Jagdhundeführer

Was ist ein Jagdhundeführer?

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Zuletzt aktualisiert am: 18.2.2023

Jaeger mit Flinten und Hunden.jpg
Synonyme
  • jagdlicher Hundeführer

Der Begriff „Jagdhundeführer“ ist nicht fest definiert. Ein Jagdhundeführer im weiteren Sinne ist es jemand, der einen Jagdhund im Alltag führt. Jagdhundeführer kann aber auch einen jagdlicher Hundeführer bezeichenen, also einen Menschen, der einen Jagdhund legal während der Ausbildung zum Jagdgebrauchshund und auf der Jagd führt.

Der Jagdhundeführer im engeren und weiteren Sinne

Der Begriff des Jagdhundeführers wird meist umgangssprachlich genutzt und kann bedeuten, dass ein Mensch einen Hund aus einer „Jagdhunderasse“ führt. Er kann dann sagen, er sei der Führer eines Jagdhundes und somit ein Jagdhundeführer. Im engeren Sinne kann mit „Jagdhundeführer“ aber auch gemeint sein, dass ein Jäger einen Jagdhund jagdlich führt.

Abgrenzung „Jagdhundeführer“ und „jagdlicher Hundeführer“

Das jagdliche Führen eines Hundes fällt juristisch unter „die Ausübung der Jagd“. Diese ist nur Jagdscheininhabern erlaubt, solange sie die Jagd in Revieren ausführen, in denen sie als Jagdgast über eine Jagderlaubnis verfügen oder als deren Pächter oder Eigentümer sie jagdausübungsberechtigt sind sind. Somit ist klar, dass ein Jagdhundeführer selbst für die Ausbildung und Vorbereitung auf die Brauchbarkeitsprüfung eines Hundes einer in Deutschland anerkannten Jagdhunderasse zum Jagdgebrauchshund als jagdlicher Hundeführer agiert. Deswegen muss er über einen gültigen Jagdschein und über ein Revier oder eine Jagdeinladung verfügen, um dem möglichen Vorwurf der Wilderei zu entgehen.

In Abgrenzung zum „Jagdhundeführer“ im weiteren Sinne ist zu beachten, dass der als Familienhund gehaltene Jagdgebrauchshund immer nur in den Momenten von einem jagdlichen Hundeführer geführt wird, wenn er eine jagdliche Aktivität in legalem Rahmen ausführt (also von einem Jagdscheininhaber bei einer jagdlichen Aktivität geführt wird).

Wird dieser Hund lediglich auf eine Hunderunde zum Lösen und Nässen geführt, handelt der ihn begleitende Mensch als „normaler“ Hundeführer oder Jagdhundeführer im weiteren Sinne – wobei die Frage, ob es sich um einen Jäger handelt oder nicht, egal wäre.

In diesem Sinne liegt die Unterscheidung zwischen „normalem“ Hundeführer bzw. Jagdhundeführer im weiteren Sinne und jagdlichem Hundeführer in der Situation. Ebenso liegt für den Hund der Unterschied zwischen Jagdausübung und Wilderei in der Situation:

Führt irgendein Hund, egal, ob Jagdhund, Jagdgebrauchshund oder ein völlig unausgebildeter Mischlingshund aus irgendwelchen Rassen, „ungebeten“ in einem Jagrevier eine jagdliche Aktivität aus, handelt es sich um einen Akt der Wilderei.

Ausbildung eines Hundes zum Jagdgebrauchshund durch jagdliche Hundeführer

Wenn ein Hundeführer dadurch zum jagdlichen Hundeführer wird, dass er mit seinem Jagdhund jagdliche Aktivitäten ausführt, sollten diese kurz dargelegt werden.

Ungeachtet der Tatsache, dass bei ausreichendem Budget jagdlich voll ausgebildete Hunde am Markt gekauft werden können, fällt auch die über den Grundgehorsam hinausgehende Ausbildung unter die Aktivität eines Jagdhundeführers. Denn hier ist die Schweißarbeit in Revieren zu üben, indem dort künstlich Schweißfährten gelegt und vom Hund ausgearbeitet werden, damit der Hund später eine Totsuche erfolgreich meistern kann. Auch muss der Hund auf die Prüfung zur Schussscheue vorbereitet werden, was ohne entsprechende und erlaubnispflichtige Schusswaffe schwer zu machen ist.

Auch das für die Prüfung eines Vollgebrauchshundes unerlässliche Vorstehen vor und das Apportieren von Hasen, Kaninchen auf freier Fläche und das Apportieren von Enten aus Gewässern zu üben, ist ohne Jagdschein und legalem Zugang zu solchen Gewässern nicht möglich.

In den meisten Fällen loht sich auch für die jagdliche Ausbildung der Zusammenschluss mit anderen jagdlichen Hundeführern. In Deutschland wird diese Möglichkeit über die Kreisgruppen des Deutschen Jagdverbandes und innerhalb der Zuchtvereine und -verbände der einzelnen Rassen geboten.

Darüber hinaus kann der Umgang des geschnallten Hundes z. B. für Drückjagden mit Wildschweinen in sogenannten Saugattern trainiert werden. Dort werden Wildschweine gehalten, die den Umgang mit Hunden gewohnt sind und in denen der Kontakt zwischen Hund und Rotte von erfahrenem Personal „moderiert“ wird: Ist der Hund zu „wildscharf“ wird interveniert.

Unterscheidung verschiedener jagdlicher Hundeführer nach der Art der Jagd

Ungeachtet der vielen Einsatzmöglichkeiten von Hunden bei der Jagd, die vom Einsatz als Erdhund bei der Baujagd über das Stöbern beim Buschieren oder im Rahmen von Drück- und Treibjagden bis zum Brackieren reichen, wird doch immer nur vom jagdlichen Hundeführer gesprochen.

Einzig, wenn der Hund für die Nachsuche geführt wird, wird aus dem Jagdhundeführer ein Nachsuchen- oder, falls er hierzu einen Schweißhund verwendet, ein Schweißhundeführer, der in seiner staatlich anerkannten Form Großes leisten kann und darf.

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