Böhmischer Schäferhund
Vielseitiger Gebrauchshund mit Schutztrieb aus der Tschechei
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 22.2.2024
Der Böhmische Schäferhund hat seine Heimat im Osten Europas. Der Rassehund stammt aus der Tschechischen Republik. Der Chodský Pes, wie der Schäferhund in seinem Herkunftslands genannt wird, ist ein "Kind" der Region des historischen Chodenlands. Das Chodenland ist das dichtbewaldete Gebiet des Böhmerwaldes, wo die Choden ihr Zuhause hatten. Die Vorläufer des modernen Böhmischen Schäferhundes waren als leistungsfähige Arbeitshundes wichtige Helfer ihrer Menschen und dienten u.a. als Wächter für Haus und Hof (Hofhund), Hüte- und Treibhunde und für diverse andere Arbeiten. Ferner sollen die Hunde Grenzhüter im Grenzgebiet zwischen Deutschland (Bayern) und Tschechien (Böhmen) begleitet haben, die als Wach- und Schutzhunde ihren Dienst (Diensthund) ableisteten. Ihr Vorkommen ist auch anhand verschiedener Aufzeichnungen nachzulesen, als da wären laut Rassestandard die Schriften von Jindrick Simon Baar, der in seinen Werken über das Chodenland die Existenz der Gebrauchshunde beschrieb. Gleiches gilt für J.A. Gabriel in seinem Buch zu "Chodsko" und A. Jirásek in seinem Werk "Hundsköpfe" - auch sie erwähnten das Vorkommen dieser Hundeschläge.
Auch heute noch hat der Böhmische Schäferhund ein breites Spektrum, wie er verwendet wird. Denn nach wie vor eignet er sich als hervorragender Arbeits- und Gebrauchshund, der in Funktion des Hof-, Wach- und Schutz- und Herdenhundes fungiert. Hier und da wird er zum Diensthund abgerichtet und darf bei Polizei, Zoll und Militär als Spürhund dienen. Ferner ist er ein gefragter Rettungshund, sowohl im Rettungshundewesen, als auch im Hundesport. Apropos Hundesport: Hier ist der sportliche Chodský Pes ein talentierter und engagierter Begleiter in diversen Disziplinen. Natürlich trifft man den Schäferhund als gewöhnlichen Familien- und Begleithund, wo er seinen Menschen ein treuer, wachsamer und liebevoller Alltagsbegleiter ist.
Der erste Rassestandard für die standardisierte Zucht des Böhmischen Schäferhundes, wurde im Jahr 1984 auf nationaler Ebene erstellt und vom Kynologen Jan Findejs niedergeschrieben, der auch als Stammvater des modernen Chodský Pes gilt. Im Jahr 2019 wurde nun die Rasse als provisorisch von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt. Sie trägt die Standard-Nr. 364 und ist in die Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde), Sektion 1 Schäferhunde eingestuft.
Das äußere Erscheinungsbild des Rassehundes wird durch seine mittelgroße, harmonisch und wohlproportioniert wirkende Körperstatur mit dem relativ langgestreckten Körpergebäude, dem typischen Schäferhund-Aussehen und dicken, langen, glänzenden doppelten Haarkleid in der Farbe Schwarz mit lohfarbenen Abzeichen bestimmt. Das Fell macht den vielseitigen Gebrauchshund für alle Arbeiten im Freien, wetterfest und schützt ihn zudem vor kleineren Verletzungen. Die Rasse macht einen stabilen, robusten, belastbaren und widerstandsfähigen Eindruck. Dem ist auch so, denn der Schäferhund zeichnet sich mit einer hervorragenden Konstitution und Vitalität aus. Es steckt viel Energie und Power in dem Vierbeiner, er ist ein ausdauernder, schneller und geländegängiger Läufer, der auch gewaltiges Sprungpotential aufzeigt. Zudem wirkt er edel, elegant und schön.
Der lebhafte und aktive Chodský Pes braucht viel Bewegung und geeignete kognitive Aufgaben. Er will gefordert und gefördert werden, damit er auf seine Kosten kommt. Ob er nun als Haus-, Sport- oder Arbeits- und Gebrauchshund in den unterschiedlichsten Bereichen verwendet werden soll, kann sich jeder Halter über einen intelligenten, arbeitswilligen und gelehrigen Hundepartner freuen. Geht der verantwortliche Halter dann mit der nötigen Konsequenz, Disziplin, Respekt und Souveränität zu Werke, wird er einen kooperativen, leicht erziehbaren und gut auszubildenden Hund an seiner Seite haben.
Das Wesen zeichnet sich weiter durch den Mut und die Furchtlosigkeit des Schäferhundes aus. Er ist ein äußerst wachsamer Hund, mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt, hat Nerven aus Stahl, ist nie nervös. Der Chodský Pes soll gehorsam, führig, fügsam, anspruchslos, bescheiden und charakterstark sein. Er ist ein liebevoller und seinen Menschen zugewandter Partner. Im Übrigen gilt er als Superspürnase, sprich er hat einen vorzüglichen Geruchssinn, dessen Einsatz man idealerweise beim Hundesport im Rahmen des Mantrailing oder der Zielobjektsuche beispielsweise fördern kann.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
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Nummer: | 364 |
Gruppe: | 1. Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde) |
Sektion: | 1. Schäferhunde |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Tschechien |
Patronat | - |
Verwendung | Vielseitiger Gebrauchshund |
Datum der Veröffentlichung | 20. Februar 2019 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | 29. April 2019 |
Datum der finalen Bestätigung | - |
Link zum FCI-Standard | FCI - Böhmischer Schäferhund |
10 - 14 Jahre
10 - 14 Jahre
52 - 55 cm
49 - 52 cm
19 - 27 kg
17 - 24 kg
Böhmischer Schäferhund - Erziehung & Training
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Die einzigartige Welt des Böhmischen Schäferhundes (Chodsky Pes) entdeckt man nicht in einem Augenblick, sondern durch eine sorgsame, leidenschaftliche und detailverliebte Betrachtung. Diese bemerkenswerte Rasse ist der stille Stolz der tschechischen Hundegemeinschaft, ein Symbol der Stärke, Treue und des unermüdlichen Mutes. Der Böhmische Schäferhund, auch Chodenhund genannt, ist faszinierend in jeder Hinsicht, von seinem stolzen Auftreten bis zu seiner unerschütterlichen Hingabe an seine Lieben.
Die Besonderheiten des Böhmischen Schäferhundes sind zahlreich und vielfältig. Er ist nicht nur ein wunderschoner Hund, sondern auch einer, der weit über das hinausgeht, was das Auge sieht. Der Böhmische Schäferhund ist ein beeindruckender Hund mit einer markanten körperlichen Präsenz. Sein langes, dickes Fell, das oft in atemberaubenden Schwarz- und Brauntönen kommt, wirbelt um ihn herum wie ein königlicher Mantel, wenn er sich bewegt. Mit mittelgroßen Ohren, die sich aufrichten, wenn er aufmerksam ist, und leuchtenden Augen, die eine bemerkenswerte Intelligenz und Neugier zeigen, ist der Chodsky Pes ein Hund voller Charakter und Persönlichkeit.
Sozialisation des Böhmischen Schäferhundes (Chodsky Pes)
Die Sozialisation eines Böhmischen Schäferhundes sollte von frühester Kindheit an erfolgen, so früh wie möglich. Während der ersten vier Monate sollte der Welpe verschiedenen Menschen, Hunden und anderen Tieren sowie unterschiedlichen Umgebungen, Geräuschen und Erfahrungen ausgesetzt werden. Dieser Prozess hilft, dem Welpen dabei zu helfen, ein guter gesellschaftlicher Hund zu werden und ihn auf die Vielfalt des Lebens vorzubereiten. Gleichzeitig sollte der Halter stets vorsichtig sein und sicherstellen, dass alle Erfahrungen positiv sind, um dem Welpen die Freude an neuen Entdeckungen zu bewahren.
Grundkommandos
Der Böhmische Schäferhund hat ein hohes Maß an Verstand und Intelligenz, und gemeinsam mit seiner natürlichen Neigung zu gehorchen, macht dies ihn zu einem hervorragenden Kandidaten für die Ausbildung. Ein gut versorgter und gut behandelter Böhmischer Schäferhund wird wahrscheinlich freudig und eifrig lernen. Er hat ein natürlicher Wunsch zu gefallen, was ihn zu einem großartigen Partner bei der Arbeit und beim Training macht. Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib", "Komm", "Fuß" und "Hier" sind unerlässlich und sollten frühzeitig trainiert werden.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Leinentraining ist ein weiterer wichtiger Aspekt beim Training eines Chodsky Pes. Während sie auf der Leine laufen, sollte er lernen, bei seinem Halter zu bleiben und nicht zu ziehen. Eine ordnungsgemäße Leinenführung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass er während der Spaziergänge gut kontrolliert wird und keine Gefahr für sich selbst oder andere darstellt.
Spiel und Apportiertraining
Das Spiel- und Apportiertraining sind ebenfalls Aktivitäten, die der Böhmische Schäferhund liebt. Sie stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, seine mentale und körperliche Energie abzubauen, ihn zu stimulieren und zu unterhalten, und sie helfen, die Bindung zwischen dem Hund und seinem Halter zu vertiefen. Spielen und Apportieren sind auch ein effektives Mittel, um seine natürlichen Instinkte zu fördern und zu trainieren.
Was sollten wir sonst noch zum Böhmischen Schäferhund (Chodsky Pes) wissen?
Wenn man Besitzer eines Böhmischen Schäferhundes wird, sollte man sich dessen bewusst sein, dass diese Hunderasse viel Bewegung und mentale Stimulation benötigt. Sie brauchen tägliche Spaziergänge, gerne auch lange, und Spielsitzungen, um ihre Energie abzubauen und sie von destruktivem Verhalten abzuhalten. Es ist auch wichtig zu wissen, dass der Chodsky Pes eine sehr enge Bindung zu seiner Familie entwickelt und deshalb nicht gerne alleine ist. Sofern möglich, sollte er immer in der Nähe seiner Menschen sein dürfen.
Zum Schluss, um die Ausbildung und das Zusammenleben mit dem Böhmischen Schäferhund zu erleichtern, sind vier weitere Punkte zu beachten:
- Konsistenz: Böhmische Schäferhunde lernen am besten durch wiederholte und konsistente Schulung. Gleiches Lob oder gleiche Korrektur bei gleicher Handlung ist der Schlüssel.
- Frühzeitiges Training: Je früher das Training beginnt, desto besser. Welpen sind am besten in der Lage, neues Wissen und neue Fähigkeiten zu erlernen und zu behalten.
- Geduld: Jeder Hund kann Fehler machen. Geduld und Verständnis sind bei der Erziehung eines Böhmischen Schäferhundes unerlässlich.
- Positives Training: Loben und belohnen Sie Ihren Hund immer für sein gutes Verhalten. Dies fördert eine starke und gesunde Bindung und macht das Training zu einem positiven und erfreulichen Prozess.
Zusammenfassung
Der Böhmische Schäferhund (Chodsky Pes) ist eine wundervolle Rasse, die sowohl innere Schönheit als auch äußere Schönheit besitzt - eine seltene Anmut auf vier Beinen und dabei sehr temeperatmentvoll, dennoch leicht zu erziehen, extrem lernbereit und von extrem angenehmen Wesen.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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