Olde English Bulldogge

Bulldoggenrasse aus Amerika

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Zuletzt aktualisiert am: 14.3.2024

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Listenhund in:

Bundesländer

Die Olde English Bulldogge stammt aus den Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Rasse ist aktuell von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) nicht anerkannt, aber vom US-amerikanischen Verband United Kennel Club (UKC). Die Bulldogge ist dort seit dem Jahr 2014 in die Gruppe der Wachhunde eingestuft.

Den Angaben des UKC nach, ist die Olde English Bulldogge das Ergebnis aus einem Zuchtprojektes aus dem Jahr 1971, das auf einem von Dr. Fechimer aus Ohio entwickelten Linienzuchtprogramms zurückgeht. Die Zuchttätigkeiten wurden durch David Leavitt aus Pennsylvania aufgenommen. Er nannte die Rasse Olde English Bulldogge. Leavitt wollte mit der Zucht vor allen Dingen eine Rasse schaffen, die vom Phänotyp und Aussehen den englischen Bulldoggen aus der Regency-Periode entsprachen, aber vom gesundheitlichen Aspekt bessere Anlagen mitbringen sollten, um den zukünftigen Rassevertretern angenehmeres Wohlbefinden in ihrem Hundealltag zu bescheren - sprich mehr Lebensqualität durch eine stabilere Gesundheit sollte das Ziel seiner Bestrebungen sein.

Das äußere Erscheinungsbild wird durch den muskulösen, kräftigen, robusten und molosserartigen Typ geprägt. Der Olde English Bulldogge ist ein mittelgroßer und bullig wirkender Hund, der über viel Kraft verfügt und trotz seiner massiven Körperbauweise, erstaunlich agil und beweglich ist. Sein Haarkleid ist kurz und zahlreiche Farbschläge erlaubt. Vom Wesen, Charakter und Verhalten wird der Rassehund als selbstbewusst, wachsam und von Haus aus freundlich beschrieben. Das Temperament ist lebhaft.

Nun noch ein kurzer Hinweis rund um das Thema Listenhunde/Kampfhunde, da immer wieder dem Olde English Bulldogge die Zugehörigkeit zu den Listenhunden zugesprochen wird: Ausdrücklich wird im Bundesland Nordrhein-Westfalen in der aktuellen Fassung des Landeshundegesetz darauf hingewiesen, dass der Old English Bulldog nicht als eigenständige Rasse im Sinne des gesetz im Hinblick auf den Status einer "gefährlichen Hundes" nach § 3 gilt. Aber laut § 10 wird die seit 2014 vom UKC anerkannte Rasse als Kreuzung betrachtet, die folglich mit verschärften Vorschriften belastet werden, sofern im Einzelfall der Phänotyp der gelisteten Rassen deutlich bei dem entsprechenden Hund zu erkennen ist und hervortritt. Diese Rassen sind u.a. Alano Espanol, American Bulldog, Argentinische Dogge, Bullmastiff, Spanischer Mastiff, Mastino Napoletano, Fila Brasileiro, Rottweiler und Tosa. Aktuell können Hunde des Old English Bulldog auf Einzelfallentscheidung durch Verantwortliche zu besonderen Haltebedingungen wie Leinen- und Maulkorbzwang, Sachkundenachweis, verpflichtender Abschluss einer Hundehalterhaftpflicht und besonderen Sicherungsmaßnahmen rund um den Wohnraum (Beschilderung, Zaunanlage etc.) verpflichtet werden. Ist der verantwortliche Halter damit nicht einverstanden, so bleibt ihm aktuell nur die Möglichkeit, den Sachverhalten auf dem Rechtsweg zu klären.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

Vielleicht habt ihr durch eure besondere Leidenschaft für die Rasse und spezifischen Kenntnisse über den Olde English Bulldogge auch Lust, uns mit eurem Wissen aktiv zu unterstützen. Oder aber ihr kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der besonderes Wissen über die Rasse hat und dies mit anderen gerne teilen möchte. Lasst uns gemeinsam die Rasse durch eure wertvollen Beiträge hierzulande bekannter machen und anderen interessierten Lesern wertvolle und hilfreiche Informationen mit euren Inhalten bieten - dann steht nichts mehr im Wege, dass der tolle Rassehund aus Amerika zahlreiche neue Menschenherzen erobert. Wir freuen uns auf eure Mithilfe und Kontaktaufnahme.

Nummer: -
Gruppe: Nicht anerkannte Rassen
Sektion: -
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Vereinigte Staaten von Amerika
Patronat -
Verwendung -
Datum der Veröffentlichung -
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung -
Link zum FCI-Standard -
Lebenserwartung
Rüden
8 - 14 Jahre
Hündinnen
8 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
43 - 51 cm
Hündinnen
40 - 48 cm
Gewicht
Rüden
27 - 36 kg
Hündinnen
22 - 32 kg

Olde English Bulldogge - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Die Olde English Bulldogge ist ein phänomenaler Vertreter des furchtlosen und gleichzeitig liebevollen Charakters, der oft mit ihrer Rasse verbunden ist. Ihre ausdrucksstarken und schönen physischen Merkmale, gekoppelt mit einer beispiellosen Entschlossenheit und gleichzeitig einer sanften und anhänglichen Natur, hat sie in die Herzen von Hundeliebhabern auf der ganzen Welt gebracht.

Charakterisiert durch einen kräftigen Körper, gestaffelte Haltungen und starke Kiefer, strahlt die Olde English Bulldogge eine beeindruckende und dennoch liebevolle Präsenz aus. Ihre harmonisch gerundeten Gesichtszüge, gepaart mit warmen und ausdrucksstarken Augen, zeigen eine Rasse, die trotzt ihrer Stärke und Robustheit, vor allem eins ist: Ein treues und liebevolles Familienmitglied. 

Die Olde English Bulldogge, welche ihren Ursprung in England hat, wurde ursprünglich für das Bullenbeißen und als Wachhund gezüchtet. Sie steht daher symbolisch für Wachsamkeit, Tapferkeit und unerschütterliche Loyalität. Ihre Geschichte und Entwicklung haben jedoch ihre aggressiven Tendenzen gemildert, ohne ihre natürliche Wachsamkeit zu verlieren. Sie ist nun ein gelassener, mutiger und zuverlässiger Gefährte, der für die Liebe und das Wohl seiner Familie einsteht. Dies ist eine Hunderasse, die sich durch ihre Hingabe, Stärke, Freundlichkeit und Entschlossenheit auszeichnet. 

Sozialisation der Olde English Bulldogge

Die Sozialisierung der Olde English Bulldogge ist ein zentraler Aspekt ihrer Erziehung und Entwicklung. Eine adäquate Sozialisation hilft nicht nur dabei, eine ausgeglichene und gesunde Persönlichkeit zu formen, sondern ist auch entscheidend für das effektive Einbinden des Hundes in den menschlichen Alltag. Diese Rasse, obwohl von Natur aus gutmütig, profitiert stark von regelmäßigen und qualitativ hochwertigen sozialen Interaktionen. 

Grundkommandos

Bei der Erziehung dieser Rasse sind verschiedene Kommandos von entscheidender Bedeutung. Diese beinhalten Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib", sowie speziellere Befehle wie "Gib Pfote" oder "Rolle". Dabei müssen die Befehle klar, konsistent und ruhig vermittelt werden, um die maximale Wirkung zu erzielen. Es ist wichtig, zu beachten, dass diese Rasse ein hohes Maß an Geduld und Beharrlichkeit erfordert. Deshalb sollte man sie mit Geduld, Liebe und Konsequenz trainieren.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Auch das Training an der Leine ist von großer Bedeutung. Aufgrund ihrer körperlichen Kraft und Ausdauer kann das Leinentraining große Herausforderungen mit sich bringen. Denn dies verlangt ebenso Disziplin und Konsequenz vom Halter und daher sollten regelmäßige Trainingseinheiten integriert werden. 

Spiel und Apportiertraining

Nicht zuletzt sollte auch das Spiel- und Apportiertraining großgeschrieben werden. Diese Aspekte sind für die geistige und körperliche Stimulation von besonderer Bedeutung und tragen wesentlich zur Bindung zwischen Mensch und Hund bei. Dafür kann eine breite Palette von Spielen und Aktivitäten genutzt werden, von Ballspielen über Tauziehen bis hin zum Frisbee-Werfen.

Was sollten wir sonst noch zur Olde English Bulldogge als Rasse wissen?

Insgesamt ist es für den Besitzer einer Olde English Bulldogge wichtig zu verstehen, dass diese Hunde eine konsequente, liebevolle und geduldige Betreuung erfordern. Sie sind treue Begleiter, die eine enge emotionale Bindung zu ihrer Familie haben und darauf angewiesen sind, dass ihre emotionalen und physischen Bedürfnisse kontinuierlich erfüllt werden.

Den idealen Besitzer für eine Olde English Bulldogge kann man als eine Person beschreiben, die die Bereitschaft hat, die Zeit und Geduld aufzubringen, die für die Erziehung und Betreuung dieses Hundes notwendig sind. Eine vorherige Erfahrung mit Hunden wäre von Vorteil, aber kein Muss. Das Wichtigste ist, dass der Besitzer bereit ist, die Liebe und Hingabe zu geben, die diese Rasse so bereitwillig zurückgibt. 

Der Idealfall sieht vor, dass der Besitzer der Olde English Bulldogge ein gesundes und strukturiertes Umfeld bietet, in dem der Hund gedeihen kann. Dies beinhaltet tägliche körperliche und geistige Stimulation, angemessene Ernährung, regelmäßige tierärztliche Kontrollen und vor allem ein liebevolles und entspanntes Zuhause.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Olde English Bulldogge eine Hunderasse ist, die ihren Besitzern viel Freude, tiefe Bindung und unerschütterliche Loyalität bietet. Ihre Erziehung erfordert Zeit, Geduld und Hingabe, doch die Liebe und Bindung, die sie im Gegenzug bieten, sind es mehr als wert. Der Besitz einer Olde English Bulldogge ist nicht nur eine Freude, sondern auch eine Verantwortung. Es ist eine Reise, die sowohl für den Halter als auch für den Hund von unschätzbarem Wert sein kann.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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