft und Selbstsicherheit ausgestattet, die er bei fehlender Konsequenz sicher zu seinem Vorteil ausnutzen und seine Stellung innerhalb des Rudels neu interpretieren würde. Hier könnte es durchaus zu Problemen für die schwächeren Mitglieder kommen, da sie die vermeintlich Schwächsten der Rudelstruktur sind. Und das bei einem Rüden mit einer Widerristhöhe von 70 cm, 65 Kg Körpergewicht, jede Menge Muskulatur und Power, sowie hoher Intelligenz.

Ohne eine konsequente Führungsrolle durch den Rudelführer, dem Aufstellen von klaren Regeln und Grenzen, dem Zuweisen des Platzes in der Rangfolge und dem täglichen disziplinierten Einhalten dieser Regularien, sind Tür und Tor für Chaos geöffnet, die dann nur noch mühsam mit Hilfe des erfahrenen Hundetrainers wieder korrigiert werden können.

Wenn der Hund die Unsicherheit oder inkonsequentes Verhalten seiner Menschen vernimmt, so wird er die Führung und die Alpharolle übernehmen, sowie die Regeln vorgeben. Dies liegt in der Natur der Sache. 

Die vermeintliche Sturheit des Großen Schweizer Sennehundes ist ein ähnlicher Aspekt, der bei einigen GSS-Haltern immer wieder zu Verwunderung und vermeintlichen Verhaltensproblemen führt. Denn die Halter berichten dann von ihrem Hund, der einfach nicht Folge leisten würde, wenn sie ihr Kommando oder Befehl abgeben.

Sollte aber der Große Sennenhund nun nicht sofort springen, da er zunächst für sich den Sinn hinterfragt, dauert es vielen Haltern schon zu lange und sie versuchen es mit der Brechstange oder mit Strafen. Genau der Weg funktioniert bei einem GSS überhaupt nicht, sondern er wird auf stur schalten oder seinen Dickschädel zeigen.

Kurzum: Der GSS bringt von Natur aus ein ganz bestimmtes Paket an Wesens- und Charaktereigenschaften mit, die jedem Halter bewusst sein müssen und mit diesen durch angemessenes Handling umzugehen wissen sollte. Entscheidet sich ein unerfahrener Hundeneuling für die Rasse, raten wir unbedingt ab Tag 1 der Übernahme, einen erfahrenen Hundetrainer in die Aufzucht und Erziehung einzubinden.

Kind und Hund

Der Große Schweizer Sennehund ist grundsätzlich ein liebevoller, behutsamer und im Umgang mit Kindern geduldiger Rassehund.

Und trotz des tollen, verträglichen und umgänglichen Wesens, braucht der GSS eine umfassende positive Prägung und Sozialisierung mit Menschen. Auch an die Kinder muss er gewöhnt und herangeführt werden.

Auch für das tägliche Zusammenleben und Interagieren von Kind und Hund, bedarf es einem festen Regelgerüst und unmissverständlicher Grenzen. Es handelt sich bei diesem imposanten Schwyzer letztlich immer noch um ein Tier, mit völlig artfremden Verhalten und Bedürfnissen.

Gerade Kleinkinder, die mitunter noch sehr unbedarft bis grobmotorisch zugreifen, dürfen nicht alleine mit einem Hund herumhantieren. Ein Hund ist kein Spielzeug. Und auch wenn der GSS als sehr rücksichtsvoll und kinderafin gilt, auch er will nicht respektlos und unangemessen angepackt werden.

Vielfach ist es daher ratsam, in der Hundeschule einen Kind-Hund-Kurs zu belegen, um beiden Seiten das richtige Rüstzeug an die Hand zu geben und sich auf die jeweilige andere Partei, mit all ihren Eigenarten einzustellen. Es werden hier wichtige Umgangsformen vermittelt.

Erziehungsthemen

  • Antiaggressionstraining
  • Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
  • Hund und Kind Training

Großer Schweizer Sennenhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Große Schweizer Sennenhund, liebevoll auch "Schweizer" oder "Großer" genannt, ist eine beeindruckende Hunderasse voller Ausdauer und Kraft. Als eine der vier Schweizer Sennenhundrassen ist sie auch die größte und älteste, die ihre Wurzeln in der Bergwelt der Schweizer Alpen hat. Sie sind bekannt für ihre Tapferkeit, Treue und ihre unerschütterliche Bereitschaft, ihrem Menschen zu dienen. Sie sind schnelle Lerner und erstaunen oft ihre Halter mit ihrer Intelligenz und ihrem Scharfsinn.

Sozialisation des Großen Schweizer Sennenhundes

Bezüglich der Sozialisierung dieser Rasse ist die frühe Welpenzeit von größter Bedeutung. Es ist wichtig, den Welpen verschiedene Umgebungen, Menschen und andere Tiere vorzustellen. Sie sollten ihm zeigen, dass es sicher und sicher ist, und seine Neugier und sein Interesse an der Welt um ihn herum fördern. Ein gut sozialisierter Großer Sennenhund ist ein freundlicher, selbstsicherer Hund, der in der Lage ist, angemessen auf neue Situationen und Menschen zu reagieren.

Grundkommandos

In Bezug auf die Grundkommandos sind für diese Rasse insbesondere Befehle wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Komm" wichtig. Sie sind leicht zu lernen und bieten dem Hund eine solide Grundlage für weiteres Training. Der Große sollte diese Befehle zuverlässig ausführen, da sie für seine Sicherheit und Kontrolle und für sein Wohlbefinden im Alltag entscheidend sind.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Bei der Leinenführigkeit ist es wichtig, dass der Schweizer lernt, locker und entspannt an der Leine zu gehen. Hierbei kann das "Bei Fuß"-Kommando hilfreich sein. Es hilft dem Hund zu verstehen, dass er neben seinem Besitzer bleiben soll und nicht vorausziehen oder abhängen darf. Eine korrekte Leinenführigkeit ist nicht nur für Spaziergänge, sondern auch für den Besuch beim Tierarzt oder in öffentlichen Verkehrsmitteln von großer Bedeutung.

Spiel- und Apportiertraining

Spiel- und Apportiertraining sind effektive Möglichkeiten, um den Schweizer geistig und körperlich zu fordern. Durch das Spiel und die Bewegung ein hohes Maß an Interaktion und Bindung zwischen Hund und Mensch sichern.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Als Besitzer eines Großen Schweizer Sennenhundes ist es besonders wichtig, die Verantwortung zu verstehen, die Sie für diesen großen, starken Hund tragen. Sie müssen bereit sein, ihn artgerecht zu versorgen und ausreichend zu beschäftigen. Diese Rasse erfordert körperliche Aktivität und mentale Stimulation, um ausgeglichen und zufrieden zu sein.

Weitere wichtige Punkte bei der Erziehung eines Großen Schweizer Sennenhundes sind:

  • Geduld und Konsequenz: Diese Rasse ist intelligent, aber kann manchmal auch eigensinnig sein. Es ist wichtig, dass Sie sich die Zeit nehmen, ihm Dinge beizubringen und dabei konsequent zu bleiben.
  • Soziale Interaktion: Ein Großer Schweizer Sennenhund sollte früh und oft mit anderen Hunden und Menschen in Kontakt gebracht werden. Das stärkt sein Vertrauen und sein Sozialverhalten.
  • Positives Training: Verwenden Sie positive Verstärkung und belohnungsbasierte Methoden, um Ihren Hund zum Lernen zu motivieren.
  • Ausreichende Beschäftigung: Ein gelangweilter Sennenhund kann destruktives Verhalten entwickeln. Stellen Sie sicher, dass er ausreichend Bewegung und mentale Stimulation hat.
Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Große Schweizer Sennenhund eine anspruchsvolle Rasse ist, die sowohl körperliche als auch geistige Beschäftigung benötigt. Sie sind treu, intelligent und lernfähig und können mit der richtigen Ausbildung und Sozialisierung hervorragende Begleittiere sein. Als Halter eines Großen Schweizer Sennenhundes sollten Sie immer daran denken, dass Ihr Hund nicht nur ein Haustier ist, sondern auch ein Partner, ein Weggefährte und ein Freund. Es ist Ihre Verantwortung, ihm ein Leben zu bieten, das seinen Bedürfnissen entspricht und ihm ermöglicht, glücklich und gesund zu sein.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Großen Schweizer Sennenhundes

Großer Schweizer Sennenhund: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Wenn ihr euch mit der Anschaffung und dem Kauf eines Rassehundes und in unserem Fall, eines Großen Schweizer Sennenhund Welpen beschäftigt, dann ist es sicherlich euer Ziel, einen Welpen zu ergattern, der euch auf Anhieb gefällt und zusagt. Das äußere Erscheinungsbild spielt dabei stets eine große Rolle, dies ist auch völlig verständlich und legitim - es gibt aber noch einige wesentliche Punkte, die mit in die Kaufentscheidung einfließen müssen. Wir haben hier unsere Gedanken in einem gesonderten Artikel zur weiteren Unterstützung einfließen lassen. Interesse? Dann klickt einfach hier.

Die wichtigsten Kriterien beim Welpenkauf sollten unzweifelhaft eine stabile Gesundheit, ein guter Allgemeinzustand und der Erwerb eines psychisch gesunden, wesensfesten, verhaltenssicheren und sozialverträglichen GSS-Hundewelpen mit einem guten Charakter sein. Auch der Phänotyp soll den Vorgaben des aktuellen Rassestandards entsprechen, damit ihr einen rassetypischen und authentischen Welpen in die Haltung übernehmt. Und ferner soll die verantwortliche Zuchtstätte nach den strengen Regeln der gültigen Zuchtordnung und den gesetzlichen Kriterien des Tierschutz arbeiten. Die vorgenannten Standards und Qualitätsmerkmale werdet ihr in der kontrollierten und organisierten Zucht des GSS finden. Schaut also bei der jeweiligen Bezugsquelle genau hin, damit ihr bei einem seriösen, fürsorglichen, kompetenten und erfahrenen Züchter euren Großen Schweizer Sennenhund erwerbt.

Neben den genannten Punkten ist die sorgsame Auswahl der Zuchthunde, sprich des Mutter- und Vatertieres von Bedeutung und aus welchen Wurflinien diese entstammen, da die Gesundheit hinsichtlich etwaiger Erbkrankheiten und genetischen Prädispositionen mehrere Generationen zurück überprüft und gesichert sein muss, bevor eine Verpaarung der Hunde mit gutem Gewissen stattfinden kann. Des Weiteren werden auch die Elterntiere auf ein einwandfreies und rassentypisches Wesen und Charakter überprüft. Dies alles erfolgt durch eine strenge Zuchttauglichkeitsprüfung, in der Gesundheit, Verhalten, Wesen und Phänotyp auf Herz und Nieren geprüft und erst bei bestandener Eignung, Rüde oder Hündin für die Zucht und gezielte Verpaarung zugelassen werden. 

Also macht rund um den Welpenkauf keinen Schnellschuss, denn es müssen einige wesentliche Fragen im Vorfeld abgeklopft werden. Worauf es alles ankommt, haben wir zur weiteren Verwendung in unserem Leitfaden „Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?“ zusammengetragen.

Kommen wir nun zu den eingangs angesprochenen Erbkrankheiten und genetischen Vorbelastungen, mit denen die Rasse des Großen Schweizer Sennenhundes in Verbindung gebracht werden muss. Diese rassetypischen Hundekrankheiten werden teils vor der Zuchtzulassung (Zuchttauglichkeitsprüfung) der jeweiligen Zuchthunde verpflichtend überprüft. Hierbei handelt es sich um die Hüftgelenksdysplasie (HD), die Ellbogendysplasie (ED), Osteochondrosis dissecans (OCD) und erblich bedingte Augenkrankheiten wie der oben aufgeführte Graue Star.

Die vorgenannten Erbkrankheiten werden auch von der amerikanischen Orthopedic Foundation for Animals (OFA), einem Institut, dass seit den 1970er Jahren Untersuchungsergebnisse diverser Hunderassen im Hinblick auf Erbkrankheiten sammelt, für den GSS aufgeführt. Die Hüftgelenksdysplasie wurde bei immerhin 18,1% der untersuchten Hunde nachgewiesen, die Ellbogendysplasie bei 11,2%, die Osteochondrosis dissecans bei 3,8% und erbliche Augenkrankheiten wie der Graue Star oder die Progressive Retinaatrophie mit 2,8%.

Ferner ist beim Großen Schweizer Sennenhund eine Veranlagung für die Epilepsie bekannt - eine neurologische Erkrankung.

Die OFA führt weiterhin die Schilddrüsen-Unterfunktion in seltenen Fällen (1,8%) auf. Weiters eine Krankheit, die den Bewegungsapparat des GSS betreffen kann, nämlich die Kniescheiben-Verrenkung. Hier sind aber nur verschwindend geringe 1,1% der untersuchten Hunde betroffen.

Zu guter Letzt wären noch etwaige Zahnerkrankungen, Zahn- und Gebissfehler bei Aufnahme des Zahnzustandes der Großen Schweizer Sennenhunde zu nennen. Hier sind Zahnauffälligkeiten bei den zahnmedizinischen Kontrolluntersuchungen in 6,3% der Fälle aufgetreten.

Sonstige Krankheiten

Neben den erblich und genetisch bedingten Belastungsfaktoren, treten bei den Großen Schweizer Sennenhunden rassespezifisch auch hin und wieder sonstige Hundekrankheiten auf.

Wichtig ist, dass ihr mit eurem Hund regelmäßig die angeratenen Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt vollzieht, die vorgeschriebenen Impfprogramme durchführt und den Hund gegen Parasiten aller Art mit den entsprechenden Antiparasitika behandelt.

Daneben ist es für die Gesundheit und Fitness des Hundes sehr bedeutend, dass er vernünftig gepflegt wird, eine ausgewogene und gute Ernährung erhält und entsprechend seiner Rassebedürfnisse artgerecht ausgelastet und beschäftigt wird. Natürlich solltet ihr auch im Alltag bei allen Dingen, die ihr mit eurem Hund unternehmt, an seine Konstitution denken, beispielsweise ist das Treppensteigen für diese Hunde auf Sicht nicht förderlich. 

Diese Hinweise sind je nach Lebensalter und Lebensphase immer wieder zu überprüfen und anzupassen, damit der GSS möglichst lange eine stabile Gesundheit genießen kann.

Wenn dann alles zur vollsten Zufriedenheit abläuft, der GSS frei von schlimmen Krankheiten oder etwaigen Unfällen bleibt, so erreichen die großen Hunde immerhin eine durchschnittliche Lebenserwartung von 8-12 Lebensjahren.

Welche sonstigen Krankheiten neben einer etwaigen Magen-Darm-Verstimmung, Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit individuell immer mal wieder auf vereinzelte GGS zukommen können, sind die Magendrehung und etwaige Ohreninfektionen.

Für Ohreninfektion sind alle Hunderasse, die Hänge- oder Klappohren haben, anfällig. Da die Ohren durch ihre Anatomie nicht ständig freiliegen und somit mit Luft in Verbindung kommen, sammelt sich oftmals Dreck und Feuchtigkeit dort, die zu juckenden, schmerzhaften und stinkenden Entzündungen führen können.

Die akute Magendrehung ist Magenerweiterung, die mit einer Drehung des Magens um die Quer- und Längsachse stattfindet. Dabei verschließen sich der Eingang und der Ausgang des Magens, was mit den Begleiterscheinungen zu einem dramatischen Notfall wird, in der der betroffene Hund durchaus sein Leben lassen kann. Hier ist eine dringende Notfallbehandlung durch den Veterinär unerlässlich, um das Leben des Hundes zu retten.

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Welche Aktivitäten eignen sich für den Großen Schweizer Sennenhund?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Großen Schweizer Sennenhund?

Passende Sportarten

Um mit einem Hund und eben auch dem Großen Schweizer Sennenhund, sinnvolle und geeignete Aktivitäten zu unternehmen, bietet sich der Hundesport in aller Regel hervorragend an. Denn dort können auf den Hundeplätzen und mitunter unterwegs in Mutter Natur, auf kontrollierte Weise die Anlagen, Fähigkeiten, Triebe und Bedürfnisse des Hundes angesprochen, in adäquate Bahnen umgeleitet, gefordert und befriedigt werden. So kann der Hund sich rassegerecht einbringen, entfalten und bei den unterschiedlichen Disziplinen ausleben. Er wird beim Hundesport also gezielt physisch und psychisch/mental gefördert und herausgefordert. Dort ist Körpereinsatz gefragt und Grips und Sinne werden beim Denksport zum Glühen gebracht, damit der Vierbeiner die Aufgaben erfolgreich meistert. Für einen Arbeitshund mit dieser Power, Belastungsfähigkeit, Bewegungsfreude und Arbeitswille ideal. Es werden folglich Spaß, Sport, Spiel, Arbeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl in einem erlebt, was auch die Beziehung und Bindung durch die intensive gemeinsame Zeit weiter stärkt. Besser geht es kaum.

Bevor wir euch nun die möglichen Hundesportarten für den GSS nennen wollen, seien uns noch ein paar Anmerkungen gestattet:

Bei allen sportlichen Aktivitäten solltet ihr bei einem Großen Schweizer Sennenhund nie das Gewicht vergessen, das der Rassehund mit sich herumträgt.

Daher sind dem Vierbeiner von Haus aus Grenzen gesetzt und besonders unter gesundheitlichen Aspekten sind perspektiv einige Hundesportarten und Freizeitaktivitäten nicht unbedingt förderlich. 

Denkt an die Knochen, Bänder und Sehnen, die Wirbelsäule und Bandscheiben und das gesamte Herz-Kreislaufsystem. Schließlich sollen die körperlichen und geistigen Herausforderungen dem Hund Freude bereiten und ihn von Seiten seiner Fitness möglichst lange auf einem guten und leistungsfähigen Niveau behalten.

Der Große Schweizer Sennenhund ist zwar agil, ausdauernd, bewegungs- und arbeitsfreudig, dennoch eignet er sich sicherlich nicht für lange Ausritte mit dem Pferd als Reitbegleithund oder für einen Hundemarathon. Stellt euch nur vor ihr reitet nur im Trab, dann muss der GSS in vollem Galopp hoffen, überhaupt den Anschluss zu halten. Das kann gesundheitlich sicherlich nicht der richtige Weg sein und zumal der Spaß sicher auch auf der Strecke bleibt. Wenn ihr natürlich mit dem Pferd nur im Schritt gehen wollt, dann sieht die Sache wieder anders aus. Dies muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden, wir wollten nur auf potentielle Überbelastungen und Überforderungen hinweisen.

Nicht viel anders sieht es mit ständigen Sprüngen über Hindernisse oder von irgendwelchen Erhebungen auf den Boden aus. Bei dem Gewicht werden die Bänder und Sehnen leiden und die Erschütterungen die gesamten Gliedmaßen, Wirbelsäule und Bandscheiben schwer belasten. Nicht umsonst sollte auch ständiges Treppensteigen mit größeren und schwereren Hunden vermieden werden, da die Belastung für den Bewegungsapparat immens ist.

Wenn man nochmals in der Historie der Rassegeschichte zurückblickt, so sind die GSS als Wach-, Treib-, Arbeits- und Gebrauchshunde eingesetzt worden. Also sollten im besten Fall die Aufgaben und Aktivitäten den damaligen Tätigkeiten ein stückweit entsprechen. 

Was den sonstigen Einsatz beim Hundesport angeht, so sprecht doch am Besten mit eurem Großen Schweizer Sennenhund Züchter, zu welchen Sportarten er raten würde. Aber auch der erfahrene Hundetrainer und der Tierarzt sind geeignete Ansprechpartner. Nicht zuletzt besteht auch die Möglichkeit, den Schweizer Sennenhund-Verein für Deutschland e.V. (SSV) diesbezüglich zu kontaktieren. Sicherlich werden die Verantwortlichen einige gutes Tipps parat haben.

Nun wollen wir uns mögliche Hundesportarten wie versprochen näher anschauen, die ihr auf jeden Fall sehr gut mit eurem GSS unternehmen könnt und für die erforderliche physische und psychische Auslastung sorgen:

Da der Große Schweizer Sennenhund nicht der athletischste und laufstärkste Supersportler ist, eignen sich beispielsweise die Fährtenarbeit, das Mantrailing und Obedience. Hier werden die vorzügliche Nase, Kooperationsfähigkeit und der Gehorsam geprüft.

Der Breitensport/Turnierhundesport bietet sich mit seinem Laufvermögen, Beweglichkeit, Geschick und Geländegängigkeit ebenfalls für den sportlichen Einsatz an.

Des Weiteren kann der GSS beim Agility teilnehmen, wobei wir hier nochmals auf die körperliche Konstitution und Verfassung des jeweiligen Hundes hinweisen wollen. Dies sollte vorab überprüft werden, damit der Hund keiner Gesundheitsgefährdung ausgesetzt wird.

Dasselbe gilt für die Teilnahme am Dogdancing.

Agility Hoopers, Degility und Jagility könnten ebenfalls interessant sein.

Die Paradedisziplin ist und bleibt aber der gesamte Zughundesport inklusive dem Schlittenhundesport.

Dies ist natürlich nur ein subjektiver grober Blick auf mögliche sportliche Betätigungen. Solltet ihr mit eurem GSS andere Erfahrungen gemacht haben, so freuen wir uns über eure Infos, um diese mit anderen Gleichgesinnten zu teilen.

Aktivitäten für jeden Tag

Neben dem Hundesport wird viel Zeit im privaten Umfeld mit diversen Freizeitbeschäftigungen verbracht. Auch dieses Rahmenprogramm will kreativ, abwechslungsreich und spannend gestaltet werden, damit keine Routine, Langeweile, Unterforderung und Eintönigkeit die Unternehmungen charakterisieren.

Aber keine angst, es gibt unzählige Möglichkeiten euren GSS zu bespaßen und gleichzeitig rassekonform zu fordern.

Der GSS ist ein leidenschaftlicher Zughund. Er hat die entsprechende Power, Kraft, Muskulatur und Ausdauer. Genau für die Beschäftigung wurde er seit Bestehen der Rasse genutzt und dies könnt ihr ideal täglich mit ihm auf verschiedene Art und Weise nutzen.

Der Vierbeiner eignet sich zum Transportieren allerlei Gegenstände von A nach B. Spannt ihn einfach mit in euren Tagesablauf ein, gebt ihm das Gefühl, dass er gebraucht wird und richtig mit anpacken darf.

Holt doch beispielsweise euer Brennholz aus dem Wald mit einem Karren, vor den euer GSS gespannt wird und so die Arbeit für euch verrichtet.

Aber auch die Einkäufe könnt ihr in spezielle Hunderucksäcke packen und geht die Wegstrecke fußläufig von zu Hause zum Laden und zurück mit eurem Hund, statt auf das Auto zurückzugreifen. Hier tut ihr etwas für eure Gesundheit, die Auslastung des Hundes und für unsere Umwelt. Also eine win-win-win-Situation.

Solltet ihr einen Schrebergarten haben, in dem ihr Obst, Gemüse und Salate anbaut, so greift auf den Hundewagen mit eurem GSS zurück, beladet den Karren mit Kürbissen, Zucchinis, Kartoffeln, Äpfel und Birnen und lasst die Ernte von eurem Vierbeiner nach Hause bringen.

Eine weitere Beschäftigung, die eurem GSS gefallen wird, sind regelmäßige Wandertouren. Hier wird er viel in der Natur unterwegs sein, viele neue und spannende Eindrücke bekommen und euer gesamtes Gepäck entweder im Rucksack tragen oder auf dem Hundewagen mitziehen.

Ausgedehnte Spaziergänge, langsame Fahrradtouren und Nordic Walking sind ebenfalls grundlegende Freizeitaktivitäten, die ihr täglich machen und euren Hund optimal mit einbeziehen könnt.

Ferner kann das gemeinsame Familienglück mit Hund gefördert werden. Denn der kinderbejahende GSS kann prima in gemeinsame Unternehmungen mit den Kindern eingebunden werden. Ihr werdet alle zusammen riesig Spaß haben, wenn es zu gemeinsamen Schlittenfahrten ins verschneite Feld geht und euer Großer Schweizer Sennenhund vor den Schlitten als lebender Motor und Zugmaschine gespannt wird. Außerhalb der Wintermonate kann man dies ebenso mit einem Bollerwagen/Hundewagen tun. Nehmt den Picknickkorb mit und macht nach einer schönen Tour in der Natur, ausgiebig Rast - der GSS darf dann aber auch nicht zu kurz kommen...

Wenn es morgens in den Kindergarten oder die Grundschule geht, können die Kinder auch an weniger motivierten Tagen durch das Ziehen des Hundes mit dem Hundewagen, bestimmt begeistert werden. Welche Klassenkameraden werden wohl sonst noch mit dem Hundegespann gebracht. Porsche und SUV kann doch jeder.

Der Papa des Hauses könnt bei der alljährlichen Vatertagwanderung unter seinen Freunden punkten, wenn er seinen GSS als "Transportesel" fürs Bier und Proviant einsetzt. Zudem wird er sicherlich nüchtern bleiben und den Vätern den Heimweg sicher und zuverlässig zeigen.

Mit den vorgenannten Aufgaben fühlt sich euer GSS gebraucht und ernstgenommen. Dies ist für dessen Einsatzwille als ehemaliger Arbeits- und Gebrauchshund für dessen Motivation sehr wichtig. Er will das Gefühl haben, mit seiner Arbeit einen positiven Beitrag für seine Menschen zu liefern - also nutzt dies.

Des Weiteren gehen GSS in aller Regel gerne ins Wasser. Wenn ihr also die Möglichkeit habt, mit eurem Hund an den See zu kommen und das Baden dort erlaubt ist, so tut ihm doch den gefallen. Hier bieten sich dann auch ideal Apportierspiele an. Werft den Gegenstand ins Wasser und lasst ihn von eurem Vierbeiner holen. Das wird ihn körperlich und geistig fordern.

Grundsätzlich bieten sich auch auf festem Boden Apportierspiele mit Ball oder einem sonstigen Spielgerät an. Dies kann dann im eigenen Garten oder unterwegs während der Spaziergänge sein. Damit wird die Hunderunde nicht zu eintönig und stupide. 

Auch Suchspiele sind gute Beschäftigungsmöglichkeiten, um den GSS geistig durch die konzentrierte Nasenarbeit zu fordern. Am Ende wird er dann mit einem Leckerli belohnt.

Abschießend seien noch verschiedene Wachaufgaben genannt. Lasst euren Hund doch bestimmte Gegenstände im Garten bewachen, die Kinder beim Spielen beaufsichtigen, setzt ihn vor die Haustüre und gebt ihm die Verantwortung, dass trotz geöffneter Tür niemand ungebeten hinein darf. Sicher fallen euch noch andere Möglichkeiten ein.

Nicht zu vergessen sind intensive Trainingseinheiten, die immer wieder das Auslastungsprogramm abrunden sollten. Denn sowohl Verhalten das neu aufgebaut werden will, gehört zum Training, aber auch regelmäßiges Wiederholen bereits erlangter Lerninhalte will praktiziert sein, damit in der Praxis die Kommandos stets sicher funktionieren.

Diverse Hundetricks und Kunststücke können dem imposanten Riesen ebenfalls beigebracht werden, so dass jede Form des Trickdog in angepaßter Form denkbar ist.

Um auch mal einfach Hund sein zu dürfen und sich mit Artgenossen austoben zu können, braucht auch der GSS regelmäßigen Hundekontakt. Dies lastet ihn beim gemeinsamen Treiben richtig aus.

Euch fällt noch mehr ein? Dann her damit...

Aktivitäten für jeden Tag

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Großen Schweizer Sennenhundes

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Großen Schweizer Sennenhund zu beachten?
Pflege Gering
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Gering

Anforderungen an den Hundehalter

Stadttauglichkeit

Aus unserer Sicht ist die Stadttauglichkeit des Großen Schweizer Sennenhundes nur bedingt gegeben.

Die großen Hunde gehören eher aufs Land, da wo sie auch in der Historie in aller Regel gelebt haben und ihre Arbeit auf den Bauernhöfen und der Alm verrichteten. Natürlich unterstützten sie auch ihre Besitzer auf den Wochenmärkten, aber zu dieser Zeit war das Stadtleben ein ganz anderes als es heute in den dichtbesiedelten, stressigen und luftverpesteten Städten der Fall ist.

Solltet ihr dennoch einen GSS anschaffen und in der Stadtwohnung halten wollen, so sorgt im Idealfall für ebenerdige Wohnverhältnisse, da Treppensteigen für derartig große und schwere Hund auf Sicht nicht gesund ist und extrem die Gelenke und den Körper belasten. Ein Aufzug im Haus ist natürlich eine Alternative.

Platzbedarf Wohnung und Garten

Der nötige Platzbedarf ist für den Lebensraum in der Wohnung und einen etwaig vorhandenen Garten bei der Haltung eines Großen Schweizer Sennenhundes eindeutig mit hoch zu bewerten.

Schaut euch die Rasse an - mit dieser imposanten Körperstatur will er sich entsprechend bewegen können, ohne dass bei jeder Drehung der Tisch angestoßen wird und Gläser zu Bruch gehen.

Zeitaufwand Erziehung

Wenn man vor der Anschaffung des Großen Schweizer Sennenhundes sich ausführlich über die Charakterzüge und Wesensmerkmale erkundigt hat, damit weiß worauf man sich beim GSS einlässt und das entsprechende Handling auszusehen hat, dann kann man mit dem GSS sehr gut, zielorientiert und erfolgreich zusammenarbeiten.

Allerdings sind bei einem vor Kraft strotzenden Hünen, unbedingt Konsequenz und Disziplin, Führungsstärke, Charisma, Durchsetzungsfähigkeit, Souveränität gepaart mit Respekt, Fairness, Geduld, Einfühlungsvermögen und angemessener Ansprache gefragt. Denn der GSS kann nur mit Gehorsam geführt werden, da seiner Kraft nichts entgegenzusetzen ist - ihr müsst ihn also verbal oder Zeichensprache kommandoseitig im Griff haben. Er braucht einen wahren Rudelführer ohne Wenn und Aber. Daher ist Hundeerfahrung aus unserer Sicht mehr als ratsam, um den GSS unter Kontrolle halten zu können.

Nutzt die charakterlichen Vorzüge wie den ausgeprägten Arbeitswillen und die Arbeitsfreude, vermittelt verständnisvoll dem GSS warum er eine bestimmte Aufgabe machen soll. Versteht er den Sinn, so wird er leichtführig mitmachen.

Jedem Hundeanfänger können wir nur raten, vom ersten Tag an einen erfahrenen und kompetenten Hundetrainer mit in die Aufgaben rund um Prägung, Sozialisierung, Erziehung und Ausbildung des Großen Schweizer Sennenhundes einzubeziehen. 

Zeitaufwand Gassi und tägliche Beschäftigung

Der Anspruch des GSS im Hinblick auf die tägliche Bewegung, Auslauf und Arbeit ist hoch.

Früher wurde der Große Schweizer Sennenhund überwiegend als Arbeits- und Gebrauchshund eingesetzt. Näheres könnt ihr in der Rubrik Geschichte des GSS nachlesen.

Warum wir dies aber nochmals ansprechen ist die Tatsache, dass die täglichen Beschäftigungen in diese Richtung gehen sollten, sprich Zughundesport oder Freizeitaktivitäten bei denen der Vierbeiner ebenfalls Karren, Schlitten und Hundewagen ziehen darf. Im Grunde kommen ihm Tätigkeiten, bei denen er seine Kraft und Ausdauer einsetzen kann entgegen. Aber auch das Hüten und Bewachen sind ureigene Aufgaben, denen der GSS immer schon in perfekter Form nachging. Habt ihr Eigentum, dann kann der wachsame, scharfsinnige und territoriale Beschützer, in angemessener Form, seinen Wachdienst ausüben - auch das sorgt für kognitive Auslastung, da dann seine Sinne permanent hochkonzentriert arbeiten. Aber auch Aufgaben rund um die Nasenarbeit sind willkommen. Es muss also ein guter Mix an physischen un psychischen/mentalen Beschäftigungen her, die den bewegungsfreudigen und arbeitseifrigen GSS bei Laune halten und sinnvoll fordern.

Ferner sind ausreichende Gassirunden über Tag einzuplanen, damit sich der Riese stressfrei lösen und sein Geschäft verrichten kann. Anzahl, Dauer und etwaige begleitende Aktivitäten können an das Restprogramm flexibel angepasst werden.

Unterforderung und Langeweile müssen unbedingt vermieden werden. Es benötigt folglich einiges an Zeit, um den GSS täglich auszulasten, seine rassetypischen Triebe anzusprechen und Bedürfnisse zu befriedigen, damit er am Ende des Tages vollends auf seine Kosten kommt, ausgeglichen und zufrieden ist.

Zeitaufwand Pflege

Der GSS bringt einige Vorteile und Stärken als Rasse mit. Auch der Pflegeaufwand gehört sicherlich dazu, denn der Rassehund ist auf Grund der Fellbeschaffenheit, seiner gesamten körperlichen Konstitution mit einer Robustheit, Widerstandskraft und Anspruchslosigkeit äußerst pflegeleicht. Dies musste auch als Arbeits- und Hofhund so sein, denn schließlich sollte er seine Besitzer im Alltag unterstützen, Arbeiten übernehmen und nicht noch mehr Aufwand schaffen.

Die Pflege des Fells ist schnell erledigt.  Durch das kurze Stockhaar muss der Große Schweizer Sennenhund regelmäßig (1-2 mal die Woche) gebürstet werden, damit der trockene Schmutz entfernt und die abgestorbenen Haare herausgekämmt werden. Insbesondere beim Fellwechsel sollte dies öfter und am besten täglich erfolgen. 

Sollte sich aber euer GSS beim Waldspaziergang oder im Feld nach einem kräftigen Regen im Matsch suhlen, oder noch schlimmer in Aas oder fremden Kot wälzen, so bringt nur eine ordentliche Dusche unter dem sehr dosierten Einsatz von Hundeshampoo wieder den gewünschten Duft und die Sauberkeit.

Die Ohrenpflege nimmt ebenfalls einen sehr zentralen Stellenwert ein, denn durch die Hängeohren sammelt sich dort gerne Dreck und Feuchtigkeit. Und dies führt dann u.U. zu juckenden Rötungen und Entzündungen, bis hin zu schmerzhaften und äußerst übelriechenden Ohreninfektionen. Checkt also mindestens einmal die Woche den Zustand der Ohren und reinigt sie. Führt aber keine Gegenstände direkt in den Gehörgang ein, denn die Verletzungsgefahr ist hoch. Überlast dies dem Veterinärmediziner oder dem erfahrenen Hundesalon.

Die Maul- und Zahnhygiene ist für Hunde und ihre Halter oft eine sehr mühselige Angelegenheit, denn vielfach geht in der frühen Welpenzeit das spielerische Heranführen an das Zähneputzen und bereitwillige Öffnen des Mauls, unter. Also übt dies früh mit eurem GSS-Welpen, damit ihr auch in den Folgejahren problemlos die Zähne und das Maul reinigen könnt. Dabei ist auf etwaige Zahnveränderungen und Entzündungen im Zahnfleischbereich zu achten. 1-2 Mal die Woche sollte die Zahnreinigung erfolgen.

Eine ganz wichtige Körperregion sind für jeden Hund seine Pfoten. Diese müssen unbedingt immer gut gepflegt, gereinigt und auf Verletzungen und Fremdkörper wie Splitter oder Dornen überprüft werden, damit sich die Hundepfoten stets in einem voll funktionstüchtigen Zustand befinden. In den Wintermonaten solltet ihr zudem darauf achten, dass nach dem Schneespaziergang, Rückstande von Streugut (Splitt und Salz) mit lauwarmen Wasser entfernt werden, da diese böse Entzündungen in kleinen Rissen hervorrufen können und der Hund durch das Lecken der Pfoten, Salz in den Verdauungstrakt bekommt. 

Überprüft also immer wieder die Zehenzwischenräume, die Ballen und die Krallen. Die Krallen müssen monatlich geschnitten werden.

Bei der körperlichen Zuneigung und den Streicheleinheiten, könnt ihr bequem nebenbei die Haut auf etwaige kleine Verletzungen und Schwellungen überprüfen, oder etwaige Hautirritationen und -veränderungen feststellen. Nebenbei lassen sich so auch gut Zecken ertasten, die ihr entsprechend mit einer Zeckenzange oder sonstigem Werkzeug entfernen könnt.

Der Genital- und Afterbereich, sollte ebenfalls ab und an auf Sauberkeit überprüft werden, wobei sich auch hier nicht immer Verletzungen vermeiden lassen oder aber auch Parasiten festsetzen. 

Ein gut gepflegter und schöner Großer Schweizer Sennenhund strotz in aller Regel auch vor Kraft und guter Gesundheit.

Apropos Gesundheit: Wenn ihr regelmäßig die beschriebenen Pflegemaßnahmen mit eurem Hund durchzieht, dann wird ihm dies von Seiten seiner Psyche und Wohlbefinden sehr gut tun. Dadurch wird die Bindung zwischen euch und eurem Hund weiter gestärkt und etwaige Krankheiten lassen sich oft früh entdecken.

Der Gesamtaufwand für die Hundepflege des GSS ist aber gering, will aber dennoch erledigt und muss somit in den Wochenplan mit eingebaut werden.

Vielleicht noch ein Hinweis: Je älter euer Hund wird, desto mehr braucht er auch eure Unterstützung. Passt also den Pflegeaufwand je nach körperlicher und gesundheitlicher Verfassung an.

Um alle notwendigen Schritte der Hundepflege detailliert nochmals nachlesen zu können und rund um das Thema hilfreiche Praxistipps in Erfahrung zu bringen, raten wir euch unseren Leitartikel „Hundepflege – was gehört alles zu einer umfassenden Pflege des Hunde dazu?“ zu lesen.

Kostenaufwand Pflege

Da die Pflegearbeiten an Deinem Großen Schweizer Sennenhund allesamt leicht zu erlernen und umzusetzen sind, brauchst Du eigentlich keine Hilfe von etwaigen Dienstleistern, wie einem Hundesalon.

Das Einzige was Du kaufen musst, sind eine Bürste, Kamm, Schere etc. und etwaige Pflegemittel wie Hundeshampoo.

Die regelmäßigen Kosten fallen damit gering aus.

Kostenaufwand Ernährung

Der Kostenaufwand für die Ernährung ist auf jeden Fall hoch. Denn beim Großen Schweizer Sennenhund handelt es sich um eine große und schwere Hunderasse, die einiges an Energie täglich verbraucht. 

Bei einer artgerechten Haltung mit viel Auslauf, Bewegung und körperlicher Anstrengung, muss ausreichend hochwertiges und ausgewogenes Hundefutter gereicht werden, damit die Batterien wieder aufgefüllt werden und der Vierbeiner fit und voll einsatzfähig ist.

Ob ihr nun eher zu einer Rohfütterung bzw. Barfen tendiert oder auf herkömmliches Nass- und/oder Trockenfutter zurückgreift, bleibt euch selbst überlassen.

Tipp: Sprecht mit eurem Züchter und Tierarzt die etwaige Ernährung und die notwendigen Inhaltsstoffe je nach Lebensalter, Gesundheitszustand und täglichem Aktivitätsgrad durch. Denn dies sind wesentliche Einflussfaktoren im Hinblick auf den Fitness- und Gesundheitsstatus des Hundes.

Einige weitere Fütterungsratschläge findet ihr hier.

Kostenaufwand Erziehung

Hier muss man differenzieren, ob ihr bereits mehrfach einen Großen Schweizer Sennenhund gehalten habt und somit genau wisst, wie ihr die gesamte Prägung, Sozialisierung und Erziehung methodisch anzugehen habt, oder ob ihr komplett unerfahrene Hundeneulinge seid.

Gehört ihr zu den erst genannten, so werden die Kosten für den Welpenkurs und den Besuch der Hundeschule eher gering sein. Benötigt ihr aber von Anfang an die Unterstützung von einem Hundetrainer und dies bestenfalls zu Hause in der Einzelstunde, so braucht dies deutlich mehr Zeit und Aufwand, was die Kosten zwangsläufig hochtreiben wird.

Kostenaufwand Gesundheit

Der Große Schweizer Sennenhund ist ein robuster Zeitgenosse, der zwar von der einen oder anderen erblich bedingten Hundekrankheit betroffen sein kann, aber bei einer sorgsamen Vorbereitung vor dem Kauf, das Risiko durch die entsprechende Zuchtlinie deutlich minimiert wird. Denn gute Gene und Veranlagungen sind beste Voraussetzungen, dass der GSS gesundheitlich stabil bleibt.

Diese starken und muskulösen Arbeitstiere bringen eine sehr gute Voraussetzung mit, um bei guten Haltebedingungen und seriösem Umgang mit dem Hund, lange fit zu bleiben.

Fallen hingegen Operationen, Dauermedikationen und regelmäßige Tierarztbesuche auf Grund chronischer Erkrankungen oder akuter Verletzungen an, so wird dies den Geldbeutel sicher belasten.

Auf jeden Fall sollten die regelmäßigen Check-ups und Kontrolluntersuchungen erfolgen, damit etwaige Erkrankungen oder sonstige Beeinträchtigungen im Frühstadium entdeckt und behandelt werden können. Zudem sind die gesetzlich vorgeschriebenen Impfungen notwendig und die Behandlung gegen Zecken und Entwurmungen mit Antiparasitika. Vielleicht macht es auch Sinn, über eine Tierkrankenversicherung nachzudenken, um im Ernstfall die Eigenkosten abzufedern.

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Gering
Platzbedarf Wohnung Hoch
Platzbedarf Garten Hoch

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