Der Tod des Hundes - was muss man tun?

Was ist alles zu tun, wenn der eigene Hund stirbt und über die Regenbogenbrücke geht?

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Zuletzt aktualisiert am: 29.11.2023

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Der Tod des eigenen Hundes ist ein schwerer Schicksalsschlag, ein Moment tiefer Trauer und ein immenser Verlust.

Damit verbunden sind Leid, Traurigkeit und starke Emotionen, denn plötzlich ist der geliebte Partner nicht mehr da.

Der Abschied reißt ein enormes Loch, bringt Leere und ein Gefühlschaos, es trifft uns als Halter schwer, da wir eine intensive Beziehung und starke Bindung zueinander hatten.

Der verstorbene Hund fehlt uns und wir müssen lernen damit klarzukommen.

Die Trauerbewältigung hat einen hohen Stellenwert, da der Verlust verarbeitet werden muss. Dies sollte jeder auf seine Weise ausgiebig ausleben um mit der neuen Situation sich zurecht zu finden. Wir wollen euch hierzu im weiteren Verlauf einige unterstützende Tipps geben.

Des Weiteren steht auch die Frage im Raum, wie soll der Hund bestattet werden und welche Möglichkeiten gibt es als letzte Ruhestätte. Auch hier helfen wir euch detailliert weiter.

Und abschließend sind einige Formalitäten zu erledigen, auf die wir ebenfalls hinweisen möchten.

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Die Gründe für den Tod des Hundes sind vielfältig

Aus den unterschiedlichsten Gründen kann der Hund sterben.  Trauer und Abschied nehmen, gehören leider zur Hundehaltung dazu. Der Schmerz und die Trauer sitzen tief, wenn der Hund stirbt.

Ursachen & Gründe, die zum Tod der Hunde führen können

Da ihr mit dem Hund einen wahren und treuen Freund fürs Leben gefunden habt, will man sich mit dem Ende der wunderbaren Partnerschaft grundsätzlich nur sehr ungern auseinandersetzen. Aber leider gehört der Tod des Hundes zwangsläufig zur Hundehaltung dazu.

Viele Ursachen können zum Tod des Hundes führen. Sei es eine schwere Krankheit oder Infektion, ein Unfall, eine Vergiftung, altersbedingtes Ableben oder andere Gründe, alle Ursachen führen gleichermaßen zu immenser Trauer und zu einem schmerzlichen Verlust. Der Abschied tut immer extrem weh.

Zu Lebzeiten ist das Thema Tod des eigenen Hundes wenig präsent, eher sogar ein Tabuthema. Dies geht fast allen Hundehaltern so, ob es nun den Rassehund oder Mischling betrifft.

Anders mag es mit Abstrichen bei dem einen oder anderen Hundebesitzer aussehen, der z.B. seinen Weimaraner, Dackel oder Beagle aktiv als ausgebildeter Jagdhund bei den verschiedenen Aufgaben der Jagd einsetzt und sich damit bewusst ist, dass es jederzeit zu einem folgenschweren Wildkontakt kommen kann, wobei eine Sau oder Keiler den Hund beim Kampf tödlich verletzt.

Aber auch im normalen Hundealltag gibt es unzählige Risiken, die von einer Sekunde zur anderen, das gemeinsame Leben mit Hund auf den Kopf stellen können.

Denn jederzeit kann beispielsweise ein plötzlicher durch einen Unfall mit einem PKW den Hund tödlich treffen oder solch schwere Verletzungen zufügen, dass der Tierarzt ihn durch Einschläfern erlösen muss. Wie schnell dies passieren kann, zeigt folgendes Beispiel:

  • Ihr seid morgens mit eurem Hund auf der Hunderunde im Feld unterwegs, habt ihn abgeleint, damit er sich innerhalb eures Einwirkungskreises frei bewegen und seine Umwelt erkunden kann. Plötzlich hält der Hund die Nase in die Höhe, schnüffelt, ist angespannt und hochkonzentriert. Und schon entdeckt er eine Gruppe mit Rehen, keine 30 Meter entfernt. Ihr bemerkt sofort, wie die externen Reize seinen Jagdtrieb ansprechen und versucht sofort auf ihn einzuwirken. Aber euer Hund stellt auf Durchzug, tritt an und läuft voll auf die Rehe zu. Diese ergreifen die Flucht, euer Hund nimmt die Verfolgung auf. Weder die Impulskontrolle noch der sichere Rückruf haben geholfen, er ist voll in seinem Element und hetzt das Reh. Dabei laufen sie zielgerichtet auf eine dicht befahrene Bundestrasse zu. Beim Überqueren passiert es dann, der Hund wird von einem PKW erwischt.

Ferner können schwere Hundekrankheiten oder tödlich verlaufende Infektionen den Hund aus dem Leben reißen, Komplikationen nach einer notwendigen Operation auftreten, die zu einem tragischen Ende führen.

Die wünschenswerteste Form des Ablebens ist der Gang über die Regenbogenbrücke, nach einem langen, erfüllten, glücklichen und erlebnisreichen Hundeleben, sprich aus Altersschwäche. Um euch an dieser Stelle einen Überblick zu verschaffen, wie die durchschnittliche Lebenserwartung der einzelnen Rassen ist, stehen euch zur Lektüre unsere Rassebeschreibungen zur Verfügung.

Aber auch schreckliche Ereignisse, wie es in 2018 mit Chico dem Staffordshire Mischling passiert ist, sind viel zu oft Gründe, die zum Tod des Hundes führen:

Chico der Staffordshire Terrier Mischling wurde in fragwürdigen Verhältnissen gehalten und biss seinen 27-jährigen Hundehalter und dessen 52-jährige Mutter tot. Zunächst landete der Kampfhund im Tierheim und es wurde ein Gutachten zu dessen Wesen angefertigt, dass über den Tod des Hundes schlussendlich urteilen sollte. Chico der Staffordshire Terrier Mischling wurde zeitnah in Hannover eingeschläfert. Dies verursachte eine große mediale Aufruhr und die sozialen Netzwerke explodierten.

Derartige Beißattacken führen leider des Öfteren dazu, dass dem Leben des Hundes auf unnatürliche Weise ein Ende gesetzt wird. Ob der Hund regelmäßig beißt, jemanden totgebissen hat oder für Mensch und Tier eine überaus große Gefahr darstellt, dies wird dann durch hundepsychologische Gutachten über das Wesen der betreffenden Hunde ermittelt und schließlich über deren Wohl und Wehe amtlich entschieden. Leider viel zu oft ist das Ergebnis, dass der Hund eingeschläfert wird.

Apropos Beißattacken: Im Sozialverhalten der Hunde sind verschiedene Verhaltensarten zu finden, u.a. Aggressionsverhalten, dass in extremen Fällen zu schweren Beißvorfällen unter Hunden führen kann. Auch durch solch ein einschneidendes Verhalten können unterlegene Hunde durchaus schwerste Verletzungen durch Beißschütteln etc. davontragen, die lebensnotwendigen Organen so schwer zuzusetzten, dass der Hund erlöst und eingeschläfert werden muss.

Die vorgenannten Gründe, die zum Tod des Hundes führen, sind vielfältig und nie schön, dennoch muss jedem Halter die Gefahr bewusst sein, die man mit der Anschaffung eines Hundes eingeht, dass es jederzeit zu einem schlimmen Ereignis mit Todesfolge kommen kann.

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Der Tod des Hundes ist ein trauriger Schicksalsschlag

Wenn der Hund stirbt, bricht für seine Bezugspersonen eine Welt zusammen. Trauer, Schmerz und Leid treffen schwer.

Der Tod und Abschied des geliebten Vierbeiners ist ein schreckliches Ereignis

Es ist ein schmerzhaftes und trauriges Ereignis, wenn der Hund sich irgendwann von uns verabschiedet. Es berührt uns enorm, auch andere Menschen sind vom Tod des Hundes ergriffen.

Die meisten Hundehalter und Hundeliebhaber gewinnen ihren Vierbeiner so lieb, wie ein weiteres Familienmitglied. Für manche Halter bedeutet der Hund Partner-Ersatz, Kinder-Ersatz oder einfach ein enger Freund und Verbündeter, der den eigenen Alltag bereichert und das lebenswerter macht.

Der Hund ist so stark mit in den eigenen Alltag und die Familienstruktur integriert, häufig ein starker Rückhalt und seelische Stütze. Nicht umsonst heißt es doch, dass der Hund der beste Freund im Leben sei, wie wir eindrucksvoll in unserem gesonderten Artikel "Der beste Freund des Menschen, der Hund" aufgezeigt haben.

Man baut zu dem Vierbeiner ein sehr vertrauensvolles und inniges Verhältnis auf. Es besteht eine große emotionale Verbindung. Ob es in guten oder schlechten Zeiten ist, der Hund weiß immer, wie unser Gefühlstatus gerade ist und stellt sich bestens darauf ein. Er kann ein wundervoller Seelentröster und gleichzeitig ein spaßiger Spielkamerad sein. Der Hund hat die Begabung sich auf den Moment richtig einzustellen und spürt durch seine sensiblen und feinfühligen Antennen, was uns situativ gut bekommt und verhält sich entsprechend.

Sollte der Moment des Abschieds gekommen sein und unser geliebter Hund den letzten Heimweg antritt, ist es wichtig die Trauer und den Schmerz zu verarbeiten. Es wird einen starken Einschnitt in unser bisheriges Leben bedeuten. Wir müssen von etwas loslassen, dass wir sehr lieben.

Richtig trauern muss gelernt sein, ist aber unbedingt nötig, um mit dem Verlust auf Sicht klarzukommen. Es wird seine Zeit brauchen, bis man die Leere, die unser Vierbeiner hinterlässt, akzeptieren kann und vielleicht für etwas Neues offen ist. Die Trauerbewältigung muss intensiv ausgelebt werden, damit alles ausreichend verarbeitet wird.

Wie jeder Einzelne damit umgeht, kann sehr unterschiedlich sein. Denn der eine verarbeitet die Dinge alleine, andere benötigen Gespräche mit Freunden und Gleichgesinnten. Jeder der nicht mit dem Verlust selber klarkommt und aus eigener Kraft wieder auf die Füße kommt, sollte nicht zögern einen Therapeuten zur professionellen Trauerbegleitung hinzuzuziehen, damit sich keine vermeidbaren psychischen Probleme perspektivisch ausbilden, die einen völlig aus der Bahn werfen können.

So schlimm der Umstand ist, es handelt sich um einen ganz normalen und natürlichen Vorgang. Der Tod gehört nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei den geliebten Vierbeinern dazu. Da alle Hunde, egal welcher Hunderasse sie angehören, eine begrenzte Lebensdauer haben, setzt man sich am besten schon im Vorfeld damit auseinander, dass wir Hundehalter in der Regel den Hund überleben werden. Auch wenn es überhaupt nicht schön ist, solltet ihr den Umstand vor der Anschaffung vergegenwärtigen und nicht als Tabu ausblenden.

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Was kann ich tun, wenn der Hund stirbt?

Handlungen, die einem beim Trauern weiterhelfen und organisatorische Dinge, die zu erledigen sind.

Praktische Tipps & gut gemeinte Ratschläge

Jeder Mensch und jeder Hundebesitzer hat eine andere Persönlichkeit. Dies bedeutet gleichzeitig, dass jeder Hundehalter mit der tragischen Situation des Todes des eigenen geliebten Vierbeiners, anders umgeht und es ihm unterschiedlich zusetzt. Sprich, die Trauerbewältigung sehr differenziert stattfindet.

In aller Regel muss man stets funktionieren und den Alltag mit all seinen Herausforderungen bewältigen, kaum Zeit zum Durchatmen und für neu aufkommende Themen.

Doch durch den Tod des Hundes steht plötzlich die Welt still, alles andere sind Nebensächlichkeiten, zu groß ist der Schmerz und die Trauer. Und dies ist auch ganz wichtig, sich ausreichend Freiraum und Zeit zu nehmen, um mit dem schweren Verlust, der einem gefühlt den Boden unter den Füßen zieht, umzugehen.

Neben der Trauerbewältigung, stehen aber auch weitere organisatorische und formelle Dinge auf dem Programm.

Die nachfolgenden Tipps und Ratschläge sollen betroffenen Haltern in ihrer Situation weiterhelfen und eine zusätzliche Stütze sein.

Dinge, die weiterhelfen und organisiert werden müssen:
Um beim Trauern besser mit der Situation umgehen zu können, macht es Sinn etwa ein Tagebuch von Anfang an zu führen, in dem ihr die Erlebnisse mit eurem Vierbeiner täglich festhaltet.
Dreht Videos und macht Fotos um später die schönen Momente und Erinnerungen nochmals genießen zu können, dies hilft beim Abschied.
Denkt über eine Grabstätte nach, dann habt ihr auf dem langen Weg der Trauer eine Anlaufstelle. Mehr hierzu könnt ihr sehr ausführlich in unserem gesonderten Artikel "Bestattung auf dem Tierfriedhof" in Erfahrung bringen.
Wenn ihr persönliche Unterstützung benötigt, so sprecht andere Hundehalter an, die die Trauerbewältigung bereits geschafft haben.
Nehmt die Trauer an und lebt sie aus. Lasst den Emotionen und Gefühlen freien Lauf. Dies hilft, um mit dem Schicksalsschlag klarzukommen und kann eine sehr befreiende Wirkung haben.
Versucht euch gezielt abzulenken, tut eurem Seelenleben und dem Körper was Gutes.
Schafft ihr es alleine nicht wieder in die Spur zu kommen, dann greift auf eine professionelle und therapeutische Unterstützung bei der Trauerbewältigung zurück, damit ihr auf Sicht den Verlust verarbeitet und nicht etwaige psychische Belastungen und Krankheitsbilder sich ausbilden.
Solltet ihr Kinder haben, so spielt mit offenen Karten. Seid ehrlich und erzählt ihnen, wie es zum Tod des Hundes gekommen ist. Bindet sie mit in die Trauer ein und entscheidet mit ihnen wie der Hund begraben werden soll. Sie brauchen einen Anlaufpunkt.
Führt ggf. ein Profil des verstorbenen Hundes in Memorian im Internet weiter, somit können sich alle trauernden Personen, regelmäßig mit dem verstorbenen Hund beschäftigen und er begleitet euch weiter durchs Leben.
Solltet ihr eine Mehrhundehaltung mit weiteren Hunden führen, die das Fehlen eines Partners sofort realisieren, geht auf sie ein und schenkt ihnen viel Aufmerksamkeit. Sie werden unter Umständen auch trauern. Auch sie müssen den Verlust verarbeiten und mit der hinterlassenen Leere klarkommen.
Meldet den verstorbenen Vierbeiner zwecks Hundesteuer beim Amt bei der zuständigen Gemeinde, Stadtverwaltung oder Finanzamt ab.
War euer Vierbeiner bei Tasso e.V. registriert? Dann informiert sie über dessen Tod.
Teilt der Versicherungsgesellschaft bezüglich der Hundehalterhaftpflichtversicherung den Tod des Hundes mit. Dasselbe gilt für eine etwaig bestehende Hundekrankenversicherung.
Ist euer verstorbener Vierbeiner in einem Hundesportverein oder einer Hundeschule angemeldet, so müsst ihr diese ebenfalls informieren.
Habt ihr den Hund von einem Hundezüchter gekauft, dann ist es immer sinnvoll ihn über den Tod und den Grund zu informieren.
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Welche Alternativen gibt es als letzte Ruhestätte für den Hund?

Tierfriedhof, Beerdigung im Garten, Tierkrematorium, Übergabe an den Tierarzt

Für jeden Wunsch die richtige Form der Bestattung des Hundes finden

Nachfolgend zeigen wir euch die verschiedenen Möglichkeiten auf, die als letzte Ruhestätte für euren verstorbenen Vierbeiner in Frage kommen. Somit findet sich sicherlich je nach Wunsch und eigenen Möglichkeiten die richtige Form der Bestattung.

A.

Tierfriedhof
Seit einigen Jahren könnt ihr eurem Vierbeiner einen würdenvollen Abschied mit einer Grabstätte auf einem Tierfriedhof einrichten. Dabei gibt es verschiedene Varianten, wie man den Hund auf dem Tierfriedhof bestatten kann:
- Sammelgrab
- Einzelgrab
- Urne

B.

Beisetzung bzw. Beerdigung im eigenen Garten

Ihr könnt euren geliebten Vierbeiner eine ganz persönliche Grabstätte auf eurem Grundstück einrichten. Somit habt ihr den Vorteil, schnell und flexibel vor Ort die Ruhestätte zu besuchen und die gewünschte Pflege des Grabes zu verrichten. Bitte beachtet unbedingt, dass es Bestimmungen gibt, die das Beerdigen eines Tieres im Garten regeln. So muss die gewählte Ruhestätte mindestens 50 cm tief sein. Zudem darf der Garten nicht in unmittelbarer Nähe zu öffentlichen Wegen oder in einem Wasserschutzgebiet liegen. Um auf Nummer sicher zu gehen, raten wir vor Ort bei der Stadt oder Gemeinde, nach den aktuellen Vorschriften nachzufragen. Denn ansonsten drohen empfindliche Strafen auf Grund des Naturschutzes.

C.

Tierkrematorium
In einem Tierkrematorium könnt ihr euren verstorbenen Hund einäschern lassen. Bei dieser Variante des Begräbnis für den Hund, kann zwischen 2 verschiedenen Möglichkeiten der Bestattung gewählt werden:
- Sammeleinäscherung
- Einzeleinäscherung
Der Kadaver des Vierbeiners wird verbrannt, die Asche wird nach dem Auffangen in eine Urne gefüllt und kann dann je nach persönlichem Wunsch entweder zu Hause im Garten, auf dem Tierfriedhof oder direkt im Krematorium begraben.

D.

Entsorgung durch den Tierarzt
Die unwürdigste Variante, ist die Entsorgung über den Tierarzt. Er übergibt den Kadaver einer Müllentsorgungsanlage. Gegen eine Gebühr wird dort der Hundekadaver entsorgt. Es gibt also keinerlei letzte Ruhestätte für den Hund nach dessen Ableben.

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