Ungarische Bracke - Transylvanischer Laufhund

Arbeitseifrige Laufhunderasse mit langer Tradition aus Ungarn

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Zuletzt aktualisiert am: 14.3.2024

Kein Titel

Die Ungarische Bracke, auch Transylvanischer Laufhund genannt, ist in seiner Heimat Ungarn, unter dem Rassenamen Erdélyi Kopó bekannt.

Von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) erhielt die Laufhunderasse im Jahr 1963 ihre offizielle Anerkennung. Folglich bekam sie die Standard-Nr. 241 verliehen und wurde in die Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 1 Laufhunde, Subsektion 1.2 Mittelgroße Laufhunde eingestuft.

Der Erdélyi Kopó ist für die Verwendung als leistungsfähiger Arbeitshund für die Jagd entwickelt worden, wo sie je nach Größenvarietät, bei der Hochwild- oder Kleinwildjagd ihre jagdlichen Fähigkeiten und Qualitäten zeigen durfte. Den Erdélyi Kopó gab es nämlich lange Zeit in zwei Größen, einen hoch- und niederläufigen Schlag. Die alte Rasse war früher ein sehr beliebter Jagdbegleiter des ungarischen Adels, wenn es beispielsweise mit der großgewachsenen Varietät auf die Büffel-, Bären-, Schwarzwild und Luchsjagd ging. Die kleinere Variante war ein gefragter Jäger, der auf Fuchs und Hase oder in bergigen Gegenden auf Gämsen ging.

Auch heute wird die Ungarische Bracke von der ungarischen Jägerschaft nach ihrem Abrichten, als vielseitiger Jagdgebrauchshund im Revier geführt. Aber auch in den angrenzenden Ländern findet man den Transylvanischen Laufhund an der Seite der Jäger, wenn es auf diverses Wild im Jagdrevier geht. Die Domäne des Erdélyi Kopó ist die Schwarzwildjagd und durch seine vorzügliche Spürnase (Feinnasigkeit), ist er ein gefragter Jagdhelfer bei der Schweißarbeit.

Trotz ihrer historischen und damit verknüpften aristokratischen Beliebtheit, war es lange Zeit um die Rasse nicht gut bestellt. Denn laut Rassestandard war die Ungarische Bracke Anfang des 20. Jhd. nahezu völlig ausgestorben, ehe man sich erneute im Jahr 1968 um die Aufnahme der gezielten Zucht des Rassehundes widmete. Der moderne Erdélyi Kopó wird seither nur in der hochläufigen Varietät gezüchtet und die aktuelle Population konnte sich im Heimatland und Nachbarland Rumänien sukzessive erholen und auf eine beständig hohe Anzahl anwachsen - sprich der Transylvanischer Laufhund hat wieder eine sichere Anhängerschaft im Jägerkreis, auf deren Nachfrage er sich voll und ganz verlassen kann. Die ehemalige niederläufige Varietät der Ungarischen Bracke wird nicht mehr gezüchtet und ist entsprechend von der Bildfläche verschwunden.

Schauen wir uns die Eigenschaften des Rassehundes aus Ungarn näher an:

Das äußere Erscheinungsbild ist von einem charakteristischen Brackentyp geprägt. Das doppelte Haarkleid in der Grundfarbe Schwarz mit lohfarbenen und etwaigen weißen Abzeichen/Streifen verleiht dem Hund sein typisches Jagdhunde-Aussehen. Natürlich ist der Brackenkopf mit einem schönen Behang bestückt. 

Ferner kommt der Erdélyi Kopó als mittelgroße Hunderasse mit muskulösen Gliedmaßen und kräftigen Körpergebäude daher. Dies macht ihn zu einem robusten, leistungsfähigen, widerstandskräftigen und belastbaren Laufhund, der zudem mit ausgesprochener Geländegängigkeit auffällt. Unterholz, dichte Dornenhecken, bedecktes Gelände bis hin zu felsigen Untergründen, stellen für den ausdauernden, agilen und versierten Läufer kein Problem dar. Auch nicht für das Verfolgen von Wild auf größere Distanzen, denn an diese Herausforderungen jat sich die Körperbauweise Stück für Stück angepasst.

Die Rasse ist mutig, unerschrocken, entschlossen und mit der nötigen Wildschärfe ausgestattet, um sich auch bei der Schwarzwildjagd erfolgreich für den gemeinsamen Jagderfolg in die anspruchsvollen und mitunter nicht ungefährlichen Jagdaufgaben zu stürzen. Die Bracke beherrscht das Hetzen von aufgespürtem Wild und stellt es zuverlässig bis zum Eintreffen des Jägers. Sie arbeitet mit ausgeprägter Jagdpassion, Jagdverstand und Arbeitswillen. Das Wesen des Transylvanischen Laufhundes wird als gutgesinnt, freundlich, ruhig und ausgeglichen beschrieben, was ihn abseits des Reviers zu einem angenehmen Alltagsbegleiter macht, der eine starke Bindung zu seiner Hauptbezugsperson eingeht, die in aller Regel auch der Jagführer im Revier ist. Zudem gilt die Jagdhunderasse nicht nur durch die Beschaffenheit ihres Haarkleides als wetterfest, sondern zeigt sich auch mental selbst herausfordernden Witterungsbedingungen (Hitze, Kälte, Schnee, Regen, Wind etc.) gegenüber stark und resistent. Das lebhafte Temperament ist vor allen Dingen im Jagdrevier sofort zu vernehmen. Hierfür ist sie geboren und fühlt sich rund um in ihrem Element, kann sich einbringen, entfalten und rassegemäß ausleben. Im Umfeld seines Zuhauses, zeigt der Erdélyi Kopó seine wachsame Ader, wenn er Grund und Boden, Hab und Gut und seine Famlie bewacht und jederzeit zu beschützen bereit ist. Das Beschützergen und entsprechende Territorialverhalten ist naturgemäß mal stärker, mal weniger stark veranlagt, aber generell verankert.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

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Nummer: 241
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1. Laufhunde
Subsektion: 2. Mittelgroße Laufhunde
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Ungarn
Patronat -
Verwendung

Jagdgebrauchshund (Bracke), der auch weit von seinem Führer selbständig jagen kann. Er ist zum Aufspüren und Verfolgung einer Fährte bestens geeignet. Wenn er eine frische Spur findet, kläfft er mit einem winselnden Laut; während der spurlauten Jagd bellt er weitschallend, hoch und klingelnd. Er treibt und stellt das Wild in ausgezeichneter Manier. Er arbeitet meistens allein oder in Paar.

Datum der Veröffentlichung 6. April 2000
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 30. März 1963
Link zum FCI-Standard FCI - Ungarische Bracke - Transylvanischer Laufhund
Lebenserwartung
Rüden
10 - 14 Jahre
Hündinnen
10 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
55 - 65 cm
Hündinnen
55 - 65 cm
Gewicht
Rüden
25 - 32 kg
Hündinnen
25 - 32 kg

Ungarische Bracke - Transylvanischer Laufhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Transylvanische Laufhund, auch bekannt als Ungarischer Laufhund oder Erdélyi Kopó, ist eine Rasse von großer historischer Bedeutung und einzigartigem Charakter. Ursprünglich in den Karpaten Transsylvaniens gezüchtet, ist dieser Hund für seine Vielseitigkeit, Ausdauer und seine starke Bindung zum Menschen bekannt.

Historischer Hintergrund

Diese Rasse hat eine tief verwurzelte Geschichte, die eng mit den ländlichen und jagdlichen Traditionen Transsylvaniens verbunden ist. Ihre Entwicklung und ihr Fortbestand durch die Jahrhunderte hinweg zeugen von ihrer Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft.

Physische und Charaktermerkmale

Die Ungarische Bracke (Transylvanische Laufhund) ist für ihre Robustheit und Ausdauer bekannt, Eigenschaften, die sie zu einem exzellenten Jagdbegleiter in den rauen Landschaften Transsylvaniens machen. Ihr ausgeglichenes Temperament und Intelligenz machen sie auch zu einem treuen Familienmitglied.

Sozialisierung des Transylvanischen Laufhundes

Die Sozialisierung ist entscheidend für die Entwicklung eines ausgeglichenen und sicheren Verhaltens beim Transylvanischen Laufhund.

Frühe Sozialisierung

Wichtigkeit der Exposition gegenüber verschiedenen Umgebungen, Menschen und anderen Tieren in jungen Jahren.

Umgang mit anderen Tieren

Techniken zur Förderung positiver Interaktionen mit anderen Haustieren und Tieren in der Umgebung.

Sozialisierung mit Menschen

Entwicklung der Fähigkeit des Hundes, sicher und vertrauensvoll mit Menschen verschiedener Altersgruppen und Verhaltensweisen zu interagieren.

Training und Erziehung

Ein strukturiertes und konsistentes Training ist für die Erziehung eines Transylvanischen Laufhundes unerlässlich.

Grundkommandos

Die Grundbefehle wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" sind wesentlich für die Sicherheit und Kontrolle des Hundes.

Gehorsamstraining

Die Bedeutung der Konsistenz und Geduld im Training, um Gehorsam und Disziplin zu fördern.

Leinentraining

Techniken für effektives Leinentraining, um sicherzustellen, dass der Hund in öffentlichen Bereichen kontrollierbar bleibt.

Spiel- und Apportiertraining

Nutzung des natürlichen Triebs und der Intelligenz des Transylvanischen Laufhundes für geistig anregende und körperlich fordernde Spiele.

Wichtige Aspekte für Besitzer einer Ungarischen Bracke (Transylvanischen Laufhund)

Die Haltung eines Transylvanischen Laufhundes erfordert Verständnis für seine Bedürfnisse und Eigenschaften. Eine angemessene körperliche und geistige Auslastung, sowie eine kontinuierliche Erziehung und Training sind unerlässlich.

Wichtige Erziehungspunkte

  • Konsequenz und Geduld: Zentral für eine erfolgreiche Erziehung.
  • Rassespezifische Bedürfnisse verstehen: Anpassung der Trainingsmethoden an die natürlichen Anlagen und Eigenschaften des Hundes.
  • Gesundheitsmanagement: Präventive Gesundheitspflege und angemessene Ernährung.
  • Positive Verstärkung: Aufbau einer starken Bindung und Förderung guten Verhaltens.
Zusammenfassung und idealer Besitzer

Der ideale Besitzer eines Transylvanischen Laufhundes ist jemand, der die historische und kulturelle Bedeutung dieser Rasse schätzt und bereit ist, Zeit und Energie in das Training und die Pflege zu investieren. Ein tiefes Verständnis für die Rasse, Geduld und die Bereitschaft, sich auf die Bedürfnisse und Eigenheiten des Hundes einzustellen, sind unerlässlich für eine harmonische Beziehung. Der ideale Halter bietet eine Kombination aus Struktur, Liebe und respektvollem Umgang, um ein erfülltes Leben mit diesem treuen Begleiter zu führen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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