Perianalfisteln beim Hund
Wenn der Hund an Perinanalfisteln leidet
Von:
Vanessa Lässig
Zuletzt aktualisiert am: 13.9.2023
Perianalfisteln entstehen durch eine Entzündung der Perianaldrüsen und kommen gehäuft beim Deutschen Schäferhund und Irish Setter vor, vermutlich als genetisch bedingte Autoimmunerkrankung. Es handelt sich meist um eine chronische Erkrankung, die regelmäßig wiederkehrt. Mit geeigneten Medikamenten und Managementmaßnahmen kann die Erkrankung gut behandelt bzw. unterdrückt werden.
Lateinischer Name | - |
Englischer Name | - |
Synonyme |
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Meldepflicht | - |
Anzeigepflicht | - |
Zoonose | Nein |
Erklärung: Was ist sind Perianalfisteln beim Hund?
Erklärung
Perianaldrüsen, auch Zirkumanaldrüsen genannt, sind spezialisierte Drüsen der Haut, die im Analbereich vorkommen und meist in Gruppen angehäuft vorliegen. Ihre Aufgabe ist noch nicht genau geklärt. Vermutlich dienen sie, neben der Aufrechterhaltung der Hautbarriere, vor allem der Kommunikation, da sie mit ihrem gebildeten Sekret, wie andere Drüsen auch, den Individualgeruch des Hundes mitbestimmen. Sie sind äußerlich nicht sichtbar, können aber unter bestimmten Umständen für große Probleme sorgen.
Kommt es zu einer Entzündung der Drüsen bzw. der sie umgebenden Haut, entstehen kleine Abszesse mit Eiterbildung, die sich über eine Fistelöffnung nach außen entleeren und extrem schmerzhaft sein können. Deutsche Schäferhunde und Irish Setter sind besonders häufig von diesen Perianalfisteln / Perianalentzündungen betroffen, sodass eine genetische Komponente vermutet wird. Da die Fisteln gut auf immunsupprimierende Medikamente ansprechen, wird als Hauptauslöser eine Allergie bzw. Autoimmunerkrankung vermutet. Auch ein ständiges Belecken der Analregion, aufgrund eines Analdrüsenproblems oder Durchfalls, kann Perianalentzündungen auslösen. Betroffene Hunde leiden häufig parallel an Darmerkrankungen wie einer Enteritis, Kolitis oder IBD (Inflammatory Bowel Disease). Diese Erkrankungen könnten Ursache der Perianalprobleme sein (durch Manipulationen im Analbereich) oder aber dieselbe Ursache (Autoimmunerkrankung, Allergie) haben.
Typische Symptome bei Perianalfisteln sind Juckreiz oder Schmerzen im Analbereich, ständiges Belecken / Beknabbern der Analregion, Probleme beim Kotabsatz, Abwehrreaktionen bei Manipulationen im Analbereich und verklebtes Fell in der Analregion.
Die Diagnose der Perianalfisteln erfolgt über das klinische Bild, also die typischen Veränderungen im Analbereich. Diese sind mit bloßem Auge erkennbar und lassen eigentlich keine andere Diagnose dazu.
Behandelt wird hauptsächlich über eine Futterumstellung (um eine mögliche Darmerkrankung parallel zu behandeln) und Gabe von Immunsuppressiva/Immunmodulatoren (Glukokortikoide, Monoklonale Antikörper, Januskinasehemmer etc.). Aber auch Schmerzmittel und Antibiotika kommen zum Einsatz. Hat sich der Hund sehr wund geschleckt und damit großflächige Hautläsionen verursacht, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um abgestorbenes Gewebe abzutragen und Wundränder zu schließen.
An sich ist die Prognose bei Perianalfisteln günstig, da eine Behandlung möglich ist und keine Lebensgefahr besteht. Allerdings handelt es sich meist um einen chronischen Prozess, der in unregelmäßigen Abständen immer wieder auftritt und daher lebenslang behandelt werden muss.
Was führt zu Perianalfisteln beim Hund? Risiken & Ursachen
Risikofaktoren
- Rassedisposition, z.B. Deutscher Schäferhund, Irish Setter
- Analbeutelanschoppung
- Enteritis / Kolitis
- Inflammatory Bowel Disease (IBD)
Perianalfisteln: Symptome & Krankheitsanzeichen beim Hund
Symptome & Krankheitsanzeichen
- Belecken der Analregion
- Beknabbern der Analregion
- Schlittenfahren / Popo-Rutschen
- Juckreiz
- Schmerzen beim Kotabsatz
- verklebtes Fell
- Allgemeinbefinden gestört
- Fieber
- Kotinkontinenz
- Koprostase
Behandlung & Therapie der Perianalfisteln beim Hund
Behandlung
Konservativ:
- Futterumstellung
- Medikamentengabe (Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Antibiotika, Immunmodulatoren)
Chirurgisch:
- Wundbehandlung
Perianalfisteln beim Hund - Vorbeugung & Prävention
Vorbeugung
- regelmäßige Kontrolle der Analregion
- ausreichende Hygiene
- adäquates Futter (um Darmerkrankungen zu verhindern)
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