Chinook
Offizieller Statedog aus New Hampshire in den USA
Geschrieben von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 20.7.2023

Das wichtigste in Kürze
- Arbeits- und Gebrauchshund für das Schlittenziehen und Jagen
- "Statedog" Status im US-Bundestaat New Hampshire
- Groß, bemuskelt, robust, stabil, schnell, ausdauernd, belastbar, wetterfest, pflegeleicht
- Treu, anhänglich, wachsam, aktiv, bewegungsfreudig, menschenbezogen, kinderlieb
- Doppeltes Fell in Gelb-braun und mit schwarzen Markierungen und Abzeichen
Beim Chinook handelt es sich um eine Hunderasse, die ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Wurzeln des Chinook gehen auf Hundeschläge der nordamerikanischen Ureinwohner (u.a. Volksstämme mit dem Namen Chinook) zurück, die Arbeits- und Gebrauchshunde für diverse Arbeiten wie das Transportieren von Mensch und Lasten via Schlitten und als Jagdhelfer hielten. In den Weiten Nordamerikas waren die Ureinwohner auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Hunde angewiesen und diese konnten selbst schweres Gewicht problemlos über große Distanzen befördern - die Hunde waren belastbar, leistungsfähig, wetterfest und arbeitswillig.
Leider dezimierte sich die Anzahl der Hunde stark, sodass die "Rasse" vom Aussterben bedroht war. Doch es ist im Nachgang dem leidenschaftlichen Einsatz eines Mannes, dem Autor und Entdecker Arthur T. Walden aus Wonalancet zu verdanken, dass bis heute das Dasein der nordamerikanischen Chinook-Rasse gesichert ist. Auf seiner Farm brachte eine seiner Nordamerikanischen Husky-Hündinnen, nach der Verpaarung mit einem großen Mischlingshund, mehrere Welpen zur Welt. Unter diesen befand sich auch "Chinook", der seinen Namen in Anlehnung an einen Leithund aus vergangenen Tagen, die Walden in Alaska im Rahmen der Goldsuche verbrachte, erhielt. Chinook ging als sportlicher, athletischer, kräftiger "Naturbursche" in die Geschichte ein und soll laut den Ausführungen des United Kennels Clubs (UKC), keinem seiner Eltern geglichen haben. Die Leistungen, die Chinook als Schlittenhund zeigte, sollen ungewöhnlich gut gewesen sein. Und so war er u.a. auch Teammitglied bei der Südpolexpedition von Admiral Byrd im Jahr 1927 im Einsatz und durfte seine ausgesprochene Kraft, Energie, Ausdauer und Schnelligkeit auch hierbei unter Beweis stellen. Walden entwickelte die Rasse weiter und kreuzte Chinook mit Belgischen und Deutschen Schäferhunden, Eskimohunden und Bernhardinern (Varietät Kurzhaar), wodurch sich die Leistungsfähigkeit nochmals verbesserte.
Aus den bisherigen Ausführungen ergeben sich nun zwei Möglichkeiten, warum der Chinook bis zum heutigen Tage seinen Rassenamen "Chinook" trägt: Denn so gibt es in der Literatur Hinweise, dass die Chinook-Rasse ihren Namen auf Grund der Chinook-Urbevölkerung trägt, andere verweisen auf Chinook, den Rüden von Arthur Walden, als Namensgeber. Beides ist naheliegend...aber viel wichtiger als die Entstehung des Rassenamens sind letztlich die vorzüglichen körperlichen Anlagen und wesensseitigen Eigenschaften, die der Chinook mitbringt. Auch diese wollen wir euch nicht vorenthalten und werden im weiteren Verlauf noch darauf explizit eingehen.
Bevor es damit losgehen kann, noch einige administrative Infos:
Der Chinook ist bis heute nicht von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt. Im Jahr 1991 nahm sich aber der United Kennel Club (UKC) dessen Interessenvertretung an und nahm den Chinook als eigenständige Rasse auf. So wird seither nach einem festen Standard des UKC und dem größten Dachverband der USA dem American Kennel Club (AKC) gezüchtet.
Im US-Bundesstaat New Hampshire, wo der Hauptförderer A.T. Walden in Wonalancet lebte, ist der Chinook auf Grund seiner historischen Leistungen und seinem Stellenwert bei der Urbevölkerung als Arbeitstier zu Ruhm und Ehren gekommen - so ist der Chinook heute offiziell der "Statedog" des Bundestaates.
Nun kommen wir zu den Anlagen und Fähigkeiten des Chinooks:
Der Chinook ist großgewachsen, muskulös, robust, widerstandsfähig, wetterfest und sehr belastbar. Größe und Gewicht verleihen dem Chinook eine eindrucksvolle Statur, er wirkt stämmig, aber zu keiner Zeit schwerfällig. Passend zum Körpergebäude trägt die Rasse einen breiten und massiven Kopf mit dunklen und ausdrucksstarken Augen.
Nach wie vor kann der Chinook unermüdlich lange Strecken laufen, wird daher bis heute als gewandter, ausdauernder und geländegängiger Schlittenhund im Gespann eingesetzt.
Zudem eignet er sich als Wach- und Schutzhund, denn ein natürlicher Schutztrieb und verankertes Territorialverhalten sind veranlagt. Entsprechend verhält er sich fremden Menschen gegenüber eher zurückhaltend und reserviert, ist von Haus aus aber weder aggressiv noch ängstlich. Er wird mit seiner Anwesenheit schon Eindruck erzielen, wacht aber auch sicher auf Haus und Hof.
Sein Temperament gilt als ausgeglichen, sodass der Chinook als ruhiger Vertreter angesehen wird, der aber in Aktion aus sich herausgehen kann und dann zielstrebig seiner Aufgabe zuverlässig und mit großem Erfolg nachgeht.
Auf Grund seiner Veranlagung ist der Chinook ein aktiver, bewegungsfreudiger und -williger Hund, der unbedingt ausreichend Bewegung, körperliche Arbeit und kognitive Aufgaben verlangt.
Die selbstsichere und stolze Rasse gilt als intelligent, seinem Menschen treu und zugezogen, anhänglich und liebenswert. Nach einer umfassenden Sozialisation entwickelt sich der Chinook zu einem sozialverträglichen Partner, sowohl mit den Familienmitgliedern als auch anderen Hunden.
Entsprechend wird der Rassehund auch als sportbegeisterter Familien- und Begleithund mit Kinderanschluss gehalten, freut sich über ausgedehnte Spaziergänge, lange und anspruchsvolle Wanderungen, Joggingrunden, Fahrradtouren bis hin zum Hundesport - hier weiß er natürlich historisch bedingt, beim Zughundesport zu überzeugen.
In Sachen Erziehung und Führen im Alltag ist Hundeerfahrung von großem Vorteil, ansonsten raten wir von klein auf einen erfahrenen Hundetrainer mit einzubinden. Denn der Chinook bringt einerseits ein sanftmütiges Wesen, aber auch zugleich charakterstarke und mitunter willensfeste Hundepersönlichkeit mit. Dementsprechend sind Halter mit Charisma, die mit Respekt, Souveränität, Konsequenz, Empathie und Fingerspitzengefühl im Umgang mit dem Hund auftreten, gefragt.
Nun noch ein Blick zum Fell, da dies neben den bisher besprochenen physischen Merkmalen, das äußere Erscheinungsbild des Chinooks maßgeblich prägt:
Das doppelte Haarkleid schützt den Chinook auch bei extrem kalten Temperaturen. Das harsche Deckhaar ist mittellang und die Unterwolle dicht, dick, weich und flauschig. Um die Halspartie bildet das Fell eine Halskrause, die für Schutz und Wärme sorgt. Auch die Säbelrute ist dichtbehaart. Farblich trumpft der Chinook mit einer gelbbraunen Fellfärbung auf und gilt als "Markenzeichen" für die Rasse. Zudem ist das Haarkleid an diversen Körperstellen wie Ohren, Schnauze und Augen mit dunklen Abzeichen und Markierungen bestückt.
Was die Pflege des Chinook anbetrifft, gilt dieser als anspruchslos und pflegeleicht. Dennoch wünscht auch der genügsame Hund regelmäßig Körperpflege und aufmerksames Begutachten seines Körper auf Unversehrtheit. Das Fell sollte öfter mal durchgebürstet werden. Der Chinook sabbert nur wenig, dafür haart er. Während des Fellwechsel umso mehr, wo man ihn mit täglichem Bürsten unterstützen sollte, um das alte Haar aus dem Fell zu entfernen und nicht sich selbst zu überlassen. Denn das nachsprießende Haar kann dann besser gedeihen und das ausfallende Fell verteilt sich nicht so übermäßig stark in der näheren Umgebung.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
Vielleicht habt ihr durch eure besondere Leidenschaft für die Rasse und spezifischen Kenntnisse über den Chinook auch Lust, uns mit eurem Wissen aktiv zu unterstützen. Oder aber ihr kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der besonderes Know-How über die Rasse hat und dies mit anderen gerne teilen möchte. Lasst uns gemeinsam die Rasse durch eure wertvollen Beiträge hierzulande bekannter machen und anderen interessierten Lesern wertvolle und hilfreiche Informationen mit euren Inhalten bieten. Wir freuen uns auf eure Mithilfe und Kontaktaufnahme.
Nummer: | - |
Gruppe: | 100. Nicht anerkannte Rassen |
Sektion: | - |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Vereinigte Staaten von Amerika |
Patronat | - |
Verwendung | - |
Datum der Veröffentlichung | - |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | - |
Link zum FCI-Standard | - |
12 - 15 Jahre
12 - 15 Jahre
58 - 68 cm
53 - 63.5 cm
32 kg
25 kg
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